Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.06Z: Signal Space Constellations"
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− | '''(5)''' Durch die Drehung des Koordinatensystems ändert sich nichts an den Energieverhältnissen. Aus diesem Grund erhält man wieder $ | + | '''(5)''' Durch die Drehung des Koordinatensystems ändert sich nichts an den Energieverhältnissen. Aus diesem Grund erhält man wieder $p_{\rm S} \ \underline {\approx 0.007}$. |
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Das bedeutet: Bei der Variante <i>A</i> ist gegenüber den beiden anderen Symbolen eine um den Faktor 3.44 größere mittlere Symbolenergie ES erforderlich, um die gleiche Fehlerwahrscheinlichkeit pS=0.007 zu erzielen. Das heißt: Diese Signalraumkonstellation ist sehr ungünstig. Es ergibt sich ein sehr großes ES, ohne dass gleichzeitig der Abstand d vergrößert wird. | Das bedeutet: Bei der Variante <i>A</i> ist gegenüber den beiden anderen Symbolen eine um den Faktor 3.44 größere mittlere Symbolenergie ES erforderlich, um die gleiche Fehlerwahrscheinlichkeit pS=0.007 zu erzielen. Das heißt: Diese Signalraumkonstellation ist sehr ungünstig. Es ergibt sich ein sehr großes ES, ohne dass gleichzeitig der Abstand d vergrößert wird. | ||
− | Mit E_{\rm S} = 6.25 \cdot 10^{\rm –6} \ \rm Ws würde sich dagegen pS=Q(2.5/3.441/2≈Q(1.35)≈9% ergeben. Das heißt: Die Fehlerwahrscheinlichkeit würde um mehr als eine Zehnerpotenz größer. | + | Mit E_{\rm S} = 6.25 \cdot 10^{\rm –6} \ \rm Ws würde sich dagegen $p_{\rm S} = {\rm Q}(2.5/3.44^{\rm 1/2}) \approx {\rm Q}(1.35) \approx 9\%$ ergeben. Das heißt: Die Fehlerwahrscheinlichkeit würde um mehr als eine Zehnerpotenz größer. |
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Revision as of 13:38, 7 November 2017
Die (mittlere) Fehlerwahrscheinlichkeit eines optimalen Binärsystems lautet:
- pS=Pr(E)=Q(d/2σn).
Hierzu ist anzumerken:
- Q(x) bezeichnet die komplementäre Gaußsche Fehlerfunktion (Definition und Approximation):
- Q(x) = 1√2π∫∞xe−u2/2du≈
- ≈ 1√2π⋅x⋅e−x2/2.
- d gibt den Abstand der beiden Sendesignalpunkte s0 und s1 im vorgegebenen Vektorraum an:
- d = \sqrt{ || \boldsymbol{ s }_1 - \boldsymbol{ s }_0||^2} \hspace{0.05cm}.
- \sigma_n^2 ist die Varianz des AWGN–Rauschens nach dem Detektor, der zum Beispiel als Matched–Filter realisiert sein kann. Es gelte \sigma_n^2 = N_0/2.
Durch die Grafik sind drei unterschiedliche Signalraumkonstellationen gegeben, nämlich
- Variante A : s_0 = (+1, \ \, +5), \hspace{0.4cm} s_1 = (+4, \ \, +1),
- Variante B : s_0 = (–1.5, \ \, +2), \, s_1 = (+1.5, \ \, –2),
- Variante C : s_0 = (–2.5, \ \, 0), \hspace{0.65cm} s_1 = (+2.5, \ \, 0).
Die jeweils mittlere Energie pro Symbol (E_{\rm S}) kann nach folgender Gleichung berechnet werden:
- E_{\rm S} = {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_0) \cdot || \boldsymbol{ s }_0||^2 + {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_1) \cdot || \boldsymbol{ s }_1||^2\hspace{0.05cm}.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Kapitel Approximation der Fehlerwahrscheinlichkeit.
- Wenn bei einer Teilaufgabe keine anderslautende Angabe gemacht ist, so kann von gleichwahrscheinlichen Symbolen ausgegangen werden:
- {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_0) = {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_1) = 0.5\hspace{0.05cm}.
- Die Normierungsenergie E ist hier stillschweigend zu 1 gesetzt.
Fragebogen
Musterlösung
(2) Der Rauscheffektivwert \sigma_n und damit auch die Signalenergie E = \sigma_n^2 sind für alle drei betrachteten Varianten gleich. Gleiches gilt für die Distanz der Signalraumpunkte. Für die Variante A gilt zum Beispiel:
- d = \sqrt{ || \boldsymbol{ s }_1 - \boldsymbol{ s }_0||^2} = \sqrt{ E \cdot (4-1)^2 + E \cdot (1-5)^2} = 5 \cdot \sqrt{E}\hspace{0.05cm}.
Durch die Verschiebung des Koordinatensystems ändert sich am Absand zwischen \boldsymbol{s}_0 und \boldsymbol{s}_1 nichts (Variante B), und auch bei Variante C (nach Drehung) ergibt sich der gleiche Abstand.
Richtig ist also der Lösungsvorschlag 4. Durch eine Drehung des Koordinatensystems kann man bei einem Binärsystem (M = 2) stets mit einer Basisfunktion (N = 1) auskommen. Da das zweidimensionale Rauschen zirkulär symmetrisch ist ⇒ gleiche Streuung \sigma_n in alle Richtungen, kann auch der Rauschterm wie im Kapitel Fehlerwahrscheinlichkeit bei Basisbandübertragung eindimensional beschrieben werden.
(3) Für alle hier betrachteten Varianten, also auch für die Variante A, gilt:
- p_{\rm S} = {\rm Pr}({ \cal E} ) = {\rm Q} \left ( \frac{d/2}{\sigma_n} \right )= {\rm Q} \left ( \frac{5/2 \cdot \sqrt{E}}{\sigma_n} \right ) = {\rm Q}(2.5)\hspace{0.05cm}.
Mit der angegebenen Näherung erhält man
- p_{\rm S} = \frac{1}{\sqrt{2\pi} \cdot 2.5} \cdot {\rm e}^{-2.5^2/2} \hspace{0.1cm} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.7 \cdot 10^{-2}}\hspace{0.05cm}.
(4) Bei der Variante C ergibt sich für die mittlere Energie pro Symbol:
- E_{\rm S} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_0) \cdot (-2.5 \cdot \sqrt{E})^2 + {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_1) \cdot (+ 2.5 \cdot \sqrt{E})^2 =
- \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \left [ {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_0) + {\rm Pr}(\boldsymbol{ s } = \boldsymbol{ s }_0) \right ] \cdot 6.25 \cdot E = 6.25 \cdot E
- \Rightarrow \hspace{0.3cm} E = \frac {E_{\rm S}}{6.25} \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \sqrt{E}= \frac {\sqrt{E_{\rm S}}}{2.5} \hspace{0.05cm}.
Setzt man dieses Ergebnis in die unter (3) gefundene Gleichung ein, so erhält man mit \sigma_n^2 = N_0/2:
- p_{\rm S} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm Q} \left ( \frac{2.5 \cdot \sqrt{E}}{\sigma_n} \right )= {\rm Q} \left ( \frac{ \sqrt{E_{\rm S}}}{\sigma_n} \right ) = {\rm Q} \left ( \frac{ \sqrt{2 \cdot E_{\rm S}}}{N_0} \right ) =
- \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm}{\rm Q} \left ( \sqrt{\frac{ 2 \cdot 6.25 \cdot 10^{-6}\,{\rm Ws}}{2 \cdot 10^{-6}\,{\rm W/Hz}}} \right ) ={\rm Q}(2.5) \hspace{0.1cm} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.7 \cdot 10^{-2}}\hspace{0.05cm}.
(5) Durch die Drehung des Koordinatensystems ändert sich nichts an den Energieverhältnissen. Aus diesem Grund erhält man wieder p_{\rm S} \ \underline {\approx 0.007}.
(6) Bei der Variante A ist die mittlere Energie pro Symbol
- E_{\rm S} = {1}/{2} \cdot \left [ (1^2 + 5^2) \cdot E + (4^2 + 1^2) \cdot E \right ] = 21.5 \cdot E \hspace{0.05cm}.
Der Abstand von der Schwelle, die bei gleichwahrscheinlichen Symbolen in der Mitte zwischen \boldsymbol{s}_0 und \boldsymbol{s}_1 liegen sollte, ist wie bei den anderen Varianten d/2 = 2.5 \cdot E^{\rm 1/2}. Mit \sigma_n^2 = N_0/2 erhält man somit die Bestimmungsgleichung:
- p_{\rm S} = {\rm Q} \left ( \frac{ 2.5 \cdot \sqrt{E}}{\sqrt{N_0/2}} \right ) ={\rm Q}(2.5)\approx 0.7 \cdot 10^{-2}
- \Rightarrow \hspace{0.3cm} \sqrt{\frac {2E}{N_0}} = 1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \frac {E}{N_0} = 0.5 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}\frac {E_{\rm S}}{21.5 \cdot N_0} = 0.5
- \Rightarrow \hspace{0.3cm} {E_{\rm S}} = 0.5 \cdot {21.5 \cdot N_0} \hspace{0.1cm} \hspace{0.15cm}\underline { = 21.5 \cdot 10^{-6}\,{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}.
Das bedeutet: Bei der Variante A ist gegenüber den beiden anderen Symbolen eine um den Faktor 3.44 größere mittlere Symbolenergie E_{\rm S} erforderlich, um die gleiche Fehlerwahrscheinlichkeit p_{\rm S} = 0.007 zu erzielen. Das heißt: Diese Signalraumkonstellation ist sehr ungünstig. Es ergibt sich ein sehr großes E_{\rm S}, ohne dass gleichzeitig der Abstand d vergrößert wird.
Mit E_{\rm S} = 6.25 \cdot 10^{\rm –6} \ \rm Ws würde sich dagegen p_{\rm S} = {\rm Q}(2.5/3.44^{\rm 1/2}) \approx {\rm Q}(1.35) \approx 9\% ergeben. Das heißt: Die Fehlerwahrscheinlichkeit würde um mehr als eine Zehnerpotenz größer.