Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 2.4: Rectified Cosine"

From LNTwww
Line 5: Line 5:
 
[[File:P_ID300__Sig_A_2_4.png|right|frame|Gleichgerichteter Cosinus]]
 
[[File:P_ID300__Sig_A_2_4.png|right|frame|Gleichgerichteter Cosinus]]
  
Ein Cosinussignal $x(t)$ mit der Amplitude $1\,\rm{V}$ und der Frequenz $f_0= 10\,\rm{kHz}$ wird an den Eingang eines Doppelweggleichrichters gelegt. An dessen Ausgang ergibt sich das Signal $y(t)$, das in der Grafik ebenfalls dargestellt ist.
+
Ein Cosinussignal  $x(t)$  mit der Amplitude  $1\,\rm{V}$  und der Frequenz  $f_0= 10\,\rm{kHz}$  wird an den Eingang eines Doppelweggleichrichters gelegt. An dessen Ausgang ergibt sich das Signal  $y(t)$, das in der Grafik unten dargestellt ist.
 +
 
 +
Bei den Teilaufgaben  '''(6)'''  und  '''(7)'''  wird auch das Fehlersignal  $\varepsilon_3(t) = y_3(t) - y(t)$  verwendet. Dieses beschreibt die Differenz zwischen der auf lediglich  $N = 3$  Koeffizienten begrenzten Fourierreihe    ⇒   $y_3(t)$    und dem tatsächlichen Ausgangssignal  $y(t)$.
 +
 
 +
 
  
Bei den Teilaufgaben (6) und (7) wird auch das Fehlersignal $\varepsilon_3(t) = y_3(t) - y(t)$ verwendet. Dieses beschreibt die Differenz zwischen der auf lediglich $N = 3$ Koeffizienten begrenzten Fourierreihe    ⇒   $y_3(t)$    und dem tatsächlichen Ausgangssignal $y(t)$.
 
  
  
Line 13: Line 16:
  
 
''Hinweise:''  
 
''Hinweise:''  
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Signaldarstellung/Fourierreihe|Fourierreihe]].
+
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel  [[Signaldarstellung/Fourierreihe|Fourierreihe]].
 
   
 
   
*Zur Lösung der Aufgabe können Sie das folgende bestimmte Integral benutzen ($n$ sei ganzzahlig):
+
*Zur Lösung der Aufgabe können Sie das folgende bestimmte Integral benutzen  $(n$ sei ganzzahlig$)$:
 
   
 
   
 
:$$\int ^{\pi /2}_{-\pi /2}\cos(u)\cdot\cos(2nu)\,{\rm d}u  =  (-1)^{n+1}\cdot\frac{2}{4n^2-1}.$$
 
:$$\int ^{\pi /2}_{-\pi /2}\cos(u)\cdot\cos(2nu)\,{\rm d}u  =  (-1)^{n+1}\cdot\frac{2}{4n^2-1}.$$
  
*Eine kompakte Zusammenfassung der Thematik finden Sie im Lernvideo [[Zur_Berechnung_der_Fourierkoeffizienten_(Lernvideo)|Zur Berechnung der Fourierkoeffizienten]].
+
*Eine kompakte Zusammenfassung der Thematik finden Sie im Lernvideo  [[Zur_Berechnung_der_Fourierkoeffizienten_(Lernvideo)|Zur Berechnung der Fourierkoeffizienten]].
  
  
Line 25: Line 28:
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Welche der folgenden Aussagen sind für das Signal $x(t)$ zutreffend?
+
{Welche der folgenden Aussagen sind für das Signal&nbsp; $x(t)$&nbsp; zutreffend?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
+ Die Periodendauer ist  $T_0 = 100 \,&micro;{\rm s}$.
+
+ Die Periodendauer ist&nbsp; $T_0 = 100 \,&micro;{\rm s}$.
+ Der Gleichsignalkoeffizient ist $A_0 = 0$.
+
+ Der Gleichsignalkoeffizient ist&nbsp; $A_0 = 0$.
+ Von allen Cosinuskoeffizienten $A_n$ ist nur einer ungleich $0$.
+
+ Von allen Cosinuskoeffizienten&nbsp; $A_n$&nbsp; ist genau einer ungleich Null.
- Von allen Sinuskoeffizienten $B_n$ ist nur einer ungleich $0$.
+
- Von allen Sinuskoeffizienten&nbsp; $B_n$&nbsp; ist genau einer ungleich Null.
+ Die Fourierreihe $x_3(t)$ weicht nicht vom tatsächlichen Signal $x(t)$ ab.
+
+ Die Fourierreihe&nbsp; $x_3(t)$&nbsp; weicht nicht vom tatsächlichen Signal&nbsp; $x(t)$&nbsp; ab.
  
{Wie groß ist die Periodendauer des Signals $y(t)$?
+
{Wie groß ist die Periodendauer des Signals&nbsp; $y(t)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$T_0\ = \ $ { 50 3% } &nbsp; ${\rm &micro;s}$
 
$T_0\ = \ $ { 50 3% } &nbsp; ${\rm &micro;s}$
  
{Berechnen Sie den Gleichsignalanteil des Signals $y(t)$.
+
{Berechnen Sie den Gleichsignalanteil des Signals&nbsp; $y(t)$.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$A_0\ = \ $  { 0.637 3% } &nbsp; ${\rm V}$
 
$A_0\ = \ $  { 0.637 3% } &nbsp; ${\rm V}$
  
{Wie lauten die Sinuskoeffizienten $B_n$? Begründen Sie Ihr Ergebnis. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten $B_2$ ein.
+
{Wie lauten die Sinuskoeffizienten&nbsp; $B_n$? Begründen Sie Ihr Ergebnis. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten&nbsp; $B_2$&nbsp; ein.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$B_2\ = \ $  { 0. } &nbsp; ${\rm V}$
 
$B_2\ = \ $  { 0. } &nbsp; ${\rm V}$
  
  
{Berechnen Sie nun die Cosinuskoeffizienten $A_n$. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten $A_2$ ein.
+
{Berechnen Sie nun die Cosinuskoeffizienten&nbsp; $A_n$. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten&nbsp; $A_2$&nbsp; ein.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$A_2\ = \ $  { -0.087--0.083 } &nbsp; ${\rm V}$
 
$A_2\ = \ $  { -0.087--0.083 } &nbsp; ${\rm V}$
  
  
{Geben Sie die Fourierreihe $y_3(t)$ analytisch an (Begrenzung auf je $N = 3$ Sinus– bzw. Cosinuskoeffizienten).  
+
{Geben Sie die Fourierreihe&nbsp; $y_3(t)$&nbsp; analytisch an (Begrenzung auf je&nbsp; $N = 3$&nbsp; Sinus– bzw. Cosinuskoeffizienten).  
Wie groß ist der Fehler zwischen dieser endlichen Fourierreihe und dem tatsächlichen Signalwert bei $t = 0$?
+
<br>Wie groß ist der Fehler zwischen dieser endlichen Fourierreihe und dem tatsächlichen Signalwert bei&nbsp; $t = 0$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$\varepsilon_3(t= 0)\ = \ $  { 0.0125 3% } ${\rm V}$
 
$\varepsilon_3(t= 0)\ = \ $  { 0.0125 3% } ${\rm V}$
  
{Berechnen Sie nun den Fehler $\varepsilon_3(t= 25 \,&micro;{\rm s})$ . Interpretieren Sie diesen Wert im Vergleich zum Ergebnis aus 6).
+
{Berechnen Sie nun den Fehler&nbsp; $\varepsilon_3(t= 25 \,&micro;{\rm s})$. Interpretieren Sie diesen Wert im Vergleich zum Ergebnis aus&nbsp; '''(6)'''.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$\varepsilon_3(t= 25 \,&micro;{\rm s})\ = \ $  { 0.091 3% } ${\rm V}$
 
$\varepsilon_3(t= 25 \,&micro;{\rm s})\ = \ $  { 0.091 3% } ${\rm V}$

Revision as of 15:04, 3 September 2019

Gleichgerichteter Cosinus

Ein Cosinussignal  $x(t)$  mit der Amplitude  $1\,\rm{V}$  und der Frequenz  $f_0= 10\,\rm{kHz}$  wird an den Eingang eines Doppelweggleichrichters gelegt. An dessen Ausgang ergibt sich das Signal  $y(t)$, das in der Grafik unten dargestellt ist.

Bei den Teilaufgaben  (6)  und  (7)  wird auch das Fehlersignal  $\varepsilon_3(t) = y_3(t) - y(t)$  verwendet. Dieses beschreibt die Differenz zwischen der auf lediglich  $N = 3$  Koeffizienten begrenzten Fourierreihe   ⇒   $y_3(t)$   und dem tatsächlichen Ausgangssignal  $y(t)$.




Hinweise:

  • Zur Lösung der Aufgabe können Sie das folgende bestimmte Integral benutzen  $(n$ sei ganzzahlig$)$:
$$\int ^{\pi /2}_{-\pi /2}\cos(u)\cdot\cos(2nu)\,{\rm d}u = (-1)^{n+1}\cdot\frac{2}{4n^2-1}.$$


Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen sind für das Signal  $x(t)$  zutreffend?

Die Periodendauer ist  $T_0 = 100 \,µ{\rm s}$.
Der Gleichsignalkoeffizient ist  $A_0 = 0$.
Von allen Cosinuskoeffizienten  $A_n$  ist genau einer ungleich Null.
Von allen Sinuskoeffizienten  $B_n$  ist genau einer ungleich Null.
Die Fourierreihe  $x_3(t)$  weicht nicht vom tatsächlichen Signal  $x(t)$  ab.

2

Wie groß ist die Periodendauer des Signals  $y(t)$?

$T_0\ = \ $

  ${\rm µs}$

3

Berechnen Sie den Gleichsignalanteil des Signals  $y(t)$.

$A_0\ = \ $

  ${\rm V}$

4

Wie lauten die Sinuskoeffizienten  $B_n$? Begründen Sie Ihr Ergebnis. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten  $B_2$  ein.

$B_2\ = \ $

  ${\rm V}$

5

Berechnen Sie nun die Cosinuskoeffizienten  $A_n$. Geben Sie zur Kontrolle den Koeffizienten  $A_2$  ein.

$A_2\ = \ $

  ${\rm V}$

6

Geben Sie die Fourierreihe  $y_3(t)$  analytisch an (Begrenzung auf je  $N = 3$  Sinus– bzw. Cosinuskoeffizienten).
Wie groß ist der Fehler zwischen dieser endlichen Fourierreihe und dem tatsächlichen Signalwert bei  $t = 0$?

$\varepsilon_3(t= 0)\ = \ $

${\rm V}$

7

Berechnen Sie nun den Fehler  $\varepsilon_3(t= 25 \,µ{\rm s})$. Interpretieren Sie diesen Wert im Vergleich zum Ergebnis aus  (6).

$\varepsilon_3(t= 25 \,µ{\rm s})\ = \ $

${\rm V}$


Musterlösung

(1)  Richtig sind hier alle Lösungsvorschläge außer dem Vierten:

  • Aus der Signalfrequenz $f_0= 10\,\rm{kHz}$ folgt $T_0 = 1/f_0 = 100\,µ\text{s}$.
  • Das Cosinussignal ist gleichsignalfrei ($A_0 = 0$) und wird durch einen einzigen Cosinuskoeffizienten – nämlich $A_1$ – vollständig beschrieben.
  • Alle Sinuskoeffizienten sind $B_n \equiv 0$, da $x(t)$ eine gerade Funktion ist.
  • Die Fourierreihendarstellung $x_3(t)$ bildet $x(t)$ fehlerfrei nach.


(2)  Aufgrund der Doppelweggleichrichtung ergibt sich für die Periodendauer nunmehr der halbe Wert: $T_0 \hspace{0.1cm}\underline{= 50\,µ\text{s}}$.
Bei allen nachfolgenden Punkten bezieht sich die Angabe $T_0$ auf diesen Wert, also auf die Periodendauer des Signals $y(t)$.


(3)  Im Bereich von $–T_0/2$ bis $+T_0/2 \ (–25\,µ\text{s} \ \text{...} +25\,µ\text{s})$ ist $y(t) = x(t)$. Mit $f_x= 10\,\rm{kHz} = 1/(2T_0)$ gilt deshalb für diesen Abschnitt:

$$y(t)={\rm 1V}\cdot\cos(2{\pi} f_0\hspace{0.05cm}t)={\rm 1V}\cdot\cos(\pi \cdot {t}/{T_0}).$$

Daraus ergibt sich für den Gleichsignalanteil:

$$A_0=\frac{1}{T_0}\int^{T_0/2}_{-T_0/2}y(t)\,{\rm d} t=\frac{1}{T_0}\int^{T_0/2}_{-T_0/2}{\rm 1V}\cdot\cos(\pi\cdot {t}/{T_0})\,{\rm d}t.$$

Mit der Substitution $u = \pi \cdot t/T_0$ erhält man schließlich:

$$A_0=\left. \frac{ {\rm 1V}}{\pi}\int_{-\pi /2}^{\pi/2}\cos(u)\,{\rm d}u=\frac{ {\rm 1V}}{\pi}\sin(u)\; \right| _{-\pi/2}^{\pi/2}=\frac{ {\rm 1V}\cdot 2}{\pi} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.637\;{\rm V}}.$$

(4)  Da $y(–t) = y(t)$ gilt, sind alle Sinuskoeffizienten $B_n = 0$. Damit ist auch $B_2 \hspace{0.1cm}\underline{= 0}$.


(5)  Für die Koeffizienten $A_n$ gilt mit der Substitution $u = \pi \cdot t/T_0$ entsprechend dem angegebenen Integral:

$$A_n = \frac{2{\rm V}}{T_0}\int_{-T_0/2}^{T_0/2}\cos(\pi\frac{t}{T_0})\cdot \cos(n\cdot 2\pi\frac{t}{T_0})\,{\rm d}t = \frac{2{\rm V}}{\pi}\int_{-\pi/2}^{\pi/2}\cos(u)\cdot \cos(2n u)\,{\rm d}u \quad \Rightarrow \quad A_n = \left( { - 1} \right)^{n + 1} \frac{{4\;{\rm{V}}}}{{{\rm{\pi }}\left( {4n^2 - 1} \right)}}.$$

Der Koeffizient $A_2$ ist damit gleich $-4 \,\text{V}/(15\pi) \hspace{0.1cm}\underline{\approx -\hspace{0.05cm}0.085 \, \text{V}}$.


(6)  Für die endliche Fourierreihe mit $N = 3$ gilt allgemein:

$$y_3(t)=\frac{2{\rm V}}{\pi} \cdot \left [ 1+{2}/{3} \cdot \cos(\omega_0t)-{2}/{15}\cdot \cos(2\omega_0t)+{2}/{35}\cdot \cos(3\omega_0t) \right ].$$

Zum Zeitpunkt $t = 0$ ist $y_3(0) \approx$ 1.0125 V; damit ergibt sich der Fehler zu $\varepsilon_3(t = 0) \hspace{0.15cm}\underline{= 0.0125 \,\text{V}}$ .


(7)  Die Zeit $t = 25\,µ\text{s}$ entspricht der halben Periodendauer des Signals $y(t)$. Hierfür gilt wegen $\omega_0 \cdot T_0 = 2\pi$:

$$y_3(T_0/2) = \frac{2{\rm V}}{\pi} \left [1+\frac{2}{3} \cdot \cos({\pi}) -\frac{2}{15}\cdot \cos(2\pi)+\frac{2}{35}\cdot \cos(3\pi)\right ]= \frac{2{\rm V}}{\pi}\left [1-\frac{2}{3}-\frac{2}{15}-\frac{2}{35}\right ] = \frac{2{\rm V}}{7\pi}\approx 0.091{\rm V}.$$

Da $y(T_0/2) = 0$ ist, ergibt sich auch $\varepsilon_3(T_0/2) \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.091\,{\rm V}}$.

  • Dieser Fehler ist um mehr als den Faktor 7 größer als der Fehler bei $t = 0$, da das Signal $y(t)$ bei $t = T_0/2$ mehr hochfrequente Anteile besitzt (spitzförmiger Verlauf).
  • Wird gefordert, dass der Fehler $\varepsilon_3(T_0/2)$ kleiner als 0.01 sein soll, dann müssten mindestens 32 Fourierkoeffizienten berücksichtigt werden.