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Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.4Z: Pointer Diagram for SSB-AM"

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Revision as of 15:01, 3 January 2018

Zeigerdiagramm bei ESB-AM

Betrachtet werden soll das analytische Signal s+(t) mit dem Linienspektrum

S+(f)=1Vδ(ff50)j1Vδ(ff60).

Hierbei stehen f50 und f60 als Abkürzungen für die Frequenzen 50 kHz bzw. 60 kHz.

Dieses analytische Signal könnte zum Beispiel bei der Einseitenband–Amplitudenmodulation (ESB-AM) eines sinusförmigen Nachrichtensignals (Frequenz fN=10 kHz) mit einem cosinusförmigen Trägersignal (fT=50 kHz) auftreten, wobei nur das obere Seitenband übertragen wird (OSB-Modulation).

Das analytische Signal könnte aber auch durch eine USB-Modulation des gleichen Sinussignals entstehen, wenn ein sinusförmiges Trägersignal mit der Trägerfrequenz fT=60 kHz verwendet wird.

Hinweise:


Fragebogen

1

Geben Sie das analytische Signal s+(t) formelmäßig an. Welcher Wert ergibt sich zum Startzeitpunkt t=0?

Re[s+(t=0)]  =

 V
Im[s+(t=0)]  =

 V

2

Zu welcher Zeit t1 tritt der erste Nulldurchgang des physikalischen Signals s(t) relativ zum ersten Nulldurchgang des 50 kHz-Cosinussignals auf? Hinweis: Letzterer ist zur Zeit T0/4=1/(4f50)=5 μs.

Es gilt t1<5 μs.
Es gilt t1=5 μs.
Es gilt t1>5 μs.

3

Welchen Maximalwert nimmt der Betrag |s+(t)| an? Zu welchem Zeitpunkt t2 wird dieser Maximalwert zum ersten Mal erreicht?

|s+(t)|max  =

 V
t2  =

 μs

4

Zu welchem Zeitpunkt t3 ist die Zeigerlänge |s+(t)| erstmalig gleich 0?

t3  =

 μs


Musterlösung

1. Das analytische Signal lautet allgemein:

s+(t)=1Vejω50tj1Vejω60t.

Zum Zeitpunkt t=0 nehmen die komplexen Exponentialfunktionen jeweils den Wert 1 an und man erhält Re[s+(t=0)]=1 V_ und \text{Im}[s_+(t = 0)]\; \underline{ = \,–\hspace{-0.08cm}1\ \text{V}} (siehe linke Grafik).

Drei verschiedene analytische Signale


2. Für das analytische Signal kann auch geschrieben werden:

s_{+}(t) = {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \cos({ \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t }) + {\rm j} \cdot{\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \sin({ \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t })+\\ - {\rm j} \cdot {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \cos({ \omega_{\rm 60}\hspace{0.05cm} t }) + {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \sin({ \omega_{\rm 60}\hspace{0.05cm} t }).

Der Realteil hiervon beschreibt das tatsächliche, physikalische Signal:

s(t) = {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \cos({ \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t }) + {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \sin({ \omega_{\rm 60}\hspace{0.05cm} t }).

Bei alleiniger Berücksichtigung des 50 \ \text{kHz-Cosinussignals} würde der erste Nulldurchgang bei t_1 = T_0/4 auftreten, also nach 5 \ \mu \text{s}, wobei T_0 = 1/f_{50} = 20 \ \mu \text{s} die Periodendauer dieses Signals bezeichnet. Das Sinussignal mit der Frequenz 60 \ \text{ kHz} ist während der gesamten ersten Halbwelle (0 \, ... \, 8.33\ \mu \text{s}) positiv. Aufgrund des Pluszeichens verzögert sich der erste Nulldurchgang von s(t) \Rightarrow t_1 > 5\ \mu \text{s}. Richtig ist also der Lösungsvorschlag 3.

Die mittlere Grafik zeigt das analytische Signal zum Zeitpunkt t = T_0/4, zu dem der rote Träger seinen Nulldurchgang hätte. Der Nulldurchgang des violetten Summenzeigers tritt erst dann auf, wenn dieser in Richtung der imaginären Achse zeigt. Dann gilt s(t_1) = \text{Re}[s_+(t_1)] = 0.


3. Der Maximalwert von |s_+(t)| wird erreicht, wenn beide Zeiger in die gleiche Richtung weisen. Der Betrag des Summenzeigers ist dann gleich der Summe der beiden Einzelzeiger; also \underline {2\ \text{ V}}.

Dieser Fall wird zum ersten Mal dann erreicht, wenn der schnellere Zeiger mit der Winkelgeschwindigkeit \omega_{60} seinen „Rückstand” von 90^{\circ} \; (\pi /2) gegenüber dem langsameren Zeiger (\omega_{50}) aufgeholt hat:

\omega_{\rm 60} \cdot t_2 - \omega_{\rm 50}\cdot t_2 = \frac{\pi}{2} \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm}t_2 = \frac{\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- f_{\rm 50})} = \frac{1}{4 \cdot(f_{\rm 60}- f_{\rm 50})}\hspace{0.15 cm}\underline{= {\rm 25 \hspace{0.05cm} \mu s}}.

Zu diesem Zeitpunkt haben die beiden Zeiger 5/4 bzw. 6/4 Umdrehungen zurückgelegt und weisen beide in Richtung der imaginären Achse (siehe rechte Grafik). Das tatsächliche Signal s(t) – also der Realteil von s_+(t) – ist deshalb in diesem Moment gleich 0.

4. Bedingung für |s_+(t_3)| = 0 ist, dass zwischen den beiden gleich langen Zeigern ein Phasenversatz von 180^\circ besteht, sodass sie sich auslöschen. Dies bedeutet weiter, dass der schnellere Zeiger um 3\pi /2 weiter gedreht hat als der 50 \ \text{kHz-Anteil}. Analog zur Musterlösung der Teilaufgabe (3) gilt deshalb:

t_3 = \frac{3\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- f_{\rm 50})} \hspace{0.15 cm}\underline{= {\rm 75 \hspace{0.05cm} \mu s}}.