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Wir betrachten zweidimensionale Zufallsgrößen, wobei beide Komponenten stets als mittelwertfrei vorausgesetzt werden. Die 2D-WDF der Zufallsgröße $(u, v)$ lautet: | Wir betrachten zweidimensionale Zufallsgrößen, wobei beide Komponenten stets als mittelwertfrei vorausgesetzt werden. Die 2D-WDF der Zufallsgröße $(u, v)$ lautet: | ||
− | :$$f_{uv}(u, v)=\frac{1}{\pi} \cdot \rm e^{-(\rm 2\ | + | :$$f_{uv}(u, v)=\frac{1}{\pi} \cdot {\rm e}^{-(2u^{\rm 2} \hspace{0.05cm}+ \hspace{0.05cm}v^{\rm 2}\hspace{-0.05cm}/\rm 2)}.$$ |
Von der ebenfalls Gaußschen 2D-Zufallsgröße $(x, y)$ sind die folgenden Parameter bekannt: | Von der ebenfalls Gaußschen 2D-Zufallsgröße $(x, y)$ sind die folgenden Parameter bekannt: | ||
:$$\sigma_x= 0.5, \hspace{0.5cm}\sigma_y = 1,\hspace{0.5cm}\rho_{xy} = 1. $$ | :$$\sigma_x= 0.5, \hspace{0.5cm}\sigma_y = 1,\hspace{0.5cm}\rho_{xy} = 1. $$ | ||
− | Die Werte des Gaußschen Fehlerintegrals ${\rm \ | + | Die Werte des Gaußschen Fehlerintegrals ${\rm \phi}(x)$ sowie der Komplementärfunktion ${\rm Q}(x) = 1- {\rm \phi}(x)$ können Sie der nebenstehenden Tabelle entnehmen. |
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− | {Welche der Aussagen gelten hinsichtlich der Zufallsgröße ( | + | {Welche der Aussagen gelten hinsichtlich der 2D-Zufallsgröße $(u, v)$? |
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+ Die Zufallsgrößen <i>u</i> und <i>υ</i> sind unkorreliert. | + Die Zufallsgrößen <i>u</i> und <i>υ</i> sind unkorreliert. | ||
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− | {Berechnen Sie die beiden Streuungen | + | {Berechnen Sie die beiden Streuungen $\sigma_u$ und $\sigma_v$. Geben Sie zur Kontrolle den Quotienten der beiden Streuungen ein. |
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− | $\sigma_u/\sigma_v$ | + | $\sigma_u/\sigma_v \ = $ { 0.5 3% } |
− | {Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass | + | {Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $u$ kleiner als $1$ ist. |
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− | $Pr(u < 1)$ | + | ${\rm Pr}(u < 1)\ = $ { 0.9772 3% } |
− | {Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße | + | {Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße $u$ kleiner als $1$ und gleichzeitig die Zufallsgröße $v$ größer als $1$ ist. |
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− | $Pr | + | ${\rm Pr}[(u < 1) ∩ (υ > 1)]\ = $ { 0.1551 3% } |
− | {Welche der Aussagen sind für die 2D-Zufallsgröße ( | + | {Welche der Aussagen sind für die 2D-Zufallsgröße $(x, y)$ zutreffend? |
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− | + Die 2D-WDF | + | + Die 2D-WDF $f_{xy}(x, y)$ ist außerhalb der Geraden $y = 2x$ stets $0$. |
− | - Für alle Wertepaare auf der Geraden | + | - Für alle Wertepaare auf der Geraden $y = 2x$ gilt $f_{xy}(x, y)= 0.5$. |
− | + Bezüglich der Rand-WDF gilt | + | + Bezüglich der Rand-WDF gilt $f_{x}(x) = f_{u}(u)$ sowie $f_{y}(y) = f_{v}(v)$. |
− | {Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass | + | {Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ kleiner als $1$ ist. |
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− | $Pr(x < 1)$ | + | ${\rm Pr}(x < 1)\ = $ { 0.9772 3% } |
− | {Berechnen Sie nun die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße | + | {Berechnen Sie nun die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße $x$ kleiner als $1$ und gleichzeitig die Zufallsgröße $y$ größer als $1$ ist. |
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− | $Pr | + | ${\rm Pr}[(x < 1) ∩ (y > 1)]\ = { 0.1359 3% } |
Revision as of 10:43, 20 March 2017
Wir betrachten zweidimensionale Zufallsgrößen, wobei beide Komponenten stets als mittelwertfrei vorausgesetzt werden. Die 2D-WDF der Zufallsgröße $(u, v)$ lautet:
- $$f_{uv}(u, v)=\frac{1}{\pi} \cdot {\rm e}^{-(2u^{\rm 2} \hspace{0.05cm}+ \hspace{0.05cm}v^{\rm 2}\hspace{-0.05cm}/\rm 2)}.$$
Von der ebenfalls Gaußschen 2D-Zufallsgröße $(x, y)$ sind die folgenden Parameter bekannt:
- $$\sigma_x= 0.5, \hspace{0.5cm}\sigma_y = 1,\hspace{0.5cm}\rho_{xy} = 1. $$
Die Werte des Gaußschen Fehlerintegrals ${\rm \phi}(x)$ sowie der Komplementärfunktion ${\rm Q}(x) = 1- {\rm \phi}(x)$ können Sie der nebenstehenden Tabelle entnehmen.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Zweidimensionale Zufallsgrößen.
- Bezuig genommen wird auch auf das Kapitel Gaußverteilte Zufallsgrößen
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- Die hier behandelte Thematik ist in zwei Lernvideos zusammengefasst:
- Gaußsche Zufallsgrößen ohne statistische Bindungen
- Gaußsche Zufallsgrößen mit statistischen Bindungen
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Beide Aussagen treffen zu. Vergleicht man die gegebene mit der allgemeingültigen 2D-WDF
- $$f_{uv}(u,v) = \frac{\rm 1}{{\rm 2}\it\pi \sigma_u\sigma_v\sqrt{{\rm 1}-\it \rho_{\it uv}^{\rm 2}}} \cdot \rm exp[\frac{\rm 1}{2\cdot (\rm 1-\it \rho_{uv}^{\rm 2})}(\frac{\it u^{\rm 2}}{\it\sigma_u^{\rm 2}} + \frac{\it v^{\rm 2}}{\it\sigma_v^{\rm 2}} - \rm 2\it\rho_{uv}\frac{\it u\cdot \it v}{\sigma_u\cdot \sigma_v})],$$
- so erkennt man, dass im Exponenten kein Term mit u · υ auftritt, was nur bei ρuυ = 0 möglich ist. Dies bedeutet aber, dass u und υ unkorreliert sind. Bei Gaußschen Zufallsgrößen folgt aus der Unkorreliertheit aber auch stets die statistische Unabhängigkeit.
- 2. Bei statistischer Unabhängigkeit gilt:
- $$f_{uv}(u, v) = f_u(u)\cdot f_v(v),$$
- $$f_u(u)=\frac{{\rm e}^{-{\it u^{\rm 2}}/{(2\sigma_u^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_u} , \hspace{1.2cm} \it f_v(v)=\frac{{\rm e}^{-{\it v^{\rm 2}}/{({\rm 2}\sigma_v^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_v}.$$
- Durch Koeffizientenvergleich erhält man σu = 0.5 und συ = 1. Der Quotient ist somit σu/συ = 0.5.
- 3. Da u eine kontinuierliche Zufallsgröße ist, gilt:
- $$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm Pr(\it u \le \rm 1) =\it F_u(\rm 1). $$
- Mit dem Mittelwert mu = 0 und der Streuung σu = 0.5 erhält man:
- $$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm \phi(\frac{\rm 1}{\it\sigma_u})= \rm \phi(\rm 2) \hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.9772}. $$
- 4. Aufgrund der statistischen Unabhängigkeit zwischen u und υ gilt:
- $$\rm Pr((\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)) = \rm Pr(\it u < \rm 1)\cdot \rm Pr(\it v > \rm 1).$$
- Die Wahrscheinlichkeit Pr(u < 1) =0.9772 wurde bereits berechnet. Für die zweite Wahrscheinlichkeit Pr(υ > 1) gilt aus Symmetriegründen:
- $$\rm Pr(\it v > \rm 1) = \rm Pr(\it v \le \rm -1) = \it F_v(\rm -1) = \rm \phi(\frac{\rm -1}{\it\sigma_v}) = \rm Q(1) =0.1587$$
- $$\Rightarrow \rm Pr((\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)) = \rm 0.9772\cdot \rm 0.1587 \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.1551}.$$
- Die obige Skizze verdeutlicht die vorgegebene Konstellation. Die Höhenlinien der WDF (blau) sind wegen συ > σu in vertikaler Richtung gestreckte Ellipsen. Rot schraffiert eingezeichnet ist das Gebiet, dessen Wahrscheinlichkeit in dieser Teilaufgabe berechnet werden sollte.
- 5. Wegen ρxy = 1 besteht ein deterministischer Zusammenhang zwischen x und y ⇒ alle Werte liegen auf der Geraden y = K · x. Aufgrund der Streuungen σx = 0.5 und σy = 1 gilt K = 2.
- Auf dieser Geraden y = 2x sind alle WDF-Werte unendlich groß. Das bedeutet: Die 2D-WDF ist hier eine „Diracwand”.
- Wie aus der Skizze hervorgeht, sind die WDF–Werte auf der Geraden y = 2x, die gleichzeitig die Korrelationsgerade darstellt, gaußverteilt. Auch die beiden Randwahrscheinlichkeitsdichten sind hier Gaußfunktionen, jeweils mit dem Mittelwert 0. Da σx = σu und σy = συ ist, gilt auch:
- $$f_x(x) = f_u(u), \hspace{0.5cm}f_y(y) = f_v(v).$$
- Richtig sind somit der erste und der dritte Lösungsvorschlag.
- 6. Da die WDF der Zufallsgröße x identisch mit der WDF fu(u) ist, ergibt sich auch genau die gleiche Wahrscheinlichkeit wie in der Teilaufgabe (c) berechnet:
- $$\rm Pr(\it x < \rm 1) \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.9772}.$$
- 7. Das Zufallsereignis „y > 1“ ist identisch mit dem Ereignis „x > 0.5“. Damit ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gleich
- $$\it p_{\rm g} = \rm Pr((\it x > \rm 0.5) \cap (\it x < \rm 1)) = \it F_x(\rm 1) - \it F_x(\rm 0.5). $$
- Mit der Streuung σx = 0.5 folgt weiter:
- $$\it p_{\rm g} = \rm \phi(\rm 2) - \phi(1)=\rm 0.9772- \rm 0.8413\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.1359}.$$