Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.4: Systematic Convolution Codes"
Line 67: | Line 67: | ||
*Der Vorschlag 2 würde sich ergeben, wenn man die beiden Ausgänge vertauscht, also für den im Theorieteil meist betrachteten [[Kanalcodierung/Algebraische_und_polynomische_Beschreibung#Anwendung_der_D.E2.80.93Transformation_auf_Rate.E2.80.931.2Fn.E2.80.93Faltungscoder| Rate–1/2–Standardcode]]. | *Der Vorschlag 2 würde sich ergeben, wenn man die beiden Ausgänge vertauscht, also für den im Theorieteil meist betrachteten [[Kanalcodierung/Algebraische_und_polynomische_Beschreibung#Anwendung_der_D.E2.80.93Transformation_auf_Rate.E2.80.931.2Fn.E2.80.93Faltungscoder| Rate–1/2–Standardcode]]. | ||
− | *Der Vorschlag 3 gilt für einen systematischen Code ⇒ $\underline{x}^{(1)} = \underline{u}$. Der hier betrachtete Coder A weist diese Eigenschaft allerdings nicht auf. | + | *Der Vorschlag 3 gilt für einen systematischen Code ⇒ $\underline{x}^{(1)} = \underline{u}$. Der hier betrachtete Coder $\rm A$ weist diese Eigenschaft allerdings nicht auf. |
− | '''(2)''' Um von einem nichtsystematischen $(n, \ k)$–Code mit Matrix $\mathbf{G}(D)$ zum äquivalenten systematischen Code ⇒ Matrix $\mathbf{G}_{\rm sys}(D)$ zu gelangen, muss man allgemein $\mathbf{G}(D)$ aufspalten in eine $k × k$–Matrix $\mathbf{T}(D)$ und eine Restmatrix $\mathbf{Q}(D)$. | + | '''(2)''' Um von einem nichtsystematischen $(n, \ k)$–Code mit Matrix $\mathbf{G}(D)$ zum äquivalenten systematischen Code ⇒ Matrix $\mathbf{G}_{\rm sys}(D)$ zu gelangen, <br>muss man allgemein $\mathbf{G}(D)$ aufspalten in eine $k × k$–Matrix $\mathbf{T}(D)$ und eine Restmatrix $\mathbf{Q}(D)$. |
− | Das gewünschte Ergebnis lautet dann mit der $k × k$–Einheitsmatrix $\mathbf{I}_k$: | + | *Das gewünschte Ergebnis lautet dann mit der $k × k$–Einheitsmatrix $\mathbf{I}_k$: |
:$${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} {\boldsymbol{\rm I}}_k\hspace{0.05cm} ; \hspace{0.1cm} {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm Q}}(D)\hspace{0.05cm}\big ) | :$${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} {\boldsymbol{\rm I}}_k\hspace{0.05cm} ; \hspace{0.1cm} {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm Q}}(D)\hspace{0.05cm}\big ) | ||
\hspace{0.05cm}.$$ | \hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | Wir gehen hier von der $\mathbf{G}(D)$–Matrix für den Coder A aus. Wegen $k = 1$ haben hier sowohl $\mathbf{T}(D)$ als auch $\mathbf{Q}(D)$ die Dimension $1 × 1$, sind also streng genommen gar keine Matrizen: | + | *Wir gehen hier von der $\mathbf{G}(D)$–Matrix für den Coder $\rm A$ aus. |
+ | *Wegen $k = 1$ haben hier sowohl $\mathbf{T}(D)$ als auch $\mathbf{Q}(D)$ die Dimension $1 × 1$, sind also streng genommen gar keine Matrizen: | ||
:$${\boldsymbol{\rm G}}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} {\boldsymbol{\rm T}}(D)\hspace{0.05cm} ; \hspace{0.2cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D)\hspace{0.05cm}\big ) | :$${\boldsymbol{\rm G}}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} {\boldsymbol{\rm T}}(D)\hspace{0.05cm} ; \hspace{0.2cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D)\hspace{0.05cm}\big ) | ||
\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\boldsymbol{\rm T}}(D) = \big ( 1+D^2\big )\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} | \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\boldsymbol{\rm T}}(D) = \big ( 1+D^2\big )\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} | ||
{\boldsymbol{\rm Q}}(D) = \big ( 1+D+D^2\big )\hspace{0.05cm} .$$ | {\boldsymbol{\rm Q}}(D) = \big ( 1+D+D^2\big )\hspace{0.05cm} .$$ | ||
− | Für die beiden Elemente der systematischen Übertragungsfunktionsmatrix erhält man: | + | *Für die beiden Elemente der systematischen Übertragungsfunktionsmatrix erhält man: |
:$$G^{(1)}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} {\boldsymbol{\rm T}}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) = 1 C,\hspace{0.8cm} | :$$G^{(1)}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} {\boldsymbol{\rm T}}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) = 1 C,\hspace{0.8cm} | ||
G^{(2)}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) = \frac{1+D+D^2}{1+D^2}$$ | G^{(2)}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) = \frac{1+D+D^2}{1+D^2}$$ | ||
Line 90: | Line 91: | ||
Richtig ist also der <u>letzte Lösungsvorschlag</u>: | Richtig ist also der <u>letzte Lösungsvorschlag</u>: | ||
*Der Lösungsvorschlag 1 beschreibt keinen systematischen Code. | *Der Lösungsvorschlag 1 beschreibt keinen systematischen Code. | ||
− | *Ein Code entsprechend Lösungsvorschlag 2 ist zwar systematisch, aber nicht äquivalent zum | + | *Ein Code entsprechend Lösungsvorschlag 2 ist zwar systematisch, aber nicht äquivalent zum Coder $\rm A$ entsprechend der vorgegebenen Schaltung und Übertragungsfunktionsmatrix $\mathbf{G}(D)$. |
− | '''(3)''' Die Generatorfunktionsmatrix von | + | '''(3)''' Die Generatorfunktionsmatrix von Coder $\rm B$ lautet: |
:$${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm B}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} {1+D+D^2} \hspace{0.05cm}\big ) | :$${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm B}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} {1+D+D^2} \hspace{0.05cm}\big ) | ||
\hspace{0.05cm}.$$ | \hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | *Dieser Coder ist also nicht äquivalent zum | + | *Dieser Coder ist also nicht äquivalent zum Coder $\rm A$. |
− | *Betrachten wir nun den | + | *Betrachten wir nun den Coder $\rm C$. Hier gilt für das zweite Matrixelement von $\mathbf{G}(D)$: |
:$$w_i \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_i + w_{i-2} \hspace{0.25cm} \circ\!\!-\!\!\!-^{\hspace{-0.25cm}D}\!\!\!-\!\!\bullet\hspace{0.25cm} | :$$w_i \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_i + w_{i-2} \hspace{0.25cm} \circ\!\!-\!\!\!-^{\hspace{-0.25cm}D}\!\!\!-\!\!\bullet\hspace{0.25cm} | ||
{U}(D) = W(D) \cdot (1 + D^2 ) \hspace{0.05cm},\hspace{0.8cm} | {U}(D) = W(D) \cdot (1 + D^2 ) \hspace{0.05cm},\hspace{0.8cm} | ||
Line 105: | Line 106: | ||
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} G^{(2)}(D) = \frac{{X}^{(2)}(D)}{{U}(D)} = \frac{1+D+D^2}{1+D^2}\hspace{0.05cm}.$$ | :$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} G^{(2)}(D) = \frac{{X}^{(2)}(D)}{{U}(D)} = \frac{1+D+D^2}{1+D^2}\hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | Dies entspricht genau dem Ergebnis der Teilaufgabe (2) ⇒ <u>Lösungsvorschlag 2</u>. | + | Dies entspricht genau dem Ergebnis der Teilaufgabe '''(2)''' ⇒ <u>Lösungsvorschlag 2</u>. |
{{ML-Fuß}} | {{ML-Fuß}} | ||
Revision as of 16:44, 6 June 2019
Man spricht von einem systematischen Faltungscode der Rate $R = 1/2$ ⇒ $k = 1, \ n = 2$, wenn das Codebit $x_i^{(1)}$ gleich dem momentan anliegenden Informationsbit $u_i$ ist.
Die Übertragungsfunktionsmatrix eines solchen Codes lautet:
- $${\boldsymbol{\rm G}}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} G^{(2)}(D) \hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm}.$$
Der in der oberen Grafik dargestellte Coder $\rm A$ ist sicher nicht systematisch, da für diesen $G^{(1)}(D) ≠ 1$ gilt. Zur Herleitung der Matrix $\mathbf{G}(D)$ verweisen wir auf ein früheres Beispiel, in dem für unseren Standard–Rate–1/2–Coder mit Gedächtnis $m = 2$ die Übertragungsfunktionsmatrix ermittelt wurde:
- $${\boldsymbol{\rm G}}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} \big ( \hspace{0.05cm} G^{(1)}(D)\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} G^{(2)}(D) \hspace{0.05cm}\big ) = \big ( \hspace{0.05cm} 1 + D + D^2\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} 1 + D^2 \hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm}.$$
Der Coder $\rm A$ unterscheidet sich gegenüber diesem Beispiel nur durch Vertauschen der beiden Ausgänge.
- Lautet die Übertragungsfunktionsmatrix eines Codes
- $${\boldsymbol{\rm G}}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} G^{(1)}(D)\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} G^{(2)}(D) \hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm},$$
- so gilt für die äquivalente systematische Repräsentation dieses Rate–1/2–Faltungscodes allgemein:
- $${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} {G^{(2)}(D)}/{G^{(1)}(D)} \hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm}.$$
In der Teilaufgabe (3) ist zu prüfen, welcher der systematischen Anordnungen äquivalent zum Coder $\rm A$ ist?
- Entweder Coder $\rm B$,
- oder Coder $\rm C$
- oder auch beide.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Algebraische und polynomische Beschreibung.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seiten
Fragebogen
Musterlösung
- Der Vorschlag 2 würde sich ergeben, wenn man die beiden Ausgänge vertauscht, also für den im Theorieteil meist betrachteten Rate–1/2–Standardcode.
- Der Vorschlag 3 gilt für einen systematischen Code ⇒ $\underline{x}^{(1)} = \underline{u}$. Der hier betrachtete Coder $\rm A$ weist diese Eigenschaft allerdings nicht auf.
(2) Um von einem nichtsystematischen $(n, \ k)$–Code mit Matrix $\mathbf{G}(D)$ zum äquivalenten systematischen Code ⇒ Matrix $\mathbf{G}_{\rm sys}(D)$ zu gelangen,
muss man allgemein $\mathbf{G}(D)$ aufspalten in eine $k × k$–Matrix $\mathbf{T}(D)$ und eine Restmatrix $\mathbf{Q}(D)$.
- Das gewünschte Ergebnis lautet dann mit der $k × k$–Einheitsmatrix $\mathbf{I}_k$:
- $${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} {\boldsymbol{\rm I}}_k\hspace{0.05cm} ; \hspace{0.1cm} {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm Q}}(D)\hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm}.$$
- Wir gehen hier von der $\mathbf{G}(D)$–Matrix für den Coder $\rm A$ aus.
- Wegen $k = 1$ haben hier sowohl $\mathbf{T}(D)$ als auch $\mathbf{Q}(D)$ die Dimension $1 × 1$, sind also streng genommen gar keine Matrizen:
- $${\boldsymbol{\rm G}}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} {\boldsymbol{\rm T}}(D)\hspace{0.05cm} ; \hspace{0.2cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D)\hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\boldsymbol{\rm T}}(D) = \big ( 1+D^2\big )\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D) = \big ( 1+D+D^2\big )\hspace{0.05cm} .$$
- Für die beiden Elemente der systematischen Übertragungsfunktionsmatrix erhält man:
- $$G^{(1)}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} {\boldsymbol{\rm T}}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) = 1 C,\hspace{0.8cm} G^{(2)}(D) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} {\boldsymbol{\rm Q}}(D) \cdot {\boldsymbol{\rm T}}^{-1}(D) = \frac{1+D+D^2}{1+D^2}$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} , \hspace{0.1cm} \frac{1+D+D^2}{1+D^2} \hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm}.$$
Richtig ist also der letzte Lösungsvorschlag:
- Der Lösungsvorschlag 1 beschreibt keinen systematischen Code.
- Ein Code entsprechend Lösungsvorschlag 2 ist zwar systematisch, aber nicht äquivalent zum Coder $\rm A$ entsprechend der vorgegebenen Schaltung und Übertragungsfunktionsmatrix $\mathbf{G}(D)$.
(3) Die Generatorfunktionsmatrix von Coder $\rm B$ lautet:
- $${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm B}(D) = \big ( \hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} , \hspace{0.2cm} {1+D+D^2} \hspace{0.05cm}\big ) \hspace{0.05cm}.$$
- Dieser Coder ist also nicht äquivalent zum Coder $\rm A$.
- Betrachten wir nun den Coder $\rm C$. Hier gilt für das zweite Matrixelement von $\mathbf{G}(D)$:
- $$w_i \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_i + w_{i-2} \hspace{0.25cm} \circ\!\!-\!\!\!-^{\hspace{-0.25cm}D}\!\!\!-\!\!\bullet\hspace{0.25cm} {U}(D) = W(D) \cdot (1 + D^2 ) \hspace{0.05cm},\hspace{0.8cm} x_i^{(2)} \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} w_i + w_{i-1} + w_{i-2} \hspace{0.25cm} \circ\!\!-\!\!\!-^{\hspace{-0.25cm}D}\!\!\!-\!\!\bullet\hspace{0.25cm} {X}^{(2)}(D) = W(D) \cdot (1 +D + D^2 )$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm} G^{(2)}(D) = \frac{{X}^{(2)}(D)}{{U}(D)} = \frac{1+D+D^2}{1+D^2}\hspace{0.05cm}.$$
Dies entspricht genau dem Ergebnis der Teilaufgabe (2) ⇒ Lösungsvorschlag 2.