Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.7: Several Parallel Gaussian Channels"
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− | Die Kanalkapazität des AWGN–Kanals ⇒ | + | Die Kanalkapazität des AWGN–Kanals ⇒ $Y = X + N$ wurde im [[Informationstheorie/AWGN–Kanalkapazität_bei_wertkontinuierlichem_Eingang#Kanalkapazit.C3.A4t_des_AWGN.E2.80.93Kanals|Theorieteil]] wie folgt angegeben (mit Zusatz–Einheit „bit”): |
− | : | + | :$$C_{\rm AWGN}(P_X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + {P_X}/{P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$ |
− | $$C_{\rm AWGN}(P_X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + | ||
Die verwendeten Größen haben folgende Bedeutung: | Die verwendeten Größen haben folgende Bedeutung: | ||
− | + | * $P_X$ ist die Sendeleistung ⇒ Varianz der Zufallsgröße $X$, | |
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− | Werden | + | |
− | $$C_K(P_X) = K \cdot C_{\rm AWGN}(P_X/K) \hspace{0.05cm}.$$ | + | Werden $K$ identische Gaußkanäle parallel genutzt, so gilt für die Gesamtkapazität: |
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Hierbei ist berücksichtigt, dass | Hierbei ist berücksichtigt, dass | ||
− | + | * in jedem Kanal die gleiche Störleistung $P_N$ vorliegt, | |
− | + | * somit jeder Kanal die gleiche Sendeleistung erhält, | |
− | + | * die Gesamtleistung genau wie im Fall $K = 1$ gleich $P_X$ ist. | |
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In nebenstehender Grafik sind die Signalraumpunkte für einige digitale Modulationsverfahren angegeben: | In nebenstehender Grafik sind die Signalraumpunkte für einige digitale Modulationsverfahren angegeben: | ||
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− | + | * [http://en.lntwww.de/Modulationsverfahren/Weitere_AM–Varianten#Quadratur.E2.80.93Amplitudenmodulation '''Quadratur-Amplitudenmodulation'''] (hier: 4-QAM) | |
*[[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Weiterentwicklungen_des_GSM#Enhanced_Data_Rates_for_GSM_Evolution|Phase Shift Keying]] (hier: 8–PSK für GSM Evolution) | *[[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Weiterentwicklungen_des_GSM#Enhanced_Data_Rates_for_GSM_Evolution|Phase Shift Keying]] (hier: 8–PSK für GSM Evolution) | ||
− | + | * [[Modulationsverfahren/Quadratur–Amplitudenmodulation#Weitere_Signalraumkonstellationen|Kombinierte ASK/PSK-Modulation]] (hier: 16-ASK/PSK) | |
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+ | Zu Beginn dieser Aufgabe ist zu prüfen, welcher $K$–Parameter für die einzelnen Verfahren gültig ist. | ||
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+ | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Informationstheorie/AWGN–Kanalkapazität_bei_wertkontinuierlichem_Eingang|AWGN–Kanalkapazität bei wertkontinuierlichem Eingang]]. | ||
+ | *Da die Ergebnisse in „bit” angegeben werden sollen, wird in den Gleichungen „log” ⇒ „log<sub>2</sub>” verwendet. | ||
+ | *Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein. | ||
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<b>Hinweis:</b> Die Aufgabe gehört zu [http://en.lntwww.de/Informationstheorie/AWGN–Kanalkapazität_bei_wertkontinuierlichem_Eingang '''Kapitel 4.2.'''] | <b>Hinweis:</b> Die Aufgabe gehört zu [http://en.lntwww.de/Informationstheorie/AWGN–Kanalkapazität_bei_wertkontinuierlichem_Eingang '''Kapitel 4.2.'''] |
Revision as of 12:25, 12 June 2017
Die Kanalkapazität des AWGN–Kanals ⇒ $Y = X + N$ wurde im Theorieteil wie folgt angegeben (mit Zusatz–Einheit „bit”):
- $$C_{\rm AWGN}(P_X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + {P_X}/{P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$
Die verwendeten Größen haben folgende Bedeutung:
- $P_X$ ist die Sendeleistung ⇒ Varianz der Zufallsgröße $X$,
- $P_N$ ist die Störleistung ⇒ Varianz der Zufallsgröße $N$.
Werden $K$ identische Gaußkanäle parallel genutzt, so gilt für die Gesamtkapazität:
- $$C_K(P_X) = K \cdot C_{\rm AWGN}(P_X/K) \hspace{0.05cm}.$$
Hierbei ist berücksichtigt, dass
- in jedem Kanal die gleiche Störleistung $P_N$ vorliegt,
- somit jeder Kanal die gleiche Sendeleistung erhält,
- die Gesamtleistung genau wie im Fall $K = 1$ gleich $P_X$ ist.
In nebenstehender Grafik sind die Signalraumpunkte für einige digitale Modulationsverfahren angegeben:
- Amplitude Shift Keying (ASK),
- Binary Phase Shift Keying (BPSK)
- Quadratur-Amplitudenmodulation (hier: 4-QAM)
- Phase Shift Keying (hier: 8–PSK für GSM Evolution)
- Kombinierte ASK/PSK-Modulation (hier: 16-ASK/PSK)
Zu Beginn dieser Aufgabe ist zu prüfen, welcher $K$–Parameter für die einzelnen Verfahren gültig ist.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel AWGN–Kanalkapazität bei wertkontinuierlichem Eingang.
- Da die Ergebnisse in „bit” angegeben werden sollen, wird in den Gleichungen „log” ⇒ „log2” verwendet.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Hinweis: Die Aufgabe gehört zu Kapitel 4.2.
Fragebogen
Musterlösung
- Für ASK und BPSK ist K = 1.
- Für die Konstellationen 3 – 5 gilt K = 2 (orthogonale Modulation mit Cosinus und Sinus).
b) Für jeden der Kanäle (1 ≤ k ≤ K) beträgt die Kanalkapazität Ck = 1/2 · log2 (1 + (PX/k)/PN). Die Gesamtkapazität ist dann um den Faktor K größer ⇒ Lösungsvorschlag 2: $$C_K(P_X) = \sum_{k= 1}^K \hspace{0.1cm}C_k = \frac{K}{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{P_X}{K \cdot P_N} \right )\hspace{0.05cm}.$$ Der Lösungsvorschlag 1 ist zu positiv. Dieser würde bei Begrenzung der Gesamtleistung auf K · PX gelten. Der Vorschlag 3 würde dagegen bedeuten, dass man durch die Nutzung mehrerer unabhängiger Kanäle keine Kapazitätssteigerung erreicht, was offensichtlich nicht zutrifft.
c) Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse für K = 1, K = 2 und K = 4 und verschiedene Signal–zu–Störleistungsverhältnisse PX/PN.
Für PX/PN = 15 (markierte Spalte) ergibt sich:
- K = 1: CK = 1/2 · log2 (16) = 2.000 bit,
- K = 2: CK = 1 · log2 (8.5) = 3.087 bit,
- K = 4: CK = 2 · log2 (4.75) = 4.496 bit.
d) Schon aus obiger Tabelle ist ersichtlich, dass der erste Lösungsvorschlag falsch sein muss. Richtig sind vielmehr die Lösungsvorschläge 3 und 4, wie die nachfolgende Rechnung zeigt:
- Wir schreiben die Kanalkapazität mit „ln” und der Abkürzung ξ = PX/PN:
$$C_{\rm nat}(\xi, K) = \frac{K}{2} \cdot {\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{\xi}{K} \right )\hspace{0.05cm}.$$
- Für große K–Werte, also für kleine Werte von ε = ξ/K gilt dann:
$${\rm ln}\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \varepsilon \right )= \varepsilon - \frac{\varepsilon^2}{2} + \frac{\varepsilon^3}{3} - ... \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} C_{\rm nat}(\xi, K) = \frac{K}{2} \cdot \left [ \frac{\xi}{K} - \frac{\xi^2}{2K^2} + \frac{\xi^3}{3K^3} - ... \right ]$$ $$\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} C_{\rm bit}(\xi, K) = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \cdot \left [ 1 - \frac{\xi}{2K} + \frac{\xi^2}{3K^2} -\frac{\xi^3}{4K^3} + \frac{\xi^4}{5K^4} - ... \right ] \hspace{0.05cm}.$$
- Für K → ∞ ergibt sich der vorgeschlagene Wert:
$$C_{\rm bit}(\xi, K \rightarrow\infty) = \frac{\xi}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} = \frac{P_X/P_N}{2 \cdot {\rm ln}\hspace{0.1cm}(2)} \hspace{0.05cm}.$$
- Für kleinere Werte von K ergibt sich stets ein kleinerer C–Wert, da
$$\frac{\xi}{2K} > \frac{\xi^2}{3K^2}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm} \frac{\xi^3}{4K^3} > \frac{\xi^4}{5K^4} \hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm} {\rm usw.}$$ Die letzte Zeile der Tabelle zur Teilaufgabe (c) zeigt, dass man für große ξ–Werte mit K = 4 noch weit vom theoretischen Maximum (für K → ∞) entfernt ist.