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Difference between revisions of "Applets:Zweidimensionale Laplace-Zufallsgrößen (Applet)"

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==Über die Autoren==
 
==Über die Autoren==
 
Dieses interaktive Berechnungstool  wurde am  [http://www.lnt.ei.tum.de/startseite Lehrstuhl für Nachrichtentechnik]  der  [https://www.tum.de/ Technischen Universität München]  konzipiert und realisiert.  
 
Dieses interaktive Berechnungstool  wurde am  [http://www.lnt.ei.tum.de/startseite Lehrstuhl für Nachrichtentechnik]  der  [https://www.tum.de/ Technischen Universität München]  konzipiert und realisiert.  
*Die erste Version wurde 2003 von  [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Ji_Li_.28Bachelorarbeit_EI_2003.2C_Diplomarbeit_EI_2005.29|Ji Li]]  im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Prof._Dr.-Ing._habil._G.C3.BCnter_S.C3.B6der_.28am_LNT_seit_1974.29|Günter Söder]]).  
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*Die erste Version wurde 2003 von  [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Ji_Li_.28Bachelorarbeit_EI_2003.2C_Diplomarbeit_EI_2005.29|Ji Li]]  im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Prof._Dr.-Ing._habil._G.C3.BCnter_S.C3.B6der_.28am_LNT_seit_1974.29|Günter Söder]]).  
* 2019 wurde das Programm  von [[Biografien_und_Bibliografien/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Carolin_Mirschina_.28Ingenieurspraxis_Math_2019.2C_danach_Werkstudentin.29|Carolin Mirschina]]  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf  „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: [[Biografien_und_Bibliografien/Beteiligte_der_Professur_Leitungsgebundene_%C3%9Cbertragungstechnik#Tasn.C3.A1d_Kernetzky.2C_M.Sc._.28bei_L.C3.9CT_seit_2014.29|Tasnád Kernetzky]]).
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* 2019 wurde das Programm  von [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Carolin_Mirschina_.28Ingenieurspraxis_Math_2019.2C_danach_Werkstudentin.29|Carolin Mirschina]]  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf  „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: [[Biographies_and_Bibliographies/Beteiligte_der_Professur_Leitungsgebundene_%C3%9Cbertragungstechnik#Tasn.C3.A1d_Kernetzky.2C_M.Sc._.28bei_L.C3.9CT_seit_2014.29|Tasnád Kernetzky]]).
  
  

Revision as of 15:00, 9 July 2020

Open Applet in a new tab

Programmbeschreibung


Das Applet verdeutlicht die Eigenschaften von mittelwertfreien laplaceverteilten Zufallsgrößen  X  und   Y,  gekennzeichnet durch die beiden Parameter  λX und  λY. Es wird vorausgesetzt, dass  X  und   Y  statistisch unabhängig seien.

Eine solche Zufallsgröße approximiert zum Beispiel die Amplitudenverteilung eines Audiosignals (Sprache oder Musik). Die Kenntnis hierüber erlaubt die bestmögliche Digitalisierung (nichtlineare Quantisierung) eines solchen Signals.

Das Applet zeigt

  • die zweidimensionale Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion   ⇒   2DWDF  fXY(x,y)  in dreidimensionaler Darstellung sowie in Form von Höhenlinien,
  • die zugehörige Randwahrscheinlichkeitsdichtefunktion  ⇒   1DWDF  fX(x)  der Zufallsgröße  X  als blaue Kurve; ebenso  fY(y)  für die zweite Zufallsgröße,
  • die zweidimensionale Verteilungsfunktion   ⇒   2DVTF  FXY(x,y)  als 3D-Plot,
  • die Verteilungsfunktion  ⇒   1DVTF  FX(x)  der Zufallsgröße  X; ebenso  FY(y)  als rote Kurve.


Das Applet verwendet das Framework  Plot.ly

Einige Versuche, dass das „lambda” kursiv dargestellt wird:     λ λX 𝜆 𝜆

Theoretischer Hintergrund


Definition und Eigenschaften der Laplace–Verteilung

(1)  Für die  Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion  (WDF,  englisch:  Probability Density Function, kurz: PDF) der laplaceverteilten Zufallsgröße  X  gilt   ⇒   \rm 1D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF:

f_{X}(x)=\frac{\lambda_X} {2}\cdot{\rm e}^ { - \lambda_X \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} x \hspace{0.05cm} \vert}.

(2)  Daraus folgt für die  Verteilungsfunktion  (VTF,  englisch:  Cumulative Distribution Function, kurz: CDF)   ⇒   \rm 1D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}VTF:

F_{X}(x) = {\rm Pr}\big [X \le x \big ] = \int_{-\infty}^{x} f_{X}(\xi) \,\,{\rm d}\xi = 0.5 + 0.5 \cdot {\rm sign}(x) \cdot \big [ 1 - {\rm e}^ { - \lambda_X \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} x \hspace{0.05cm} \vert}\big ] \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm} F_{X}(-\infty) = 0, \hspace{0.2cm}F_{X}(0) = 0.5, \hspace{0.2cm} F_{X}(+\infty) = 1.

(3)  Alle  Momente  m_k = {\rm E}\big [X^k \big ]  mit ungeradzahligem  k  sind Null (Begründung:  Symmetrische WDF). Insbesondere gilt auch für den linearen Mittelwert:  m_1 = {\rm E}\big [X \big ] = 0.

(4)  Für die   Momente  m_k = {\rm E}\big [X^k \big ]  mit geradzahligem  k  gilt:

m_k = \int_{-\infty}^{+\infty} x^k \cdot f_{X}(x) \,\,{\rm d} x = \frac{k!}{\lambda_X^k} \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm} m_2 = \sigma^2 = \frac{2}{\lambda_X^2}.
WDF von Exponentialverteilung und Laplaceverteilung

\text{Beispiel: Zusammenhang zwischen Exponentialverteilung und Laplaceverteilung} 

Wir betrachten die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen (WDF) zweier wertkontinuierlicher Zufallsgrößen  E  und  L  mit gleichem WDF–Parameter  \lambda:

  • Die Zufallsgröße  E  ist exponentialverteilt:   Für  x<0  ist  f_E(x) = 0, und für positive  x–Werte gilt:
f_E(x) = \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.05cm}.
  • Für die laplaceverteilte Zufallsgröße  L  gilt im gesamten Bereich - \infty < x < + \infty:
f_L(x) = \lambda/2 \cdot {\rm e}^{- \lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}\vert x \vert}\hspace{0.05cm}.
  • Momente der Exponentialverteilung:  m_k = {k!}/{\lambda^k} 
    ⇒   linearer Mittelwert  m_1 = 1/{\lambda}, quadratischer Mittelwert  m_2 = 2/{\lambda}^2, Varianz   \sigma^2=m_2- m_1^2 = 1/{\lambda}^2.


Wie aus der Grafik zu ersehen ist die Laplaceverteilung eine „zweiseitige Exponentialverteilung”. Daraus folgt:

  • Für ungeradzahliges  k  ergibt sich bei der Laplaceverteilung aufgrund der Symmetrie stets  m_k= 0. Unter Anderem:  Linearer Mittelwert  m_1 = 0.
  • Für geradzahliges  k  stimmen die Momente von Exponentialverteilung und Laplaceverteilung überein. Unter Anderem:  Quadratischer Mittelwert  m_2 = 2/{\lambda}^2.
  • Die Varianz der mittelwertfreien laplaceverteiten Zufallsgröße ist bei gleichem  \lambda  doppelt so groß wie bei der Exponentialverteilung:   \sigma^2 = 2/\lambda^2.


Zweidimensionale Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion   ⇒   2D–WDF

Wir setzen voraus, dass zwischen den beiden Zufallsgrößen  X  und   Y\hspace{-0.1cm}  keine statistischen Abhängigkeiten bestehen. Für die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der zweidimensionalen Zufallsgröße  XY  an der Stelle  (x, y) gilt in diesem Fall:

f_{XY}(x, \hspace{0.1cm}y) = f_{X}(x) \cdot f_{Y}(y).

Sind die Zufallsgrößen X  und   Y\hspace{-0.1cm}  mittelwertfrei und laplaceverteilt, dann kann hierfür geschrieben werden:

f_{XY}(x, \ y)=\frac{\lambda_X \cdot \lambda_Y} {4}\cdot{\rm e}^ { - \lambda_X \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} x \hspace{0.05cm} \vert} \cdot {\rm e}^ { - \lambda_Y \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} y \hspace{0.05cm} \vert}=\frac{\lambda_X \cdot \lambda_Y} {4}\cdot{\rm e}^ { - \hspace{0.05cm}\left (\lambda_X \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} x \hspace{0.05cm} \vert+ \lambda_Y \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} y \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm}\right )}.
  • Die 2D–Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion oder kurz  \rm 2D\hspace{-0.1cm}-\hspace{-0.1cm}WDF  ist eine Erweiterung der eindimensionalen WDF.
  • X  und  Y bezeichnen die beiden Zufallsgrößen, und  x \in X  sowie   y \in Y geben Realisierungen hiervon an.
  • Die für dieses Applet verwendete Nomenklatur unterscheidet sich also geringfügig gegenüber der Beschreibung im Theorieteil.
  • Im hier betrachteten Fall „Statistische Unabhängigkeit” ist das Maximum der 2D–WDF wie folgt gegeben:
f_{XY}(x, \ y)=\frac{\lambda_X \cdot \lambda_Y} {4}.
  • Aus der Bedingungsgleichung  f_{XY}(x, y) = {\rm const.}  können die Höhenlinien der WDF berechnet werden. Beschriftet man die Höhenlinien mit dem Verhältnis  V  der entsprechenden f_{XY}(x, y)–Werte auf das Maximum, so erhält man als Gleichung für die Höhenlinien:
\lambda_X \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} x \hspace{0.05cm} \vert+ \lambda_Y \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} y \hspace{0.05cm} \vert \hspace{0.05cm} =\ln \ (1/V) = K.
  • Beispielsweise gilt für die  10\%–Höhenlinie  K = \ln \ 10 \approx 2.3  und für die  50\%–Höhenlinie  K = \ln \ 2 \approx 0.693.
  • Die Höhenlinien beschreiben in jedem Quadranten Geradenstücke und ergeben insgesamt Vierecke mit den Eckpunkten auf der  x– und  y–Achse.


Zweidimensionale Verteilungsfunktion   ⇒   2D–VTF

Die  2D-Verteilungsfunktion  ist ebenso wie die 2D-WDF lediglich eine sinnvolle Erweiterung der  eindimensionalen Verteilungsfunktion  (VTF):

F_{XY}(x,y) = {\rm Pr}\big [(X \le x) \cap (Y \le y) \big ] .

Es ergeben sich folgende Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der „1D-VTF” und der„ 2D-VTF”:

  • Der Funktionalzusammenhang zwischen „2D–WDF” und „2D–VTF” ist wie im eindimensionalen Fall durch die Integration gegeben, aber nun in zwei Dimensionen. Bei kontinuierlichen Zufallsgrößen gilt:
F_{XY}(x,y)=\int_{-\infty}^{y} \int_{-\infty}^{x} f_{XY}(\xi,\eta) \,\,{\rm d}\xi \,\, {\rm d}\eta .
  • Umgekehrt lässt sich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion aus der Verteilungsfunktion durch partielle Differentiation nach  x  und  y  angeben:
f_{XY}(x,y)=\frac{{\rm d}^{\rm 2} F_{XY}(\xi,\eta)}{{\rm d} \xi \,\, {\rm d} \eta}\Bigg|_{\left.{x=\xi \atop {y=\eta}}\right.}.
  • Bezüglich der Verteilungsfunktion  F_{XY}(x, y)  gelten folgende Grenzwerte:
F_{XY}(-\infty,\ -\infty) = 0,\hspace{0.5cm}F_{XY}(x,\ +\infty)=F_{X}(x ),\hspace{0.5cm} F_{XY}(+\infty,\ y)=F_{Y}(y ) ,\hspace{0.5cm}F_{XY}(+\infty,\ +\infty) = 1.
  • Im Grenzfall (unendlich große  x  und  y)  ergibt sich demnach für die „2D-VTF” der Wert  1. Daraus erhält man die  Normierungsbedingung  für die 2D-Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion:
\int_{-\infty}^{+\infty} \int_{-\infty}^{+\infty} f_{XY}(x,y) \,\,{\rm d}x \,\,{\rm d}y=1 .

\text{Fazit:}  Beachten Sie den signifikanten Unterschied zwischen eindimensionalen und zweidimensionalen Zufallsgrößen:

  • Bei eindimensionalen Zufallsgrößen ergibt die Fläche unter der WDF stets den Wert 1.
  • Bei zweidimensionalen Zufallsgrößen ist das WDF-Volumen immer gleich 1.



Versuchsdurchführung


Aufgaben 2D-Gauss.png
  • Wählen Sie zunächst die Nummer (1, ...) der zu bearbeitenden Aufgabe.
  • Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
  • Lösung nach Drücken von „Musterlösung”.


Die Nummer 0 entspricht einem „Reset”:

  • Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
  • Ausgabe eines „Reset–Textes” mit weiteren Erläuterungen zum Applet.


(1)  Welche 1D–WDF–Werte  f_X(x=1)  bzw.  f_Y(y=1)  ergeben sich für  \lambda_X=1  und  \lambda_Y=2 ? Wie lauten die WDF–Werte  f_X(x=-1)  bzw.  f_Y(y=-1) ?

  •  Es gilt  f_{X}(x= 1)=0.5\cdot{\rm e}^ { - 1} = 0.1839  und  f_{Y}(y= 1)=1\cdot{\rm e}^ { - 2} = 0.1353.
  •  Aufgrund der Symmetrie gilt auch  f_{X}(x= -1)= 0.1839  und  f_{Y}(y= -1)= 0.1353.

(2)  Welche 1D–VTF–Werte  F_X(x=1)  bzw.  F_Y(y=1)  ergeben sich für  \lambda_X=1  und  \lambda_Y=2 ? Wie lauten die VTF–Werte  F_X(x=-1)  bzw.  F_Y(y=-1) ?

  •  Es gilt  F_{X}(x= 1)=0.5 + 0.5 \cdot\big [1-{\rm e}^ { - 1}\big] = 0.8161  und F_{Y}(y= 1)=0.5 + 0.5 \cdot\big [1-{\rm e}^ { - 2}\big] = 0.9323.
  •  Wegen {\rm sign}(-1) = -1 erhält man  F_{X}(x= -1)=0.5 - 0.5 \cdot\big [1-{\rm e}^ { - 1}\big] = 0.1839  und F_{Y}(y=- 1)=0.5 - 0.5 \cdot\big [1-{\rm e}^ { - 2}\big] = 0.0677.

(3)  Es gelte  \lambda_X=1  und  \lambda_Y=1 . Wie groß sind die Wahrscheinlichkeiten  {\rm Pr}(X< 1),  {\rm Pr}(X\le 1){\rm Pr}(X\le -1)  und {\rm Pr}(-1\le X\le +1) ?

  •  Es gilt   {\rm Pr}(X< 1)=F_{X}(x= 1)=0.8161. Bei einer wertdiskreten Zufallsgröße ist  {\rm Pr}(X\equiv 1)=0   ⇒    {\rm Pr}(X\le 1)={\rm Pr}(X< 1)=0.8161.
  •  Weiter gilt  {\rm Pr}(X< -1)=F_{X}(x= -1)=0.1839  sowie  {\rm Pr}(-1\le X\le +1)=F_{X}(x= +1) - F_{X}(x= -1)= 0.8161-0.1839 = 0.6322.

(4)  Betrachten Sie nun die 2D–WDF  für  \lambda_X=1  und  \lambda_Y=1 ? Wie lauten die 2D–WDF–Werte  f_{XY}(0, \ 0)  und  f_{XY}(2.3, \ 0) ?

  •  Mit diesen Parametern ist das Maximum  f_{XY}(0, \ 0)=0.25  und der 2D–WDF–Wert  f_{XY}(2.3, \ 0)=0.025064 \approx f_{XY}(0, \ 0)/10.
  •  Der Punkt  (2.3, \ 0)  liegt somit (näherungsweise) auf der  10\%–Höhenlinie, die hier ein um  45^\circ  gedrehtes Quadrat ergibt.

(5)  Wie lauten die 2D–WDF–Werte  f_{XY}(1.1, \ 1.2),  f_{XY}(-1.1, \ -1.2)  und  f_{XY}(0.6, \ -1.7) ?

  •  Jeder Punkt  (x_0, \ y_0)  liegt auf der  10\%–Höhenlinie, wenn  \vert x_0 \vert + \vert y_0 \vert = \ln(10) \approx 2.3  gilt.
  •  Die drei hier abgefragten Punkte erfüllen diese Bedingung mit hinreichender Genauigkeit.

(6)  Nun gelte  \lambda_X=2  und  \lambda_Y=1 ? Wie lautet die Geichung der  10\%–Höhenlinie im ersten Quadranten ? Kontrollieren Sie das Ergebnis.

  •  Für alle Höhenlinien muss im ersten Quadranten gelten:  \lambda_Y \cdot y_0 = K - \lambda_X \cdot x_0. Für die  10\%–Höhenlinie  ist wieder  K= \ln (1/0.01) = 2.3  zu setzen.
  •  Daraus folgt:  y_0 = - \lambda_X/\lambda_Y \cdot x_0 + K/\lambda_Y = -2 \cdot x_0 + 2.3.  Schnittpunkte mit den Achsen:  (1.15, \ 0)  und (0, \ 2.3).
  •  Das Programm bestätigt das Ergebnis:  Maximum  f_{XY}(0, \ 0) = 0.5. Bei den genannten Punkten gilt  f_{XY}(x_0, \ y_0) = 0.05013 \approx 10\%.

(7)  Betrachten Sie nun die 2D–VTF  für  \lambda_X=1  und  \lambda_Y=1 ? Wie lauten die 2D–VTF–Werte  F_{XY}(0, 0)F_{XY}(-3, \ -\hspace{-0.1cm}3)  und  F_{XY}(+3, \ +\hspace{-0.1cm}3) ?

  •  Es gilt  F_{XY}(0, \ 0) = 0.25. Dies entspricht der Wahrscheinlichkeit   {\rm Pr}\big [( X \le 0) \cap ( Y \le 0) \big ] = 0.5^2.
  •  Es gilt  F_{XY}(-3, \ -\hspace{-0.1cm}3) \approx 0   und  F_{XY}(+3, \ +\hspace{-0.1cm}3) \approx 0.9508   ⇒   Im Gegensatz zur 1D–VTF gilt hier nichtF_{XY}(+3, \ +\hspace{-0.1cm}3) = 1 - F_{XY}(-3, \ -\hspace{-0.1cm}3).

(8)  Die Einstellungen bleiben erhalten. Wie lauten die 2D–VTF–Werte  F_{XY}(+1, \ +\hspace{-0.1cm}1)F_{XY}(+1, \ -\hspace{-0.1cm}1)F_{XY}(-1, \ +\hspace{-0.1cm}1) und  F_{XY}(-1, \ -\hspace{-0.1cm}1) ?
        Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit  {\rm Pr}\big [(\vert X \vert \le 1) \cap (\vert Y \vert \le 1) \big ] .

  • Die gesuchten 2D–VTF–Werte sind  F_{XY}(+1, \ +\hspace{-0.1cm}1) = 0.6659F_{XY}(+1, \ -\hspace{-0.1cm}1)= 0.1501F_{XY}(-1, \ +\hspace{-0.1cm}1)= 0.1501 und  F_{XY}(-1, \ -\hspace{-0.1cm}1)= 0.0338.
  •  In der Teilaufgabe (3) wurde berechnet:  {\rm Pr}(-1\le X\le +1) = {\rm Pr}(\vert X \vert \le 1) = 0.6322.   Wegen  \lambda_X=\lambda_Y=1  gilt auch  {\rm Pr}(\vert Y \vert \le 1) = 0.6322.
  •  Aufgrund der statistischen Unabhängigkeit gilt dann für die Verbundwahrscheinlichkeit:  {\rm Pr}\big [(\vert X \vert \le 1) \cap (\vert Y \vert \le 1) \big ] = 0.6322^2= 0.3997.
  • Zum gleichen Ergebnis kommt man mit den 2D–VTF–Werten entsprechend der folgenden Gleichung:

\hspace{2cm}{\rm Pr}\big [(\vert X \vert \le 1) \cap (\vert Y \vert \le 1) \big ] = F_{XY}(+1, \ +\hspace{-0.1cm}1) - F_{XY}(+1, \ -\hspace{-0.1cm}1) - F_{XY}(-1, \ +\hspace{-0.1cm}1) + F_{XY}(-1, \ -\hspace{-0.1cm}1)=0.6659 - 2 \cdot 0.1501 + 0.0338.


Zur Handhabung des Applets


Anleitung Laplace markiert.png

    (A)     Parametereingabe per Slider:  \lambda_X  und  \lambda_Y

    (B)     Auswahl:  Darstellung von WDF oder VTF

    (C)     Reset:  Einstellung wie beim Programmstart

    (D)     Höhenlinien darstellen oder „1D-WDF”

    (E)     Darstellungsbereich für „2D-WDF”

    (F)     Manipulation der 3D-Grafik (Zoom, Drehen, ...)

    (G)     Darstellungsbereich für „Höhenlinien” bzw. „1D-WDF”

    (H)     Manipulation der 2D-Grafik („1D-WDF”)

    ( I )     Bereich für die Versuchsdurchführung: Aufgabenauswahl

    (J)     Bereich für die Versuchsdurchführung: Aufgabenstellung

    (K)     Bereich für die Versuchsdurchführung: Musterlösung einblenden







Werte–Ausgabe über Maussteuerung (sowohl bei 2D als auch bei 3D)


Über die Autoren

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am  Lehrstuhl für Nachrichtentechnik  der  Technischen Universität München  konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2003 von  Ji Li  im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: Günter Söder).
  • 2019 wurde das Programm von Carolin Mirschina  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: Tasnád Kernetzky).


Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch  Studienzuschüsse  der Fakultät EI der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.


Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

Open Applet in a new tab