Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.1: Triangular (x, y) Area"

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{Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass  $x$ größer oder gleich $2$ ist, unter der Bedingung, dass  $y \ge 3$ gilt?
 
{Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass  $x$ größer oder gleich $2$ ist, unter der Bedingung, dass  $y \ge 3$ gilt?
 
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${\rm Pr}[x ≥ 2 | y ≥ 3]\ =$ { 1 3% }
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${\rm Pr}[x ≥ 2\hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} y ≥ 3]\ =$ { 1 3% }
  
  
 
{Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass  $y \ge 3$ ist, unter der Bedingung, dass $x \ge 2$ gilt?
 
{Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass  $y \ge 3$ ist, unter der Bedingung, dass $x \ge 2$ gilt?
 
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${\rm Pr}[y ≥ 3 | x ≥ 2]\ =$ { 0.667 3% }
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${\rm Pr}[y ≥ 3\hspace{0.05cm}  | \hspace{0.05cm} x ≥ 2]\ =$ { 0.667 3% }
  
  
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===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Das Volumen unter der zweidimensionalen WDF ist definitionsgem&auml;&szlig; gleich 1:
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'''(1)'''&nbsp; Das Volumen unter der zweidimensionalen WDF ist definitionsgem&auml;&szlig; gleich $1$:
:$$\int_{-\infty}^{+\infty}\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}x\, {\rm d}y=1.$$
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$$\int_{-\infty}^{+\infty}\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}x\, {\rm d}y=1.$$
  
:Die Dreiecksfl&auml;che ist <i>D</i> = 0.5 &middot; 2 &middot; 4 = 4. Da in diesem Definitionsgebiet die WDF konstant gleich <i>A</i> ist, erh&auml;lt man <u><i>A</i> = 1/<i>D</i> = 0.25</u>.
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Die Dreiecksfl&auml;che ist $D = 0.5 \cdot 2 \cdot 4 = 4$. Da in diesem Definitionsgebiet die WDF konstant gleich $A$ ist, erh&auml;lt man $A= 1/D\hspace{0.15cm}\underline{= 0.25}$.
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[[File:P_ID219__Sto_A_4_1_b.png|right|Dreieckförmige 2D-WDF]]
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Zur L&ouml;sung gehen wir von nebenstehender Skizze aus. Das Gebiet „<i>x</i> > <i>y</i>“ liegt rechts von der Winkelhalbierenden <i>x</i> = <i>y</i> und ist grün markiert.
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'''(2)'''&nbsp; Zur L&ouml;sung gehen wir von nebenstehender Skizze aus. Das Gebiet $x>y$ liegt rechts von der Winkelhalbierenden $x=y$ und ist grün markiert.
  
:Die Dreiecksfl&auml;che ist <i>D<sub>b</sub></i> = 0.5 &middot; 1 &middot; 2 = 1, also genau ein Viertel der Gesamtfl&auml;che <i>D</i> des Definitionsgebietes. Daraus folgt <u>Pr(<i>x</i> > <i>y</i>) = 0.25</u>.
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Diese grüne  Dreiecksfl&auml;che ist $D_{rm (2)} = 0.5 \cdot 1 \cdot 2 = 1 $, also genau ein Viertel der Gesamtfl&auml;che $D$ des Definitionsgebietes. Daraus folgt ${\rm Pr}(x > y)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.25}$.
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;F&uuml;r die gesuchte Rand-WDF gilt in diesem Fall:
 
:$$f_x(x)=\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}y=A\cdot B_y (x).$$
 
  
:Hierbei bezeichnet <i>B<sub>y</sub></i>(<i>x</i>) die Breite des Gebietes „<i>f<sub>xy</sub></i> &ne; 0“ in <i>y</i>-Richtung beim betrachteten <i>x</i>-Wert. Es gilt:  <i>B<sub>y</sub></i>(<i>x</i>) = <i>x</i>/2. Mit <i>A</i> = 0.25 folgt f&uuml;r 0 &#8804; <i>x</i> &#8804; 4: <i>f<sub>x</sub></i>(<i>x</i>) = <i>x</i>/8.
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'''(3)'''&nbsp; F&uuml;r die gesuchte Rand-WDF gilt in diesem Fall:
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$$f_x(x)=\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}y=A\cdot B_y (x).$$
:Die gesuchte Wahrscheinlichkeit entspricht der schraffierten Fl&auml;che in nebenstehender Skizze. Man erhält:
 
:$$\rm Pr(\it x\ge \rm 2) = \rm 1-\rm Pr(\it x < \rm 2) \\ = \rm 1-\frac{1}{2}\cdot2\cdot 0.25\hspace{0.15cm}\underline{ =0.75}. $$
 
  
:<br>Zum gleichen Ergebnis gelangt man anhand der 2D-WDF: Rechts von der Senkrechten <i>x</i> = 2 liegt 3/4 des gesamten Definitionsgebiets.
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Hierbei bezeichnet $B_y(x)$ die Breite des Gebietes $f_{xy} \ne 0$ in $y$-Richtung beim betrachteten $x$-Wert. Es gilt: $B_y(x) = x/2$. Mit $A = 0.25$ folgt $f_{x}(x) = x/8$ f&uuml;r den Bereich $ 0 \le x \le 4$.
[[File:P_ID221__Sto_A_4_1_d.png|right|]]
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[[File:P_ID220__Sto_A_4_1_c.png|left|Rand-WDF bezüglich $x$]]
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Die gesuchte Wahrscheinlichkeit entspricht der schraffierten Fl&auml;che in nebenstehender Skizze. Man erhält:
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$$\rm Pr(\it x\ge \rm 2) = \rm 1-\rm Pr(\it x < \rm 2)  = \rm 1-\frac{1}{2}\cdot2\cdot 0.25\hspace{0.15cm}\underline{ =0.75}. $$
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Analog der Musterl&ouml;sung zu (c) gilt:
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Zum gleichen Ergebnis gelangt man anhand der 2D-WDF:
:$$f_y(y)=\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}x=A\cdot B_x (y).$$
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Rechts von der Senkrechten $x = 2$ liegt $3/4$ des gesamten Definitionsgebiets.
  
:Die Ausbreitung des WDF-Gebietes in <i>x</i>-Richtung ist f&uuml;r <i>y</i> &#8804; 1 und <i>y</i> &#8805; 5 jeweils 0. Das Maximum liegt bei <i>y</i> = 3: <i>B<sub>x</sub></i>(<i>y</i> = 3) = 2. Dazwischen ist die Zu&ndash; und Abnahme von <i>B<sub>x</sub></i>(<i>y</i>) linear und es ergibt sich eine dreieckf&ouml;rmige WDF.
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[[File:P_ID221__Sto_A_4_1_d.png|right|Rand-WDF bezüglich $y$]]
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'''(4)'''&nbsp; Analog der Musterl&ouml;sung der Teilaufgabe (3) gilt:
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$$f_y(y)=\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}x=A\cdot B_x (y).$$
  
:Die Wahrscheinlichkeit, dass <i>y</i> gr&ouml;&szlig;er oder gleich 3 ist, entspricht der grün schraffierten Fl&auml;che und ergibt aufgrund der Symmetrie <u>den Wert 0.5</u>. Zum gleichen Ergebnis kommt man anhand der 2D&ndash;WDF: Oberhalb der Horizontalen <i>y</i> = 3 liegt die H&auml;lfte des gesamten Definitionsgebietes.<br><br>
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Die Ausbreitung des WDF-Gebietes in $x$-Richtung ist f&uuml;r $y \le 1$ und $y \ge 5$  jeweils $0$. Das Maximum liegt bei $y=3$ und ergibt $B_x(y=3) = 2$. Dazwischen ist die Zu&ndash; und Abnahme von $B_x(y)$ linear und es ergibt sich eine dreieckf&ouml;rmige WDF.
[[File:P_ID222__Sto_A_4_1_e.png|left|]]
 
  
:<b>5.</b>&nbsp;&nbsp;Wenn <i>y</i> &#8805; 3 (rot hinterlegtes Dreieck <i>D</i>) ist, gilt stets auch <i>x</i> &#8805; 2 (gr&uuml;n umrandetes Trapez <i>T</i>). Das bedeutet: In diesem Beispiel ist <i>D</i> eine Teilmenge von <i>T</i>, und es gilt:
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Die Wahrscheinlichkeit, dass $y \ge 3$ ist, entspricht der grün schraffierten Fl&auml;che in der nebenstehenden Skizze und ergibt aufgrund der Symmetrie
:$$\rm Pr((\it x \ge \rm 2)\cap(\it y \ge \rm 3)) = \rm Pr(\it y \ge \rm 3) \hspace{0.15cm}\underline{= 0.50}.$$
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$${\rm Pr}(y 3)\hspace{0.15cm}\underline{ =0.5}. $$
  
:<b>6.</b>&nbsp;&nbsp;Entsprechend der L&ouml;sung zur Aufgabe (e) folgt aus „<i>y</i> &#8805; 3“ mit Sicherheit auch „<i>x</i> &#8805; 2“. Somit ist die gesuchte <u>bedingte Wahrscheinlichkeit gleich 1</u>.
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Zum gleichen Ergebnis kommt man anhand der 2D&ndash;WDF: Oberhalb der Horizontalen $y= 3$ liegt die H&auml;lfte des gesamten Definitionsgebietes.
  
:<b>7.</b>&nbsp;&nbsp;Die Aufgabe kann man z. B. mit dem Satz von Bayes (siehe Kapitel 1.3) und den Ergebnissen aus (2) und (5) und lösen:
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[[File:P_ID222__Sto_A_4_1_e.png|right|Bedingte Wahrscheinlichkeiten]]
:$$\rm Pr(\it y \ge \rm 3\hspace{0.1cm}|\hspace{0.1cm} \it x \ge \rm 2) = \frac{ \rm Pr((\it x \ge \rm 2)\cap(\it y \ge \rm 3))} {\rm Pr(\it x \ge \rm 2)}\hspace{0.15cm}\underline{=\rm {2}/{3}}.$$
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'''(5)'''&nbsp; Wenn $y \ge 3$ ist (rot hinterlegtes Dreieck $D$), gilt stets auch $x \ge 2$ (gr&uuml;n umrandetes Trapez <i>T</i>). Das bedeutet: In diesem Beispiel ist $D$ eine Teilmenge von $T$, und es gilt:
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$${\rm Pr}[(x 2) (y 3)] = {\rm Pr}(y ≥ 3) \hspace{0.15cm}\underline{= 0.50}.$$
  
:Oder anders ausgedr&uuml;ckt: Die Fl&auml;che <i>D</i> des rot hinterlegten Dreiecks macht 2/3 der Fl&auml;che des gr&uuml;n umrandeten Trapezes aus.
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'''(6)'''&nbsp; Entsprechend der L&ouml;sung zur letzten Teilaufgabe (e) folgt aus $y \ge 3$ mit Sicherheit auch$x \ge 2$“. Somit ist die gesuchte bedingte Wahrscheinlichkeit:
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$${\rm Pr}[x ≥ 2\hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} y ≥ 3]\hspace{0.15cm}\underline{= 1}.$$
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'''(7)'''&nbsp; Diese Teilaufgabe kann man mit dem Satz von Bayes und den Ergebnissen aus (2) und (5) und lösen:
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$$\rm Pr(\it y \ge \rm 3\hspace{0.1cm}|\hspace{0.1cm} \it x \ge \rm 2) = \frac{ \rm Pr((\it x \ge \rm 2)\cap(\it y \ge \rm 3))} {\rm Pr(\it x \ge \rm 2)}\hspace{0.15cm}\underline{=\rm {2}/{3}}.$$
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Oder anders ausgedr&uuml;ckt: Die Fl&auml;che $D$ des rot hinterlegten Dreiecks macht $2/3$ der Fl&auml;che des gr&uuml;n umrandeten Trapezes $T$ aus.
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Revision as of 17:36, 17 March 2017

Vorgegebenes dreieckigförmiges 2D-Gebiet

Eine 2D-Zufallsgröße ist durch die nebenstehende Skizze definiert. Für ($x$, $y$) können nur Werte innerhalb des durch die drei Eckpunkte (0, 1), (4, 3) und (4, 5) festgelegten dreieckförmigen Gebietes auftreten. Innerhalb des Dreiecks sind alle Zufallsgrößen ($x$, $y$) gleichwahrscheinlich. Für die 2D–WDF gilt somit:

$$f_{xy}(x,y) = A .$$

Zusätzlich ist die Gerade$x = y$  ⇒  „Winkelhalbierende” in obiger Skizze eingezeichnet (siehe Teilaufgabe 2).

Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Zweidimensionale Zufallsgrößen.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.


Fragebogen

1

Bestimmen Sie die WDF–Konstante anhand geometrischer Überlegungen.

$A \ =$

2

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ größer als $y$ ist.

${\rm Pr}(x > y) \ =$

3

Ermitteln Sie die Rand-WDF $f_x(x)$. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ größer/gleich $2$ ist. Überprüfen Sie den Wert anhand der 2D–WDF.

${\rm Pr}(x ≥ 2)\ =$

4

Ermitteln Sie die Rand-WDF $f_y(y)$. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $y$ größer/gleich $3$ ist. Überprüfen Sie den Wert anhand der 2D–WDF.

${\rm Pr}(y ≥ 3)\ =$

5

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße $x$ größer oder gleich $2$ und gleichzeitig die Zufallsgröße $y$ größer oder gleich $3$ ist?

${\rm Pr}[(x ≥ 2) ∩ (y ≥ 3)]\ =$

6

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ größer oder gleich $2$ ist, unter der Bedingung, dass $y \ge 3$ gilt?

${\rm Pr}[x ≥ 2\hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} y ≥ 3]\ =$

7

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass $y \ge 3$ ist, unter der Bedingung, dass $x \ge 2$ gilt?

${\rm Pr}[y ≥ 3\hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} x ≥ 2]\ =$


Musterlösung

(1)  Das Volumen unter der zweidimensionalen WDF ist definitionsgemäß gleich $1$: $$\int_{-\infty}^{+\infty}\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}x\, {\rm d}y=1.$$

Die Dreiecksfläche ist $D = 0.5 \cdot 2 \cdot 4 = 4$. Da in diesem Definitionsgebiet die WDF konstant gleich $A$ ist, erhält man $A= 1/D\hspace{0.15cm}\underline{= 0.25}$.

Dreieckförmige 2D-WDF

(2)  Zur Lösung gehen wir von nebenstehender Skizze aus. Das Gebiet $x>y$ liegt rechts von der Winkelhalbierenden $x=y$ und ist grün markiert.

Diese grüne Dreiecksfläche ist $D_{rm (2)} = 0.5 \cdot 1 \cdot 2 = 1 $, also genau ein Viertel der Gesamtfläche $D$ des Definitionsgebietes. Daraus folgt ${\rm Pr}(x > y)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.25}$.


(3)  Für die gesuchte Rand-WDF gilt in diesem Fall: $$f_x(x)=\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}y=A\cdot B_y (x).$$

Hierbei bezeichnet $B_y(x)$ die Breite des Gebietes $f_{xy} \ne 0$ in $y$-Richtung beim betrachteten $x$-Wert. Es gilt: $B_y(x) = x/2$. Mit $A = 0.25$ folgt $f_{x}(x) = x/8$ für den Bereich $ 0 \le x \le 4$.

Rand-WDF bezüglich '"`UNIQ-MathJax56-QINU`"'

Die gesuchte Wahrscheinlichkeit entspricht der schraffierten Fläche in nebenstehender Skizze. Man erhält: $$\rm Pr(\it x\ge \rm 2) = \rm 1-\rm Pr(\it x < \rm 2) = \rm 1-\frac{1}{2}\cdot2\cdot 0.25\hspace{0.15cm}\underline{ =0.75}. $$

Zum gleichen Ergebnis gelangt man anhand der 2D-WDF: Rechts von der Senkrechten $x = 2$ liegt $3/4$ des gesamten Definitionsgebiets.

Rand-WDF bezüglich '"`UNIQ-MathJax59-QINU`"'

(4)  Analog der Musterlösung der Teilaufgabe (3) gilt: $$f_y(y)=\int_{-\infty}^{+\infty}f_{xy}(x,y)\, {\rm d}x=A\cdot B_x (y).$$

Die Ausbreitung des WDF-Gebietes in $x$-Richtung ist für $y \le 1$ und $y \ge 5$ jeweils $0$. Das Maximum liegt bei $y=3$ und ergibt $B_x(y=3) = 2$. Dazwischen ist die Zu– und Abnahme von $B_x(y)$ linear und es ergibt sich eine dreieckförmige WDF.

Die Wahrscheinlichkeit, dass $y \ge 3$ ist, entspricht der grün schraffierten Fläche in der nebenstehenden Skizze und ergibt aufgrund der Symmetrie $${\rm Pr}(y ≥ 3)\hspace{0.15cm}\underline{ =0.5}. $$

Zum gleichen Ergebnis kommt man anhand der 2D–WDF: Oberhalb der Horizontalen $y= 3$ liegt die Hälfte des gesamten Definitionsgebietes.

Bedingte Wahrscheinlichkeiten

(5)  Wenn $y \ge 3$ ist (rot hinterlegtes Dreieck $D$), gilt stets auch $x \ge 2$ (grün umrandetes Trapez T). Das bedeutet: In diesem Beispiel ist $D$ eine Teilmenge von $T$, und es gilt: $${\rm Pr}[(x ≥ 2) ∩ (y ≥ 3)] = {\rm Pr}(y ≥ 3) \hspace{0.15cm}\underline{= 0.50}.$$

(6)  Entsprechend der Lösung zur letzten Teilaufgabe (e) folgt aus $y \ge 3$ mit Sicherheit auch$x \ge 2$“. Somit ist die gesuchte bedingte Wahrscheinlichkeit: $${\rm Pr}[x ≥ 2\hspace{0.05cm} | \hspace{0.05cm} y ≥ 3]\hspace{0.15cm}\underline{= 1}.$$

(7)  Diese Teilaufgabe kann man mit dem Satz von Bayes und den Ergebnissen aus (2) und (5) und lösen: $$\rm Pr(\it y \ge \rm 3\hspace{0.1cm}|\hspace{0.1cm} \it x \ge \rm 2) = \frac{ \rm Pr((\it x \ge \rm 2)\cap(\it y \ge \rm 3))} {\rm Pr(\it x \ge \rm 2)}\hspace{0.15cm}\underline{=\rm {2}/{3}}.$$

Oder anders ausgedrückt: Die Fläche $D$ des rot hinterlegten Dreiecks macht $2/3$ der Fläche des grün umrandeten Trapezes $T$ aus.