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Exercise 4.15: MSK Compared with BPSK and QPSK

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Leistungsdichtespektren:   BPSK, QPSK, MSK

Verglichen werden die Leistungsdichtespektren (im äquivalenten Tiefpassbereich) von

  • Binary Phase Shift Keying (BPSK),
  • Quaternary Phase Shift Keying (QPSK),
  • Minimum Shift Keying (MSK).


Diese sind in der Grafik logarithmisch dargestellt, wobei die Frequenz auf den Kehrwert der Bitdauer  TB  normiert ist.


Für die BPSK und die QPSK ist jeweils ein rechteckförmiger Grundimpuls der Höhe  s0  und der Symboldauer  T  vorausgesetzt. Damit gilt für die BPSK und die QPSK (bzw. die 4–QAM und die Offset–QPSK) gleichermaßen:

Φs(f)=s20T4[si2(πT(ffT))+si2(πT(f+fT))],

und in den äquivalenten Tiefpassbereich transformiert:

Φs,TP(f)=s20T2si2(πfT).

Trotz gleicher Formel weisen die BPSK und die QPSK unterschiedliche Leistungsdichtespektren auf:

  • Bei der BPSK (graue Kurve) ist die Symboldauer  T  gleich der Bitdauer  TB  und es gilt mit der Energie pro Bit  (EB=s20·TB/2) :
Φs,TP(f)=EBsi2(πfTB).
  • Dagegen ist bei der QPSK (blaue Kurve) bei gleichem  EB  die Symboldauer  T  doppelt so groß:
Φs,TP(f)=2EBsi2(2πfTB).


Bei der Berechnung des MSK–Spektrums (rote Kurve) kann berücksichtigt werden, dass die MSK als Offset–QPSK entsprechend dem  Blockschaltbild  im Theorieteil realisiert werden kann, wenn der folgende Grundimpuls verwendet wird:

g(t)={g0cos(πt2T)0f¨urf¨urTt+T,sonst.

In der  Aufgabe 4.14Z  wird die zugehörige Spektralfunktion berechnet:

G(f)=4πg0Tcos(2πfT)1(4fT)2.

Berücksichtigen Sie weiterhin:

  • Die beiden Signale  sI(t)  und  sQ(t)  sind trotz der Vorcodierung unkorreliert.
  • Bei MSK ist entgegen der QPSK wie bei der BPSK  T=TB  zu setzen.
  • Auch bei MSK ist die Energie pro Bit wie folgt gegeben:   EB=s20·T/2.
  • Der Betrag des Tiefpass–Signals  |sTP(t)|=s0  ist gleich dem Maximalwert  g0  des Grundimpulses  g(t).



Hinweise:

  • Das Leistungsdichtespektrums im äquivalenten Tiefpassbereich eines Zweiges – zum Beispiel:  Inphasekomponente – lautet:
Φs,I,TP(f)=12TE[a2ν]|G(f)|2.


Fragebogen

1

Bei welcher Frequenz  f1  hat das BPSK–Leistungsdichtespektrum seine erste Nullstelle? Der Bezugswert ist die Bitrate  1/TB.

f1 = 

 1/TB

2

Bei welcher Frequenz  f1  hat das QPSK–Leistungsdichtespektrum seine erste Nullstelle?

f1 = 

 1/TB

3

Wie lautet das MSK–Leistungsdichtespektrum im äquivalenten TP–Bereich? Welcher LDS–Wert (normiert auf  EB)  tritt bei  f=0  auf?

{\itΦ}_\text{s, TP}(f = 0) \ = \

\ \cdot E_{\rm B}

4

Welche Aussagen treffen hinsichtlich des asymptotischen Spektralverhaltens zu?

Die erste LDS–Nullstelle kommt bei MSK früher als bei QPSK.
Das MSK–Leistungsdichtespektrum klingt schneller ab.
Bei MSK ist das Integral über  {\itΦ}_\text{s, TP}(f)  (nicht logarithmiert) größer als bei QPSK.


Musterlösung

(1)  Aus der angegebenen Gleichung und der Grafik erkennt man, dass bei Binary Phase Shift Keying (BPSK) die erste Nullstelle des Leistungsdichtespektrums bei f_1\hspace{0.15cm}\underline{ =1} \cdot 1/T_{\rm B} liegt.


(2)  Aufgrund der niedrigeren Symbolrate 1/T ist bei Quaternary Phase Shift Keying (QPSK) – und bei allen verwandten quaternären Modulationsverfahren – das Spektrum nur halb so breit wie bei der BPSK   ⇒   f_1\hspace{0.15cm}\underline{ =0.5} \cdot 1/T_{\rm B}.


(3)  Für das Leistungsdichtespektren (LDS) des Gesamtsignals gilt im äquivalenten Tiefpassbereich:

{\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f) = {\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm I},\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f) + {\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm Q},\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f)= 2 \cdot {\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm I},\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f) = {1}/{ T} \cdot |G(f)|^2\hspace{0.05cm}.

Hierbei ist berücksichtigt, dass

  • die Signale s_{\rm I}(t) und s_{\rm Q}(t) unkorreliert sind, so dass man die LDS–Anteile addieren kann,
  • wegen der binären bipolaren Amplitudenkoeffizienten der Erwartungswert E[a_ν^2] = 1 ist.


Damit erhält man:

{\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f)= \frac{1}{ T} \cdot \left ( \frac {4}{\pi} \right ) ^2 \cdot g_0^2 \cdot T^2 \cdot \frac{ {\rm cos}^2 ( 2 \pi f T )}{ \big [1 - (4 f T)^2 \big ] ^2} \hspace{0.05cm}.

Mit s_0 = g_0, T = T_{\rm B} und E_{\rm B} = s_0^2 · T_{\rm B}/2 gilt weiter:

{\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f)= \frac{32}{ \pi^2} \cdot E_{\rm B} \cdot \frac{ {\rm cos}^2 ( 2 \pi \cdot f \cdot T_{\rm B} )}{ \big [1 - (4 \cdot f \cdot T_{\rm B})^2 \big ] ^2}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {\it \Phi}_{s,\hspace{0.05cm} {\rm TP}}(f = 0 )= \frac{32}{ \pi^2} \cdot E_{\rm B} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 3.243 \cdot E_{\rm B}} \hspace{0.05cm}.

(4)  Richtig ist nur der Lösungsvorschlag 1:

  • Bereits aus der Grafik ist zu ersehen, dass die erste Aussage falsch und die zweite richtig ist.
  • Der Lösungsvorschlag 3 stimmt ebenfalls nicht. Das Integral über die Leistungsdichtespektren ergibt die Leistung (E_{\rm B}/T_{\rm B}).
  • Die Signalverläufe von BPSK, QPSK und MSK machen deutlich, dass die Leistung bei konstanter Hüllkurve (s_0) für alle betrachteten Modulationsverfahren gleich ist.