Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 3.5Z: Application of the Residue Theorem"

From LNTwww
Line 3: Line 3:
 
}}
 
}}
  
[[File:P_ID1781__LZI_Z_3_5.png|right|]]
+
[[File:P_ID1781__LZI_Z_3_5.png|right|Pol–Nullstellen–Konfigurationen]]
:Die Spektralfunktion <i>Y</i><sub>L</sub>(<i>p</i>) sei in Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Form gegeben, gekennzeichnet durch <i>Z</i> Nullstellen <i>p</i><sub>o<i>i</i></sub>, <i>N</i> Pole <i>p</i><sub>x<i>i</i></sub> sowie die Konstante <i>K</i>. Betrachtet werden in dieser Aufgabe die in der Grafik dargestellten Konfigurationen, wobei stets <i>K</i> = 2 gilt.
+
Die Spektralfunktion $Y_{\rm L}(p)$ sei in Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Form gegeben, gekennzeichnet durch  
 +
*$Z$ Nullstellen $p_{{\rm o}i}$,  
 +
*$N$> Pole $p_{{\rm x}i}$, sowie  
 +
*die Konstante $K$.  
  
:Für den Fall, dass die Anzahl <i>Z</i> der Nullstellen kleiner als die Anzahl <i>N</i> der Pole ist, kann das zugehörige Zeitsignal <i>y</i>(<i>t</i>) durch Anwendung des Residuensatzes direkt ermittelt werden. In diesem Fall gilt
+
Betrachtet werden in dieser Aufgabe die in der Grafik dargestellten Konfigurationen, wobei stets K=2 gilt.
:$$y(t) = \sum_{i=1}^{I} \left \{
+
 
 +
Für den Fall, dass die Anzahl $Z$ der Nullstellen kleiner als die Anzahl $N$ der Pole ist, kann das zugehörige Zeitsignal $y(t)$ durch Anwendung des [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Laplace–Rücktransformation#Formulierung_des_Residuensatzes|Residuensatzes]] direkt ermittelt werden. In diesem Fall gilt
 +
$$y(t) = \sum_{i=1}^{I} \left \{
 
  Y_{\rm L}(p)\cdot (p - p_{{\rm x}i})\cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  Y_{\rm L}(p)\cdot (p - p_{{\rm x}i})\cdot  {\rm e}^{\hspace{0.05cm}p
 
  \hspace{0.05cm}t}
 
  \hspace{0.05cm}t}
 
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}p_{{\rm x}i}} \right
 
  \bigg |_{p \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}p_{{\rm x}i}} \right
 
  \} \hspace{0.05cm},$$
 
  \} \hspace{0.05cm},$$
:wobei <i>I</i> die Anzahl der unterscheidbaren Pole angibt. Bei allen hier vorgegebenen Konstellationen gilt stets <i>I</i> = <i>N</i>.
+
wobei $I$ die Anzahl der unterscheidbaren Pole angibt. Bei allen hier vorgegebenen Konstellationen gilt stets $I = N$.
 
 
:<b>Hinweis:</b> Die Aufgabe gehört zum Kapitel 3.3. Ist das Zeitsignal <i>y</i>(<i>t</i>) komplex, so kann <i>Y</i><sub>L</sub>(<i>p</i>) nicht als Schaltung realisiert werden. Die Anwendung des Residuensatzes ist aber auch in diesem Fall möglich.
 
  
:Die komplexe Frequenz <i>p</i>, die Nullstellen <i>p</i><sub>o<i>i</i></sub> sowie die Pole <i>p</i><sub>x<i>i</i></sub> beschreiben in dieser Aufgabe jeweils normierte Größen ohne Einheit. Damit ist auch die Zeit <i>t</i> dimensionslos.
+
''Hinweise:''
 +
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel  [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Laplace–Rücktransformation|Laplace–Rücktransformation]].
 +
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes &bdquo;0&rdquo; erforderlich sein, so geben Sie bitte &bdquo;0.&rdquo; ein.
 +
*Ist das Zeitsignal y(t) komplex, so kann YL(p) nicht als Schaltung realisiert werden. Die Anwendung des Residuensatzes ist aber auch in diesem Fall möglich.
 +
*Die komplexe Frequenz $p$, die Nullstellen $p_{{\rm o}i}$ sowie die Pole $p_{{\rm ox}i}$ beschreiben in dieser Aufgabe jeweils normierte Größen ohne Einheit. Damit ist auch die Zeit $t$ dimensionslos.
  
  

Revision as of 18:16, 10 February 2017

Pol–Nullstellen–Konfigurationen

Die Spektralfunktion YL(p) sei in Pol–Nullstellen–Form gegeben, gekennzeichnet durch

  • Z Nullstellen poi,
  • N> Pole pxi, sowie
  • die Konstante K.

Betrachtet werden in dieser Aufgabe die in der Grafik dargestellten Konfigurationen, wobei stets K=2 gilt.

Für den Fall, dass die Anzahl Z der Nullstellen kleiner als die Anzahl N der Pole ist, kann das zugehörige Zeitsignal y(t) durch Anwendung des Residuensatzes direkt ermittelt werden. In diesem Fall gilt y(t)=Ii=1{YL(p)(ppxi)ept|p=pxi}, wobei I die Anzahl der unterscheidbaren Pole angibt. Bei allen hier vorgegebenen Konstellationen gilt stets I=N.

Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Laplace–Rücktransformation.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  • Ist das Zeitsignal y(t) komplex, so kann YL(p) nicht als Schaltung realisiert werden. Die Anwendung des Residuensatzes ist aber auch in diesem Fall möglich.
  • Die komplexe Frequenz p, die Nullstellen poi sowie die Pole poxi beschreiben in dieser Aufgabe jeweils normierte Größen ohne Einheit. Damit ist auch die Zeit t dimensionslos.


Fragebogen

1

Bei welchen Konfigurationen lässt sich der Residuensatz nicht direkt anwenden?

Konfiguration A,
Konfiguration B,
Konfiguration C,
Konfiguration D,
Konfiguration E,
Konfiguration F,

2

Berechnen Sie y(t) für die Konfiguration A mit K = 2 und px = –1. Welcher Zahlenwert ergibt sich für den Zeitpunkt t = 1?

Konfiguration A:  Re{y(t=1)} =

Im{y(t=1)} =

3

Berechnen Sie y(t) für die Konfiguration C mit K = 2 und px = –0.2 + j · 1.5π. Welcher Zahlenwert ergibt sich für den Zeitpunkt t = 1?

Konfiguration C:  Re{y(t=1)} =

Im{y(t=1)} =

4

Welcher Signalwert y(t = 1) ergibt sich bei der Konstellation E mit K = 2 und zwei Polstellen bei px = –0.2 ± j · 1.5π?

Konfiguration E:  Re{y(t=1)} =

Im{y(t=1)} =


Musterlösung

1.  Voraussetzung für die Anwendung des Residuensatzes ist, dass es weniger Nullstellen als Pole gibt, das heißt, es muss Z < N gelten. Diese Voraussetzung ist bei den Konfigurationen B, D und F nicht gegeben. Hier muss zunächst eine Partialbruchzerlegung vorgenommen werden, zum Beispiel für die Konfiguration B mit px = –1:
YL(p)=pp+1=11p+1.
2.  Mit YL(p) = 2/(p + 1) ergibt sich aus dem Residuensatz (I = 1):
y(t)=2ept|p=1=2ety(t=1)=2e0.736(reinreell)_.
3.  Bei gleicher Vorgehensweise wie in der Teilaufgabe b) erhält man nun:
y(t)=2e(0.2+j1.5π)t=2e0.2tej1.5πt.
Aufgrund des zweiten Terms handelt es sich um ein komplexes Signal, dessen Phase in mathematisch positiver Richtung (entgegen dem Uhrzeigersinn) dreht. Für t = 1 gilt:
y(t=1)=2e0.2[cos(1.5π)+jsin(1.5π)]=j1.638
Re{y(t=1)}=0_,Im{y(t=1)}=1.638_.
Die linke Grafik zeigt das komplexe Signal für einen Pol bei px = –0.2 + j · 1.5 π. Rechts daneben sieht man das dazu konjugiert–komplexe Signal, wenn der Pol bei px = –0.2 – j · 1.5 π liegt.
P ID1782 LZI Z 3 5 c.png
4.  Nun gilt I = 2. Die Residien von px1 bzw. px2 liefern:
y1(t)=K(ppx1)(ppx1)(ppx2)ept|p=px1=Kpx1px2epx1t,y2(t)=Kpx2px1epx2t=Kpx1px2epx1t
y(t)=y1(t)+y2(t)=2e0.2tj3π[cos(.)+jsin(.)cos(.)+jsin(.)]==43πe0.2tsin(1.5πt)y(t=1)=43πe0.2t=0.347_.
Die Grafik zeigt den (rein reellen) Signalverlauf y(t) für die Konfiguration E.
P ID1783 LZI Z 3 5 d.png