Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.2: Triangular PDF"
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− | '''(1)''' Für die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion gilt im Bereich 0≤X≤1 vereinbarungsgemäß: | + | '''(1)''' Für die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion gilt im Bereich 0≤X≤1 vereinbarungsgemäß: |
:$$f_X(x) = 2x = C \cdot x | :$$f_X(x) = 2x = C \cdot x | ||
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− | *Wir haben hierbei „2” durch C ersetzt ⇒ Verallgemeinerung, um in der Teilaufgabe (3) die nachfolgende Berechnung nochmals nutzen zu können. | + | *Wir haben hierbei „2” durch C ersetzt ⇒ Verallgemeinerung, um in der Teilaufgabe (3) die nachfolgende Berechnung nochmals nutzen zu können. |
− | *Da die differentielle Entropie in „nat” gesucht ist, verwenden wir den natürlichen Logarithmus. Mit der Substitution ξ=C⋅x erhalten wir: | + | *Da die differentielle Entropie in „nat” gesucht ist, verwenden wir den natürlichen Logarithmus. Mit der Substitution ξ=C⋅x erhalten wir: |
:$$h_{\rm nat}(X) = \hspace{0.1cm} - \int_{0}^{1} \hspace{0.1cm} C \cdot x \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} \big[ C \cdot x \big] \hspace{0.1cm}{\rm d}x = | :$$h_{\rm nat}(X) = \hspace{0.1cm} - \int_{0}^{1} \hspace{0.1cm} C \cdot x \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} \big[ C \cdot x \big] \hspace{0.1cm}{\rm d}x = | ||
\hspace{0.1cm} - \hspace{0.1cm}\frac{1}{C} \cdot \int_{0}^{C} \hspace{0.1cm} \xi \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} [ \xi ] \hspace{0.1cm}{\rm d}\xi | \hspace{0.1cm} - \hspace{0.1cm}\frac{1}{C} \cdot \int_{0}^{C} \hspace{0.1cm} \xi \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} [ \xi ] \hspace{0.1cm}{\rm d}\xi | ||
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\frac{1}{4}\right ]_{\xi = 0}^{\xi = C} | \frac{1}{4}\right ]_{\xi = 0}^{\xi = C} | ||
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− | *Hierbei wurde das vorne angegebene unbestimmte Integral benutzt. Nach Einsetzen der Grenzen erhält man unter Berücksichtigung von C=2: | + | *Hierbei wurde das vorne angegebene unbestimmte Integral benutzt. Nach Einsetzen der Grenzen erhält man unter Berücksichtigung von C=2: |
:$$h_{\rm nat}(X) = | :$$h_{\rm nat}(X) = | ||
- C/2 \cdot | - C/2 \cdot | ||
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− | Diese Umrechnung kann man sich sparen, wenn man bereits im analytischen Ergebnis der Teilaufgabe (1) direkt „ln” durch „log<sub>2</sub>” ersetzt: | + | *Diese Umrechnung kann man sich sparen, wenn man bereits im analytischen Ergebnis der Teilaufgabe $(1)$ direkt „ln” durch „log<sub>2</sub>” ersetzt: |
:$$h(X) = \ {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\sqrt{\rm e}/2)\hspace{0.05cm}, \hspace{1.3cm} | :$$h(X) = \ {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\sqrt{\rm e}/2)\hspace{0.05cm}, \hspace{1.3cm} | ||
{\rm Pseudo-Einheit\hspace{-0.1cm}:\hspace{0.15cm} bit} | {\rm Pseudo-Einheit\hspace{-0.1cm}:\hspace{0.15cm} bit} | ||
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− | [[File:P_ID2866__Inf_A_4_2c.png|right|frame|Zur Berechnung von h(Y)]] | + | |
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'''(3)''' Wir verwenden wieder den natürlichen Logarithmus und teilen das Integral in zwei Teilintegrale auf: | '''(3)''' Wir verwenden wieder den natürlichen Logarithmus und teilen das Integral in zwei Teilintegrale auf: | ||
:$$h(Y) = | :$$h(Y) = | ||
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− | *Das erste Integral für den Bereich −1≤y≤0 ist formgleich mit dem der Teilaufgabe (1) und gegenüber diesem nur verschoben, was das Ergebnis nicht beeinflusst. Zu berücksichtigen ist nun die Höhe C=1 anstelle von C=2: | + | *Das erste Integral für den Bereich −1≤y≤0 ist formgleich mit dem der Teilaufgabe (1) und gegenüber diesem nur verschoben, was das Ergebnis nicht beeinflusst. |
+ | *Zu berücksichtigen ist nun die Höhe C=1 anstelle von C=2: | ||
:$$I_{\rm neg} =- C/2 \cdot | :$$I_{\rm neg} =- C/2 \cdot | ||
\big [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (C) - 1/2 | \big [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (C) - 1/2 | ||
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− | *Der zweite Integrand ist bis auf eine Verschiebung und Spiegelung identisch mit dem ersten. Außerdem überlappen sich die Integrationsintervalle nicht ⇒ Ipos=Ineg: | + | *Der zweite Integrand ist bis auf eine Verschiebung und Spiegelung identisch mit dem ersten. Außerdem überlappen sich die Integrationsintervalle nicht ⇒ Ipos=Ineg: |
:$$h_{\rm nat}(Y) = 2 \cdot I_{\rm neg} = 1/2 \cdot | :$$h_{\rm nat}(Y) = 2 \cdot I_{\rm neg} = 1/2 \cdot | ||
{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\sqrt{\rm e}) \hspace{0.3cm} | {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\sqrt{\rm e}) \hspace{0.3cm} | ||
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− | '''(4)''' Für die differentielle Entropie der Zufallsgröße Z=A⋅Y gilt allgemein: | + | |
+ | '''(4)''' Für die differentielle Entropie der Zufallsgröße Z=A⋅Y gilt allgemein: | ||
:h(Z)=h(A⋅Y)=h(Y)+log2(A). | :h(Z)=h(A⋅Y)=h(Y)+log2(A). | ||
− | Aus der Forderung h(Z)=1 bit und dem Ergebnis der Teilaufgabe (3) folgt somit: | + | *Aus der Forderung h(Z)=1 bit und dem Ergebnis der Teilaufgabe (3) folgt somit: |
:$${\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (A) = 1\,{\rm bit} - 0.721 \,{\rm bit} = 0.279 \,{\rm bit} | :$${\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (A) = 1\,{\rm bit} - 0.721 \,{\rm bit} = 0.279 \,{\rm bit} | ||
\hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} A = 2^{0.279}\hspace{0.15cm}\underline | \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} A = 2^{0.279}\hspace{0.15cm}\underline |
Revision as of 18:21, 10 February 2020
Betrachtet werden zwei Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen (kurz WDF) mit dreieckförmigem Verlauf.
- Die Zufallsgröße X ist auf den Wertebereich von 0 bis 1 begrenzt, und es gilt für die WDF (obere Skizze):
- fX(x)={2x0f¨ur0≤x≤1sonst.
- Die Zufallsgröße Y besitzt gemäß der unteren Skizze die folgende WDF:
- fY(y)={1−|y|0f¨ur|y|≤1sonst.
Für beide Zufallsgrößen soll jeweils die differentielle Entropie ermittelt werden.
Beispielsweise lautet die entsprechende Gleichung für die Zufallsgröße X:
- h(X)=−∫supp(fX)fX(x)⋅log[fX(x)]dxmitsupp(fX)={x: fX(x)>0}.
- Verwendet man den natürlichen Logarithmus, so ist die Pseudo–Einheit „nat” anzufügen.
- Ist das Ergebnis dagegen in „bit” gefragt, so ist der Logarithmus dualis ⇒ „log2” zu verwenden.
In der vierten Teilaufgabe wird die neue Zufallsgröße Z=A⋅Y betrachtet. Der WDF–Parameter A ist dabei so zu bestimmen, dass die differentielle Entropie der neuen Zufallsgröße Z genau 1 bit ergibt:
- h(Z)=h(A⋅Y)=h(Y)+log2(A)=1bit.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Differentielle Entropie.
- Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe und weitere Informationen zu den wertkontinuierlichen Zufallsgrößen finden Sie im dritten Kapitel „Kontinuierliche Zufallsgrößen” des Buches Stochastische Signaltheorie.
- Vorgegeben ist das folgende unbestimmte Integral:
- ∫ξ⋅ln(ξ)dξ=ξ2⋅[1/2⋅ln(ξ)−1/4].
Fragebogen
Musterlösung
(1) Für die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion gilt im Bereich 0≤X≤1 vereinbarungsgemäß:
- fX(x)=2x=C⋅x.
- Wir haben hierbei „2” durch C ersetzt ⇒ Verallgemeinerung, um in der Teilaufgabe (3) die nachfolgende Berechnung nochmals nutzen zu können.
- Da die differentielle Entropie in „nat” gesucht ist, verwenden wir den natürlichen Logarithmus. Mit der Substitution ξ=C⋅x erhalten wir:
- hnat(X)=−∫10C⋅x⋅ln[C⋅x]dx=−1C⋅∫C0ξ⋅ln[ξ]dξ=−ξ2C⋅[ln(ξ)2−14]ξ=Cξ=0
- Hierbei wurde das vorne angegebene unbestimmte Integral benutzt. Nach Einsetzen der Grenzen erhält man unter Berücksichtigung von C=2:
- hnat(X)=−C/2⋅[ln(C)−1/2]=−ln(2)+1/2=−ln(2)+1/2⋅ln(e)=ln(√e/2)=−0.193⇒h(X)=−0.193nat_.
(2) Allgemein gilt:
- hbit(X)=hnat(X)ln(2)nat/bit=−0.279⇒h(X)=−0.279bit_.
- Diese Umrechnung kann man sich sparen, wenn man bereits im analytischen Ergebnis der Teilaufgabe (1) direkt „ln” durch „log2” ersetzt:
- h(X)= log2(√e/2),Pseudo−Einheit:bit.
(3) Wir verwenden wieder den natürlichen Logarithmus und teilen das Integral in zwei Teilintegrale auf:
- h(Y)=−∫supp(fY)fY(y)⋅ln[fY(y)]dy=Ineg+Ipos.
- Das erste Integral für den Bereich −1≤y≤0 ist formgleich mit dem der Teilaufgabe (1) und gegenüber diesem nur verschoben, was das Ergebnis nicht beeinflusst.
- Zu berücksichtigen ist nun die Höhe C=1 anstelle von C=2:
- Ineg=−C/2⋅[ln(C)−1/2]=−1/2⋅[ln(1)−1/2⋅ln(e)]=1/4⋅ln(e).
- Der zweite Integrand ist bis auf eine Verschiebung und Spiegelung identisch mit dem ersten. Außerdem überlappen sich die Integrationsintervalle nicht ⇒ Ipos=Ineg:
- hnat(Y)=2⋅Ineg=1/2⋅ln(e)=ln(√e)⇒hbit(Y)=log2(√e)⇒h(Y)=log2(1.649)=0.721bit_.
(4) Für die differentielle Entropie der Zufallsgröße Z=A⋅Y gilt allgemein:
- h(Z)=h(A⋅Y)=h(Y)+log2(A).
- Aus der Forderung h(Z)=1 bit und dem Ergebnis der Teilaufgabe (3) folgt somit:
- log2(A)=1bit−0.721bit=0.279bit⇒A=20.279=1.213_.