Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.7: Spectra of ASK and BPSK"

From LNTwww
m (Text replacement - "Category:Aufgaben zu Modulationsverfahren" to "Category:Modulation Methods: Exercises")
(15 intermediate revisions by 4 users not shown)
Line 1: Line 1:
  
{{quiz-Header|Buchseite=Modulationsverfahren/Lineare digitale Modulationsverfahren
+
{{quiz-Header|Buchseite=Modulationsverfahren/Lineare digitale Modulation
 
}}
 
}}
  
[[File:P_ID1701__Mod_A_4_6.png|right|]]
+
[[File:P_ID1701__Mod_A_4_6.png|right|frame|Leistungsdichtespektren von  $q(t)$  und  $s(t)$   – gültig für ASK und BPSK]]
Die Sendesignale von ASK (Amplitude Shift Keying) und BPSK (Binary Phase Shift Keying) können beide in der Form $s(t) = q(t) · z(t)$ dargestellt werden, wobei z(t) eine harmonische Schwingung mit der Frequenz $f_T$ und der Amplitude 1 darstellt. Die Trägerphase $ϕ_T$ ist für die hier betrachteten Leistungsdichtespektren nicht von Bedeutung.
+
Die Sendesignale von ASK  (''Amplitude Shift Keying'')  und BPSK  (''Binary Phase Shift Keying'')  können beide in der Form  
 +
:$$s(t) = q(t) · z(t)$$
 +
dargestellt werden, wobei  $z(t)$  eine harmonische Schwingung mit der Frequenz  $f_{\rm T}$  und der Amplitude  $1$  darstellt.  Die Trägerphase  $ϕ_{\rm T}$  ist für die hier betrachteten Leistungsdichtespektren nicht von Bedeutung.
 +
 
 +
*Die Quelle ist jeweils redundanzfrei, was bedeutet, dass die beiden möglichen Symbole $±1$ gleichwahrscheinlich sind und die Symbole statistisch voneinander unabhängig.
 +
*Bei ASK sind unipolare Amplitudenkoeffizienten – das heißt:  $a_ν ∈ \{0, 1\}$  – des Quellensignals
 +
:$$ q(t) = \sum_{\nu = - \infty}^{+\infty}a_\nu \cdot g_q (t - \nu \cdot T)$$
 +
:anzusetzen, während im Fall der BPSK  $a_ν ∈ \{-1, +1\}$  zu berücksichtigen ist.
 +
 
 +
 
 +
In der Grafik sind die Leistungsdichtespektren  ${\it Φ}_q(f)$  und  ${\it Φ}_s(f)$  von Quellensignal und Sendesignal angegeben, die sich bei einem NRZ–Rechteckimpuls  $g_q(t)$  mit der Amplitude  $s_0 = 2 \ \rm V$  und der Dauer  $T = 1 \ \rm µ s$  ergeben.  Damit lautet die Spektralfunktion:
 +
:$$G_q(f) = s_0 \cdot T \cdot {\rm si}(\pi f T)\hspace{0.05cm}.$$
 +
Zu bestimmen sind die Konstanten  $A$,  $B$,  $C$  und  $D$  für die Modulationsverfahren  $\rm ASK$  und  $\rm BPSK$.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
''Hinweise:''
 +
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Modulation_Methods/Lineare_digitale_Modulation|Lineare digitale Modulation]].
 +
*Bezug genommen wird aber auch auf das Kapitel   [[Digital_Signal_Transmission/Grundlagen_der_codierten_Übertragung|Grundlagen der codierten Übertragung]]   im Buch „Digitalsignalübertragung”.
 +
*Die Leistungen sind in   $\rm V^2$  anzugeben;  sie beziehen sich somit auf den Bezugswiderstand  $R = 1 \ \rm \Omega$.
 +
  
Bei ASK sind unipolare Amplitudenkoeffizienten – das heißt: $a_ν ∈ {0, 1}$ – des Quellensignals
 
$$ q(t) = \sum_{\nu = - \infty}^{+\infty}a_\nu \cdot g_q (t - \nu \cdot T)$$
 
anzusetzen, während im Fall der BPSK $a_ν$ ∈ {–1, +1} zu berücksichtigen ist. Die Quelle ist jeweils redundanzfrei, was bedeutet, dass die beiden möglichen Symbole ±1 gleichwahrscheinlich sind und die Symbole statistisch voneinander unabhängig.
 
  
In der Grafik sind die Leistungsdichtespektren $Φ_q(f)$ und $Φ_s(f)$ von Quellensignal und Sendesignal angegeben, die sich bei einem NRZ–Rechteckimpuls $g_q(t)$ mit der Amplitude $s_0 = 2 V$ und der Dauer $T = 1 μs$ ergeben. Damit lautet die Spektralfunktion:
 
$$G_q(f) = s_0 \cdot T \cdot {\rm si}(\pi f T)\hspace{0.05cm}.$$
 
Zu bestimmen sind in dieser Aufgabe die Konstanten A, B, C und D für ASK und BPSK.
 
  
'''Hinweis:''' Die Aufgabe bezieht sich auf das [http://en.lntwww.de/Modulationsverfahren/Lineare_digitale_Modulationsverfahren Kapitel 4.2] dieses Buches sowie auf das Kapitel 2.1 im Buch „Digitalsignalübertragung”.
 
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Wie groß sind der Parameter $A = Φ_q(f = 0)$ und das Diracgewicht B bei ASK?
+
{Welche Werte  ergeben sich bei ASK für die Parameter &nbsp;$A = {\it Φ}_q(f = 0)$&nbsp; und &nbsp;$B$&nbsp; $($Diracgewicht bei &nbsp;$f = 0)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$ASK: A$ = { 1 3% } $10^{-6}$ $V^2$
+
$A \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot 10^{-6} \  \rm V^2/Hz$
$B$ = { 1 35 } $V^2$  
+
$B \ = \ $ { 1 3% } $\ \rm V^2$  
  
  
{Bestimmen Sie die Parameter $C = Φ_s(f = f_T)$ und D des ASK–Sendesignals.
+
{Bestimmen Sie für das ASK–Sendesignal die Parameter &nbsp;$C = {\it Φ}_s(f = f_{\rm T})$&nbsp; und &nbsp;$D$&nbsp;  $($Diracgewicht bei $f = f_{\rm T})$ .
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$ASK:  C$ = { 0.25 3% } $10^{-6}$ $V^2/Hz$  
+
$C \ = \ $ { 0.25 3% } $\ \cdot 10^{-6} \  \rm V^2/Hz$
$D$ = { 0.25 3% } $V^2$  
+
$D \ = \ $ { 0.25 3% } $\ \rm V^2$  
  
{Wie groß sind die Parameter $A = Φ_q(f = 0)$ und B bei BPSK?
+
{Welche Werte  ergeben sich bei BPSK für die Parameter &nbsp;$A$&nbsp; und &nbsp;$B$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$BPSK:  A$ = { 4 3% }  $10^{-6}$ $V^2/Hz$  
+
$A \ = \ $ { 4 3% }  $\ \cdot 10^{-6} \  \rm V^2/Hz$
$B$ = { 0 3% } $V^2$  
+
$B \ = \ $ { 0. } $\ \rm V^2$  
  
{Bestimmen Sie die Parameter $C = Φ_s(f = f_T)$ und D des BPSK–Sendedsignals.
+
{Welche Werte  ergeben sich bei BPSK für die Parameter &nbsp;$C$&nbsp; und &nbsp;$D$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$BPSK:  C$ = { 1 3% } $10^{-6}$ $V^2/Hz$  
+
$C \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot 10^{-6} \  \rm V^2/Hz$  
$D$ = { 0 3% }  $V^2$  
+
$D \ = \ $ { 0. }  $\ \rm V^2$
  
{Welche Aussagen treffen zu, auch wenn $g_q(t)$ kein NRZ–Rechteckimpuls ist?
+
{Welche Aussagen treffen immer zu, also auch dann, wenn &nbsp;$g_q(t)$&nbsp; kein NRZ–Rechteckimpuls ist?
|type="{}"}
+
|type="[]"}
+ Der kontinuierliche Anteil von $Φ_q(f)$ ist formgleich mit $|Gq(f)|^2$.
+
+ Der kontinuierliche Anteil von &nbsp;$ {\it Φ}_q(f)$&nbsp; ist formgleich mit &nbsp;$|G_q(f)|^2$.
- $Φ_q(f)$ beinhaltet bei ASK genau eine Diraclinie bei $f = 0$.
+
- ${\it Φ}_q(f)$&nbsp; beinhaltet bei ASK eine einzige Diraclinie $($bei $f = 0)$.
- $Φ_q(f)$ beinhaltet bei BPSK genau eine Diraclinie bei $f = 0$.
+
- ${\it Φ}_q(f)$ beinhaltet bei BPSK eine einzige Diraclinie $($bei $f = 0)$.
  
 
</quiz>
 
</quiz>
Line 49: Line 68:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''1.''' Der Gleichanteil des unipolaren redundanzfreien Quellensignals beträgt $m_q = s_0/2$. Das Diracgewicht ist somit $B = m_q^2 = s_0^2/4 = 1 V^2$. Ohne diesen Gleichanteil ergibt sich das stochastische Rechtecksignal $q(t) m_q$ ∈ {$+s_0/2$, $–s_0/2$}. Dieses gleichsignalfreie Signal besitzt den kontinuierlichen LDS–Anteil $(s_0/2)^2 · T · si^2(πfT)$, woraus der gesuchte Wert bei der Frequenz f = 0 ermittelt werden kann:
+
'''(1)'''&nbsp; Der Gleichanteil des unipolaren redundanzfreien Quellensignals beträgt&nbsp; $m_q = s_0/2$.&nbsp; Das Diracgewicht ist somit&nbsp; $B = m_q^2 = s_0^2/4\hspace{0.15cm}\underline{ = 1 \ \rm V^2}$.  
 +
 
 +
*Ohne diesen Gleichanteil ergäbe sich das stochastische Rechtecksignal&nbsp; $q(t) - m_q ∈ \{+s_0/2, -s_0/2\}$.  
 +
*Dieses gleichsignalfreie Signal besitzt den kontinuierlichen LDS–Anteil&nbsp; $(s_0/2)^2 · T · {\rm si}^2(πfT)$.
 +
*Hieraus lässt sich der gesuchte Wert bei der Frequenz&nbsp; $f = 0$&nbsp; ermitteln:
 +
:$$A = \frac {s_0^2 \cdot T }{4} = \frac {(2\,{\rm V})^2 \cdot
 +
10^{-6} \,{\rm s}}{4}\hspace{0.15cm}\underline {= 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}}.$$
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''(2)'''&nbsp; Das Spektrum&nbsp; $Z(f)$&nbsp; eines Cosinussignals&nbsp; $z(t)$&nbsp; besteht aus zwei Diracfunktionen bei&nbsp; $\pm f_{\rm T}$, jeweils mit dem Gewicht&nbsp; $1/2$.
 +
*Das Leistungsdichtespektrum&nbsp; ${\it Φ}_z(f)$&nbsp; besteht ebenfalls aus den beiden Diracfunktionen, nun aber mit jeweiligem Gewicht&nbsp; $1/4$.
 +
*Die Faltung&nbsp; ${\it Φ}_q(f) ∗ {\it Φ}_z(f)$&nbsp; ergibt das Leistungsdichtespektrum&nbsp; ${\it Φ}_s(f)$&nbsp; des Sendesignals.&nbsp; Daraus folgt:
 +
:$$C =  {A}/{4} \hspace{0.15cm}\underline { = 0.25 \cdot 10^{-6} \,{\rm
 +
V^{2}/Hz}},\hspace{0.2cm}D = {B}/{4}\hspace{0.15cm}\underline { = 0.25 \,{\rm V^{2}}}.$$
 +
 
 +
''Anmerkung:'' &nbsp; Die Leistung pro Bit ergibt sich als das Integral über&nbsp; ${\it Φ}_s(f)$:
 +
:$$P_{\rm S}  = \int_{ - \infty }^\infty \hspace{-0.3cm}  {{\it \Phi}_s(f)}\hspace{0.1cm} {\rm d}f
 +
= 2 \cdot \int_{ 0 }^\infty \hspace{-0.3cm}  {\left [ C \cdot {\rm si}^2(\pi f T) + D \cdot \delta (f - f_{\rm T}]\right ]}\hspace{0.1cm} {\rm
 +
d}f= 2 \cdot \left [ \frac{C}{T}  + D \right ] =
 +
2 \cdot \left [ \frac{0.25 \cdot 10^{-6} \,{\rm
 +
V^{2}/Hz}}{10^{-6} \,{\rm s}}  + 0.25 \,{\rm V^{2}} \right ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1
 +
\,{\rm V^{2}}}.$$
 +
 
  
  
 +
'''(3)'''&nbsp; Bei BPSK ist das Quellensignal&nbsp; $q(t)$&nbsp; bipolar anzusetzen.
 +
*Im Leistungsdichtespektrum fehlt deshalb die Diraclinie &nbsp;  ⇒  &nbsp; $\underline{B = 0}$.
 +
*  Der kontinuierliche LDS–Anteil ist viermal so groß wie bei der ASK:
 +
:$$A =  {s_0^2 \cdot T }\hspace{0.15cm}\underline { = 4 \cdot 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}}.$$
  
'''2.''' Das Spektrum $Z(f)$ eines Cosinussignals $z(t)$ besteht aus zwei Diracfunktionen bei $± f_T$, jeweils mit dem Gewicht 1/2. Das Leistungsdichtespektrum $Φ_z(f)$ besteht ebenfalls aus den beiden Diracfunktionen, nun aber mit jeweiligem Gewicht 1/4. Die Faltung $Φ_q(f) ∗ Φ_z(f)$ ergibt das Leistungsdichtespektrum $Φ_s(f)$ des Sendesignals. Daraus folgt:
 
  
'''Anmerkung:''' Die Leistung pro Bit ergibt sich als das Integral über $Φ_s(f)$:
 
  
 +
'''(4)'''&nbsp; Für die LDS–Parameter des BPSK–Sendesignals gilt analog zur ASK:
 +
:$$C = \frac {A}{4}\hspace{0.15cm}\underline { = 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}},\hspace{0.2cm}D =
 +
\frac {B}{4} \hspace{0.15cm}\underline {= 0}.$$
  
  
'''3.'''  Bei BPSK ist das Quellensignal $q(t)$ bipolar anzusetzen. Im Leistungsdichtespektrum fehlt deshalb die Diraclinie  ⇒  B = 0  und der kontinuierliche LDS–Anteil ist viermal so groß als bei der ASK:
 
  
 +
'''(5)'''&nbsp; Richtig ist nur die <u>erste Aussage</u>:
 +
* Bei BPSK&nbsp; (bipolares Quellensignal)&nbsp; beinhaltet&nbsp; ${\it Φ}_q(f)$&nbsp; auch dann keine einzige Diraclinie, wenn&nbsp; $g_q(t)$&nbsp; von der Rechteckform abweicht&nbsp; (gleichwahrscheinliche Symbole vorausgesetzt).
 +
*Dagegen beinhaltet das unipolare ASK–Quellensignal unendlich viele Diraclinien bei allen Vielfachen von&nbsp; $1/T$.
  
'''4.''' Für die LDS–Parameter des BPSK–Sendesignals gilt analog zur ASK:
 
  
'''5.'''  Richtig ist nur die erste Aussage. Bei BPSK (bipolares Quellensignal) beinhaltet $Φ_q(f)$ auch dann keine einzige Diraclinie, wenn $g_q(t)$ von der Rechteckform abweicht. Dagegen beinhaltet das unipolare ASK–Quellensignal unendlich viele Diraclinien bei allen Vielfachen von 1/T. Weitere Informationen hierzu finden Sie bei AKF und LDS bei unipolaren Binärsignalen im Buch „Digitalsignalübertragung”.
+
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite&nbsp;  „AKF und LDS bei unipolaren Binärsignalen”&nbsp; im Buch „Digitalsignalübertragung”.
  
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
Line 70: Line 118:
  
  
[[Category:Aufgaben zu Modulationsverfahren|^4.2 Lineare digitale Modulationsverfahren^]]
+
[[Category:Modulation Methods: Exercises|^4.2 Lineare digitale Modulation^]]

Revision as of 14:46, 23 March 2021

Leistungsdichtespektren von  $q(t)$  und  $s(t)$  – gültig für ASK und BPSK

Die Sendesignale von ASK  (Amplitude Shift Keying)  und BPSK  (Binary Phase Shift Keying)  können beide in der Form

$$s(t) = q(t) · z(t)$$

dargestellt werden, wobei  $z(t)$  eine harmonische Schwingung mit der Frequenz  $f_{\rm T}$  und der Amplitude  $1$  darstellt.  Die Trägerphase  $ϕ_{\rm T}$  ist für die hier betrachteten Leistungsdichtespektren nicht von Bedeutung.

  • Die Quelle ist jeweils redundanzfrei, was bedeutet, dass die beiden möglichen Symbole $±1$ gleichwahrscheinlich sind und die Symbole statistisch voneinander unabhängig.
  • Bei ASK sind unipolare Amplitudenkoeffizienten – das heißt:  $a_ν ∈ \{0, 1\}$  – des Quellensignals
$$ q(t) = \sum_{\nu = - \infty}^{+\infty}a_\nu \cdot g_q (t - \nu \cdot T)$$
anzusetzen, während im Fall der BPSK  $a_ν ∈ \{-1, +1\}$  zu berücksichtigen ist.


In der Grafik sind die Leistungsdichtespektren  ${\it Φ}_q(f)$  und  ${\it Φ}_s(f)$  von Quellensignal und Sendesignal angegeben, die sich bei einem NRZ–Rechteckimpuls  $g_q(t)$  mit der Amplitude  $s_0 = 2 \ \rm V$  und der Dauer  $T = 1 \ \rm µ s$  ergeben.  Damit lautet die Spektralfunktion:

$$G_q(f) = s_0 \cdot T \cdot {\rm si}(\pi f T)\hspace{0.05cm}.$$

Zu bestimmen sind die Konstanten  $A$,  $B$,  $C$  und  $D$  für die Modulationsverfahren  $\rm ASK$  und  $\rm BPSK$.





Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Werte ergeben sich bei ASK für die Parameter  $A = {\it Φ}_q(f = 0)$  und  $B$  $($Diracgewicht bei  $f = 0)$?

$A \ = \ $

$\ \cdot 10^{-6} \ \rm V^2/Hz$
$B \ = \ $

$\ \rm V^2$

2

Bestimmen Sie für das ASK–Sendesignal die Parameter  $C = {\it Φ}_s(f = f_{\rm T})$  und  $D$  $($Diracgewicht bei $f = f_{\rm T})$ .

$C \ = \ $

$\ \cdot 10^{-6} \ \rm V^2/Hz$
$D \ = \ $

$\ \rm V^2$

3

Welche Werte ergeben sich bei BPSK für die Parameter  $A$  und  $B$?

$A \ = \ $

$\ \cdot 10^{-6} \ \rm V^2/Hz$
$B \ = \ $

$\ \rm V^2$

4

Welche Werte ergeben sich bei BPSK für die Parameter  $C$  und  $D$?

$C \ = \ $

$\ \cdot 10^{-6} \ \rm V^2/Hz$
$D \ = \ $

$\ \rm V^2$

5

Welche Aussagen treffen immer zu, also auch dann, wenn  $g_q(t)$  kein NRZ–Rechteckimpuls ist?

Der kontinuierliche Anteil von  $ {\it Φ}_q(f)$  ist formgleich mit  $|G_q(f)|^2$.
${\it Φ}_q(f)$  beinhaltet bei ASK eine einzige Diraclinie $($bei $f = 0)$.
${\it Φ}_q(f)$ beinhaltet bei BPSK eine einzige Diraclinie $($bei $f = 0)$.


Musterlösung

(1)  Der Gleichanteil des unipolaren redundanzfreien Quellensignals beträgt  $m_q = s_0/2$.  Das Diracgewicht ist somit  $B = m_q^2 = s_0^2/4\hspace{0.15cm}\underline{ = 1 \ \rm V^2}$.

  • Ohne diesen Gleichanteil ergäbe sich das stochastische Rechtecksignal  $q(t) - m_q ∈ \{+s_0/2, -s_0/2\}$.
  • Dieses gleichsignalfreie Signal besitzt den kontinuierlichen LDS–Anteil  $(s_0/2)^2 · T · {\rm si}^2(πfT)$.
  • Hieraus lässt sich der gesuchte Wert bei der Frequenz  $f = 0$  ermitteln:
$$A = \frac {s_0^2 \cdot T }{4} = \frac {(2\,{\rm V})^2 \cdot 10^{-6} \,{\rm s}}{4}\hspace{0.15cm}\underline {= 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}}.$$


(2)  Das Spektrum  $Z(f)$  eines Cosinussignals  $z(t)$  besteht aus zwei Diracfunktionen bei  $\pm f_{\rm T}$, jeweils mit dem Gewicht  $1/2$.

  • Das Leistungsdichtespektrum  ${\it Φ}_z(f)$  besteht ebenfalls aus den beiden Diracfunktionen, nun aber mit jeweiligem Gewicht  $1/4$.
  • Die Faltung  ${\it Φ}_q(f) ∗ {\it Φ}_z(f)$  ergibt das Leistungsdichtespektrum  ${\it Φ}_s(f)$  des Sendesignals.  Daraus folgt:
$$C = {A}/{4} \hspace{0.15cm}\underline { = 0.25 \cdot 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}},\hspace{0.2cm}D = {B}/{4}\hspace{0.15cm}\underline { = 0.25 \,{\rm V^{2}}}.$$

Anmerkung:   Die Leistung pro Bit ergibt sich als das Integral über  ${\it Φ}_s(f)$:

$$P_{\rm S} = \int_{ - \infty }^\infty \hspace{-0.3cm} {{\it \Phi}_s(f)}\hspace{0.1cm} {\rm d}f = 2 \cdot \int_{ 0 }^\infty \hspace{-0.3cm} {\left [ C \cdot {\rm si}^2(\pi f T) + D \cdot \delta (f - f_{\rm T}]\right ]}\hspace{0.1cm} {\rm d}f= 2 \cdot \left [ \frac{C}{T} + D \right ] = 2 \cdot \left [ \frac{0.25 \cdot 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}}{10^{-6} \,{\rm s}} + 0.25 \,{\rm V^{2}} \right ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1 \,{\rm V^{2}}}.$$


(3)  Bei BPSK ist das Quellensignal  $q(t)$  bipolar anzusetzen.

  • Im Leistungsdichtespektrum fehlt deshalb die Diraclinie   ⇒   $\underline{B = 0}$.
  • Der kontinuierliche LDS–Anteil ist viermal so groß wie bei der ASK:
$$A = {s_0^2 \cdot T }\hspace{0.15cm}\underline { = 4 \cdot 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}}.$$


(4)  Für die LDS–Parameter des BPSK–Sendesignals gilt analog zur ASK:

$$C = \frac {A}{4}\hspace{0.15cm}\underline { = 10^{-6} \,{\rm V^{2}/Hz}},\hspace{0.2cm}D = \frac {B}{4} \hspace{0.15cm}\underline {= 0}.$$


(5)  Richtig ist nur die erste Aussage:

  • Bei BPSK  (bipolares Quellensignal)  beinhaltet  ${\it Φ}_q(f)$  auch dann keine einzige Diraclinie, wenn  $g_q(t)$  von der Rechteckform abweicht  (gleichwahrscheinliche Symbole vorausgesetzt).
  • Dagegen beinhaltet das unipolare ASK–Quellensignal unendlich viele Diraclinien bei allen Vielfachen von  $1/T$.


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite  „AKF und LDS bei unipolaren Binärsignalen”  im Buch „Digitalsignalübertragung”.