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Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.8Z: Optimal Detection Time for DFE"

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'''(1)'''  Für den Detektionszeitpunkt TD=0 gilt (wurde bereits in [http://en.lntwww.de/Aufgaben:3.8_Decision_Feedback_Equalization_mit_Laufzeitfilter| Aufgabe A3.8] berechnet):
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'''(1)'''  Für den Detektionszeitpunkt TD=0 gilt (wurde bereits in [[Aufgaben:3.8_Decision_Feedback_Equalization_mit_Laufzeitfilter| Aufgabe 3.8]] berechnet):
 
:$$\frac{\ddot{o}(T_{\rm D})}{
 
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  2} = g_d(0) - g_d(-T)- g_d(-2T)- g_d(-3T)$$
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  2 \cdot s_0} = 0.470 - 0.235 - 0.029 -0.001 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.205}
 
  2 \cdot s_0} = 0.470 - 0.235 - 0.029 -0.001 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.205}
 
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'''(2)'''  Die Koeffizienten sind so zu wählen, dass gk(t) die Nachläufer von gd(t) vollständig kompensiert:
'''(2)'''  Die Koeffizienten sind so zu wählen, dass gk(t) die Nachläufer von gd(t) vollständig kompensiert.
 
 
:$$k_1 = g_d( T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.235},\hspace{0.2cm}k_2 = g_d(2T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.029},\hspace{0.2cm}k_3 =
 
:$$k_1 = g_d( T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.235},\hspace{0.2cm}k_2 = g_d(2T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.029},\hspace{0.2cm}k_3 =
 
   g_d(3T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.001}
 
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'''(3)'''  Ausgehend von dem Ergebnis der Teilaufgabe (1) erhält man:
 
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* Durch Optimierung des Detektionszeitpunktes wird die Augenöffnung im Idealfall um den Faktor 0.291/0.205=1.42 vergrößert, was dem Störabstandsgewinn von 20lg1.423 dB entspricht.
 
* Durch Optimierung des Detektionszeitpunktes wird die Augenöffnung im Idealfall um den Faktor 0.291/0.205=1.42 vergrößert, was dem Störabstandsgewinn von 20lg1.423 dB entspricht.
 
* Funktioniert die DFE aufgrund von Realisierungsungenauigkeiten jedoch nur zu 50%, so ergibt sich mit T_{\rm D} = \ –0.4T gegenüber der idealen DFE eine Verschlechterung um den Amplitudenfaktor 0.291/0.0664.4. Für TD=0 ist dieser Faktor mit 2.05/0.0723 deutlich kleiner.
 
* Funktioniert die DFE aufgrund von Realisierungsungenauigkeiten jedoch nur zu 50%, so ergibt sich mit T_{\rm D} = \ –0.4T gegenüber der idealen DFE eine Verschlechterung um den Amplitudenfaktor 0.291/0.0664.4. Für TD=0 ist dieser Faktor mit 2.05/0.0723 deutlich kleiner.
* Es ist sogar so: Das eigentlich schlechtere System (mit TD=0) ist dem eigentlich besseren System (mit T_{\rm D} = \ –0.4T) überlegen, wenn die Entscheidungsrückkopplung nur zu 50 funktioniert. Dann ergibt sich ein Störabstandsverlust von 20lg(0.072/0.066)0.75 dB.
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* Es ist sogar so: Das eigentlich schlechtere System (mit TD=0) ist dem eigentlich besseren System (mit T_{\rm D} = \ –0.4T) überlegen, wenn die Entscheidungsrückkopplung nur zu $50\% funktioniert. Dann ergibt sich ein Störabstandsverlust von 20 \cdot {\rm lg} \, (0.072/0.066) \approx 0.75 \ \rm dB$.
 
* Man kann diese Aussagen verallgemeinern: Je größer die Verbesserung durch Systemoptimierung (hier: die Optimierung des Detektionszeitpunktes) im Idealfall ist, desto größer ist auch die Verschlechterung bei nichtidealen Bedingungen, z.B. bei toleranzbehafteter Realisierung.
 
* Man kann diese Aussagen verallgemeinern: Je größer die Verbesserung durch Systemoptimierung (hier: die Optimierung des Detektionszeitpunktes) im Idealfall ist, desto größer ist auch die Verschlechterung bei nichtidealen Bedingungen, z.B. bei toleranzbehafteter Realisierung.
 
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Revision as of 19:08, 2 November 2017

Tabelle der Grundimpulswerte

Wir betrachten wie in der Aufgabe 3.8 das bipolare Binärsystem mit Entscheidungsrückkopplung. Im Englischen bezeichnet man diese Konstellation als Decision Feedback Equalization (DFE).

Der vorentzerrte Grundimpuls g_d(t) am Eingang der DFE entspricht der Rechteckantwort eines Gaußtiefpasses mit der Grenzfrequenz f_{\rm G} \cdot T = 0.25.

Bei der idealen DFE wird ein Kompensationsimpuls g_w(t) gebildet, der für alle Zeiten t ≥ T_{\rm D} + T_{\rm V} genau gleich dem Eingangsimpuls g_d(t) ist, so dass für den korrigierten Grundimpuls gilt:

g_k(t) \ = \ g_d(t) - g_w(t) = \ \left\{ \begin{array}{c} g_d(t) \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}}\\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array} \begin{array}{*{20}c} t < T_{\rm D} + T_{\rm V}, \\ t \ge T_{\rm D} + T_{\rm V}, \\ \end{array}

Hierbei bezeichnet T_{\rm D} den Detektionszeitpunkt, der eine optimierbare Systemgröße darstellt. T_{\rm D} = 0 bedeutet eine Symboldetektion in Impulsmitte.

  • Bei einem System mit DFE ist jedoch g_k(t) stark unsymmetrisch, so dass ein Detektionszeitpunkt T_{\rm D} < 0 günstiger ist.
  • Die Verzögerungszeit T_{\rm V} = T/2 gibt an, dass die DFE erst eine halbe Symboldauer nach der Detektion wirksam wird.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist T_{\rm V} allerdings nicht relevant.


Eine aufwandsgünstige Realisierung der DFE ist mit einem Laufzeitfilter möglich, wobei die Filterordnung bei dem gegebenen Grundimpuls mindestens N = 3 betragen muss. Die Filterkoeffizienten sind dabei wie folgt zu wählen:

k_1 = g_d(T_{\rm D} + T),\hspace{0.2cm}k_2 = g_d(T_{\rm D} + 2T),\hspace{0.2cm}k_3 = g_d(T_{\rm D} + 3T) \hspace{0.05cm}.


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Entscheidungsrückkopplung.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  • Beachten Sie auch, dass die Entscheidungsrückkopplung nicht mit einer Erhöhung der Rauschleistung verbunden ist, so dass eine Vergrößerung der (halben) Augenöffnung um den Faktor K gleichzeitig einen Störabstandsgewinn von 20 \cdot {\rm lg} \, K zur Folge hat.
  • Der vorentzerrte Grundimpuls g_d(t) am Eingang der DFE entspricht der Rechteckantwort eines Gaußtiefpasses mit der Grenzfrequenz f_{\rm G} = 0.25/T.
  • In der Tabelle sind die auf s_0 normierten Abtastwerte von g_d(t) angegeben. Auf der Angabenseite zu Aufgabe 3.8 ist g_d(t) skizziert.


Fragebogen

1

Berechnen Sie die halbe Augenöffnung für T_{\rm D} = 0 und ideale DFE.

100\% \ {\rm DFE} \text{:} \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D} = 0)/(2s_0) \ = \

2

Wie müssen hierzu die Koeffizienten des Laufzeitfilters eingestellt werden?

k_1\ = \

k_2\ = \

k_3\ = \

3

Es gelte weiter T_{\rm D} = 0. Welche (halbe) Augenöffnung ergibt sich, wenn die DFE die Nachläufer nur zu 50 \% kompensiert?

50\% \ {\rm DFE} \text{:} \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D} = 0)/(2s_0)\ = \

4

Bestimmen Sie den optimalen Detektionszeitpunkt und die Augenöffnung bei idealer DFE.

T_{\rm D, \ opt}/T\ = \

100\% \ {\rm DFE} \text{:} \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_\text{D, opt})/(2s_0) \ = \

5

Wie müssen hierzu die Koeffizienten des Laufzeitfilters eingestellt werden?

k_1\ = \

k_2\ = \

k_3\ = \

6

Wie groß ist die (halbe) Augenöffnung mit T_{\rm D, \ opt}, wenn die DFE die Nachläufer nur zu 50 \% kompensiert? Interpretieren Sie das Ergebnis.

50\% \ {\rm DFE} \text{:} \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_\text{D, opt})/(2s_0)\ = \


Musterlösung

(1)  Für den Detektionszeitpunkt T_{\rm D} = 0 gilt (wurde bereits in Aufgabe 3.8 berechnet):

\frac{\ddot{o}(T_{\rm D})}{ 2} = g_d(0) - g_d(-T)- g_d(-2T)- g_d(-3T) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \frac{\ddot{o}(T_{\rm D})}{ 2 \cdot s_0} = 0.470 - 0.235 - 0.029 -0.001 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.205} \hspace{0.05cm}.

(2)  Die Koeffizienten sind so zu wählen, dass g_k(t) die Nachläufer von g_d(t) vollständig kompensiert:

k_1 = g_d( T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.235},\hspace{0.2cm}k_2 = g_d(2T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.029},\hspace{0.2cm}k_3 = g_d(3T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.001} \hspace{0.05cm}.

(3)  Ausgehend von dem Ergebnis der Teilaufgabe (1) erhält man:

\frac{\ddot{o}(T_{\rm D})}{ 2 \cdot s_0} = 0.205 - 0.5 \cdot (0.235 + 0.029 + 0.001)\hspace{0.15cm}\underline { = 0.072} \hspace{0.05cm}.


(4)  Die Optimierung von T_{\rm D} entsprechend den Einträgen in der Tabelle liefert:

T_{\rm D}/T = 0: \hspace{0.5cm} \ddot{o}(T_{\rm D})/(2 \, s_0) = 0.470 – 0.235 – 0.029 – 0.001 = 0.205,
T_{\rm D}/T = \ –0.1: \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D})/(2 \, s_0) = 0.466 \ – \ 0.204 \ – \ 0.022 \ – \ 0.001 = 0.240,
T_{\rm D}/T = \ –0.2: \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D})/(2 \, s_0) = 0.456 \ – \ 0.174 \ – \ 0.016 \ – \ 0.001 = 0.266,
T_{\rm D}/T = \ –0.3: \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D})/(2 \, s_0) = 0.441 \ – \ 0.146 \ – \ 0.012 \ – \ 0.001 = 0.283,
{\bf {\it T}_{\rm D}/{\it T} = \ –0.4: \hspace{0.2cm} \ddot{o}({\it T}_{\rm D})/(2 \, {\it s}_0) = 0.420 \ – \ 0.121 \ – \ 0.008 \ – \ 0.001 = 0.291,}
T_{\rm D}/T = \ –0.5: \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D})/(2 \, s_0) = 0.395 \ – \ 0.099 \ – \ 0.006 \ – \ 0.001 = 0.290,
T_{\rm D}/T = \ –0.6: \hspace{0.2cm} \ddot{o}(T_{\rm D})/(2 \, s_0) = 0.366 \ – \ 0.080 \ – \ 0.004 \ – \ 0.001 = 0.282,

Der optimale Detektionszeitpunkt ist demnach T_{\rm D, \ opt} \ \underline {= \ –0.4T} (wahrscheinlich geringfügig größer). Hierfür wurde für die halbe Augenöffnung der maximale Wert (0.291) ermittelt.


(5)  Mit T_{\rm D} = \ –0.4 \ T lauten die Filterkoeffizienten:

k_1 = g_d(0.6 T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.366},\hspace{0.2cm}k_2 = g_d(1.6T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.080},\hspace{0.2cm}k_3 = g_d(2.6T)\hspace{0.15cm}\underline {= 0.004} \hspace{0.05cm}.


(6)  Bei gleicher Vorgehensweise wie in der Teilaufgabe (3) erhält man hier:

\frac{\ddot{o}(T_{\rm D,\hspace{0.05cm} opt})}{ 2 \cdot s_0} = 0.291 - 0.5 \cdot (0.366 + 0.080 + 0.004) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.066} \hspace{0.05cm}.

Die Ergebnisse dieser Aufgabe lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Durch Optimierung des Detektionszeitpunktes wird die Augenöffnung im Idealfall um den Faktor 0.291/0.205 = 1.42 vergrößert, was dem Störabstandsgewinn von 20 \cdot {\rm lg} \, 1.42 \approx 3 \ \rm dB entspricht.
  • Funktioniert die DFE aufgrund von Realisierungsungenauigkeiten jedoch nur zu 50\%, so ergibt sich mit T_{\rm D} = \ –0.4T gegenüber der idealen DFE eine Verschlechterung um den Amplitudenfaktor 0.291/0.066 \approx 4.4. Für T_{\rm D} = 0 ist dieser Faktor mit 2.05/0.072 \approx 3 deutlich kleiner.
  • Es ist sogar so: Das eigentlich schlechtere System (mit T_{\rm D} = 0) ist dem eigentlich besseren System (mit T_{\rm D} = \ –0.4T) überlegen, wenn die Entscheidungsrückkopplung nur zu 50\% funktioniert. Dann ergibt sich ein Störabstandsverlust von 20 \cdot {\rm lg} \, (0.072/0.066) \approx 0.75 \ \rm dB.
  • Man kann diese Aussagen verallgemeinern: Je größer die Verbesserung durch Systemoptimierung (hier: die Optimierung des Detektionszeitpunktes) im Idealfall ist, desto größer ist auch die Verschlechterung bei nichtidealen Bedingungen, z.B. bei toleranzbehafteter Realisierung.