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Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.4Z: Supplement to Exercise 4.4"

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===Musterlösung===
 
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Entsprechend nebenstehender Tabelle gilt:
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:$${\rm Pr} \left [w_{\rm H}(\underline{x})\hspace{0.10cm}{\rm ist \hspace{0.10cm} gerade}\right ] =
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{\rm Pr} \left [w_{\rm H} = 0 \right] + {\rm Pr} \left [w_{\rm H} = 2 \right]
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\hspace{0.05cm}. $$
  
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Mit den Wahrscheinlicekiten
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:p1=Pr(x1=1) = 0.2,q1=Pr(x1=0)=0.8,
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:p2=Pr(x2=1) = 0.9,q2=Pr(x2=0)=0.1
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erhält man:
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:$${\rm Pr} \left [w_{\rm H}(\underline{x}) = 0\right] \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}
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{\rm Pr} \left [(x_1 = 0)\cap (x_2 = 0) \right] = q_1 \cdot q_2 = 0.8 \cdot 0.1
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= 0.08 \hspace{0.05cm},$$
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:$${\rm Pr} \left [w_{\rm H}(\underline{x}) = 2\right] \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}
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{\rm Pr} \left [(x_1 = 1)\cap (x_2 = 1) \right] = p_1 \cdot p_2 = 0.2 \cdot 0.9 = 0.18$$
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:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm Pr} \left [w_{\rm H}(\underline{x})\hspace{0.15cm}{\rm ist \hspace{0.15cm} gerade}\right] = 0.8 + 0.18 \hspace{0.15cm} \underline{= 0.26}
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\hspace{0.05cm}.$$
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Die Gallager–Gleichung liefert für den gleichen Parametersatz:
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:Pr[wH(x_)istgerade] = 0.5+0.52i=1(12pi)=
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:$$\ = \ \hspace{-0.15cm} 0.5 + 0.5 \cdot  (1 - 2 \cdot 0.2)\cdot  (1 - 2 \cdot 0.9) = 0.26
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\hspace{0.05cm}.$$
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Die von Gallager 1963 angegebene Gleichung wurde hiermit für n=2 verifiziert.
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'''(2)'''  [[File:P_ID2997__KC_Z_4_4b_v1.png|right|frame|Herleitung „wH ist gerade” für n=3]] In der nebenstehenden Tabelle sind die vier Kombinationen mit einer geraden Anzahl an Einsen blau markiert. Die Auftrittswahrscheinlichkeiten der einzelnen Kombinationen sind in der letzten Spalte angegeben. Somit ergibt sich hier:
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:Pr[wH(x_)istgerade]=0.056+
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:$$+0.216 + 0.006 + 0.126 \hspace{0.15cm} \underline{= 0.404}
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Die roten Zeilen liefern das Komplementärereignis:
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:Pr[wH(x_)istungerade]=0.024+
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:$$+0.504 + 0.014 + 0.054= 0.596
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\hspace{0.05cm}.$$
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Die Gallager–Gleichung liefert auch hier wieder das exakt gleiche Ergebnis.
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:{\rm Pr} \left [w_{\rm H}(\underline{x})\hspace{0.15cm}{\rm ist \hspace{0.15cm} gerade}\right] \hspace{-0.15cm} \ = & \hspace{-0.15cm}  0.5 + 0.5 \cdot \prod\limits_{i =1}^{3} \hspace{0.25cm}(1-2\cdot p_i) =
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:$$\ = \ \hspace{-0.15cm} 0.5 + 0.5 \cdot  (+0.6) \cdot  (-0.8) \cdot  (+0.4) = 0.404
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\hspace{0.05cm}.$$
  
  

Revision as of 10:43, 8 December 2017

Hamming–Gewicht und Wahrscheinlichkeiten

Der Informationstheoretiker Robert G. Gallager hat sich bereits 1963 mit folgender Fragestellung beschäftigt:

  • Gegeben ist ein Zufallsvektor x_=(x1,x2, ... ,xn) mit n binären Elementen xi{0,1}.
  • Bekannt sind alle Wahrscheinlichkeiten pi=Pr(xi=1) und qi=Pr(xi=0)=1pi mit Inex i=1, ... , n.
  • Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Anzahl der Einsen in diesem Vektor geradzahlig ist.
  • Oder ausgedrückt mit dem Hamming–Gewicht: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit Pr[wH(x_) ist gerade]?


Die Grafik verdeutlicht die Aufgabenstellung für das Beispiel n=4 sowie p1=0.2, p2=0.9, p3=0.3 und p4=0.6.

  • Für die grün hinterlegte Zeile  ⇒  x_=(1,0,0,1) gilt wH(x_)=2 und Pr(x_)=p1q2q3p4=0.0084.
  • Blaue Schrift bedeutet ein geradzahliges Hamming–Gewicht. Rote Schrift steht für „wH(x_) ist ungerade”.
  • Die Wahrscheinlichkeite Pr[wH(x_) ist gerade] ist gleich der Summe der blauen Zahlen in der letzten Spalte. Die Summe der roten Zahlen ergibt Pr[wH(x_) ist ungerade]=1Pr[wH(x_ ist gerade].


Gallager hat das Problem in analytischer Weise gelöst:

Pr[wH(x_)istgerade] = 1/2[1+π],
Pr[wH(x_)istungerade] = 1/2[1π].


Fragebogen

1

Wir betrachten den Vektor x_=(x1,x2)  n=2 mit xi{0,1}. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass x_ eine gerade Anzahl an Einsen beinhaltet?

p1=0.2, p2=0.9:Pr[gerades wH] = 

2

Berechnen Sie die gleiche Wahrscheinlichkeit für x_=(x1,x2,x3)  n=3.

... , p3=0.3:Pr[gerades wH] = 

3

Nun gelte n=4 und p1=0.2, p2=0.9, p3=0.3, p4=0.6. Berechnen Sie nach der Gallager–Gleichung folgende Größen:

Pr(blau)=Pr[wH(x_)ist gerade] = 

Pr(rot)=Pr[wH(x_)ist ungerade] = 

Q=Pr(blau)/Pr(rot) = 

4

Wie groß ist der extrinsische L–Wert für das Symbol i=5 beim SPC (5, 4, 2) mit p1=0.2, p2=0.9, p3=0.3, p4=0.6, p5=0.9?

LE(i=5) = 

5

Wie änder sich LE(i=5), wenn man stattdessen von p5=0.1 ausgeht?

LE(i=5) wird größer.
LE(i=5) wird kleiner.
LE(i=5) wird gegenüber Teilaufgabe (4) nicht verändert.


Musterlösung

(1) 
Herleitung „wH ist gerade” für n=2

Entsprechend nebenstehender Tabelle gilt:

Pr[wH(x_)istgerade]=Pr[wH=0]+Pr[wH=2].

Mit den Wahrscheinlicekiten

p1=Pr(x1=1) = 0.2,q1=Pr(x1=0)=0.8,
p2=Pr(x2=1) = 0.9,q2=Pr(x2=0)=0.1

erhält man:

Pr[wH(x_)=0] = Pr[(x1=0)(x2=0)]=q1q2=0.80.1=0.08,
Pr[wH(x_)=2] = Pr[(x1=1)(x2=1)]=p1p2=0.20.9=0.18
Pr[wH(x_)istgerade]=0.8+0.18=0.26_.

Die Gallager–Gleichung liefert für den gleichen Parametersatz:

Pr[wH(x_)istgerade] = 0.5+0.52i=1(12pi)=
 = 0.5+0.5(120.2)(120.9)=0.26.

Die von Gallager 1963 angegebene Gleichung wurde hiermit für n=2 verifiziert.


(2) 
Herleitung „wH ist gerade” für n=3
In der nebenstehenden Tabelle sind die vier Kombinationen mit einer geraden Anzahl an Einsen blau markiert. Die Auftrittswahrscheinlichkeiten der einzelnen Kombinationen sind in der letzten Spalte angegeben. Somit ergibt sich hier:
Pr[wH(x_)istgerade]=0.056+
+0.216+0.006+0.126=0.404_.

Die roten Zeilen liefern das Komplementärereignis:

Pr[wH(x_)istungerade]=0.024+
+0.504+0.014+0.054=0.596.

Die Gallager–Gleichung liefert auch hier wieder das exakt gleiche Ergebnis.

{\rm Pr} \left [w_{\rm H}(\underline{x})\hspace{0.15cm}{\rm ist \hspace{0.15cm} gerade}\right] \hspace{-0.15cm} \ = & \hspace{-0.15cm}  0.5 + 0.5 \cdot \prod\limits_{i =1}^{3} \hspace{0.25cm}(1-2\cdot p_i) =
 = 0.5+0.5(+0.6)(0.8)(+0.4)=0.404.


(3) 


(4) 


(5)