Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.2: Low-Pass for Signal Reconstruction"
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+ | *Die Abtastung von $q_{\rm dis}(t) mit der Abtastfrequenz f_{\rm A} = 8 \ \rm kHz führt zu einem irreversiblen Fehler, da Q_{\rm dis}(f) einen diskreten Spektralanteil (Diraclinie) bei f_4 = 4\ \rm kHz beinhaltet und der Phasenwert φ_4 ≠ 0$ ist. | ||
+ | *Mit dem hier angegebenen Phasenwert $φ_4 = 90^\circ (4 kHz– Sinuskomponente) gilt ε_{\rm dis}(t) = v_{\rm dis}(t) - q_{\rm dis}(t) = -0.4 \ \rm V · \sin(2π · f_4 · t)$. Siehe auch Musterlösung zur Aufgabe 4.2Z. | ||
+ | *Dagegen kann das Signal q_{\rm kon}(t) mit dem kontinuierlichen Spektrum Q_{\rm kon}(f) auch dann mit einem Rechteck–Tiefpass (mit der Grenzfrequenz $f_{\rm G} = 4\ \rm kHz) vollständig rekonstruiert werden, wenn die Abtastfrequenz f_{\rm A} = 8\ \rm kHz$ verwendet wurde. Für alle Frequenzen ungleich f_4 ist das Abtasttheorem erfüllt. | ||
+ | *Der Anteil der f_4–Komponente am gesamten Spektrum Q_{\rm kon}(f) ist aber nur verschwindend klein ⇒ {\rm Pr}(f_4) → 0, solange das Spektrum bei f_4 keine Diraclinie aufweist. | ||
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+ | '''(2)''' Richtig ist nur der <u>Lösungsvorschlag 1</u>: | ||
+ | *Mit f_{\rm A} = 10\ \rm kHz wird das Abtasttheorem in beiden Fällen erfüllt. | ||
+ | * Mit f_{\rm G} = f_{\rm A} /2 sind beide Fehlersignale ε_{\rm kon}(t) und ε_{\rm dis}(t) identisch Null. | ||
+ | *Die Signalrekonstruktion funktioniert darüber hinaus auch dann, solange f_{\rm G} > 4 \ \rm kHz und f_{\rm G} < 6 \ \rm kHz gilt. | ||
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− | + | '''(3)''' Richtig ist hier der <u>Lösungsvorschlag 2</u>: | |
+ | *Mit $f_{\rm G} = 3.5 \ \rm kHz$ entfernt der Tiefpass fälschlicherweise den $4 kHz$–Anteil, das heißt dann gilt: | ||
+ | :$$ v_{\rm dis}(t) = q_{\rm dis}(t) - 0.4\,{\rm V} \cdot \sin (2 \pi \cdot f_{\rm 4} \cdot t)\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} \varepsilon_{\rm dis}(t) = - 0.4\,{\rm V} \cdot \sin (2 \pi \cdot f_{\rm 4} \cdot t)\hspace{0.05cm}.$$ | ||
+ | [[File:P_ID1609__Mod_A_4_2d.png|P_ID1609__Mod_A_4_2d.png|right|frame|Signalrekonstruktion mit zu großer Grenzfrequenz]] | ||
+ | '''(4)''' Richtig ist hier der <u>Lösungsvorschlag 3</u>: | ||
+ | *Durch die Abtastung mit f_{\rm A} = 10\ \rm kHz ergibt sich das rechts skizzierte periodische Spektrum: | ||
+ | *Der Tiefpass entfernt alle diskreten Frequenzanteile mit |f| ≥ 7\ \rm kHz, nicht aber den 6\ \rm kHz–Anteil. | ||
− | + | Das Fehlersignal $ε_{\rm dis}(t) = v_{\rm dis}(t) – q_{\rm dis}(t)$ ist dann eine harmonische Schwingung mit | |
− | + | * der Frequenz $f_6 = f_{\rm A} – f_4 = 6\ \rm kHz$, | |
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+ | * der Phase $φ_{-4} = -φ_4 des Q(f)$–Anteils bei $f = -f_4$. | ||
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Revision as of 17:44, 19 July 2017
Wir betrachten in dieser Aufgabe zwei verschiedene Quellensignale q_{\rm kon}(t) und q_{\rm dis}(t), deren Betrags-Spektren |Q_{\rm kon}(f)| und |Q_{\rm dis}(f)| grafisch dargestellt sind. Die höchste in den Signalen vorkommende Frequenz ist jeweils 4 \ \rm kHz.
- Von der Spektralfunktion Q_{\rm kon}(f) ist nicht mehr bekannt, als dass es sich um ein kontinuierliches Spektrum handelt, wobei gilt:
- Q_{\rm kon}(|f| \le 4\,{\rm kHz}) \ne 0 \hspace{0.05cm}.
- Das Spektrum Q_{\rm dis}(f) beinhaltet Spektrallinien bei ±1 \ \rm kHz, ±2 \ \rm kHz, ±3 \ \rm kHz und ±4 \ \rm kHz. Somit gilt:
- q_{\rm dis}(t) = \sum_{i=1}^{4}C_i \cdot \cos (2 \pi \cdot f_i \cdot t - \varphi_i)
- mit C_1 = 1.0 \ \rm V, C_2 = 1.8 \ \rm V, C_3 = 0.8 \ \rm V, C_4 = 0.4 \ \rm V. Die Phasenwerte φ_1,φ_2 und φ_3 liegen jeweils im Bereich ±18^\circ und es gilt φ_4 = 90^\circ.
Die Signale werden jeweils mit der Frequenz f_{\rm A} abgetastet und sofort einem idealen, rechteckförmigen Tiefpass mit der Grenzfrequenz f_{\rm G} zugeführt. Dieses Szenario gilt zum Beispiel für
- die störungsfreie Pulsamplitudenmodulation (PAM) und
- die störungsfreie Pulscodemodulation (PCM) bei unendlich großer Quantisierungsstufenzahl M.
Das Ausgangssignal des (rechteckförmigen) Tiefpasses wird als Sinkensignal v(t) bezeichnet, und für das Fehlersignal gilt ε(t) = v(t) - q(t). Dieses ist nur dann von 0 verschieden, wenn die Parameter der Abtastung (Abtastfrequenz f_{\rm A}) und/oder der Signalrekonstruktion (Grenzfrequenz f_{\rm G}) nicht bestmöglich dimensioniert sind.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Pulscodemodulation.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seiten Abtastung und Signalrekonstruktion.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Fragebogen
Musterlösung
- Die Abtastung von q_{\rm dis}(t) mit der Abtastfrequenz f_{\rm A} = 8 \ \rm kHz führt zu einem irreversiblen Fehler, da Q_{\rm dis}(f) einen diskreten Spektralanteil (Diraclinie) bei f_4 = 4\ \rm kHz beinhaltet und der Phasenwert φ_4 ≠ 0 ist.
- Mit dem hier angegebenen Phasenwert φ_4 = 90^\circ (4 kHz– Sinuskomponente) gilt ε_{\rm dis}(t) = v_{\rm dis}(t) - q_{\rm dis}(t) = -0.4 \ \rm V · \sin(2π · f_4 · t). Siehe auch Musterlösung zur Aufgabe 4.2Z.
- Dagegen kann das Signal q_{\rm kon}(t) mit dem kontinuierlichen Spektrum Q_{\rm kon}(f) auch dann mit einem Rechteck–Tiefpass (mit der Grenzfrequenz f_{\rm G} = 4\ \rm kHz) vollständig rekonstruiert werden, wenn die Abtastfrequenz f_{\rm A} = 8\ \rm kHz verwendet wurde. Für alle Frequenzen ungleich f_4 ist das Abtasttheorem erfüllt.
- Der Anteil der f_4–Komponente am gesamten Spektrum Q_{\rm kon}(f) ist aber nur verschwindend klein ⇒ {\rm Pr}(f_4) → 0, solange das Spektrum bei f_4 keine Diraclinie aufweist.
(2) Richtig ist nur der Lösungsvorschlag 1:
- Mit f_{\rm A} = 10\ \rm kHz wird das Abtasttheorem in beiden Fällen erfüllt.
- Mit f_{\rm G} = f_{\rm A} /2 sind beide Fehlersignale ε_{\rm kon}(t) und ε_{\rm dis}(t) identisch Null.
- Die Signalrekonstruktion funktioniert darüber hinaus auch dann, solange f_{\rm G} > 4 \ \rm kHz und f_{\rm G} < 6 \ \rm kHz gilt.
(3) Richtig ist hier der Lösungsvorschlag 2:
- Mit f_{\rm G} = 3.5 \ \rm kHz entfernt der Tiefpass fälschlicherweise den 4 kHz–Anteil, das heißt dann gilt:
- v_{\rm dis}(t) = q_{\rm dis}(t) - 0.4\,{\rm V} \cdot \sin (2 \pi \cdot f_{\rm 4} \cdot t)\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} \varepsilon_{\rm dis}(t) = - 0.4\,{\rm V} \cdot \sin (2 \pi \cdot f_{\rm 4} \cdot t)\hspace{0.05cm}.
(4) Richtig ist hier der Lösungsvorschlag 3:
- Durch die Abtastung mit f_{\rm A} = 10\ \rm kHz ergibt sich das rechts skizzierte periodische Spektrum:
- Der Tiefpass entfernt alle diskreten Frequenzanteile mit |f| ≥ 7\ \rm kHz, nicht aber den 6\ \rm kHz–Anteil.
Das Fehlersignal ε_{\rm dis}(t) = v_{\rm dis}(t) – q_{\rm dis}(t) ist dann eine harmonische Schwingung mit
- der Frequenz f_6 = f_{\rm A} – f_4 = 6\ \rm kHz,
- der Amplitude A_4 des f_4–Anteils,
- der Phase φ_{-4} = -φ_4 des Q(f)–Anteils bei f = -f_4.