Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 5.4: Walsh Functions (PCCF, PACF)"

From LNTwww
(Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Modulationsverfahren/Spreizfolgen für CDMA }} [[File:|right|]] ===Fragebogen=== <quiz display=simple> {Multiple-Choice Frage |ty…“)
 
Line 3: Line 3:
 
}}
 
}}
  
[[File:|right|]]
+
[[File:P_ID1889__Mod_A_5_4.png|right|]]
 +
Häufig verwendet man zur Bandspreizung und Bandstauchung so genannte ''Walsh–Funktionen'', die mittels der Hadamard–Matrix konstruiert werden können. Ausgehend von der Matrix
 +
H2=[+1+1+11]
 +
lassen sich durch folgende rekursive Berechnungsvorschrift die weiteren Hadamard–Matrizen H4, H8, usw. herleiten:
 +
H2J=[HJHJHJHJ].
 +
Die Grafik zeigt die Matrix H8 für den Spreizfaktor J = 8. Daraus lassen sich die Spreizfolgen
 +
w(1)ν=+11+11+11+11,
 +
w(2)ν=+1+111+1+111,
 +
...
 +
w(7)ν=+111+1+111+1.
 +
für sieben CDMA–Teilnehmer ablesen. Die Spreizfolge 〈w_ν^{(0)}〉 entsprechend der ersten Zeile in der Hadamard–Matrix wird meistens nicht vergeben, da sie nicht wirklich spreizt.
 +
 
 +
Die Fragen beziehen sich meist auf den Spreizfaktor J = 4. Damit können entsprechend mit den Spreizfolgen 〈w_ν{(1)}〉, 〈w_ν{(2)}〉 und 〈w_ν{(3)}〉 maximal drei CDMA–Teilnehmer versorgt werden, die sich aus der zweiten, dritten und vierten Zeile der Matrix H_4 ergeben.
 +
 
 +
Hinsichtlich der Korrelationsfunktionen soll in dieser Aufgabe folgende Nomenklatur gelten:
 +
:* Die periodische Kreuzkorrelationsfunktion (PKKF) zwischen den Folgen 〈w_ν{(i)}〉 und 〈w_ν{(j)}〉 wird mit φ_{ij}(λ) bezeichnet. Hierbei gilt:
 +
{\it \varphi}_{ij}(\lambda) = {\rm E}\left [ w_{\nu}^{(i)} \cdot w_{\nu+ \lambda}^{(j)} \right ] \hspace{0.05cm}.
 +
:* Ist die PKKF φ_{ij}(λ) identisch 0 (das heißt: φ_{ij}(λ) = 0 für alle Werte von λ), so stören sich die CDMA–Teilnehmer nicht, auch wenn zwei Teilnehmer unterschiedliche Laufzeiten aufweisen.
 +
:* Gilt wenigstens φ_{ij}(λ = 0) = 0, so kommt es zumindest bei synchronem CDMA–Betrieb (keine oder gleiche Laufzeiten aller Teilnehmer) zu keinen Interferenzen.
 +
:* Die periodischen Autokorrelationsfunktionen (PAKF) der Walsh–Funktion 〈w_ν{(i)}〉 wird mit φ_{ii}(λ) bezeichnet. Es gilt:
 +
{\it \varphi}_{ii}(\lambda) = {\rm E}\left [ w_{\nu}^{(i)} \cdot w_{\nu+ \lambda}^{(i)} \right ] \hspace{0.05cm}.
 +
'''Hinweis:''' Die Aufgabe bezieht sich auf das [http://en.lntwww.de/Modulationsverfahren/Spreizfolgen_f%C3%BCr_CDMA Kapitel 5.3]. Die Abszisse ist auf die Chipdauer T_c normiert. Das bedeutet, dass λ = 1 eigentlich eine Verschiebung um die Verzögerungszeit τ = T_c beschreibt.
 +
 
  
  
Line 9: Line 31:
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Multiple-Choice Frage
+
{Wie lauten die Spreizfolgen für J = 4?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
- Falsch
+
+ 〈$w_ν{(1)}$〉 = +1 –1 +1 –1,
+ Richtig
+
+ 〈$w_ν{(2)}$〉 = +1 +1 –1 –1,
 
+
+ 〈$w_ν{(3)}〉 = +1 –1 –1 +1.
 
 
{Input-Box Frage
 
|type="{}"}
 
$\alpha$ = { 0.3 }
 
  
 +
{Welche Aussagen gelten bezüglich der PKKF–Werte φ_{ij}(λ = 0)?
 +
|type="[]"}
 +
+ Für J = 4 ist φ_{12}(λ = 0) = 0.
 +
+ Für J = 4 ist φ_{13}(λ = 0) = 0.
 +
+ Für J = 4 ist φ_{23}(λ = 0) = 0.
 +
- Für J = 8 kann durchaus φ_{ij}(λ = 0) ≠ 0 gelten (i ≠ j).
 +
+ Bei synchronem CDMA stören sich die Teilnehmer nicht.
  
 +
{Welche Aussagen gelten für die PKKF–Werte mit λ ≠ 0?
 +
|type="[]"}
 +
+ Die PKKF φ_{12}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0.
 +
+ Die PKKF φ_{13}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0.
 +
- Die PKKF φ_{23}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0
 +
- Bei asynchronem CDMA stören sich die Teilnehmer nicht.
  
 +
{Welche Aussagen gelten für die PAKF–Kurven?
 +
|type="[]"}
 +
+ Alle φ_{ii}(λ) sind periodisch.
 +
+ Es gilt φ_{11}(λ = 0) = 1 und φ_{11}(λ = 1) = –1.
 +
- Es gilt φ_{22}(λ) = φ_{11}(λ).
 +
+ Es gilt φ_{33}(λ) = φ_{22}(λ).
 
</quiz>
 
</quiz>
  
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''1.'''
+
'''1.''' Die Matrix H_4 ist die linke obere Teilmatrix von H_8. Die Spreizfolgen ergeben sich aus den Zeilen 2, 3 und 4 von H_4, und stimmen mit den angegebenen Folgen überein. Somit sind alle Vorschläge richtig.
'''2.'''
+
 
'''3.'''
+
'''2.''' Entsprechend den Gleichungen im Angabenteil gilt:
'''4.'''
+
{\it \varphi}_{12}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (+1) + (+1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (-1) \right ] = 0\hspace{0.05cm},
'''5.'''
+
{\it \varphi}_{13}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (+1) \right ] = 0\hspace{0.05cm},
'''6.'''
+
{\it \varphi}_{23}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (+1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (+1) \right ] = 0\hspace{0.05cm}.
'''7.'''
+
Auch für größere Werte von J ist der PKKF–Wert φ_{ij}(λ = 0) für i ≠ j stets 0. Daraus folgt: Bei synchronem CDMA stören sich die Teilnehmer nicht. Richtig sind somit alle Aussagen mit Ausnahme von Lösungsvorschlag (4).
 +
 
 +
'''3.''' Die PKKF φ_{12}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0, wie die folgenden Zeilen zeigen:
 +
\langle w_\nu^{(1)}\rangle  =  {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_\nu^{(2)}\rangle  =  {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},
 +
\langle w_{\nu+1}^{(2)}\rangle  =  {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},
 +
\langle w_{\nu+2}^{(2)}\rangle  =  {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},
 +
\langle w_{\nu+3}^{(2)}\rangle  =  {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},
 +
$$\langle w_{\nu+4}^{(2)}\rangle  =  {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} = \langle w_\nu^{(2)}\rangle \hspace{0.05cm}.$$
 +
Das gleiche gilt für die PKKF φ_{13}(λ). Dagegen erhält man für die PKKF zwischen den Folgen 〈w_ν^{(2)}〉 und 〈w_ν{(3)}〉:
 +
$${\it \varphi}_{23}(\lambda ) = \left\{ \begin{array}{c}0 \\+1\\ -1 \\ \end{array} \right. \begin{array}{*{10}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array} \begin{array}{*{20}c} \lambda = 0, \pm 2, \pm 4,\pm 6, ... \hspace{0.05cm}, \\ \hspace{0.14cm} \lambda = ... \hspace{0.05cm} , -3, +1, +5, ... \hspace{0.05cm}, \\ \hspace{0.14cm} \lambda = ... \hspace{0.05cm} , -5, -1, +3, ... \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$
 +
 
 +
Das bedeutet: Wird das Signal von Teilnehmer 3 gegenüber Teilnehmer 2 um ein Spreizchip verzögert oder umgekehrt, so lassen sich die Teilnehmer nicht mehr trennen und es kommt zu einer signifikanten Erhöhung der Fehlerwahrscheinlichkeit. Richtig sind also nur die Lösungsvorschläge 1 und 2.
 +
 
 +
In der nachfolgenden Grafik sind die PKKF–Kurven gestrichelt eingezeichnet (violett und rot).
 +
 
 +
[[File:P_ID1890__Mod_A_5_4c.png]]
 +
 
 +
 
 +
'''4.''' Richtig sind die Aussagen 1, 2 und 4. Da die Walsh–Funktion Nr. 1 periodisch ist mit T_0 = 2T_c, ist auch die PAKF periodisch mit λ = 2.
 +
 
 +
Die zweite Aussage ist richtig, wie die folgende Rechnung zeigt (grüner Kurvenzug):
 +
{\it \varphi}_{11}(\lambda = 0)  =  \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (-1) \right ] = 1\hspace{0.05cm},
 +
{\it \varphi}_{11}(\lambda = 1)  =  \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) \right ] = -1\hspace{0.05cm}.
 +
Da sich die beiden Walsh–Funktionen Nr. 2 und 3 nur durch eine Verschiebung um T_c unterscheiden und sich eine Phase in der PAKF prinzipiell nicht auswirkt, ist tatsächlich entsprechend dem letzten Lösungsvorschlag φ_{33}(λ) = φ_{22}(λ). Diese beiden PAKF–Funktionen sind blau eingezeichnet.
 +
 
 +
Dagegen unterscheidet sich φ_{22}(λ) von φ_{11}(λ) durch eine andere Periodizität: φ_{22}(λ) = φ_{33}(λ) ist doppelt so breit wie φ_{11}(λ).
 +
 
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Revision as of 18:00, 7 January 2017

P ID1889 Mod A 5 4.png

Häufig verwendet man zur Bandspreizung und Bandstauchung so genannte Walsh–Funktionen, die mittels der Hadamard–Matrix konstruiert werden können. Ausgehend von der Matrix {\mathbf{H}_{2}} = \left[ \begin{array}{ccc} +1 & +1 \\ +1 & -1 \end{array} \right] lassen sich durch folgende rekursive Berechnungsvorschrift die weiteren Hadamard–Matrizen H4, H8, usw. herleiten: {\mathbf{H}_{2J}} = \left[ \begin{array}{ccc} \mathbf{H}_J & \mathbf{H}_J \\ \mathbf{H}_J & -\mathbf{H}_J \end{array} \right] \hspace{0.05cm}. Die Grafik zeigt die Matrix H_8 für den Spreizfaktor J = 8. Daraus lassen sich die Spreizfolgen \langle w_\nu^{(1)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm}{+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm}{+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_\nu^{(2)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm}{+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm}{-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, ... \langle w_\nu^{(7)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm}{+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm}{-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}. für sieben CDMA–Teilnehmer ablesen. Die Spreizfolge 〈w_ν^{(0)}〉 entsprechend der ersten Zeile in der Hadamard–Matrix wird meistens nicht vergeben, da sie nicht wirklich spreizt.

Die Fragen beziehen sich meist auf den Spreizfaktor J = 4. Damit können entsprechend mit den Spreizfolgen 〈w_ν{(1)}〉, 〈w_ν{(2)}〉 und 〈w_ν{(3)}〉 maximal drei CDMA–Teilnehmer versorgt werden, die sich aus der zweiten, dritten und vierten Zeile der Matrix H_4 ergeben.

Hinsichtlich der Korrelationsfunktionen soll in dieser Aufgabe folgende Nomenklatur gelten:

  • Die periodische Kreuzkorrelationsfunktion (PKKF) zwischen den Folgen 〈w_ν{(i)}〉 und 〈w_ν{(j)}〉 wird mit φ_{ij}(λ) bezeichnet. Hierbei gilt:

{\it \varphi}_{ij}(\lambda) = {\rm E}\left [ w_{\nu}^{(i)} \cdot w_{\nu+ \lambda}^{(j)} \right ] \hspace{0.05cm}.

  • Ist die PKKF φ_{ij}(λ) identisch 0 (das heißt: φ_{ij}(λ) = 0 für alle Werte von λ), so stören sich die CDMA–Teilnehmer nicht, auch wenn zwei Teilnehmer unterschiedliche Laufzeiten aufweisen.
  • Gilt wenigstens φ_{ij}(λ = 0) = 0, so kommt es zumindest bei synchronem CDMA–Betrieb (keine oder gleiche Laufzeiten aller Teilnehmer) zu keinen Interferenzen.
  • Die periodischen Autokorrelationsfunktionen (PAKF) der Walsh–Funktion 〈w_ν{(i)}〉 wird mit φ_{ii}(λ) bezeichnet. Es gilt:

{\it \varphi}_{ii}(\lambda) = {\rm E}\left [ w_{\nu}^{(i)} \cdot w_{\nu+ \lambda}^{(i)} \right ] \hspace{0.05cm}. Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel 5.3. Die Abszisse ist auf die Chipdauer T_c normiert. Das bedeutet, dass λ = 1 eigentlich eine Verschiebung um die Verzögerungszeit τ = T_c beschreibt.


Fragebogen

1

Wie lauten die Spreizfolgen für J = 4?

w_ν{(1)}〉 = +1 –1 +1 –1,
w_ν{(2)}〉 = +1 +1 –1 –1,
〈$w_ν{(3)}〉 = +1 –1 –1 +1.

2

Welche Aussagen gelten bezüglich der PKKF–Werte φ_{ij}(λ = 0)?

Für J = 4 ist φ_{12}(λ = 0) = 0.
Für J = 4 ist φ_{13}(λ = 0) = 0.
Für J = 4 ist φ_{23}(λ = 0) = 0.
Für J = 8 kann durchaus φ_{ij}(λ = 0) ≠ 0 gelten (i ≠ j).
Bei synchronem CDMA stören sich die Teilnehmer nicht.

3

Welche Aussagen gelten für die PKKF–Werte mit λ ≠ 0?

Die PKKF φ_{12}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0.
Die PKKF φ_{13}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0.
Die PKKF φ_{23}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0
Bei asynchronem CDMA stören sich die Teilnehmer nicht.

4

Welche Aussagen gelten für die PAKF–Kurven?

Alle φ_{ii}(λ) sind periodisch.
Es gilt φ_{11}(λ = 0) = 1 und φ_{11}(λ = 1) = –1.
Es gilt φ_{22}(λ) = φ_{11}(λ).
Es gilt φ_{33}(λ) = φ_{22}(λ).


Musterlösung

1. Die Matrix H_4 ist die linke obere Teilmatrix von H_8. Die Spreizfolgen ergeben sich aus den Zeilen 2, 3 und 4 von H_4, und stimmen mit den angegebenen Folgen überein. Somit sind alle Vorschläge richtig.

2. Entsprechend den Gleichungen im Angabenteil gilt: {\it \varphi}_{12}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (+1) + (+1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (-1) \right ] = 0\hspace{0.05cm}, {\it \varphi}_{13}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (+1) \right ] = 0\hspace{0.05cm}, {\it \varphi}_{23}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (+1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (-1) + (-1) \cdot (+1) \right ] = 0\hspace{0.05cm}. Auch für größere Werte von J ist der PKKF–Wert φ_{ij}(λ = 0) für i ≠ j stets 0. Daraus folgt: Bei synchronem CDMA stören sich die Teilnehmer nicht. Richtig sind somit alle Aussagen mit Ausnahme von Lösungsvorschlag (4).

3. Die PKKF φ_{12}(λ) ist für alle Werte von λ gleich 0, wie die folgenden Zeilen zeigen: \langle w_\nu^{(1)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_\nu^{(2)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_{\nu+1}^{(2)}\rangle = {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_{\nu+2}^{(2)}\rangle = {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_{\nu+3}^{(2)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}{\rm Produkt\hspace{0.1cm} mit \hspace{0.1cm}}\langle w_\nu^{(1)}\rangle: {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}, \langle w_{\nu+4}^{(2)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} = \langle w_\nu^{(2)}\rangle \hspace{0.05cm}. Das gleiche gilt für die PKKF φ_{13}(λ). Dagegen erhält man für die PKKF zwischen den Folgen 〈w_ν^{(2)}〉 und 〈w_ν{(3)}〉: {\it \varphi}_{23}(\lambda ) = \left\{ \begin{array}{c}0 \\+1\\ -1 \\ \end{array} \right. \begin{array}{*{10}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array} \begin{array}{*{20}c} \lambda = 0, \pm 2, \pm 4,\pm 6, ... \hspace{0.05cm}, \\ \hspace{0.14cm} \lambda = ... \hspace{0.05cm} , -3, +1, +5, ... \hspace{0.05cm}, \\ \hspace{0.14cm} \lambda = ... \hspace{0.05cm} , -5, -1, +3, ... \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}

Das bedeutet: Wird das Signal von Teilnehmer 3 gegenüber Teilnehmer 2 um ein Spreizchip verzögert oder umgekehrt, so lassen sich die Teilnehmer nicht mehr trennen und es kommt zu einer signifikanten Erhöhung der Fehlerwahrscheinlichkeit. Richtig sind also nur die Lösungsvorschläge 1 und 2.

In der nachfolgenden Grafik sind die PKKF–Kurven gestrichelt eingezeichnet (violett und rot).

P ID1890 Mod A 5 4c.png


4. Richtig sind die Aussagen 1, 2 und 4. Da die Walsh–Funktion Nr. 1 periodisch ist mit T_0 = 2T_c, ist auch die PAKF periodisch mit λ = 2.

Die zweite Aussage ist richtig, wie die folgende Rechnung zeigt (grüner Kurvenzug): {\it \varphi}_{11}(\lambda = 0) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (+1) + (-1) \cdot (-1) \right ] = 1\hspace{0.05cm}, {\it \varphi}_{11}(\lambda = 1) = \frac{1}{4} \cdot \left [ (+1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) + (+1) \cdot (-1) \right ] = -1\hspace{0.05cm}. Da sich die beiden Walsh–Funktionen Nr. 2 und 3 nur durch eine Verschiebung um T_c unterscheiden und sich eine Phase in der PAKF prinzipiell nicht auswirkt, ist tatsächlich entsprechend dem letzten Lösungsvorschlag φ_{33}(λ) = φ_{22}(λ). Diese beiden PAKF–Funktionen sind blau eingezeichnet.

Dagegen unterscheidet sich φ_{22}(λ) von φ_{11}(λ) durch eine andere Periodizität: φ_{22}(λ) = φ_{33}(λ) ist doppelt so breit wie φ_{11}(λ).