Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.10Z: Maximum Likelihood Decoding of Convolutional Codes"
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+ Es gilt dH(x_,y_)=d2E(x_,y_)/4. | + Es gilt dH(x_,y_)=d2E(x_,y_)/4. | ||
− | {Welche der Gleichungen beschreiben die ML–Decodierung beim BSC–Modell? Die Minimierung/Maximierung bezieht sich jeweils auf alle $\underline{x} | + | {Welche der Gleichungen beschreiben die ML–Decodierung beim BSC–Modell? Die Minimierung/Maximierung bezieht sich jeweils auf alle \underline{x} ∈\mathcal{ C}. |
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+ z_=argmin, | + \underline{z} = \arg \min {d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y})}, | ||
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*Die zwei Binärfolgen seien \underline{x} und \underline{y} mit x_i ∈ \{-1, \, +1\}, \ y_i ∈ \{-1, \, +1\}. Die Folgenlänge sei jeweils L. | *Die zwei Binärfolgen seien \underline{x} und \underline{y} mit x_i ∈ \{-1, \, +1\}, \ y_i ∈ \{-1, \, +1\}. Die Folgenlänge sei jeweils L. | ||
*Die Hamming–Distanz d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y}) gibt die Anzahl der Bit an, in denen sich \underline{x} und \underline{y} unterscheiden, für die also x_i \, - y_i = ±2 ⇒ (x_i \, - y_i)^2 = 4 gilt. | *Die Hamming–Distanz d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y}) gibt die Anzahl der Bit an, in denen sich \underline{x} und \underline{y} unterscheiden, für die also x_i \, - y_i = ±2 ⇒ (x_i \, - y_i)^2 = 4 gilt. | ||
− | *Gleiche Symbole (x_i = y_i) tragen zur Hamming–Distanz nicht bei und ergeben (x_i \, – y_i)^2 = 0. | + | *Gleiche Symbole (x_i = y_i) tragen zur Hamming–Distanz nicht bei und ergeben (x_i \, – y_i)^2 = 0. Nach dem <u>Lösungsvorschlag 3</u> kann daher geschrieben werden: |
:$$ d_{\rm H}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) = | :$$ d_{\rm H}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) = | ||
\frac{1}{4} \cdot \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.2cm}(x_i - y_i)^2= \frac{1}{4} \cdot d_{\rm E}^2(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})\hspace{0.05cm}.$$ | \frac{1}{4} \cdot \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.2cm}(x_i - y_i)^2= \frac{1}{4} \cdot d_{\rm E}^2(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})\hspace{0.05cm}.$$ | ||
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:$$\underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} | :$$\underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} | ||
d_{\rm H}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})\hspace{0.05cm}.$$ | d_{\rm H}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})\hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | *Entsprechend der Teilaufgabe (1) gilt aber auch: | + | *Entsprechend der Teilaufgabe '''(1)''' gilt aber auch: |
:$$\underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} | :$$\underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} | ||
d_{\rm E}^{\hspace{0.15cm}2}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})/4 | d_{\rm E}^{\hspace{0.15cm}2}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})/4 | ||
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− | *Der Faktor 1/4 spielt für die Minimierung keine Rolle. Da d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) ≥ 0 ist, ist es auch egal, ob die Minimierung hinsichtlich d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) oder d_{\rm E}^2(\underline{x}, \, \underline{y}) | + | *Der Faktor 1/4 spielt für die Minimierung keine Rolle. Da d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) ≥ 0 ist, ist es auch egal, ob die Minimierung hinsichtlich d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) oder d_{\rm E}^2(\underline{x}, \, \underline{y}) erfolgt. |
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*Für den letzten Ausdruck in dieser Gleichung kann –2 \cdot 〈 \underline{x}, \, \underline{y} 〉 geschrieben werden. | *Für den letzten Ausdruck in dieser Gleichung kann –2 \cdot 〈 \underline{x}, \, \underline{y} 〉 geschrieben werden. | ||
*Aufgrund des negativen Vorzeichens wird aus der Minimierung eine Maximierung ⇒ <u>Antwort 2</u>. | *Aufgrund des negativen Vorzeichens wird aus der Minimierung eine Maximierung ⇒ <u>Antwort 2</u>. | ||
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Revision as of 09:56, 26 June 2019
Der Viterbi–Algorithmus stellt die bekannteste Realisierungsform für die Maximum–Likelihood–Decodierung eines Faltungscodes dar. Wir gehen hier von folgendem Modell aus:
- Die Informationssequenz \underline{u} wird durch einen Faltungscode in die Codesequenz \underline{x} umgesetzt. Es gelte u_i ∈ \{0, \, 1\}. Dagegen werden die Codesymbole bipolar dargestellt ⇒ x_i ∈ \{–1, \, +1\}.
- Der Kanal sei durch das BSC–Modell gegeben ⇒ y_i ∈ \{–1, \, +1\} oder es wird der AWGN–Kanal vorausgesetzt ⇒ reellwertige Empfangswerte y_i.
- Bei gegebener Empfangssequenz \underline{y} entscheidet sich der Viterbi–Algorithmus für die Codesequenz \underline{z} gemäß
- \underline{z} = {\rm arg} \max_{\underline{x}_{\hspace{0.03cm}i} \hspace{0.03cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} {\rm Pr}( \underline{x}_{\hspace{0.03cm}i} |\hspace{0.05cm} \underline{y} ) \hspace{0.05cm}.
- Dies entspricht dem Maximum–a–posteriori (MAP)–Kriterium. Sind alle Informationssequenzen \underline{u} gleichwahrscheinlich, so geht dieses in das etwas einfachere Maximum–Likelihood–Kriterium über:
- \underline{z} = {\rm arg} \max_{\underline{x}_{\hspace{0.03cm}i} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} {\rm Pr}( \underline{y} \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} \underline{x}_{\hspace{0.03cm}i} ) \hspace{0.05cm}.
- Als weiteres Ergebnis gibt der Viterbi–Algorithmus zusätzlich die Sequenz \underline{v} als Schätzung für die Informationssequenz \underline{u} aus.
In dieser Aufgabe soll der Zusammenhang zwischen der Hamming–Distanz d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y}) sowie der Euklidischen Distanz
- d_{\rm E}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) = \sqrt{\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.2cm}(x_i - y_i)^2}\hspace{0.05cm}
ermittelt werden. Anschließend ist das obige ML–Kriterium zu formulieren mit
- der Hamming–Distanz d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y}),
- der Euklidischen Distanz d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}), und
- dem Korrelationswert 〈 x \cdot y 〉.
Hinweise:
- Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel Decodierung von Faltungscodes.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Viterbi–Algorithmus – basierend auf Korrelation und Metriken.
- Zur Vereinfachung wird auf „Tilde” und „Apostroph” verzichtet.
- Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf folgenden Seiten dieses Buches:
Fragebogen
Musterlösung
(1) Richtig ist der Lösungsvorschlag 3:
- Die zwei Binärfolgen seien \underline{x} und \underline{y} mit x_i ∈ \{-1, \, +1\}, \ y_i ∈ \{-1, \, +1\}. Die Folgenlänge sei jeweils L.
- Die Hamming–Distanz d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y}) gibt die Anzahl der Bit an, in denen sich \underline{x} und \underline{y} unterscheiden, für die also x_i \, - y_i = ±2 ⇒ (x_i \, - y_i)^2 = 4 gilt.
- Gleiche Symbole (x_i = y_i) tragen zur Hamming–Distanz nicht bei und ergeben (x_i \, – y_i)^2 = 0. Nach dem Lösungsvorschlag 3 kann daher geschrieben werden:
- d_{\rm H}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) = \frac{1}{4} \cdot \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.2cm}(x_i - y_i)^2= \frac{1}{4} \cdot d_{\rm E}^2(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})\hspace{0.05cm}.
(2) Alle Lösungsvorschläge sind richtig:
- Beim BSC–Modell ist es allgemein üblich, zum gegebenen Empfangsvektor \underline{y} das Codewort \underline{x} mit der kleinsten Hamming–Distanz d_{\rm H}(\underline{x}, \, \underline{y}) auszuwählen:
- \underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} d_{\rm H}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})\hspace{0.05cm}.
- Entsprechend der Teilaufgabe (1) gilt aber auch:
- \underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} d_{\rm E}^{\hspace{0.15cm}2}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y})/4 \hspace{0.2cm}\Rightarrow \hspace{0.2cm} \underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} d_{\rm E}^{\hspace{0.15cm}2}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) \hspace{0.2cm}\Rightarrow \hspace{0.2cm} \underline{z} = {\rm arg} \min_{\underline{x} \hspace{0.05cm} \in \hspace{0.05cm} \mathcal{C}} \hspace{0.1cm} d_{\rm E}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) \hspace{0.05cm}.
- Der Faktor 1/4 spielt für die Minimierung keine Rolle. Da d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) ≥ 0 ist, ist es auch egal, ob die Minimierung hinsichtlich d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) oder d_{\rm E}^2(\underline{x}, \, \underline{y}) erfolgt.
(3) Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:
- Das Quadrat der Euklidischen Distanz kann wie folgt ausgedrückt werden:
- d_{\rm E}^{\hspace{0.15cm}2}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) = \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.2cm}(x_i - y_i)^2 = \hspace{0.1cm}\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} x_i^{\hspace{0.15cm}2} \hspace{0.1cm}+ \hspace{0.1cm}\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} y_i^{\hspace{0.15cm}2} \hspace{0.1cm}-2 \cdot \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} x_i \cdot y_i \hspace{0.05cm}.
- Die beiden ersten Summanden sind jeweils gleich L und müssen für die Minimierung nicht berücksichtigt werden.
- Für den letzten Ausdruck in dieser Gleichung kann –2 \cdot 〈 \underline{x}, \, \underline{y} 〉 geschrieben werden.
- Aufgrund des negativen Vorzeichens wird aus der Minimierung eine Maximierung ⇒ Antwort 2.
(4) Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3.:
- Für den AWGN–Kanal kann im Gegensatz zum BSC keine Hamming–Distanz angegeben werden.
- Ausgehend von der Gleichung
- d_{\rm E}^{\hspace{0.15cm}2}(\underline{x} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}\underline{y}) = \hspace{0.1cm}\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} x_i^{\hspace{0.15cm}2} \hspace{0.1cm}+ \hspace{0.1cm}\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} y_i^{\hspace{0.15cm}2} \hspace{0.1cm}-2 \cdot \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} x_i \cdot y_i
- gelten für den ersten und letzten Summanden die gleichen Aussagen wie für das BSC–Modell – siehe Teilaufgabe (3).
- Für den mittleren Summanden gilt mit y_i = x_i + n_i und x_i ∈ \{–1, \, +1\}:
- \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} y_i^{\hspace{0.15cm}2} = \hspace{0.1cm}\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} x_i^{\hspace{0.15cm}2} \hspace{0.1cm}+ \hspace{0.1cm}\sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} n_i^{\hspace{0.15cm}2} \hspace{0.1cm}+2 \cdot \sum_{i=1}^{L} \hspace{0.1cm} x_i \cdot n_i \hspace{0.05cm}.
- Der erste Summand ergibt wieder L, der zweite ist proportional zur Rauschleistung und der letzte Term verschwindet, da \underline{x} und \underline{n} unkorreliert sind.
- Für die Minimerung von d_{\rm E}(\underline{x}, \, \underline{y}) muss also die Summe über y_i^2 nicht berücksichtigt werden, da kein Bezug zu den Codesequenzen \underline{x} besteht.