Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.10: Turbo Encoder for UMTS and LTE"

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{Wie lauten die Übertragungsfunktionen $G_1(D) = G_2(D) = G(D)$?
 
{Wie lauten die Übertragungsfunktionen $G_1(D) = G_2(D) = G(D)$?
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+ Es gilt $G(D) = (1 + D + D^3)/(1 + D^2 + D^3)$.
 
+ Es gilt $G(D) = (1 + D + D^3)/(1 + D^2 + D^3)$.
 
- Es gilt $G(D) = (1 + D^2 + D^3)/(1 + D + D^3)$.
 
- Es gilt $G(D) = (1 + D^2 + D^3)/(1 + D + D^3)$.
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'''(1)'''  [[File:P_ID3060__KC_A_4_10c_v3.png|right|frame|Polynomdivision]] Die Codeparameter sind $k = 1$ und $n = 3$  ⇒  Coderate $\underline{R = 1/3}$.
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[[File:P_ID3060__KC_A_4_10c_v3.png|right|frame|Polynomdivision $G(D) = (1 + D + D^3) \ / \ (1 + D^2 + D^3)$]]  
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'''(1)'''  Die Codeparameter sind $k = 1$ und $n = 3$   ⇒   Coderate $\underline{R = 1/3}$.
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*Das Gedächtnis (englisch: <i>Memory</i>) ist $\underline{m = 3}$.
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*Die Einflusslängen ergeben sich zu $\nu = 1, \ \nu_2 = 4$ und $\nu_3 = 4$ &nbsp;&#8658;&nbsp; Gesamteinflusslänge $\underline{\nu = 9}$.
  
Das Gedächtnis (englisch: <i>Memory</i>) ist $\underline{m = 3}$.
 
  
Die Einflusslängen ergeben sich zu $\nu = 1, \ \nu_2 = 4$ und $\nu_3 = 4$ &nbsp;&#8658;&nbsp; Gesamteinflusslänge $\underline{\nu = 9}$.
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'''(2)'''&nbsp; Wie der Vergleich des [[Kanalcodierung/Algebraische_und_polynomische_Beschreibung#Filterstruktur_bei_gebrochen.E2.80.93rationaler_.C3.9Cbertragungsfunktion|rekursiven Filters]] auf der Angabenseite mit der [[Aufgaben:4.10_UMTS/LTE%E2%80%93Turbocoder|Filterstruktur]] im Theorieteil für gebrochen&ndash;rationales $G(D)$ zeigt, ist der <u>Lösungsvorschlag 1</u> richtig.
  
  
'''(2)'''&nbsp; Wie der Vergleich des [[Kanalcodierung/Algebraische_und_polynomische_Beschreibung#Filterstruktur_bei_gebrochen.E2.80.93rationaler_.C3.9Cbertragungsfunktion|rekursiven Filters]] auf der Angabenseite mit der [[Aufgaben:4.10_UMTS/LTE%E2%80%93Turbocoder|Filterstruktur]] im Theorieteil für gebrochen&ndash;rationales $G(D)$ zeigt, ist der <u>Lösungsvorschlag 1</u> richtig.
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'''(3)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>:
  
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Die obere Grafik verdeutlicht die Polynomdivision $(1 + D + D^3) \ / \ (1 + D^2 + D^3)$. Zur Erläuterung:
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* Abgebrochen ist die Darstellung mit dem Rest $D^8 + D^9 = D^7 \cdot (D + D^2)$.
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*Damit gilt auch:
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:$$(D^8 + D^9) \hspace{0.05cm} /\hspace{0.05cm} (1+ D^2+ D^3 ) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} D^7 \cdot (D+ D^2+ D^3 + D^6) + {\rm Rest_2}$$
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*Nach Zusammenfassen:
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:$$G(D) = 1 + D + D^2 + D^3 + D^6 + D^8+ D^9+ D^{10} + D^{13} + \hspace{0.05cm}\text{ ... }\hspace{0.05cm} \hspace{0.05cm}. $$
  
'''(3)'''&nbsp; Die Grafik verdeutlicht die Polynomdivision $G(D) = (D + D + D^3) \ / \ (D + D^2 + D^3)$. Zur Erläuterung:
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* Die $D$&ndash;Rücktransformierte ergibt den Lösungsvorschlag 2:
* Abgebrochen ist die Darstellung mit dem Rest $D^8 + D^9 = D^7 \cdot (D + D^2)$. Damit gilt:
 
:$$(D^8 + D^9) \hspace{0.05cm} /\hspace{0.05cm} (1+ D^2+ D^3 ) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} D^7 \cdot (D+ D^2+ D^3 + D^6) + {\rm Rest}=$$
 
:$$\ = \ \hspace{-0.15cm} D^8+ D^9+ D^{10} + D^{13} + {\rm Rest} \hspace{0.05cm}. $$
 
 
 
* Die $D$&ndash;Rücktransformierte ergibt den <u>Lösungsvorschlag 2</u>:
 
 
:$$\underline{g}= (\hspace{0.05cm}1\hspace{0.05cm},
 
:$$\underline{g}= (\hspace{0.05cm}1\hspace{0.05cm},
 
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* Die Impulsantwort setzt sich bis ins Unendliche fort &nbsp;&#8658;&nbsp; <u>Lösungsvorschlag 3</u> ist ebenfalls richtig.
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* Die Impulsantwort setzt sich bis ins Unendliche fort &nbsp; &#8658; &nbsp; Lösungsvorschlag 3 ist ebenfalls richtig.
  
  
'''(4)'''&nbsp; [[File:P_ID3061__KC_A_4_10d_v2.png|right|frame|Zustandsübergangsdiagramm und Impulsantwort]] Die Impulsantwort kann wie folgt ausgedrückt werden:
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[[File:P_ID3061__KC_A_4_10d_v2.png|right|frame|Zustandsübergangsdiagramm und Impulsantwort]]
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'''(4)'''&nbsp;  Die Impulsantwort kann wie folgt ausgedrückt werden:
 
:$$\underline{g}=  \Big (\hspace{0.03cm}1\hspace{0.03cm},
 
:$$\underline{g}=  \Big (\hspace{0.03cm}1\hspace{0.03cm},
 
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\hspace{0.05cm}. $$
 
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Im Zustandsübergangsdiagramm (rechts) ist die Impulsantwort $\underline{g}$ gelb hinterlegt. Die Impulsantwort ergibt sich als die Paritysequenz $\underline{p}$ für die Informationssequenz $\underline{u} = (1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, ...)$.
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Im Zustandsübergangsdiagramm (rechts) ist die Impulsantwort $\underline{g}$ gelb hinterlegt. Die Impulsantwort ergibt sich als die Paritysequenz $\underline{p}$ für die Informationssequenz $\underline{u} = (1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, \text{ ... })$.
 
* Die Übergänge im Diagramm sind mit &bdquo;$u_i|\underline{x}_i$&rdquo; beschriftet, was gleichbedeutend ist mit &bdquo;$u_i|u_i p_i$&rdquo;. Die Paritysequenz $\underline{p}$ (= Impulsantwort $\underline{g}$) ergibt sich somit aus dem jeweiligen zweiten Coderausgangssymbol.
 
* Die Übergänge im Diagramm sind mit &bdquo;$u_i|\underline{x}_i$&rdquo; beschriftet, was gleichbedeutend ist mit &bdquo;$u_i|u_i p_i$&rdquo;. Die Paritysequenz $\underline{p}$ (= Impulsantwort $\underline{g}$) ergibt sich somit aus dem jeweiligen zweiten Coderausgangssymbol.
 
* $\underline{g}$ wird durch folgende Zustände repräsentiert:
 
* $\underline{g}$ wird durch folgende Zustände repräsentiert:
:$$S_0 &#8594; [S_1 &#8594; S_2 &#8594; S_5 &#8594; S_3 &#8594; S_7 &#8594; S_6 &#8594; S_4 ] &#8594; [S_1 &#8594; \ ... \ &#8594; S_4] &#8594; \ ... $$
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:$$S_0 &#8594; [S_1 &#8594; S_2 &#8594; S_5 &#8594; S_3 &#8594; S_7 &#8594; S_6 &#8594; S_4 ] &#8594; [S_1 &#8594; \ ... \ &#8594; S_4] &#8594; \ \text{ ... } $$
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'''(5)'''&nbsp; Die folgende Grafik zeigt die Lösung anhand der Generatormatrix $\mathbf{G}$. Es gilt $\underline{u} = (0, \, 1, \, 1, \, 0, \, 0, \, \text{ ... } )$.
  
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[[File:P_ID3062__KC_A_4_10e_v1.png|center|frame|$\underline{p} = (0, \, 1, \, 1, \, \text{ ... } ) \cdot \mathbf{G}$]]
  
'''(5)'''&nbsp; Die folgende Grafik zeigt die Lösung anhand der Generatormatrix $\mathbf{G}$. Es gilt $\underline{u} = (0, \, 1, \, 1, \, 0, \, 0, \, ...)$. Man erkennt, dass die <u>Lösungsvorschläge 1, 2 und 3</u> richtig sind:
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Man erkennt, dass die <u>Lösungsvorschläge 1, 2 und 3</u> richtig sind:
 
* Die vorliegende Paritysequenz $\underline{p}$ hat die gleiche Periode $P = 7$ wie die Impulsantwort $\underline{g}$.
 
* Die vorliegende Paritysequenz $\underline{p}$ hat die gleiche Periode $P = 7$ wie die Impulsantwort $\underline{g}$.
 
* Das Hamming&ndash;Gewicht der (begrenzten) Eingangsfolge ist tatsächlich $w_{\rm H}(\underline{u}) = 2$.
 
* Das Hamming&ndash;Gewicht der (begrenzten) Eingangsfolge ist tatsächlich $w_{\rm H}(\underline{u}) = 2$.
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Im Übergangsdiagramm werden zunächst die Zustände $S_0 &#8594; S_0 &#8594; S_1 &#8594; S_3 &#8594; S_7 &#8594; S_6 &#8594; S_4 &#8594; S_1$ durchlaufen. Danach folgt (unendlich oft) der periodische Anteil $S_1 &#8594; S_2 &#8594; S_5 &#8594; S_3 &#8594; S_7 &#8594; S_6 &#8594; S_4 &#8594; S_1$.
 
Im Übergangsdiagramm werden zunächst die Zustände $S_0 &#8594; S_0 &#8594; S_1 &#8594; S_3 &#8594; S_7 &#8594; S_6 &#8594; S_4 &#8594; S_1$ durchlaufen. Danach folgt (unendlich oft) der periodische Anteil $S_1 &#8594; S_2 &#8594; S_5 &#8594; S_3 &#8594; S_7 &#8594; S_6 &#8594; S_4 &#8594; S_1$.
  
[[File:P_ID3062__KC_A_4_10e_v1.png|center|frame|$\underline{p} = (0, \, 1, \, 1, \, ...) \cdot \mathbf{G}$]]
 
  
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'''(6)'''&nbsp; Die letzte Grafik zeigt die Lösung für $U(D) = D + D^8 \Rightarrow \underline{u} = (0, \, 1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 0, \, \text{ ... })$.
  
'''(6)'''&nbsp; Die letzte Grafik zeigt die Lösung für $U(D) = D + D^8 \Rightarrow \underline{u} = (0, \, 1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 0, \, ...)$.
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[[File:P_ID3063__KC_A_4_10f_v2.png|center|frame|$\underline{p} = (0, \, 1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 0, \, \text{ ... }) \cdot \mathbf{G}$]]
  
[[File:P_ID3063__KC_A_4_10f_v2.png|center|frame|$\underline{p} = (0, \, 1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 0, \, ...) \cdot \mathbf{G}$]]
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Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 3 und 4</u>:  
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*Die Eingangssequenz $\underline{u}$ beinhaltet zwei Einsen und die Ausgangssequenz $\underline{p}$ sechs Einsen.
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*Ab der Position 10 ist nun die Ausgangssequenz $\underline{p} \equiv\underline{0}$ &nbsp; &#8658; &nbsp; die Vorschläge 1 und 2 treffen also nicht zu.  
  
Nun ist die Ausgangssequenz $\underline{p}$ ab der Position 10 identisch $\underline{0}$ &nbsp;&#8658;&nbsp; die Vorschläge 1 und 2 treffen also nicht zu. Dagegen sind die <u>Lösungsvorschläge 3 und 4</u> richtig: Die Eingangssequenz $\underline{u}$ beinhaltet zwei Einsen und die Ausgangssequenz $\underline{p}$ sechs Einsen.
 
  
''Hinweis:'' Für einen Turbocode sind insbesondere solche Eingangsfolgen $\underline{u}$, deren $D$&ndash;Transformierte als $U(D) = f(D) \cdot [1 + D^{\rm P}]$ darstellbar sind, äußerst ungünstig. Sie bewirken den <i>Error Floor</i>, wie er auf [[Kanalcodierung/Grundlegendes_zu_den_Turbocodes#Leistungsf.C3.A4higkeit_der_Turbocodes|Seite 5]] im Theorieteil zu erkennen ist. $P$ gibt dabei die Periode der Impulsantwort $\underline{g}$ an. In unserem Beispiel gilt $f(D) = D$ und $P = 7$.
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''Weitergehende Hinweise:''
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* Für einen Turbocode sind insbesondere solche Eingangsfolgen $\underline{u}$, deren $D$&ndash;Transformierte als $U(D) = f(D) \cdot [1 + D^{\rm P}]$ darstellbar sind, äußerst ungünstig.  
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*Sie bewirken den <i>Error Floor</i>, wie er auf der Seite  [[Kanalcodierung/Grundlegendes_zu_den_Turbocodes#Leistungsf.C3.A4higkeit_der_Turbocodes|Leistungsfähigkeit der Turbocodes]] im Theorieteil zu erkennen ist.  
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*$P$ gibt dabei die Periode der Impulsantwort $\underline{g}$ an.  
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*In unserem Beispiel gilt $f(D) = D$ und $P = 7$.
 
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Revision as of 16:03, 31 January 2018

Turbocoder für UMTS und LTE

Die Mobilfunkstandards UMTS und LTE verwenden jeweils einen Turbocode, der weitgehend identisch ist mit dem im Kapitel Grundlegendes zu den Turbocodes beschriebenen Coder.

  • Der $1/n$–Faltungscode ist systematisch, das heißt, dass die Codesequenz $\underline{x}$ die Informationssequenz $\underline{u}$ als Komponente beinhaltet.
  • Die Paritysequenzen $\underline{p}_1$ und $\underline{p}_2$ basieren auf der gleichen Übertragungsfunktion:
$$G_1(D) = G_2(D) = G(D).$$
  • $\underline{p}_1$ und $\underline{p}_2$ verwenden allerdings unterschiedliche Eingangssequenzen $\underline{u}$ bzw. $\underline{u}_{\pi}$. Hierbei kennzeichnet ${\rm \Pi}$ den Interleaver, bei UMTS und LTE meist ein $S$–Random–Interleaver.


Gegebene Filterstruktur






Der wesentliche Unterschied gegenüber der Beschreibung im Theorieteil ergibt sich durch eine andere Übertragungsfunktion $G(D)$, die durch die nebenstehend gezeichnete rekursive Filterstruktur gegeben ist.


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Themengebiet des Kapitels Grundlegendes zu den Turbocodes.
  • Erwartet werden Kenntnisse über
    • die algebraische und polynomische Beschreibung von Faltungscodes   ⇒   Kapitel 3.2,
    • die Zustandsbeschreibung mit Zustands– und Trellisdiagramm   ⇒   Kapitel 3.3.
  • Weitere Hinweise zur Vorgehensweise finden Sie in Aufgabe A4.8 und Aufgabe A4.9.
  • Die Informationssequenz $\underline{u}$ wird zur einfacheren Beschreibung in den Teilaufgaben teilweise durch deren $D$–Transformierte angegeben. Beispielsweise gilt:
$$\underline{u}= (\hspace{0.05cm}0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm}0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}\hspace{0.05cm} \text{...}\hspace{0.05cm}) \quad \circ\!\!-\!\!\!-^{\hspace{-0.25cm}D}\!\!\!-\!\!\bullet\quad U(D) = D+ D^2\hspace{0.05cm},$$
$$\underline{u}= (\hspace{0.05cm}0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm}0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}\hspace{0.05cm} \text{...}\hspace{0.05cm}) \quad \circ\!\!-\!\!\!-^{\hspace{-0.25cm}D}\!\!\!-\!\!\bullet\quad U(D) = D+ D^8\hspace{0.05cm}.$$
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.


Fragebogen

1

Wie lauten die Kenngrößen des betrachteten Turbocodes (Gedächtnis $m$, Einflusslänge $\nu$, Rate $R$)?

$ m \hspace{0.2cm} = \ $

$ \nu \hspace{0.3cm} = \ $

$R \hspace{0.2cm} = \ $

2

Wie lauten die Übertragungsfunktionen $G_1(D) = G_2(D) = G(D)$?

Es gilt $G(D) = (1 + D + D^3)/(1 + D^2 + D^3)$.
Es gilt $G(D) = (1 + D^2 + D^3)/(1 + D + D^3)$.

3

Wie lautet die Impulsantwort $\underline{g}$?

Es gilt: $\underline{g} = (1, \, 1, \, 1, \, 0, \, 1, \, 1, \, 0, \, 1, \, 1, \, 0, \, 1, \, 1, \, 0, \, 1, \, 1, \hspace{0.05cm} \text{...}\hspace{0.05cm})$
Es gilt: $\underline{g} = (1, \, 1, \, 1, \, 1, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 1, \, 1, \, 1, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \hspace{0.05cm} \text{...}\hspace{0.05cm})$.
$\underline{g}$ setzt sich bis ins Unendliche fort.

4

Gibt es periodische Anteile innerhalb der Impulsantwort $\underline{g}$?

Ja, mit Periodendauer $P = 7$.
Ja, mit Periodendauer $P = 8$.
Nein.

5

Es sei nun $U(D) = D + D^2$. Welche Aussagen stimmen?

Die Ausgangsfolge $\underline{p}$ beinhaltet einen periodischen Anteil.
Die Periode $P$ ist gegenüber $\underline{g}$ unverändert.
Das Hamming–Gewicht der Eingangssequenz ist $w_{\rm H}(\underline{u}) = 2$.
Das Hamming–Gewicht der Ausgangsseqenz ist $w_{\rm H}(\underline{p}) = 6$.

6

Welche Aussagen treffen für $U(D) = D + D^8$ zu?

Die Ausgangsfolge $\underline{p}$ beinhaltet einen periodischen Anteil.
Die Periode $P$ ist gegenüber $\underline{g}$ unverändert.
Das Hamming–Gewicht der Eingangssequenz ist $w_{\rm H}(\underline{u}) = 2$.
Das Hamming–Gewicht der Ausgangssequenz ist $w_{\rm H}(\underline{p}) = 6$.


Musterlösung

Polynomdivision $G(D) = (1 + D + D^3) \ / \ (1 + D^2 + D^3)$

(1)  Die Codeparameter sind $k = 1$ und $n = 3$   ⇒   Coderate $\underline{R = 1/3}$.

  • Das Gedächtnis (englisch: Memory) ist $\underline{m = 3}$.
  • Die Einflusslängen ergeben sich zu $\nu = 1, \ \nu_2 = 4$ und $\nu_3 = 4$  ⇒  Gesamteinflusslänge $\underline{\nu = 9}$.


(2)  Wie der Vergleich des rekursiven Filters auf der Angabenseite mit der Filterstruktur im Theorieteil für gebrochen–rationales $G(D)$ zeigt, ist der Lösungsvorschlag 1 richtig.


(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

Die obere Grafik verdeutlicht die Polynomdivision $(1 + D + D^3) \ / \ (1 + D^2 + D^3)$. Zur Erläuterung:

  • Abgebrochen ist die Darstellung mit dem Rest $D^8 + D^9 = D^7 \cdot (D + D^2)$.
  • Damit gilt auch:
$$(D^8 + D^9) \hspace{0.05cm} /\hspace{0.05cm} (1+ D^2+ D^3 ) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} D^7 \cdot (D+ D^2+ D^3 + D^6) + {\rm Rest_2}$$
  • Nach Zusammenfassen:
$$G(D) = 1 + D + D^2 + D^3 + D^6 + D^8+ D^9+ D^{10} + D^{13} + \hspace{0.05cm}\text{ ... }\hspace{0.05cm} \hspace{0.05cm}. $$
  • Die $D$–Rücktransformierte ergibt den Lösungsvorschlag 2:
$$\underline{g}= (\hspace{0.05cm}1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm}, \hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm}\text{ ... }\hspace{0.05cm})\hspace{0.05cm}. $$
  • Die Impulsantwort setzt sich bis ins Unendliche fort   ⇒   Lösungsvorschlag 3 ist ebenfalls richtig.


Zustandsübergangsdiagramm und Impulsantwort

(4)  Die Impulsantwort kann wie folgt ausgedrückt werden:

$$\underline{g}= \Big (\hspace{0.03cm}1\hspace{0.03cm}, \big [ \hspace{0.03cm} 1\hspace{0.03cm}, \hspace{0.03cm} 1\hspace{0.03cm}, \hspace{0.03cm} 1\hspace{0.03cm}, \hspace{0.03cm} 0\hspace{0.03cm}, \hspace{0.03cm} 0\hspace{0.03cm}, \hspace{0.03cm} 1\hspace{0.03cm}, \hspace{0.03cm} 0\hspace{0.03cm} \big ]_{\rm per} \Big ) \hspace{0.15cm}\Rightarrow \hspace{0.15cm} \underline{P = 7} \hspace{0.05cm}. $$

Im Zustandsübergangsdiagramm (rechts) ist die Impulsantwort $\underline{g}$ gelb hinterlegt. Die Impulsantwort ergibt sich als die Paritysequenz $\underline{p}$ für die Informationssequenz $\underline{u} = (1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, \text{ ... })$.

  • Die Übergänge im Diagramm sind mit „$u_i|\underline{x}_i$” beschriftet, was gleichbedeutend ist mit „$u_i|u_i p_i$”. Die Paritysequenz $\underline{p}$ (= Impulsantwort $\underline{g}$) ergibt sich somit aus dem jeweiligen zweiten Coderausgangssymbol.
  • $\underline{g}$ wird durch folgende Zustände repräsentiert:
$$S_0 → [S_1 → S_2 → S_5 → S_3 → S_7 → S_6 → S_4 ] → [S_1 → \ ... \ → S_4] → \ \text{ ... } $$


(5)  Die folgende Grafik zeigt die Lösung anhand der Generatormatrix $\mathbf{G}$. Es gilt $\underline{u} = (0, \, 1, \, 1, \, 0, \, 0, \, \text{ ... } )$.

$\underline{p} = (0, \, 1, \, 1, \, \text{ ... } ) \cdot \mathbf{G}$

Man erkennt, dass die Lösungsvorschläge 1, 2 und 3 richtig sind:

  • Die vorliegende Paritysequenz $\underline{p}$ hat die gleiche Periode $P = 7$ wie die Impulsantwort $\underline{g}$.
  • Das Hamming–Gewicht der (begrenzten) Eingangsfolge ist tatsächlich $w_{\rm H}(\underline{u}) = 2$.
  • Der Vorschlag 4 ist falsch. Vielmehr gilt hier für die semi–infinite Ausgangssequenz: $w_{\rm H}(\underline{p}) → \infty$.


Im Übergangsdiagramm werden zunächst die Zustände $S_0 → S_0 → S_1 → S_3 → S_7 → S_6 → S_4 → S_1$ durchlaufen. Danach folgt (unendlich oft) der periodische Anteil $S_1 → S_2 → S_5 → S_3 → S_7 → S_6 → S_4 → S_1$.


(6)  Die letzte Grafik zeigt die Lösung für $U(D) = D + D^8 \Rightarrow \underline{u} = (0, \, 1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 0, \, \text{ ... })$.

$\underline{p} = (0, \, 1, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 0, \, 1, \, 0, \, 0, \, \text{ ... }) \cdot \mathbf{G}$

Richtig sind die Lösungsvorschläge 3 und 4:

  • Die Eingangssequenz $\underline{u}$ beinhaltet zwei Einsen und die Ausgangssequenz $\underline{p}$ sechs Einsen.
  • Ab der Position 10 ist nun die Ausgangssequenz $\underline{p} \equiv\underline{0}$   ⇒   die Vorschläge 1 und 2 treffen also nicht zu.


Weitergehende Hinweise:

  • Für einen Turbocode sind insbesondere solche Eingangsfolgen $\underline{u}$, deren $D$–Transformierte als $U(D) = f(D) \cdot [1 + D^{\rm P}]$ darstellbar sind, äußerst ungünstig.
  • Sie bewirken den Error Floor, wie er auf der Seite Leistungsfähigkeit der Turbocodes im Theorieteil zu erkennen ist.
  • $P$ gibt dabei die Periode der Impulsantwort $\underline{g}$ an.
  • In unserem Beispiel gilt $f(D) = D$ und $P = 7$.