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Difference between revisions of "Signal Representation/Special Cases of Pulses"

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Hierbei berücksichtigen die Integrationsgrenzen ±T/2, dass x(t) ausserhalb des Intervalls von +T/2 bis +T/2 identisch 0 ist. Das zweite Integral verschwindet aufgrund des ungeraden Integranden und man erhält:
 
Hierbei berücksichtigen die Integrationsgrenzen ±T/2, dass x(t) ausserhalb des Intervalls von +T/2 bis +T/2 identisch 0 ist. Das zweite Integral verschwindet aufgrund des ungeraden Integranden und man erhält:
 
   
 
   
$$X(f) = \frac{{A  \cdot \sin \left( {\pi f T} \right)}}{{\pi f}}.$$
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$$X(f) = \frac{{A  \cdot \sin \left( {\pi fT} \right)}}{{\pi f}}.$$
  
  
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*Für das Betragsspektrum gilt folgende Schranke:
 
*Für das Betragsspektrum gilt folgende Schranke:
 
   
 
   
|X(f)|Aπ|f|.
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|X(f)|Aπ|f|.
  
  

Revision as of 00:33, 26 March 2016

Rechteckimpuls

Man spricht von einem Rechteckimpuls, wenn für die Zeitfunktion gilt:

x(t)={AA/20f¨urf¨urf¨ur|t|<T/2,|t|=T/2,|t|>T/2.

Hierbei bezeichnet A die Impulsamplitude und T die Impulsdauer.

Rechteckimpuls und Spektrum

Die dazugehörige Spektralfunktion X(f) erhält man durch Anwendung des ersten Fourierintegrals:

X(f)=+T/2T/2Aej2πftdt=A+T/2T/2cos(2πft)dtjA+T/2T/2sin(2πft)dt.

Hierbei berücksichtigen die Integrationsgrenzen ±T/2, dass x(t) ausserhalb des Intervalls von +T/2 bis +T/2 identisch 0 ist. Das zweite Integral verschwindet aufgrund des ungeraden Integranden und man erhält:

X(f)=Asin(πfT)[[:Template:πf]].


Zur Abkürzung definieren wir nachfolgende Funktion und bezeichnen diese als si-Funktion oder auch als Spaltfunktion:

si(x)=[[:Template:sin(x)]]/x.


Durch eine Erweiterung von Zähler und Nenner jeweils mit T kann man für die Spektralfunktion des Rechteckimpulses auch schreiben:

X(f)=ATsi(πfT).

Wie die obere Grafik zeigt, besitzt X(f) folgende Eigenschaften:

  • Das Maximum liegt bei der Frequenz f=0 und hat den Wert AT (Fläche des Rechtecks).
  • Bei den Frequenzen fn=n/T mit n = ±1, ±2, ±3, ... besitzt das Spektrum Nullstellen:
X(f=fn)=0.
  • Für das Betragsspektrum gilt folgende Schranke:

\left| {X( f )} \right| \le \frac[[:Template:A]][[:Template:\pi \cdot \left]].


Gaußimpuls

Ein weiteres Beispiel eines aperiodischen Signals ist der Gaußimpuls mit dem Zeitverlauf

x(t)=Aeπ(t/Δt)2.

Dieser Impuls wird durch zwei Parameter beschrieben, nämlich durch

  • die Impulsamplitude A und
  • die äquivalente Impulsdauer Δt.

Die Dauer eines Rechteckimpulses mit gleicher Amplitude und Fläche wie das gegebene impulsförmige Signal x(t) bezeichnet man allgemein als äquivalente Impulsdauer:


Δt=1[[:Template:A]]+x(t)dt.

Der Gaußimpuls x(t) weist folgende Eigenschaften auf (siehe Grafik am Seitenende):

  • Die Zeitfunktion ist für alle Zeiten von bis + existent und positiv. Das bedeutet gleichzeitig: Die absolute Impulsdauer ist unendlich groß.
  • Das Impulsmaximum A liegt bei t = 0.
  • Bei t=±Δt/2 ist der Impuls auf eπ/40.456 des Impulsmaximums abgeklungen, und beit=±Δt ist die Signalamplitude bereits kleiner als 0.0000035 · A.
  • Die Spektralfunktion ist ebenfalls gaußförmig:

X(f)=AΔteπ(fΔt)2.

  • Das Spektrum X(f) hat sinngemäß gleiche Eigenschaften wie der gaußförmige Impuls x(t). Auf der Seite Reziprozitätsgesetz im Kapitel 3.3 wird auf die Analogien von Zeitbereich und Frequenzbereich des Gaußimpulses nochmals gesondert eingegangen.


Die Grafik verdeutlicht Gemeinsamkeiten/Unterschiede zwischen x(t) und X(f) beim Gaußimpuls.


Der Ausgangsleistungsimpuls x(t) eines Lasers für die digitale optische Übertragung kann im äquivalenten Tiefpassbereich mit guter Näherung als gaußförmig angenommen werden.

Mit den Signalparametern A = 1 Milliwatt, Δt = 1 Nanosekunde erhält man im Spektralbereich die vergleichbaren Kenngrößen X0=X(f=0)=AΔt=1012 W/Hz (Maximum) sowie die äquivalente Bandbreite Δf=1/Δt=1\siGHz. Theoretisch erstreckt sich das Frequenzband absolut bis ins Unendliche. Allerdings ist bei f=2Δf=2\siGHz die Spektralfunktion gegenüber ihrem Maximum schon um den Faktor s.5106 abgeklungen.


Wir möchten Sie auf zwei Interaktionsmodule zu dieser Thematik aufmerksam machen:

  • Zeitfunktion und zugehörige Spektralfunktion
  • Frequenzgang und zugehörige Impulsantwort

Mit diesen Modulen können Sie sich die folgenden Zeit– und Frequenzbereichsdarstellungen parametrisiert anzeigen lassen:

  • Gaußimpuls,
  • Rechteckimpuls,
  • Dreieckimpuls,
  • Trapezimpuls,
  • Cosinus–Rolloff–Impuls.

Ebenso ist die Darstellung der so genannten „dualen Korrespondenzen” möglich.


Diracimpuls

Im Kapitel 2 wurde die Diracfunktion zur Beschreibung des Spektrums eines Gleichsignals oder einer harmonischen Schwingung verwendet. In der Nachrichtentechnik ist es aber auch üblich und äußerst vorteilhaft, kurzfristige impulsartige Vorgänge mit Hilfe dieser mathematischen Funktion im Zeitbereich zu beschreiben und zu analysieren. Man bezeichnet als Diracimpuls den Zeitverlauf

x(t)=X0δ(t),

der wie folgt charakterisiert werden kann (siehe Skizze):

  • Der Diracimpuls ist unendlich schmal, das heißt, es ist x(t) = 0 für t0.
  • Der Diracimpuls ist zum Zeitpunkt t = 0 unendlich hoch.
  • Beschreibt x(t) einen Spannungsverlauf, so hat dessen Impulsgewicht X0 die Einheit „Vs” (also die Einheit „V/Hz” einer Spektralfunktion), da δ(t) selbst die Einheit „1/s” besitzt.
  • Die Spektralfunktion des Diracimpulses beinhaltet alle Frequenzen gleichermaßen:

X(f)=X0 für alle Freqeunzen f.

Die Grafik verdeutlicht diese Zusammenhänge beim Diracimpuls.

Die hier genannten Eigenschaften sind in einem Lernvideo zusammenfassend dargestellt: Herleitung und Visualisierung der Diracfunktion (Dauer 2:50)

Wir betrachten ein elektrisches Netzwerk mit ausgeprägter Tiefpasscharakteristik, z. B. mit der sehr niedrigen Grenzfrequenz fG = 10 kHz. Dessen Ausgangssignal ändert sich (nahezu) nicht, wenn eines der nachfolgenden Signale an den Eingang angelegt wird:

Diese Grafik kann wie folgt interpretiert werden:

  • Da bei x1(t) und x2(t) die äquivalenten Impulsdauern jeweils gleich sind (Δt = 1 μs) und diese sehr viel kleiner ist als 1/fG = 100 μs, hat die tatsächliche Impulsform (Rechteck oder Dreieck) keinen oder nur einen untergeordneten Einfluss auf das Ausgangssignal.
  • Deshalb können beide Eingangsimpulse – sowohl das Rechteck x1(t) als auch das Dreieck x2(t) – durch den Diracimpuls x3(t) angenähert werden, dessen Impulsfläche identisch mit den Impulsflächen von x1(t) und x2(t) ist: X0=6·106 Vs. Bei einer Grenzfrequenz fG = 10 MHz wäre diese vereinfachende Näherung dagegen nicht erlaubt.
  • Auch wenn der Diracimpuls gleich hoch wie die beiden anderen Impulse gezeichnet ist, so hat er zum Zeitpunkt t = 0 trotzdem einen unendlich großen Wert. Beim Diracimpuls ist immer die Impulsfläche („Impulsgewicht”) angegeben. Diese unterscheidet sich gegenüber den anderen Impulsamplituden bereits in der Einheit („Vs” anstelle von „V”).

Aufgaben zu Kapitel 3.2