Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.4Z: Pointer Diagram for SSB-AM"
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Zum Zeitpunkt t=0 nehmen die komplexen Exponentialfunktionen jeweils den Wert 1 an und man erhält Re[s+(t=0)]=1 V_ und \text{Im}[s_+(t = 0)]\; \underline{ = \,–\hspace{-0.08cm}1\ \text{V}} (siehe linke Grafik). | Zum Zeitpunkt t = 0 nehmen die komplexen Exponentialfunktionen jeweils den Wert 1 an und man erhält \text{Re}[s_+(t = 0)] \; \underline{= 1\ \text{V}} und \text{Im}[s_+(t = 0)]\; \underline{ = \,–\hspace{-0.08cm}1\ \text{V}} (siehe linke Grafik). | ||
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− | Bei alleiniger Berücksichtigung des 50 \ \text{kHz-Cosinussignals} würde der erste Nulldurchgang bei t_1 = T_0/4 auftreten, also nach 5 \ \mu \text{s}, wobei T_0 = 1/f_{50} = 20 \ \mu \text{s} die Periodendauer dieses Signals bezeichnet. Das Sinussignal mit der Frequenz 60 \ \text{ kHz} ist während der gesamten ersten Halbwelle (0 ... 8.33\ \mu \text{s}) positiv. Aufgrund des Pluszeichens verzögert sich der erste Nulldurchgang von s(t) \Rightarrow t_1 > 5\ \mu \text{s}. Richtig ist also der <u>Lösungsvorschlag 3</u>. | + | Bei alleiniger Berücksichtigung des 50 \ \text{kHz-Cosinussignals} würde der erste Nulldurchgang bei t_1 = T_0/4 auftreten, also nach 5 \ \mu \text{s}, wobei T_0 = 1/f_{50} = 20 \ \mu \text{s} die Periodendauer dieses Signals bezeichnet. Das Sinussignal mit der Frequenz 60 \ \text{ kHz} ist während der gesamten ersten Halbwelle ($0 \, ... \, 8.33\ \mu \text{s}) positiv. Aufgrund des Pluszeichens verzögert sich der erste Nulldurchgang von s(t) \Rightarrow t_1 > 5\ \mu \text{s}$. Richtig ist also der <u>Lösungsvorschlag 3</u>. |
Die mittlere Grafik zeigt das analytische Signal zum Zeitpunkt t = T_0/4, zu dem der rote Träger seinen Nulldurchgang hätte. Der Nulldurchgang des violetten Summenzeigers tritt erst dann auf, wenn dieser in Richtung der imaginären Achse zeigt. Dann gilt s(t_1) = \text{Re}[s_+(t_1)] = 0. | Die mittlere Grafik zeigt das analytische Signal zum Zeitpunkt t = T_0/4, zu dem der rote Träger seinen Nulldurchgang hätte. Der Nulldurchgang des violetten Summenzeigers tritt erst dann auf, wenn dieser in Richtung der imaginären Achse zeigt. Dann gilt s(t_1) = \text{Re}[s_+(t_1)] = 0. | ||
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− | Dieser Fall wird zum ersten Mal dann erreicht, wenn der schnellere Zeiger mit der Winkelgeschwindigkeit \omega_{60} seinen „Rückstand” von $ | + | '''3.''' Der Maximalwert von |s_+(t)| wird erreicht, wenn beide Zeiger in die gleiche Richtung weisen. Der Betrag des Summenzeigers ist dann gleich der Summe der beiden Einzelzeiger; also \underline {2\ \text{ V}}. |
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− | 50}\ | + | Dieser Fall wird zum ersten Mal dann erreicht, wenn der schnellere Zeiger mit der Winkelgeschwindigkeit \omega_{60} seinen „Rückstand” von $90^{\circ} \; (\pi /2) gegenüber dem langsameren Zeiger (\omega_{50}$) aufgeholt hat: |
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+ | 50}\cdot t_2 = \frac{\pi}{2} \hspace{0.3cm} | ||
\Rightarrow\hspace{0.3cm}t_2 = \frac{\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- | \Rightarrow\hspace{0.3cm}t_2 = \frac{\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- | ||
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Zu diesem Zeitpunkt haben die beiden Zeiger 5/4 bzw. 6/4 Umdrehungen zurückgelegt und weisen beide in Richtung der imaginären Achse (siehe rechte Grafik). Das tatsächliche Signal s(t) – also der Realteil von s_+(t) – ist deshalb in diesem Moment gleich 0. | Zu diesem Zeitpunkt haben die beiden Zeiger 5/4 bzw. 6/4 Umdrehungen zurückgelegt und weisen beide in Richtung der imaginären Achse (siehe rechte Grafik). Das tatsächliche Signal s(t) – also der Realteil von s_+(t) – ist deshalb in diesem Moment gleich 0. | ||
− | '''4.''' | + | '''4.''' Bedingung für |s_+(t_3)| = 0 ist, dass zwischen den beiden gleich langen Zeigern ein Phasenversatz von $180^\circ besteht, sodass sie sich auslöschen. Dies bedeutet weiter, dass der schnellere Zeiger um 3\pi /2 weiter gedreht hat als der 50 \ \text{kHz-Anteil}$. Analog zur Musterlösung der Teilaufgabe (3) gilt deshalb: |
:$$t_3 = \frac{3\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- f_{\rm 50})} \hspace{0.15 cm}\underline{= | :$$t_3 = \frac{3\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- f_{\rm 50})} \hspace{0.15 cm}\underline{= | ||
{\rm 75 \hspace{0.05cm} \mu s}}.$$ | {\rm 75 \hspace{0.05cm} \mu s}}.$$ |
Revision as of 15:39, 20 January 2017
Betrachtet werden soll das analytische Signal s_+(t) mit dem Linienspektrum
- S_{+}(f) = {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot\delta (f - f_{\rm 50})- {\rm j} \cdot {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot\delta (f - f_{\rm 60}).
Hierbei stehen f_{50} und f_{60} als Abkürzungen für die Frequenzen 50 \ \text{kHz} bzw. 60 \ \text{kHz}.
Dieses analytische Signal könnte zum Beispiel bei der Einseitenband–Amplitudenmodulation (ESB-AM) eines sinusförmigen Nachrichtensignals (Frequenz f_{\rm N} = 10 \ \text{kHz}) mit einem cosinusförmigen Trägersignal (f_{\rm T} = 50 \ \text{kHz}) auftreten, wobei nur das obere Seitenband übertragen wird (OSB-Modulation).
Das analytische Signal könnte aber auch durch eine USB-Modulation des gleichen Sinussignals entstehen, wenn ein sinusförmiges Trägersignal mit der Trägerfrequenz f_{\rm T} = 60 \ \text{kHz} verwendet wird.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Analytisches Signal und zugehörige Spektralfunktion.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- Sie können Ihre Lösung mit dem Interaktionsmodul Zeigerdiagramm – Darstellung des analytischen Signals überprüfen.
Fragebogen
Musterlösung
- s_{+}(t) = {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot {\rm e}^{{\rm j}\hspace{0.05cm} \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t } - {\rm j}\cdot{\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot {\rm e}^{{\rm j}\hspace{0.05cm} \omega_{\rm 60} \hspace{0.05cm} t }.
Zum Zeitpunkt t = 0 nehmen die komplexen Exponentialfunktionen jeweils den Wert 1 an und man erhält \text{Re}[s_+(t = 0)] \; \underline{= 1\ \text{V}} und \text{Im}[s_+(t = 0)]\; \underline{ = \,–\hspace{-0.08cm}1\ \text{V}} (siehe linke Grafik).
2. Für das analytische Signal kann auch geschrieben werden:
- s_{+}(t) = {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \cos({ \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t }) + {\rm j} \cdot{\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \sin({ \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t })+\\ - {\rm j} \cdot {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \cos({ \omega_{\rm 60}\hspace{0.05cm} t }) + {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \sin({ \omega_{\rm 60}\hspace{0.05cm} t }).
Der Realteil hiervon beschreibt das tatsächliche, physikalische Signal:
- s(t) = {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \cos({ \omega_{\rm 50}\hspace{0.05cm} t }) + {\rm 1 \hspace{0.05cm} V} \cdot \sin({ \omega_{\rm 60}\hspace{0.05cm} t }).
Bei alleiniger Berücksichtigung des 50 \ \text{kHz-Cosinussignals} würde der erste Nulldurchgang bei t_1 = T_0/4 auftreten, also nach 5 \ \mu \text{s}, wobei T_0 = 1/f_{50} = 20 \ \mu \text{s} die Periodendauer dieses Signals bezeichnet. Das Sinussignal mit der Frequenz 60 \ \text{ kHz} ist während der gesamten ersten Halbwelle (0 \, ... \, 8.33\ \mu \text{s}) positiv. Aufgrund des Pluszeichens verzögert sich der erste Nulldurchgang von s(t) \Rightarrow t_1 > 5\ \mu \text{s}. Richtig ist also der Lösungsvorschlag 3.
Die mittlere Grafik zeigt das analytische Signal zum Zeitpunkt t = T_0/4, zu dem der rote Träger seinen Nulldurchgang hätte. Der Nulldurchgang des violetten Summenzeigers tritt erst dann auf, wenn dieser in Richtung der imaginären Achse zeigt. Dann gilt s(t_1) = \text{Re}[s_+(t_1)] = 0.
3. Der Maximalwert von |s_+(t)| wird erreicht, wenn beide Zeiger in die gleiche Richtung weisen. Der Betrag des Summenzeigers ist dann gleich der Summe der beiden Einzelzeiger; also \underline {2\ \text{ V}}.
Dieser Fall wird zum ersten Mal dann erreicht, wenn der schnellere Zeiger mit der Winkelgeschwindigkeit \omega_{60} seinen „Rückstand” von 90^{\circ} \; (\pi /2) gegenüber dem langsameren Zeiger (\omega_{50}) aufgeholt hat:
- \omega_{\rm 60} \cdot t_2 - \omega_{\rm 50}\cdot t_2 = \frac{\pi}{2} \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm}t_2 = \frac{\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- f_{\rm 50})} = \frac{1}{4 \cdot(f_{\rm 60}- f_{\rm 50})}\hspace{0.15 cm}\underline{= {\rm 25 \hspace{0.05cm} \mu s}}.
Zu diesem Zeitpunkt haben die beiden Zeiger 5/4 bzw. 6/4 Umdrehungen zurückgelegt und weisen beide in Richtung der imaginären Achse (siehe rechte Grafik). Das tatsächliche Signal s(t) – also der Realteil von s_+(t) – ist deshalb in diesem Moment gleich 0.
4. Bedingung für |s_+(t_3)| = 0 ist, dass zwischen den beiden gleich langen Zeigern ein Phasenversatz von 180^\circ besteht, sodass sie sich auslöschen. Dies bedeutet weiter, dass der schnellere Zeiger um 3\pi /2 weiter gedreht hat als der 50 \ \text{kHz-Anteil}. Analog zur Musterlösung der Teilaufgabe (3) gilt deshalb:
- t_3 = \frac{3\pi/2}{2\pi (f_{\rm 60}- f_{\rm 50})} \hspace{0.15 cm}\underline{= {\rm 75 \hspace{0.05cm} \mu s}}.