Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.10: Union Bound"

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Die so genannte „Union Bound” gibt eine obere Schranke für die Fehlerwahrscheinlichkeit eines nichtbinären Übertragungssystems $(M > 2)$ an. Die tatsächliche (mittlere) Fehlerwahrscheinlichkeit ist allgemein wie folgt gegeben:
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Die so genannte „Union Bound” gibt eine obere Schranke für die Fehlerwahrscheinlichkeit eines nichtbinären Übertragungssystems  $(M > 2)$  an.  
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Die tatsächliche (mittlere) Fehlerwahrscheinlichkeit ist allgemein wie folgt gegeben:
 
:$${\rm Pr}({ \cal E}) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \sum\limits_{i = 0 }^{M-1} {\rm Pr}(m_i) \cdot {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i ) \hspace{0.05cm},$$
 
:$${\rm Pr}({ \cal E}) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \sum\limits_{i = 0 }^{M-1} {\rm Pr}(m_i) \cdot {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i ) \hspace{0.05cm},$$
 
:$$ {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i ) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr} \left [ \bigcup_{k \ne i} { \cal E}_{ik}\right ] \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}{ \rm wobei}\hspace{0.2cm}
 
:$$ {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i ) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr} \left [ \bigcup_{k \ne i} { \cal E}_{ik}\right ] \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}{ \rm wobei}\hspace{0.2cm}
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Die einfachere ''Union Bound'' liefert eine obere Schranke für die Verfälschungswahrscheinlichkeit unter der Voraussetzung, dass die Nachricht $m_i$ (bzw. das Signal $\boldsymbol{s}_i$) gesendet wurde:
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Die einfachere ''Union Bound''  liefert eine obere Schranke für die Verfälschungswahrscheinlichkeit unter der Voraussetzung, dass die Nachricht  $m_i$  $($bzw. das Signal  $\boldsymbol{s}_i)$  gesendet wurde:
 
:$$p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \hspace{-0.1cm} \ \ge \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} \boldsymbol{ s }_i ) = {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i )\hspace{0.05cm},\ $$
 
:$$p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \hspace{-0.1cm} \ \ge \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} \boldsymbol{ s }_i ) = {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i )\hspace{0.05cm},\ $$
 
:$$ p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.2cm}\sum\limits_{k = 0 ,\hspace{0.1cm}  k \ne i}^{M-1}\hspace{-0.1cm}  
 
:$$ p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.2cm}\sum\limits_{k = 0 ,\hspace{0.1cm}  k \ne i}^{M-1}\hspace{-0.1cm}  
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Dabei sind folgende Abkürzungen verwendet:
 
Dabei sind folgende Abkürzungen verwendet:
* ${\rm Q}(x)$ ist die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion,
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* ${\rm Q}(x)$  ist die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion;
* $d_{ik}$ bezeichnet den Abstand der Signalpunkte $\boldsymbol{s}_i$ und $\boldsymbol{s}_k$,
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* $d_{ik}$  bezeichnet den Abstand der Signalpunkte  $\boldsymbol{s}_i$  und $\boldsymbol{s}_k$;
* $\sigma_n$ ist der Effektivwert (⇒ Wurzel aus der Varianz) des additiven weißen Gaußschen Rauschens.
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* $\sigma_n$  ist der Effektivwert (⇒ Wurzel aus der Varianz) des additiven weißen Gaußschen Rauschens.
  
  
Durch Mittelung über alle möglichen Signale $\boldsymbol{s}_i$ kommt man dann zur eigentlichen ''Union Bound'':
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Durch Mittelung über alle möglichen Signale  $\boldsymbol{s}_i$  kommt man dann zur eigentlichen ''Union Bound'' :
 
:$$p_{\rm UB} = \sum\limits_{i = 0 }^{M-1} {\rm Pr}(\boldsymbol{ s }_i) \cdot p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \ge {\rm Pr}({ \cal E}) \hspace{0.05cm}.$$
 
:$$p_{\rm UB} = \sum\limits_{i = 0 }^{M-1} {\rm Pr}(\boldsymbol{ s }_i) \cdot p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \ge {\rm Pr}({ \cal E}) \hspace{0.05cm}.$$
  
Die Grafik zeigt drei verschiedene Signalraumkonstellationen mit jeweils $M = 3$ Signalpunkten $\boldsymbol{s}_0$, $\boldsymbol{s}_1$ und $\boldsymbol{s}_2$ im zweidimensionalen Raum $(N = 2)$. Die Basisfunktionen $\varphi_1(t)$ und $\varphi_2(t)$ sind geeignet normiert. Somit sind auch die Signalraumkoordinaten reine Zahlenwerte ohne Einheit:
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*Die Grafik zeigt drei verschiedene Signalraumkonstellationen mit jeweils  $M = 3$  Signalraumpunkten  $\boldsymbol{s}_0$,  $\boldsymbol{s}_1$  und  $\boldsymbol{s}_2$  im zweidimensionalen Raum  $(N = 2)$.  
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*Die Basisfunktionen  $\varphi_1(t)$  und  $\varphi_2(t)$  sind geeignet normiert.  
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*Somit sind auch die Signalraumkoordinaten reine Zahlenwerte ohne Einheit:
 
:$$\boldsymbol{ s }_1 = (-1, \hspace{0.1cm}+1)\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}  
 
:$$\boldsymbol{ s }_1 = (-1, \hspace{0.1cm}+1)\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}  
 
   \boldsymbol{ s }_2 = (+1, \hspace{0.1cm}+1)\hspace{0.05cm}.$$
 
   \boldsymbol{ s }_2 = (+1, \hspace{0.1cm}+1)\hspace{0.05cm}.$$
  
Der Signalraumpunkt $\boldsymbol{s}_0$ in der Konfiguration '''A''' liegt so, dass $\boldsymbol{s}_0$, $\boldsymbol{s}_1$, $\boldsymbol{s}_2$ ein gleichseitiges Dreieck beschreiben. Bei der Konfiguration '''B''' und  '''C''' gilt dagegen $\boldsymbol{s}_0 = (0, 0)$ bzw. $\boldsymbol{s}_0 = (0, \ –1)$. Verwenden Sie für alle Berechnungen den AWGN–Effektivwert $\sigma_n = 0.5$.
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*Der Signalraumpunkt  $\boldsymbol{s}_0$  in der Konfiguration  $\rm A$  liegt so, dass  $\boldsymbol{s}_0$,  $\boldsymbol{s}_1$,  $\boldsymbol{s}_2$  ein gleichseitiges Dreieck beschreiben. *Bei den Konfigurationen  $\rm B$  und   $\rm C$  gilt dagegen  $\boldsymbol{s}_0 = (0, 0)$  bzw.  $\boldsymbol{s}_0 = (0, \ -1)$.  
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''Hinweise:''
 
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* Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Approximation_der_Fehlerwahrscheinlichkeit| Approximation der Fehlerwahrscheinlichkeit]].  
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* Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Approximation_der_Fehlerwahrscheinlichkeit| Approximation der Fehlerwahrscheinlichkeit]].
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*Verwenden Sie für alle Berechnungen den AWGN–Effektivwert  $\sigma_n = 0.5$.
 
   
 
   
 
* Gegeben sind folgende Werte der komplementären Gaußschen Fehlerfunktion:
 
* Gegeben sind folgende Werte der komplementären Gaußschen Fehlerfunktion:
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{Welche der drei Konfigurationen führt zur kleinsten Fehlerwahrscheinlichkeit (zumindest nach der ''Union Bound''–Näherung)?
 
{Welche der drei Konfigurationen führt zur kleinsten Fehlerwahrscheinlichkeit (zumindest nach der ''Union Bound''–Näherung)?
 
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- Konfiguration '''A''',
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- Konfiguration  $\rm A$,
- Konfiguration '''B''',
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- Konfiguration  $\rm B$,
+ Konfiguration '''C'''.
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+ Konfiguration  $\rm C$.
  
{Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” ($p_{\rm UB}$) für die Konfiguration '''A'''.
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{Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound”  $(p_{\rm UB})$  für die Konfiguration  $\rm A$.
 
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$p_{\rm UB} \ = \ ${ 4.6 3% } $\ \%$
 
$p_{\rm UB} \ = \ ${ 4.6 3% } $\ \%$
  
{Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” ($p_{\rm UB}$) für die Konfiguration '''B'''.
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{Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” für die Konfiguration  $\rm B$.
 
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$p_{\rm UB} \ = \ ${ 12.1 3% } $\ \%$
 
$p_{\rm UB} \ = \ ${ 12.1 3% } $\ \%$
  
{Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” ($p_{\rm UB}$) für die Konfiguration '''C'''.
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{Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” für die Konfiguration  $\rm C$.
 
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$p_{\rm UB} \ = \ ${ 3.2 3% } $\ \%$
 
$p_{\rm UB} \ = \ ${ 3.2 3% } $\ \%$
  
{Wie müsste der Rauscheffektivwert $\sigma_n$ bei Konfiguration '''A''' verändert werden, damit sich die gleiche <i>Union Bound</i> wie in (4) ergibt?
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{Wie müsste der Rauscheffektivwert&nbsp; $\sigma_n$&nbsp; bei Konfiguration &nbsp;$\rm A$&nbsp; verändert werden, damit sich die gleiche <i>Union Bound</i>&nbsp; wie in '''(4)''' ergibt?
 
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$\sigma_n \ = \ ${ 0.467 3% }  
 
$\sigma_n \ = \ ${ 0.467 3% }  

Revision as of 13:33, 14 March 2019

Signalraumkonstellationen mit $N=2$  und  $M=3$

Die so genannte „Union Bound” gibt eine obere Schranke für die Fehlerwahrscheinlichkeit eines nichtbinären Übertragungssystems  $(M > 2)$  an.

Die tatsächliche (mittlere) Fehlerwahrscheinlichkeit ist allgemein wie folgt gegeben:

$${\rm Pr}({ \cal E}) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \sum\limits_{i = 0 }^{M-1} {\rm Pr}(m_i) \cdot {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i ) \hspace{0.05cm},$$
$$ {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i ) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr} \left [ \bigcup_{k \ne i} { \cal E}_{ik}\right ] \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}{ \rm wobei}\hspace{0.2cm} { \cal E}_{ik}\text{:} \ \ \boldsymbol{ r }{\rm \hspace{0.15cm}liegt \hspace{0.15cm}n\ddot{a}her \hspace{0.15cm}bei \hspace{0.15cm}}\boldsymbol{ s }_k {\rm \hspace{0.15cm}als \hspace{0.15cm}beim \hspace{0.15cm}Sollwert \hspace{0.15cm}}\boldsymbol{ s }_i \hspace{0.05cm}.$$

Die einfachere Union Bound  liefert eine obere Schranke für die Verfälschungswahrscheinlichkeit unter der Voraussetzung, dass die Nachricht  $m_i$  $($bzw. das Signal  $\boldsymbol{s}_i)$  gesendet wurde:

$$p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \hspace{-0.1cm} \ \ge \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} \boldsymbol{ s }_i ) = {\rm Pr}({ \cal E}\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} m_i )\hspace{0.05cm},\ $$
$$ p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.2cm}\sum\limits_{k = 0 ,\hspace{0.1cm} k \ne i}^{M-1}\hspace{-0.1cm} {\rm Pr}({ \cal E}_{ik}) = \hspace{-0.1cm}\sum\limits_{k = 0, \hspace{0.1cm} k \ne i}^{M-1}\hspace{-0.1cm}{\rm Q} \left ( \frac{d_{ik}/2}{\sigma_n} \right )\hspace{0.05cm}. $$

Dabei sind folgende Abkürzungen verwendet:

  • ${\rm Q}(x)$  ist die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion;
  • $d_{ik}$  bezeichnet den Abstand der Signalpunkte  $\boldsymbol{s}_i$  und $\boldsymbol{s}_k$;
  • $\sigma_n$  ist der Effektivwert (⇒ Wurzel aus der Varianz) des additiven weißen Gaußschen Rauschens.


Durch Mittelung über alle möglichen Signale  $\boldsymbol{s}_i$  kommt man dann zur eigentlichen Union Bound :

$$p_{\rm UB} = \sum\limits_{i = 0 }^{M-1} {\rm Pr}(\boldsymbol{ s }_i) \cdot p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_i} \ge {\rm Pr}({ \cal E}) \hspace{0.05cm}.$$
  • Die Grafik zeigt drei verschiedene Signalraumkonstellationen mit jeweils  $M = 3$  Signalraumpunkten  $\boldsymbol{s}_0$,  $\boldsymbol{s}_1$  und  $\boldsymbol{s}_2$  im zweidimensionalen Raum  $(N = 2)$.
  • Die Basisfunktionen  $\varphi_1(t)$  und  $\varphi_2(t)$  sind geeignet normiert.
  • Somit sind auch die Signalraumkoordinaten reine Zahlenwerte ohne Einheit:
$$\boldsymbol{ s }_1 = (-1, \hspace{0.1cm}+1)\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm} \boldsymbol{ s }_2 = (+1, \hspace{0.1cm}+1)\hspace{0.05cm}.$$
  • Der Signalraumpunkt  $\boldsymbol{s}_0$  in der Konfiguration  $\rm A$  liegt so, dass  $\boldsymbol{s}_0$,  $\boldsymbol{s}_1$,  $\boldsymbol{s}_2$  ein gleichseitiges Dreieck beschreiben. *Bei den Konfigurationen  $\rm B$  und  $\rm C$  gilt dagegen  $\boldsymbol{s}_0 = (0, 0)$  bzw.  $\boldsymbol{s}_0 = (0, \ -1)$.



Hinweise:

  • Gegeben sind folgende Werte der komplementären Gaußschen Fehlerfunktion:
$${\rm Q}(1) \hspace{-0.1cm} \ \approx \ \hspace{-0.1cm} 0.159\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}{\rm Q}(\sqrt{2}) \approx 0.079\hspace{0.05cm}, \hspace{0.23cm}{\rm Q}(\sqrt{3}) \approx 0.042\hspace{0.05cm},$$
$${\rm Q}(2) \hspace{-0.1cm} \ \approx \ \hspace{-0.1cm} 0.023\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}{\rm Q}(2.14) \approx 0.016\hspace{0.05cm}, \hspace{0.1cm}{\rm Q}(\sqrt{5}) \approx 0.013 \hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Welche der drei Konfigurationen führt zur kleinsten Fehlerwahrscheinlichkeit (zumindest nach der Union Bound–Näherung)?

Konfiguration  $\rm A$,
Konfiguration  $\rm B$,
Konfiguration  $\rm C$.

2

Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound”  $(p_{\rm UB})$  für die Konfiguration  $\rm A$.

$p_{\rm UB} \ = \ $

$\ \%$

3

Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” für die Konfiguration  $\rm B$.

$p_{\rm UB} \ = \ $

$\ \%$

4

Berechnen Sie die „gemittelte Union Bound” für die Konfiguration  $\rm C$.

$p_{\rm UB} \ = \ $

$\ \%$

5

Wie müsste der Rauscheffektivwert  $\sigma_n$  bei Konfiguration  $\rm A$  verändert werden, damit sich die gleiche Union Bound  wie in (4) ergibt?

$\sigma_n \ = \ $


Musterlösung

(1)  Die Punkte $\boldsymbol{s}_1$ und $\boldsymbol{s}_2$ sind für alle Konfigurationen gleich. Die kleinste Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich, wenn $\boldsymbol{s}_0$ von $\boldsymbol{s}_1$ und $\boldsymbol{s}_2$ am weitesten entfernt liegt. Dies ist bei der Konfiguration C der Fall   ⇒   Lösungsvorschlag 3.


(2)  Bei der Konfiguration A ist der Abstand zwischen allen Punkten gleich: $d_{01} = d_{02} = d_{12} = 2$. Deshalb muss zur Berechnung der Union Bound nicht über alle Symbole gemittelt werden, und es gilt, da zum Beispiel $\boldsymbol{s}_0$ mit gleicher Wahrscheinlichkeit in das Symbol $\boldsymbol{s}_1$ bzw. $\boldsymbol{s}_2$ verfälscht wird:

$${\rm Pr}({ \cal E}) \le p_{\rm UB} = 2 \cdot {\rm Q} \left ( \frac{d_{ik}/2}{\sigma_n} \right ) = 2 \cdot {\rm Q}(2) \approx 2 \cdot 0.023 \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= 4.6\%} \hspace{0.05cm}. $$

(3)  Hier unterscheiden sich die Verfälschungswahrscheinlichkeiten für die einzelnen Symbole. Wurde $\boldsymbol{s}_0$ gesendet, so gilt mit $d_{01} = d_{02} = 2^{0.5}$ und $\sigma = 0.5$:

$$p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_0} = 2 \cdot {\rm Q} \left ( \frac{\sqrt{2}/2}{0.5} \right ) = 2 \cdot {\rm Q}(\sqrt{2}) = 2 \cdot 0.079 = 0.158 \hspace{0.05cm}. $$

Dagegen sind die beiden anderen bedingten Wahrscheinlichkeiten kleiner

$$p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_1} = p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_2} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm Q} \left ( \frac{{2}/2}{0.5} \right )+{\rm Q} \left ( \frac{\sqrt{2}/2}{0.5} \right )= {\rm Q}(2) +{\rm Q}(\sqrt{2}) = 0.023 + 0.079 = 0.102 \hspace{0.05cm}.$$

Durch Mittelung erhält man für die Union Bound unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Abstände:

$$p_{\rm UB} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {1}/{3} \cdot \left [ p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_0} + p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_1} +p_{{\rm UB}\hspace{0.05cm}| \hspace{0.05cm}\boldsymbol{ s }_2}\right ]= {1}/{3} \cdot \left [ 2 \cdot {\rm Q}(\sqrt{2})+ 2 \cdot ({\rm Q}({2}) + {\rm Q}(\sqrt{2})) \right ] = {1}/{3} \cdot \left [ 4 \cdot {\rm Q}(\sqrt{2})+ 2 \cdot {\rm Q}({2}) \right ] $$
$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm} p_{\rm UB} = {1}/{3} \cdot \left [ 4 \cdot 0.079+ 2 \cdot 0.023 \right ] \hspace{0.1cm}\hspace{0.12cm}\underline {\approx 12.1\% } \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} p_{\rm UB}\ge {\rm Pr}({ \cal E})\hspace{0.05cm}.$$


(4)  Diese Konfiguration wird durch folgende Gleichungen beschrieben:

$$d_{01} = d_{02} = \sqrt{2^2 + 1^2}= \sqrt{5} \approx 2.24\hspace{0.2cm}, d_{12} = 2$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} p_{\rm UB} = {1}/{3} \cdot \left [ 4 \cdot {\rm Q}(\sqrt{5})+ 2 \cdot {\rm Q}({2}) \right ] = {1}/{3} \cdot \left [ 4 \cdot 0.013+ 2 \cdot 0.023 \right ]\hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {\approx 3.2\%} \hspace{0.05cm}. $$


(5)  Es soll gelten:

$$p_{\rm UB} = 2 \cdot {\rm Q}\left ( {1}/{\sigma_n} \right ) = 0.032 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm Q}\left ( {1}/{\sigma_n} \right ) = 0.016\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {1}/{\sigma_n} \approx 2.14 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}\hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\sigma_n \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.467}\hspace{0.05cm}. $$