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'''(4)'''&nbsp; Bei der Exponentialverteilung erhält man entsprechend [BS01]<ref name='BS01'>Eck, P.; Söder, G.: ''Tabulated Inversion, a Fast Method for White Gaussian Noise Simulation.'' In: AEÜ Int. J. Electron. Commun. 50 (1996), S. 41-48.</ref> [http://en.lntwww.de/Biografien_und_Bibliografien/Buchstaben_A_-_D#Buchstabe_B '''[BS01]'''] für  
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'''(4)'''&nbsp; Bei der Exponentialverteilung erhält man entsprechend [BS01]<ref name='BS01'>Bronstein, I.N.; Semendjajew, K.A.: Taschenbuch der Mathematik. 5. Auflage. Frankfurt: Harry Deutsch, 2001</ref> für  
 
* den linearen Mittelwert (Moment erster Ordnung):  
 
* den linearen Mittelwert (Moment erster Ordnung):  
 
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:m1=λ0xeλxdx=λ[eλx(λ)2(λx1)]0=1/λ,

Revision as of 12:15, 6 April 2017

Exponential– und Laplaceverteilung

Die Grafik zeigt oben die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (WDF) der Exponentialverteilung:

fX(x)={AXexp(λx)AX/20f¨urx>0,f¨urx=0,f¨urx<0.

Darunter gezeichnet ist die WDF der Laplaceverteilung, die für alle y–Werte wie folgt angegeben werden kann:

fY(y)=AYexp(λ|y|).

Die zwei wertkontinuierlichen Zufallsgrößen X und Y sollen hinsichtlich der folgenden Kenngrößen verglichen werden:

  • dem linearen Mittelwert m1 (Moment erster Ordnung),
  • dem Moment zweiter Ordnung   ⇒   m2,
  • der Varianz σ2=m2m21   ⇒   Satz von Steiner,
  • der Streuung σ.


Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Differentielle Entropie.
  • Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe und weitere Informationen zu den wertkontinuierlichen Zufallsgrößen finden Sie im Kapitel „Kontinuierliche Zufallsgrößen” des Buches Stochastische Signaltheorie.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  • Gegeben sind außerdem die beiden unbestimmten Integrale:
xeλxdx=eλx(λ)2(λx1),
x2eλxdx=eλx(x2λ2xλ2+2λ3).


Fragebogen

1

Wie groß ist der Maximalwert AX der WDFfX(x)?

AX=λ/2,
AX=λ,
AX=1/λ.

2

Wie groß ist der Maximalwert AY der WDFfY(y)?

AY=λ/2,
AY=λ,
AY=1/λ.

3

Gibt es ein Argument z, so dass fX(z)=fY(z) gilt?

Ja.
Nein.

4

Welche Aussagen gelten für die Kenngrößen der Exponentialverteilung?

Der lineare Mittelwert ist m1=1/λ.
Der quadratische Mittelwert ist m2=2/λ2.
Die Varianz ist σ2=1/λ2.

5

Welche Aussagen gelten für die Kenngrößen der Laplaceverteilung?

Der lineare Mittelwert ist m1=1/λ.
Der quadratische Mittelwert ist m2=2/λ2.
Die Varianz ist σ2=1/λ2.

6

Mit welcher Wahrscheinlichkeiten unterscheidet sich die Zufallsgröße (X bzw. Y) vom Mittelwert m betragsmäßig um mehr als die Streuung σ?

Exponential:Pr(|XmX|>σX) =

Laplace:Pr(|YmY|>σY) =


Musterlösung

(1)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Die Fläche unter der WDF muss immer 1 sein. Daraus folgt für die Exponentialverteilung:
AX0eλxdx=AX(1/λ)[eλx]0=AX(1/λ)!=1AX=λ.


(2)  Richtig ist hierder Lösungsvorschlag 1:

  • Aus der Grafik auf der Angabenseite erkennt man, dass die Höhe AY der Laplaceverteilung nur halb so groß ist wie das Maximum der Exponentialverteilung   ⇒   AY=λ/2.


(3)  Richtig ist JA, obwohl für z0 stets fX(z)=fY(z) gilt. Betrachten wir nun den Sonderfall z=0:

  • Für die Laplaceverteilung gilt fY(y=0)=λ/2.
  • Bei der Exponentialverteilung unterscheiden sich der links- und der rechtsseitige Grenzwert für x0. Der WDF–Wert an der Stelle x=0 ist der Mittelwert dieser beiden Grenzwerte:
fX(0)=12[0+λ]=λ/2=fY(0).

(4)  Bei der Exponentialverteilung erhält man entsprechend [BS01][1] für

  • den linearen Mittelwert (Moment erster Ordnung):
m1=λ0xeλxdx=λ[eλx(λ)2(λx1)]0=1/λ,
  • den quadratischen Mittelwert (Moment zweiter Ordnung):
m2=λ0x2eλxdx=λ[eλx(x2λ2xλ2+2λ3)]0=2/λ2.

Daraus ergibt sich mit dem Satz von Steiner für die Varianz der Exponentialverteilung:

σ2=m2m21=2/λ21/λ2=1/λ2σ=1/λ.

Richtig sind also alle Lösungsvorschläge.  Hinweis: Bei der Exponentialverteilung berechnet sich das Moment k–ter Ordnung allgemein zu mk = k!/λk   ⇒   m1 = 1/λ,   m2 = 2/λ2,    m3 = 6/λ3, ...

(5)  Richtig ist nur der Lösungsvorschlag 2: Der quadratische Mittelwert der Laplaceverteilung ist aufgrund der symmetrischen WDF genau so groß wie bei der Exponentialverteilung: m2=λ2y2eλ|y|dy=λ0y2eλydy=2/λ2. Der Mittelwert der Laplaceverteilung ist m1 = 0. Damit ist die Varianz der Laplaceverteilung doppelt so groß wie bei der Exponentialverteilung: σ2=m2m21=2/λ20=2/λ2σ=2/λ.

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(6)  Für die Exponentialverteilung ergibt sich entsprechend der oberen Grafik mit mX = σX = 1/λ: Pr(|XmX|>σX)=Pr(X>2/λ)  =λ2/λeλxdx=[eλx]2/λ  =e20.135_. Für die Laplaceverteilung (untere Grafik) erhält man mit mY = 0 und σY = 20.5/λ: Pr(|YmY|>σY)=2Pr(Y>2/λ)  =2λ22/λeλxdx=[eλx]2/λ  =e20.243_.

Ein Vergleich der schraffierten Flächen in nebenstehender Grafik bestätigt das Ergebnis qualitativ: Die blauen Flächen sind zusammen etwas größer als die rote Fläche.


  1. Bronstein, I.N.; Semendjajew, K.A.: Taschenbuch der Mathematik. 5. Auflage. Frankfurt: Harry Deutsch, 2001