Difference between revisions of "Applets:Complementary Gaussian Error Functions"

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==Applet Description==
 
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Dieses Applet ermöglicht die Berechnung und graphische Darstellung der Gaußschen Fehlerfunktionen&nbsp; ${\rm Q}(x)$&nbsp; und &nbsp;$1/2\cdot {\rm erfc}(x)$, die für die Fehlerwahrscheinlichkeitsberechnung von großer Bedeutung sind.  
 
Dieses Applet ermöglicht die Berechnung und graphische Darstellung der Gaußschen Fehlerfunktionen&nbsp; ${\rm Q}(x)$&nbsp; und &nbsp;$1/2\cdot {\rm erfc}(x)$, die für die Fehlerwahrscheinlichkeitsberechnung von großer Bedeutung sind.  
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==Theoretischer Hintergrund==
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==Theoretical Background==
 
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Bei der Untersuchung digitaler Übertragungssysteme muss oft die Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, dass eine (mittelwertfreie) gaußverteilte Zufallsgröße&nbsp; $x$&nbsp; mit der Varianz&nbsp; $σ^2$&nbsp; einen vorgegebenen Wert&nbsp; $x_0$&nbsp; überschreitet. Für diese Wahrscheinlichkeit gilt:  
 
Bei der Untersuchung digitaler Übertragungssysteme muss oft die Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, dass eine (mittelwertfreie) gaußverteilte Zufallsgröße&nbsp; $x$&nbsp; mit der Varianz&nbsp; $σ^2$&nbsp; einen vorgegebenen Wert&nbsp; $x_0$&nbsp; überschreitet. Für diese Wahrscheinlichkeit gilt:  
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==Exercises==
  
==Zur Handhabung des Applets==
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* First select the number&nbsp; $(1, 2, \text{...})$&nbsp; of the exercise.&nbsp; The number&nbsp; $0$&nbsp; corresponds to a "Reset":&nbsp; Same setting as at program start.
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*A task description is displayed.&nbsp; The parameter values ​​are adjusted.&nbsp; Solution after pressing "Show solution". <br>
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'''(1)''' &nbsp; Ermitteln Sie die Werte der Funktion&nbsp; ${\rm Q}(x)$&nbsp; für&nbsp; $x=1$,&nbsp; $x=2$,&nbsp; $x=4$&nbsp; und&nbsp; $x=6$.&nbsp; Interpretieren Sie die Grafiken bei linearer und logarithmischer Ordinate.}}
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*Das Applet liefert die Werte&nbsp; ${\rm Q}(1)=1.5866 \cdot 10^{-1}$,&nbsp; ${\rm Q}(2)=2.275 \cdot 10^{-2}$,&nbsp; ${\rm Q}(4)=3.1671 \cdot 10^{-5}$&nbsp; und&nbsp; ${\rm Q}(6)=9.8659 \cdot 10^{-10}$.
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*Interessanter ist die Darstellung mit logarithmischer Ordinate.&nbsp; Bei linearer Ordinate sind die Werte für&nbsp; $x>3$&nbsp; nicht von der Nulllinie zu unterscheiden.
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'''(2)''' &nbsp; Bewerten Sie die beiden Schranken&nbsp; ${\rm UB}(x  )=\text{Upper Bound }\big [{\rm Q}(x ) \big ]$&nbsp; und&nbsp; ${\rm LB}(x  )=\text{Lower Bound }\big [{\rm Q}(x ) \big ]$&nbsp; für die&nbsp; ${\rm Q}$&ndash;Funktion.}}
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*Für&nbsp; $x\ge 2$&nbsp; liegt die obere Schranke nur geringfügig oberhalb von&nbsp; ${\rm Q}(x)$&nbsp; und die untere Schranke nur geringfügig unterhalb von&nbsp; ${\rm Q}(x)$.&nbsp;
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*Zum Beispiel:&nbsp; ${\rm Q}(x=4)=3.1671 \cdot 10^{-5}$ &nbsp; &rArr; &nbsp;  ${\rm LB}(x=4)=3.1366 \cdot 10^{-5}$, &nbsp; ${\rm UB}(x=4)=3.3458 \cdot 10^{-5}$.
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*Die &bdquo;Upper Bound&rdquo; hat eine größere Bedeutung zur Beurteilung eines Nachrichtensystems als &bdquo;LB&rdquo;, da dies einer &bdquo;Worst Case&rdquo;&ndash;Betrachtung entspricht.
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'''(3)''' &nbsp; Versuchen Sie, mit der App den Funktionswert&nbsp; ${\rm Q}(x=2 \cdot \sqrt{2} \approx 2.828)$&nbsp; trotz der Quantisierung des Eingabeparameters möglichst exakt zu bestimmen. }}
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*Das Programm liefert für&nbsp; $x=2.8$&nbsp; das zu große Ergebnis&nbsp; $2.5551 \cdot 10^{-3}$&nbsp; und für&nbsp; $x=2.85$&nbsp; das Ergebnis&nbsp; $2.186 \cdot 10^{-3}$.&nbsp; Der exakte Wert liegt dazwischen.
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*Es gilt aber auch:&nbsp; ${\rm Q}(x=2 \cdot \sqrt{2})=0.5 \cdot {\rm erfc}(x=2)$.&nbsp; Damit erhält man den exakten Wert&nbsp; ${\rm Q}(x=2 \cdot \sqrt{2})=2.3389 \cdot 10^{-3}$.
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'''(4)''' &nbsp; Ermitteln Sie die Werte der Funktion&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(x)$&nbsp; für&nbsp; $x=1$,&nbsp; $x=2$,&nbsp; $x=3$&nbsp; und&nbsp; $x=4$.&nbsp; Interpretieren Sie die die exakten Ergebnisse und die Schranken.}}
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*Das Applet liefert:&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(1)=7.865 \cdot 10^{-2}$,&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(2)=2.3389 \cdot 10^{-3}$,&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(3)=1.1045 \cdot 10^{-5}$&nbsp; und&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(4)=7.7086 \cdot 10^{-9}$.
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*Alle obigen Aussagen zur&nbsp; ${\rm Q}$&ndash;Funktion bezüglich geeigneter Darstellungsart sowie oberer und unterer Schranke gelten auch für die Funktion&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(x)$.
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'''(5)''' &nbsp; Die Ergbnisse von&nbsp; '''(4)'''&nbsp; sollen nun für den Fall einer logarithmischen Abszisse umgerechnet werden.&nbsp; Die Umrechnung erfolgt entsprechend&nbsp; $\rho\big[{\rm dB}\big ] = 20 \cdot \lg(x)$. }}
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* Der lineare Abszissenwert&nbsp; $x=1$&nbsp; führt zum logarithmischen Abszissenwert&nbsp; $\rho=0\ \rm dB$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=0\ {\rm dB})={0.5 \cdot \rm erfc}(x=1)=7.865 \cdot 10^{-2}$.
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*Entsprechend gilt auch&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=6.021\ {\rm dB}) =0.5 \cdot {\rm erfc}(x=2)=2.3389 \cdot 10^{-3}$, &nbsp; &nbsp;  $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=9.542\ {\rm dB})= 0.5 \cdot {\rm erfc}(3)=1.1045 \cdot 10^{-5}$,&nbsp; &nbsp;
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*$0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=12.041\ {\rm dB})= 0.5 \cdot {\rm erfc}(4)=7.7086 \cdot 10^{-9}$.
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*Laut rechtem Diagramm:&nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=6\ {\rm dB}) =2.3883 \cdot 10^{-3}$, &nbsp; &nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=9.5\ {\rm dB}) =1.2109 \cdot 10^{-5}$, &nbsp; &nbsp; $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=12\ {\rm dB}) =9.006 \cdot 10^{-9}$.
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'''(6)''' &nbsp; Ermitteln Sie&nbsp; ${\rm Q}(\rho=0\ {\rm dB})$,&nbsp; ${\rm Q}(\rho=5\ {\rm dB})$&nbsp; und&nbsp; ${\rm Q}(\rho=10\ {\rm dB})$,&nbsp; und stellen Sie den Zusammenhang zwischen linearer und logarithmischer Abszisse her.}}
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*Das Programm liefert für logarithmische Abszisse die Werte&nbsp; ${\rm Q}(\rho=0\ {\rm dB})=1.5866 \cdot 10^{-1}$,&nbsp; ${\rm Q}(\rho=5\ {\rm dB})=3.7679 \cdot 10^{-2}$,&nbsp; ${\rm Q}(\rho=10\ {\rm dB})=7.827 \cdot 10^{-4}$.
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*Die Umrechnung erfolgt gemäß der Gleichung&nbsp; $x=10^{\hspace{0.05cm}0.05\hspace{0.05cm} \cdot\hspace{0.05cm} \rho[{\rm dB}]}$.&nbsp; Für&nbsp; $\rho=0\ {\rm dB}$&nbsp; ergibt sich&nbsp; $x=1$ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\rm Q}(\rho=0\ {\rm dB})={\rm Q}(x=1) =1.5866 \cdot 10^{-1}$.
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*Für&nbsp; $\rho=5\ {\rm dB}$&nbsp; ergibt sich&nbsp; $x=1.1778$ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\rm Q}(\rho=5\ {\rm dB})={\rm Q}(x=1.778) =3.7679 \cdot 10^{-2}$.&nbsp; Aus dem linken Diagramm:&nbsp; ${\rm Q}(x=1.8) =3.593 \cdot 10^{-2}$.
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*Für&nbsp; $\rho=10\ {\rm dB}$&nbsp; ergibt sich&nbsp; $x=3.162$ &nbsp; &rArr; &nbsp; ${\rm Q}(\rho=10\ {\rm dB})={\rm Q}(x=3.162) =7.827 \cdot 10^{-4}$.&nbsp; Nach &bdquo;Quantisierung&rdquo;:&nbsp; ${\rm Q}(x=3.15) =8.1635 \cdot 10^{-4}$.
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==Applet Manual==
 
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==Über die Autoren==
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==About the Authors==
 
Dieses interaktive Berechnungstool  wurde am&nbsp; [http://www.lnt.ei.tum.de/startseite Lehrstuhl für Nachrichtentechnik]&nbsp; der&nbsp; [https://www.tum.de/ Technischen Universität München]&nbsp; konzipiert und realisiert.  
 
Dieses interaktive Berechnungstool  wurde am&nbsp; [http://www.lnt.ei.tum.de/startseite Lehrstuhl für Nachrichtentechnik]&nbsp; der&nbsp; [https://www.tum.de/ Technischen Universität München]&nbsp; konzipiert und realisiert.  
 
*Die erste Version wurde 2007 von&nbsp; [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Thomas_Gro.C3.9Fer_.28Diplomarbeit_LB_2006.2C_danach_freie_Mitarbeit_bis_2010.29|Thomas Großer]]&nbsp; im Rahmen seiner Diplomarbeit mit &bdquo;FlashMX&ndash;Actionscript&rdquo; erstellt (Betreuer:&nbsp; [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Prof._Dr.-Ing._habil._G.C3.BCnter_S.C3.B6der_.28am_LNT_seit_1974.29|Günter Söder]]).  
 
*Die erste Version wurde 2007 von&nbsp; [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Studierende#Thomas_Gro.C3.9Fer_.28Diplomarbeit_LB_2006.2C_danach_freie_Mitarbeit_bis_2010.29|Thomas Großer]]&nbsp; im Rahmen seiner Diplomarbeit mit &bdquo;FlashMX&ndash;Actionscript&rdquo; erstellt (Betreuer:&nbsp; [[Biographies_and_Bibliographies/An_LNTwww_beteiligte_Mitarbeiter_und_Dozenten#Prof._Dr.-Ing._habil._G.C3.BCnter_S.C3.B6der_.28am_LNT_seit_1974.29|Günter Söder]]).  
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==Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster==
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==Once again: Open Applet in new Tab==
 
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{{LntAppletLink|qfunction_en}}
 
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&nbsp; &nbsp; ''Hinweis:'' &nbsp; Das Applet ist für '''CHROME'''&ndash;Browser optimiert. Bei anderen Browsern kommt es teilweise zu Darstellungsproblemen.
 
&nbsp; &nbsp; ''Hinweis:'' &nbsp; Das Applet ist für '''CHROME'''&ndash;Browser optimiert. Bei anderen Browsern kommt es teilweise zu Darstellungsproblemen.

Revision as of 17:40, 21 January 2021

Open Applet in a new tab     Hinweis:   Das Applet ist für den CHROME–Browser optimiert. Bei anderen Browsern kommt es teilweise zu Darstellungsproblemen.


Applet Description


Dieses Applet ermöglicht die Berechnung und graphische Darstellung der Gaußschen Fehlerfunktionen  ${\rm Q}(x)$  und  $1/2\cdot {\rm erfc}(x)$, die für die Fehlerwahrscheinlichkeitsberechnung von großer Bedeutung sind.

  • Sowohl die Abszisse als auch der Funktionswert können entweder linear oder logarithmisch dargestellt werden.
  • Für beide Funktionen wird jeweils eine obere Schranke (englisch:  Upper Bound ) und eine untere Schranke (englisch:  Lower Bound) angegeben.


Theoretical Background


Bei der Untersuchung digitaler Übertragungssysteme muss oft die Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, dass eine (mittelwertfreie) gaußverteilte Zufallsgröße  $x$  mit der Varianz  $σ^2$  einen vorgegebenen Wert  $x_0$  überschreitet. Für diese Wahrscheinlichkeit gilt:

$${\rm Pr}(x > x_0)={\rm Q}(\frac{x_0}{\sigma}) = 1/2 \cdot {\rm erfc}(\frac{x_0}{\sqrt{2} \cdot \sigma}).$$


Die Funktion ${\rm Q}(x )$


Die Funktion  ${\rm Q}(x)$  bezeichnet man als das Komplementäre Gaußsche Fehlerintegral. Es gilt folgende Berechnungsvorschrift:

$${\rm Q}(x ) = \frac{1}{\sqrt{2\pi}}\int_{x}^{ +\infty}\hspace{-0.2cm}{\rm e}^{-u^{2}/\hspace{0.05cm} 2}\,{\rm d} u .$$
  • Dieses Integral ist nicht analytisch lösbar und muss – wenn man dieses Applet nicht zur Verfügung hat – aus Tabellen entnommen werden.
  • Speziell für größere  $x$–Werte (also für kleine Fehlerwahrscheinlichkeiten) liefern die nachfolgend angegebenen Schranken eine brauchbare Abschätzung für das Komplementäre Gaußsche Fehlerintegral, die auch ohne Tabellen berechnet werden können.
  • Eine obere Schranke (englisch:  Upper Bound ) des Komplementären Gaußschen Fehlerintegrals lautet:
$${\rm Q}_{\rm UB}(x )=\text{Upper Bound }\big [{\rm Q}(x ) \big ] = \frac{ 1}{\sqrt{2\pi}\cdot x}\cdot {\rm e}^{- x^{2}/\hspace{0.05cm}2} > {\rm Q}(x).$$
  • Entsprechend gilt für die untere Schranke (englisch:  Lower Bound ):
$${\rm Q}_{\rm LB}(x )=\text{Lower Bound }\big [{\rm Q}(x ) \big ] =\frac{1-1/x^2}{\sqrt{2\pi}\cdot x}\cdot {\rm e}^{-x^ 2/\hspace{0.05cm}2} ={\rm Q}_{\rm UB}(x ) \cdot (1-1/x^2)< {\rm Q}(x).$$

In vielen Programmbibliotheken findet man allerdings die Funktion  ${\rm Q}(x )$  nicht.


Die Funktion $1/2 \cdot {\rm erfc}(x )$


In fast allen Programmbibliotheken findet man dagegen die Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion (englisch:  Complementary Gaussian Error Function)

$${\rm erfc}(x) = \frac{2}{\sqrt{\pi}}\int_{x}^{ +\infty}\hspace{-0.2cm}{\rm e}^{-u^{2}}\,{\rm d} u .$$

die mit  ${\rm Q}(x)$  wie folgt zusammenhängt:   ${\rm Q}(x)=1/2\cdot {\rm erfc}(x/{\sqrt{2}}).$ Da bei fast allen Anwendungen diese Funktion mit dem Faktor  $1/2$  verwendet wird, wurde in diesem Applet genau diese Funktion realisiert:

$$1/2 \cdot{\rm erfc}(x) = \frac{1}{\sqrt{\pi}}\int_{x}^{ +\infty}\hspace{-0.2cm}{\rm e}^{-u^{2}}\,{\rm d} u .$$
  • Auch für diese Funktion kann wieder eine obere und eine untere Schranke angegeben werden:
$$\text{Upper Bound }\big [1/2 \cdot{\rm erfc}(x) \big ] = \frac{ 1}{\sqrt{\pi}\cdot 2x}\cdot {\rm e}^{- x^{2}} ,$$
$$\text{Lower Bound }\big [1/2 \cdot{\rm erfc}(x) \big ] = \frac{ {1-1/(2x^2)}}{\sqrt{\pi}\cdot 2x}\cdot {\rm e}^{- x^{2}} .$$


Wann bietet welche Funktion Vorteile?


$\text{Beispiel 1:}$  Wir betrachten die binäre Basisbandübertragung. Hier lautet die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B} = {\rm Q}({s_0}/{\sigma_d})$, wobei das Nutzsignal die Werte  $\pm s_0$  annehmen kann und der Rauscheffektivwert  $\sigma_d$  ist.

Es wird vorausgesetzt, dass Tabellen zur Verfügung stehen, in denen das Argument der Gaußschen Fehlerfunktionen im Abstand  $0.1$  aufgelistet sind. Mit  $s_0/\sigma_d = 4$  erhält man für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit gemäß der Q–Funktion:

$$p_{\rm B} = {\rm Q} (4) \approx 0.317 \cdot 10^{-4}\hspace{0.05cm}.$$

Nach der zweiten Gleichung ergibt sich:

$$p_{\rm B} = {1}/{2} \cdot {\rm erfc} ( {4}/{\sqrt{2} })= {1}/{2} \cdot {\rm erfc} ( 2.828)\approx {1}/{2} \cdot {\rm erfc} ( 2.8)= 0.375 \cdot 10^{-4}\hspace{0.05cm}.$$
  • Richtiger ist der erste Wert. Bei der zweiten Berechnungsart muss man runden oder – noch besser – interpolieren, was aufgrund der starken Nichtlinearität dieser Funktion sehr schwierig ist.
  • Bei den gegebenen Zahlenwerten ist demnach Q–Funktion besser geeignet. Außerhalb von Übungsbeispielen wird allerdings  $s_0/\sigma_d$  in der Regel einen „krummen” Wert besitzen. In diesem Fall bietet  ${\rm Q}(x)$  natürlich keinen Vorteil gegenüber  $1/2 \cdot{\rm erfc}(x)$.


$\text{Beispiel 2:}$  Mit der Energie pro Bit  $(E_{\rm B})$  und der Rauschleistungsdichte  $(N_0)$  gilt für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit von Binary Phase Shift Keying  (BPSK):

$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( \sqrt{ {2 E_{\rm B} }/{N_0} }\right ) = {1}/{2} \cdot {\rm erfc} \left ( \sqrt{ {E_{\rm B} }/{N_0} }\right ) \hspace{0.05cm}.$$

Für die Zahlenwerte  $E_{\rm B} = 16 \ \rm mWs$ und $N_0 = 16 \ \rm mW/Hz$  erhält man:

$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left (4 \cdot \sqrt{ 2} \right ) = {1}/{2} \cdot {\rm erfc} \left ( 4\right ) \hspace{0.05cm}.$$
  • Der erste Weg führt zum Ergebnis  $p_{\rm B} = {\rm Q} (5.657) \approx {\rm Q} (5.7) = 0.6 \cdot 10^{-8}\hspace{0.05cm}$, während  $1/2 \cdot{\rm erfc}(x)$  hier den richtigeren Wert  $p_{\rm B} \approx 0.771 \cdot 10^{-8}$  liefert.
  • Wie im ersten Beispiel erkennt man aber auch hier:   Die Funktionen  ${\rm Q}(x)$  und  $1/2 \cdot{\rm erfc}(x)$  sind grundsätzlich gleich gut geeignet. Vor– oder Nachteile der einen oder anderen Funktion ergeben sich nur bei konkreten Zahlenwerten.


Exercises

  • First select the number  $(1, 2, \text{...})$  of the exercise.  The number  $0$  corresponds to a "Reset":  Same setting as at program start.
  • A task description is displayed.  The parameter values ​​are adjusted.  Solution after pressing "Show solution".


(1)   Ermitteln Sie die Werte der Funktion  ${\rm Q}(x)$  für  $x=1$,  $x=2$,  $x=4$  und  $x=6$.  Interpretieren Sie die Grafiken bei linearer und logarithmischer Ordinate.

  • Das Applet liefert die Werte  ${\rm Q}(1)=1.5866 \cdot 10^{-1}$,  ${\rm Q}(2)=2.275 \cdot 10^{-2}$,  ${\rm Q}(4)=3.1671 \cdot 10^{-5}$  und  ${\rm Q}(6)=9.8659 \cdot 10^{-10}$.
  • Interessanter ist die Darstellung mit logarithmischer Ordinate.  Bei linearer Ordinate sind die Werte für  $x>3$  nicht von der Nulllinie zu unterscheiden.


(2)   Bewerten Sie die beiden Schranken  ${\rm UB}(x )=\text{Upper Bound }\big [{\rm Q}(x ) \big ]$  und  ${\rm LB}(x )=\text{Lower Bound }\big [{\rm Q}(x ) \big ]$  für die  ${\rm Q}$–Funktion.

  • Für  $x\ge 2$  liegt die obere Schranke nur geringfügig oberhalb von  ${\rm Q}(x)$  und die untere Schranke nur geringfügig unterhalb von  ${\rm Q}(x)$. 
  • Zum Beispiel:  ${\rm Q}(x=4)=3.1671 \cdot 10^{-5}$   ⇒   ${\rm LB}(x=4)=3.1366 \cdot 10^{-5}$,   ${\rm UB}(x=4)=3.3458 \cdot 10^{-5}$.
  • Die „Upper Bound” hat eine größere Bedeutung zur Beurteilung eines Nachrichtensystems als „LB”, da dies einer „Worst Case”–Betrachtung entspricht.


(3)   Versuchen Sie, mit der App den Funktionswert  ${\rm Q}(x=2 \cdot \sqrt{2} \approx 2.828)$  trotz der Quantisierung des Eingabeparameters möglichst exakt zu bestimmen.

  • Das Programm liefert für  $x=2.8$  das zu große Ergebnis  $2.5551 \cdot 10^{-3}$  und für  $x=2.85$  das Ergebnis  $2.186 \cdot 10^{-3}$.  Der exakte Wert liegt dazwischen.
  • Es gilt aber auch:  ${\rm Q}(x=2 \cdot \sqrt{2})=0.5 \cdot {\rm erfc}(x=2)$.  Damit erhält man den exakten Wert  ${\rm Q}(x=2 \cdot \sqrt{2})=2.3389 \cdot 10^{-3}$.


(4)   Ermitteln Sie die Werte der Funktion  $0.5 \cdot {\rm erfc}(x)$  für  $x=1$,  $x=2$,  $x=3$  und  $x=4$.  Interpretieren Sie die die exakten Ergebnisse und die Schranken.

  • Das Applet liefert:  $0.5 \cdot {\rm erfc}(1)=7.865 \cdot 10^{-2}$,  $0.5 \cdot {\rm erfc}(2)=2.3389 \cdot 10^{-3}$,  $0.5 \cdot {\rm erfc}(3)=1.1045 \cdot 10^{-5}$  und  $0.5 \cdot {\rm erfc}(4)=7.7086 \cdot 10^{-9}$.
  • Alle obigen Aussagen zur  ${\rm Q}$–Funktion bezüglich geeigneter Darstellungsart sowie oberer und unterer Schranke gelten auch für die Funktion  $0.5 \cdot {\rm erfc}(x)$.


(5)   Die Ergbnisse von  (4)  sollen nun für den Fall einer logarithmischen Abszisse umgerechnet werden.  Die Umrechnung erfolgt entsprechend  $\rho\big[{\rm dB}\big ] = 20 \cdot \lg(x)$.

  • Der lineare Abszissenwert  $x=1$  führt zum logarithmischen Abszissenwert  $\rho=0\ \rm dB$   ⇒   $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=0\ {\rm dB})={0.5 \cdot \rm erfc}(x=1)=7.865 \cdot 10^{-2}$.
  • Entsprechend gilt auch  $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=6.021\ {\rm dB}) =0.5 \cdot {\rm erfc}(x=2)=2.3389 \cdot 10^{-3}$,     $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=9.542\ {\rm dB})= 0.5 \cdot {\rm erfc}(3)=1.1045 \cdot 10^{-5}$,   
  • $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=12.041\ {\rm dB})= 0.5 \cdot {\rm erfc}(4)=7.7086 \cdot 10^{-9}$.
  • Laut rechtem Diagramm:  $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=6\ {\rm dB}) =2.3883 \cdot 10^{-3}$,     $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=9.5\ {\rm dB}) =1.2109 \cdot 10^{-5}$,     $0.5 \cdot {\rm erfc}(\rho=12\ {\rm dB}) =9.006 \cdot 10^{-9}$.


(6)   Ermitteln Sie  ${\rm Q}(\rho=0\ {\rm dB})$,  ${\rm Q}(\rho=5\ {\rm dB})$  und  ${\rm Q}(\rho=10\ {\rm dB})$,  und stellen Sie den Zusammenhang zwischen linearer und logarithmischer Abszisse her.

  • Das Programm liefert für logarithmische Abszisse die Werte  ${\rm Q}(\rho=0\ {\rm dB})=1.5866 \cdot 10^{-1}$,  ${\rm Q}(\rho=5\ {\rm dB})=3.7679 \cdot 10^{-2}$,  ${\rm Q}(\rho=10\ {\rm dB})=7.827 \cdot 10^{-4}$.
  • Die Umrechnung erfolgt gemäß der Gleichung  $x=10^{\hspace{0.05cm}0.05\hspace{0.05cm} \cdot\hspace{0.05cm} \rho[{\rm dB}]}$.  Für  $\rho=0\ {\rm dB}$  ergibt sich  $x=1$   ⇒   ${\rm Q}(\rho=0\ {\rm dB})={\rm Q}(x=1) =1.5866 \cdot 10^{-1}$.
  • Für  $\rho=5\ {\rm dB}$  ergibt sich  $x=1.1778$   ⇒   ${\rm Q}(\rho=5\ {\rm dB})={\rm Q}(x=1.778) =3.7679 \cdot 10^{-2}$.  Aus dem linken Diagramm:  ${\rm Q}(x=1.8) =3.593 \cdot 10^{-2}$.
  • Für  $\rho=10\ {\rm dB}$  ergibt sich  $x=3.162$   ⇒   ${\rm Q}(\rho=10\ {\rm dB})={\rm Q}(x=3.162) =7.827 \cdot 10^{-4}$.  Nach „Quantisierung”:  ${\rm Q}(x=3.15) =8.1635 \cdot 10^{-4}$.


Applet Manual


Qfunction bedienung.png

    (A)     Verwendete Gleichungen am Beispiel  ${\rm Q}(x)$

    (B)     Auswahloption für  ${\rm Q}(x)$  oder  ${\rm 0.5 \cdot erfc}(x)$

    (C)     Schranken  ${\rm LB}$  und  ${\rm UB}$  werden gezeichnet

    (D)     Auswahl, ob Abszisse linear  $\rm (lin)$  oder logarithmisch  $\rm (log)$ 

    (E)     Auswahl, ob Ordinate linear  $\rm (lin)$  oder logarithmisch  $\rm (log)$ 

    (F)     Numerikausgabe am Beispiel  ${\rm Q}(x)$  bei linearer Abszisse

    (G)     Slidereingabe des Abszissenwertes  $x$  für lineare Abszisse

    (H)     Slidereingabe des Abszissenwertes  $\rho \ \rm [dB]$  für logarithmische Abszisse

    (I)     Grafikausgabe der Funktion  ${\rm Q}(x)$  – hier:  lineare Abszisse

    (J)     Grafikausgabe der Funktion  ${\rm 0.5 \cdot erfc}(x)$  – hier:  lineare Abszisse

    (K)     Variationsmöglichkeit für die graphischen Darstellungen

$\hspace{1.5cm}$„$+$” (Vergrößern),

$\hspace{1.5cm}$ „$-$” (Verkleinern)

$\hspace{1.5cm}$ „$\rm o$” (Zurücksetzen)

$\hspace{1.5cm}$ „$\leftarrow$” (Verschieben nach links), usw.

About the Authors

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am  Lehrstuhl für Nachrichtentechnik  der  Technischen Universität München  konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2007 von  Thomas Großer  im Rahmen seiner Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer:  Günter Söder).
  • 2018/2019 wurde das Programm von  Marwen Ben Ammar  und  Xiaohan Liu  (Bachelorarbeit, Betreuer:  Tasnád Kernetzky ) auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet.


Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch  Studienzuschüsse  der Fakultät EI der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.


Once again: Open Applet in new Tab


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