Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 2.2Z: Galois Field GF(5)"

From LNTwww
m (Text replacement - "[[Kanalcodierung" to "[[Channel_Coding")
m (Text replacement - "Category:Aufgaben zu Kanalcodierung" to "Category:Channel Coding: Exercises")
Line 168: Line 168:
  
  
[[Category:Aufgaben zu  Kanalcodierung|^2.1 Einige Grundlagen der Algebra^]]
+
[[Category:Channel Coding: Exercises|^2.1 Einige Grundlagen der Algebra^]]

Revision as of 13:52, 23 March 2021

Addition/Multiplikation für  $\{a, \, b, \, c, \, d, \, e\}$

Wie in der  Aufgabe 2.2  betrachten wir einen endlichen Körper der Ordnung  $q = 5$  und damit das Galoisfeld

$${\rm GF}(5) = \{{a}, { b},{c},{d},{e}\}\hspace{0.05cm}.$$

Über die Elemente werden weiter keine Aussagen getroffen. Es können sowohl ganze Zahlen sein oder irgendwelche mathematische Ausdrücke.

Das Galoisfeld wird ausschließlich bestimmt durch

  • eine Additionstabelle modulo 5,
  • eine Multiplikationstabelle modulo 5,


Die wichtigsten Eigenschaften eines Galoisfeldes sind auf der  ersten Theorieseite  zusammengestellt. Hier wird Bezug genommen auf

  • das Kommutativ– und das Distributivgesetz,
  • die neutralen Elemente von Addition und Multiplikation,
  • die inversen Elemente von Addition und Multiplikation, sowie
  • die Bestimmung primitiver Elemente.


Im vorliegenden Beispiel wäre  $\beta$  ein primitives Element, wenn  $\beta^2, \ \beta^3$  und  $\beta^4$  (allgemein:  $\beta^{q-1})$  die übrigen Elemente des Galoisfeldes  $\rm GF(5)$  mit Ausnahme des Nullelementes ergeben.




Hinweise:

  • Die Aufgabe bezieht ich auf das Themengebiet des Kapitels  Einige Grundlagen der Algebra.
  • Lassen Sie sich bitte nicht verwirren, dass im Text die Menge  $ \{{a}, { b},{c},{d},{e}\}$  verwendet wird und in den Tabellen  $ \rm \{{a}, { b},{c},{d},{e}\}$. Entschuldigung!


Fragebogen

1

Bestimmen Sie das neutrale Element der Addition.

$N_{\rm A} = a$,
$N_{\rm A} = b$,
$N_{\rm A} = c$,
$N_{\rm A} = d$,
$N_{\rm A} = e$.

2

Bestimmen Sie das neutrale Element der Multiplikation.

$N_{\rm M} = a$,
$N_{\rm M} = b$,
$N_{\rm M} = c$,
$N_{\rm M} = d$,
$N_{\rm M} = e$.

3

Ist das Kommutativgesetz erfüllt,

hinsichtlich Addition, zum Beispiel  $a + b = b + a, \hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.1cm}, \ d + e = e + d$,
hinsichtlich Multiplikation, zum Beispiel  $a \cdot b = b \cdot a, \hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.1cm}, \ d \cdot e = e \cdot d$.

4

Für welche Ausdrücke ist das Distributivgesetz erfüllt?

$a \cdot (b + c) = a \cdot b + a \cdot c$,
$d \cdot (b + c) = d \cdot b + d \cdot c$,
$e \cdot (a + b) = e \cdot a + e \cdot b$.

5

Ersetzen Sie  $a, \ b, \ c, \ d, \ e$  durch Elemente der Zahlenmenge  $\{0, \, 1, \, 2, \, 3, \, 4\}$, so dass sich gleiche Operationstabellen ergeben.

$a \hspace{0.2cm} = \ $

$b \hspace{0.25cm} = \ $

$c \hspace{0.25cm} = \ $

$d \hspace{0.2cm} = \ $

$e \hspace{0.2cm} = \ $

6

Welche Aussagen gelten hinsichtlich der inversen Elemente?

Für alle  $z_i ∈ \{0, \, 1, \, 2, \, 3, \, 4\}$  gibt es eine additive Inverse.
Nur für  $z_i ∈ \{1, \, 2, \, 3, \, 4\}$  gibt es eine additive Inverse.
Für alle  $z_i ∈ \{0, \, 1, \, 2, \, 3, \, 4\}$  gibt es eine multiplikative Inverse.
Nur für  $z_i ∈ \{1, \, 2, \, 3, \, 4\}$  gibt es eine multiplikative Inverse.

7

Welche der Elemente sind primitiv?

$a = 3$.
$b = 2$,
$e = 4$.


Musterlösung

(1)  Das neutrale Element hinsichtlich Addition (genannt $N_{\rm A}$) muss für alle Elemente $z_i (i = 0, \hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.1cm} , \ q-1)$ die folgende Gleichung erfüllen:

$$z_i + N_{\rm A} = N_{\rm A} + z_i = z_i\hspace{0.05cm}.$$

Aus der Additionstabelle folgt $N_{\rm A} \ \underline{= d}$.


(2)  Dagegen erfüllt das neutrale Element der Multiplikation $(N_{\rm M})$ für alle Elemente $z_i (i = 1,\hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.1cm} , \ q-1)$ die folgende Bedingung:

$$z_i \cdot N_{\rm M} = N_{\rm M}\cdot z_i = z_i\hspace{0.05cm}.$$

Aus der Multiplikationstabelle erkennt man $N_{\rm M} \ \underline{= c}$.


(3)  Das Kommutativgesetz ist bei diesem Galoisfeld in beiden Fällen (Addition und Multiplikation) erfüllt, da Additionstabelle und Multiplikationstabelle jeweils symmetrisch zur Tabellendiagonalen sind.


(4)  Betrachten wir zunächst den ersten Ausdruck. Bei Gültigkeit des Distributivgesetzes muss gelten:

$$a \cdot (b+c) = a \cdot b+ a \cdot c \hspace{0.05cm}.$$

Für die linke Seite erhält man:

$$a \cdot (b+c) = a \cdot a =e \hspace{0.05cm},$$

und für die rechte Seite:

$$a \cdot b+ a \cdot c = c + a = e\hspace{0.05cm}.$$

Das Distributivgesetz ist hier ebenso erfüllt wie auch bei den beiden anderen vorgegebenen Ausdrücken:

$$d \cdot (b+c) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} d \cdot a =d \hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}d \cdot b+ d \cdot c = d + d = d\hspace{0.05cm},$$
$$e \cdot (a+c) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} e \cdot e =c \hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}e \cdot a+ e \cdot c = b + e = c\hspace{0.05cm}.$$

Alle Lösungsvorschläge treffen zu.


Umgewandelte Operationstabellen

(5)  Das Nullelement  $N_{\rm A} = d$  wird zu  $N_{\rm A} = 0 \Rightarrow d = 0$, das Einselelement  $N_{\rm M} = c$  zu $N_{\rm M} = 1 \Rightarrow c = 1$. Die weiteren Elemente  $a, \ b$  und  $e$  können modulo  $5$  aus der Additionstabelle oder der Multiplikationstabelle bestimmt werden. Zum Beispiel folgt aus der ersten Zeile der Additionstabelle

$$(a + b) \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = d = 0 \hspace{0.05cm}.$$

Da sowohl  $a$  als auch  $b$  nicht  $0$  oder  $1$  sein können (da diese bereits für  $c$  und  $d$  vergeben sind), ergibt sich als Folgerung:

$$a = 2, \hspace{0.1cm} b = 3 \hspace{0.5cm}{\rm oder}\hspace{0.5cm} a = 3, \hspace{0.1cm} b = 2\hspace{0.05cm}.$$

Aus der zweiten Zeile der Additionstabelle folgt beispielsweise:

$$(b + b) \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = e \hspace{0.05cm}.$$

Aus  $b = 3$  ergäbe sich  $e = 1$. Dies ist aber wiederum nicht möglich, da bereits  $c = 1$  festgelegt wurde.

Also erhält man als Endergebnis:

$$a \hspace{0.15cm}\underline{= 3}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}b \hspace{0.15cm}\underline{= 2}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} c \hspace{0.15cm}\underline{= 1}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}d \hspace{0.15cm}\underline{= 0}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} e \hspace{0.15cm}\underline{= 4}\hspace{0.05cm}.$$

Die Grafik zeigt die Additions– und die Multiplikationstabelle für diese Zahlenmenge.


(6)  Zutreffend sind die Aussagen 1 und 4:

  • Man erkennt in der Additionstabelle in jeder Zeile und Spalte genau ein  $d = 0$. Das heißt:   Für alle  $z_i ∈ \{0, \, 1, \, 2, \, 3, \, 4\}$  existiert eine eindeutige additive Inverse.

Die multiplikative Inverse erkennt man in der Multiplikationstabelle durch den Eintrag  $c = 1$. Die multiplikativen Inversen lauten wie folgt:

$${\rm Zeile \hspace{0.15cm}1\text{:}}\hspace{0.25cm} {\rm Inv_M}(a=3) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} b = 2 \hspace{0.05cm},$$
$${\rm Zeile\hspace{0.15cm} 2\text{:}}\hspace{0.25cm} {\rm Inv_M}(b=2) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} a=3 \hspace{0.05cm},$$
$${\rm Zeile\hspace{0.15cm} 3\text{:}}\hspace{0.25cm} {\rm Inv_M}(c=1) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} c=1 \hspace{0.05cm},$$
$${\rm Zeile\hspace{0.15cm} 5\text{:}}\hspace{0.25cm} {\rm Inv_M}(e=4) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} e=4 \hspace{0.05cm}.$$

Für das Nullelement  $d = 0$  existiert dagegen keine multiplikative Inverse.


(7)  Bezüglich der primitiven Elemente erhält man

$$a \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 3 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} a^2 = 9 \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = 4 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} a^3 = 27 \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = 2\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} a^4 = 81 \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = 1\hspace{0.13cm} \Rightarrow \hspace{0.13cm}{\rm primitiv}\hspace{0.05cm},$$
$$b \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 2 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} b^2 = 4 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} b^3 = 8 \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = 3\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} b^4 = 16 \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = 1\hspace{0.13cm} \Rightarrow \hspace{0.13cm}{\rm primitiv}\hspace{0.05cm},$$
$$e \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 4 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} e^2 = 16 \hspace{0.1cm}{\rm mod} \hspace{0.1cm} 5 = 1 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} e^3 = \hspace{0.05cm} ...\hspace{0.05cm}= 4\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} e^4 =\hspace{0.05cm} ...\hspace{0.05cm} = 1\hspace{0.13cm} \Rightarrow \hspace{0.13cm}{\rm nicht\hspace{0.15cm} primitiv}\hspace{0.05cm}.$$

Von der Menge $Z_5 = \{0, \, 1, \, 2, \, 3, \, 4\}$ sind „$2$” und „$3$” primitive Elemente  ⇒  Lösungsvorschläge 1 und 2.