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Mit k30.5 nähert sich die Dämpfungsfunktion der Zweidrahtleitung der eines Koaxialkabels immer mehr an.
 
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Revision as of 17:34, 9 March 2018

Open Applet in a new tab

Programmbeschreibung


Theoretischer Hintergrund


Betragsfrequenzgang und Dämpfungsfunktion

Es besteht folgender Zusammenhang zwischen dem Betragsfrequenzgang und der Dämpfungsfunktion:

|HK(f)|=10aK(f)/20=eaK, Np(f).
  • Der Index „K” soll deutlich machen, dass das betrachtete LZI–System ein Kaabel ist.
  • Bei der ersten Berechnungsvorschrift ist die Dämpfungsfunktion aK(f) in dB (Dezibel) einzusetzen.
  • Bei der zweiten Berechnungsvorschrift ist die Dämpfungsfunktion aK, Np(f) in Np (Neper) einzusetzen.
  • Es gelten folgende Umrechnungen 1 dB=0.05ln(10) Np=0.1151 Np bzw. 1 Np=20lg(e) dB=8.6859 dB.
  • In diesem Applet werden ausschließlich die dB–Werte verwendet.

Dämpfungsfunktion eines Koaxialkabels

Die Dämpfungsfunktion eines Koaxialkabels der Länge l wird in [Wel77][1] wie folgt angegeben:

aK(f)=(α0+α1f+α2f)l.
  • Beachten Sie bitte den Unterschied zwischen der Dämpfungsfunktion aK(f) in dB und den „alpha”–Koeffizienten mit anderen Pseudo–Einheiten.
  • Die Dämpfungsfunktion aK(f) ist direkt proportional zur Kabellänge l; aK(f)/l bezeichnet man als „Dämpfungsmaß” oder „kilometrische Dämpfung”.
  • Der frequenzunabhängige Anteil α0 des Dämpfungsmaßes berücksichtigt die Ohmschen Verluste.
  • Der frequenzproportionale Anteil α1·f des Dämpfungsmaßes ist auf die Ableitungsverluste („Querverluste”) zurückzuführen.
  • Der dominante Anteil α2 geht auf den Skineffekt zurück, der bewirkt, dass bei höherfrequentem Wechselstrom die Stromdichte im Leiterinneren niedriger ist als an der Oberfläche. Dadurch steigt der Widerstandsbelag einer elektrischen Leitung mit der Wurzel aus der Frequenz an.


Die Konstanten für das Normalkoaxialkabel mit 2.6 mm Innendurchmesser und 9.5 mm Außendurchmesser   ⇒  kurz Coax (2.6/9.5 mm) lauten:

α0=0.014dBkm,α1=0.0038dBkmMHz,α2=2.36dBkmMHz.

Entsprechend gilt für das Kleinkoaxialkabel'   ⇒  kurz Coax (1.2/4.4 mm):

α0=0.068dBkm,α1=0.0039dBkmMHz,α2=5.2dBkmMHz.


Diese Werte können aus den geometrischen Abmessungen der Kabel berechnet werden und wurden durch Messungen am Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt bestätigt – siehe[Wel77][1] . Sie gelten für eine Temperatur von 20°C (293 K) und Frequenzen größer als 200 kHz.


Dämpfungsfunktion einer Zweidrahtleitung

Die Dämpfungsfunktion einer Zweidrahtleitung (englisch: Two–wired Line)der Länge l wird in [PW95][2] wie folgt angegeben:

aK(f)=(k1+k2(f/MHz)k3)l.

Dieser Funktionsverlauf ist nicht direkt interpretierbar, sondern es handelt sich um eine phänomenologische Beschreibungsform.

Ebenfalls in [PW95][2]findet man die aus Messergebnissen ermittelten Konstanten:

  • d=0.35 mm:   k1=7.9 dB/km,k2=15.1 dB/km,k3=0.62,
  • d=0.40 mm:   k1=5.1 dB/km,k2=14.3 dB/km,k3=0.59,
  • d=0.50 mm:   k1=4.4 dB/km,k2=10.8 dB/km,k3=0.60,
  • d=0.60 mm:   k1=3.8 dB/km,k2=9.2 dB/km,k3=0.61.


Man erkennt aus diesen Zahlenwerten:

  • Dämpfungsmaß α(f) und Dämpfungsfunktion aK(f)=α(f)·l hängen signifikant vom Leitungsdurchmesser ab. Die seit 1994 verlegten Kabel mit d=0.35 (mm) und d=0.5 mm haben etwa ein um 10% größeres Dämpfungsmaß als die älteren Leitungen mit d=0.4 bzw. d=0.6.
  • Dieser mit den Herstellungs– und Verlegungskosten begründete kleinere Durchmesser vermindert allerdings die Reichweite lmax der auf diesen Leitungen eingesetzten Übertragungssysteme signifikant, so dass im schlimmsten Fall teuere Zwischengeneratoren eingesetzt werden müssen.
  • Die heute üblichen Übertragungsverfahren für Kupferleitungen belegen allerdings nur ein relativ schmales Frequenzband, zum Beispiel sind dies bei ISDN 120 kHz und bei DSL ca. 1100 kHz. Für f=1 MHz beträgt das Dämpfungsmaß für ein 0.4 mm–Kabel etwa 20 dB/km, so dass selbst bei einer Kabellänge von l=4 km der Dämpfungswert nicht über 80 dB liegt.


Umrechnung zwischen k– und α– Parametern

Es besteht die Möglichkeit, die k–Parameter des Dämpfungsmaßes   ⇒   αI(f) in entsprechende α–Parameter   ⇒   αII(f) umzurechnen:

αI(f)=k1+k2(f/f0)k3,mitf0=1MHz,
αII(f)=α0+α1f+α2f.

Als Kriterium dieser Umrechnung gehen wir davon aus, dass die quadratische Abweichung dieser beiden Funktioneninnerhalb einer Bandbreite B minimal ist:

B0[αI(f)αII(f)]2dfMinimum.

Es ist offensichtlich, dass α0=k1 gelten wird. Die Parameter α1 und α2 sind von der zugrunde gelegten Bandbreite B abhängigund lauten:

α1=15(B/f0)k31k30.5(k3+1.5)(k3+2)k2/f0,α2=10(B/f0)k30.51k3(k3+1.5)(k3+2)k2/f0.

Beispiel 1: 

  • Für k3=1 (frequenzproportionales Dämpfungsmaß) ergeben sich folgerichtig   α0=k0,α1=k2/f0,α2=0.
  • Für k3=0.5 (entsprechend Skineffekt) erhält man folgende Koeffizienten:   α0=k0,α1=0,α2=k2/f0.
  • Für k3<0.5 ergibt sich ein negatives α1. Umrechnung ist nur für 0.5k31 möglich.


Umrechnung in Gegenrichtung

Fehlt noch

Zum Kanaleinfluss auf die binäre Nyquistentzerrung

Vereinfachtes Blockschaltbild des optimalen Nyquistentzerrers

Wir gehen vom skizzierten Blockschaltbild aus. Zwischen der Diracquelle und dem Entscheider liegen die Frequenzgänge für Sender  ⇒  HS(f), Kanal  ⇒  HK(f) und Empfänger   ⇒  HE(f).

In diesem Applet

  • vernachlässigen wir den Einfluss der Sendeimpulsform   ⇒   HS(f)1   ⇒   diracförmiges Sendesignal s(t),
  • setzen ein binäres Nyquistsystem mit Cosinus–Roll-off um die Nyquistfrequenz fNyq=[f1+f2]/2=1(2T) voraus:
HK(f)·HE(f)=HCRO(f).

Das bedeutet: Das erste Nyquistkriterium wird erfüllt  ⇒  
Zeitlich aufeinander folgende Impulse stören sich nicht gegenseitig   ⇒   es gibt keine Impulsinterferenzen (englisch: Intersymbol Interference, ISI).

Bei weißem Rauschen wird somit die Übertragungsqualität allein durch die Rauschleistung vor dem Empfänger bestimmt:

PN=N02+|HE(f)|2 dfmit|HE(f)|2=|HCRO(f)|2|HK(f)|2.

Die kleinstmögliche Rauschleistung ergibt sich bei idealem Kanal   ⇒   HK(f)1 und rechteckfömigem HCRO(f)1 im Bereich |f|fNyq:

PN, min=PN [optimales System: HK(f)1, r=0]=N0fNyq.

Definitionen: 

  • Als Gütekriterium für ein gegebenes System verwenden wir den Gesamt–Wirkungsgrad:
ηK+E=PN [optimales System: HK(f)1, r=0]PN [gegebenes System: Kanal HK(f), Roll-off-Faktor r]=[1fNyq+0|HE(f)|2 df]11.

Diese Systemgröße wird im Applet für beide Parametersätze in logarithmierter Form angegeben:   10lg ηK+R0 dB.

  • Durch Variation und Optimierung des Roll-off-Faktors r erhält man den Kanal–Wirkungsgrad:
ηK=max

Ab hier bis zum Beginn der Versuchsdurchführung ist alles Mist - eine Art Vorratsspeicher


  • Bei UMTS ist das Empfangsfilter H_{\rm E}f) = H_{\rm S}(f) an den Sender angepasst (Matched–Filter) und der Gesamtfrequenzgang H(f) = H_{\rm S}(f) · H_{\rm E}(f) erfüllt
H(f) = H_{\rm CRO}(f) = \left\{ \begin{array}{c} 1 \\ 0 \\ \cos^2 \left( \frac {\pi \cdot (|f| - f_1)}{2 \cdot (f_2 - f_1)} \right)\end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}}\\ {\rm sonst }\hspace{0.05cm}. \end{array} \begin{array}{*{20}c} |f| \le f_1, \\ |f| \ge f_2,\\ \\\end{array}

Die zugehörige Zeitfunktion lautet:

h(t) = h_{\rm CRO}(t) ={\rm si}(\pi \cdot t/ T_{\rm C}) \cdot \frac{\cos(r \cdot \pi t/T_{\rm C})}{1- (2r \cdot t/T_{\rm C})^2}.

„CRO” steht hierbei für Cosinus–Rolloff (englisch: Raised Cosine). Die Summe f_1 + f_2 ist gleich dem Kehrwert der Chipdauer T_{\rm C} = 260 \ \rm ns, also gleich 3.84 \ \rm MHz. Der Rolloff–Faktor (wir bleiben bei der in \rm LNTwww gewählten Bezeichnung r, im UMTS–Standard wird hierfür \alpha verwendet)

r = \frac{f_2 - f_1}{f_2 + f_1}

wurde bei UMTS zu r = 0.22 festgelegt. Die beiden Eckfrequenzen sind somit

f_1 = {1}/(2 T_{\rm C}) \cdot (1-r) \approx 1.5\,{\rm MHz}, \hspace{0.2cm} f_2 ={1}/(2 T_{\rm C}) \cdot (1+r) \approx 2.35\,{\rm MHz}.

Die erforderliche Bandbreite beträgt B = 2 · f_2 = 4.7 \ \rm MHz. Für jeden UMTS–Kanal steht somit mit 5 \ \rm MHz ausreichend Bandbreite zur Verfügung.

Cosinus–Rolloff–Spektrum und Impulsantwort

\text{Fazit:}  Die Grafik zeigt

  • links das (normierte) Nyquistspektrum H(f), und
  • rechts den zugehörigen Nyquistimpuls h(t), dessen Nulldurchgänge im Abstand T_{\rm C} äquidistant sind.


\text{Es ist zu beachten:}

  • Das Sendefilter H_{\rm S}(f) und Matched–Filter H_{\rm E}(f) sind jeweils Wurzel–Cosinus–Rolloff–förmig (englisch: Root Raised Cosine). Erst das Produkt H(f) = H_{\rm S}(f) · H_{\rm E}(f) den Cosinus–Rolloff.
  • Das bedeutet auch: Die Impulsantworten h_{\rm S}(t) und h_{\rm E}(t) erfüllen für sich allein die erste Nyquistbedingung nicht. Erst die Kombination aus beiden (im Zeitbereich die Faltung) führt zu den gewünschten äquidistanten Nulldurchgängen.


a_k(f)=(k_1+k_2\cdot f^{k_3})\cdot l \hspace{0.5cm}\Rightarrow \hspace{0.5cm} \text{empirische Formel von Pollakowski & Wellhausen.}

  • Umrechnung der k-Parameter in die a-Parameter nach dem Kriterium, dass der mittlere quadratische Fehler innerhalb der Bandbreite B minimal sein soll:

a_0=k_1 \text{(trivial)}, \quad a_1=15\cdot B^{k_3-1}\cdot \frac{k_2\cdot (k_3-0.5)}{(k_3+1.5)\cdot (k_3+2)}, \quad a_2=10\cdot B^{k_3-0.5}\cdot \frac{k_2\cdot (1-k_3)}{(k_3+1.5)\cdot (k_3+2)}.

  • Kontrolle: k_3=1 \Rightarrow a_1=k_2;\ a_2=0 \quad k_3=0.5 \Rightarrow a_1=0;\ a_2=k_2.
  • Der Gesamtfrequenzgang H(f) ist ein Cosinus-Rolloff-Tiefpass mit Rolloff-Faktor r, wobei stets B=f_2 und r=\frac{f_2-f_1}{f_2+f_1} gelten soll.
  • Ohne Berücksichtigung des Sendespektrums gilt H(f)=H_K(f)\cdot H_E(f) \Rightarrow H_E(f)=\frac{H(f)}{H_K(f)}.
  • Der angegebene Integralwert =\int_{-\infty}^{+\infty} \left| H_E(f)\right|^2 \hspace{0.15cm} {\rm d}f ist ein Maß für die Rauschleistung des Systems, wenn der Kanal H_K(f) durch das Empfangsfilter H_E(f) in weiten Bereichen bis f_1 vollständig entzerrt wird.


  • idealer Kanal (a_0=a_1=a_2=0 dB), B=20 MHz, r=0: Integralwert = 40 MHz.
  • schwach verzerrender Kanal (a_2=5 dB), B=20 MHz, r=0.5: Integralwert \approx 505 MHz.

Versuchsdurchführung

Exercises binomial fertig.png
  • Wählen Sie zunächst die Nummer 1 ... 6 der zu bearbeitenden Aufgabe.
  • Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
  • Lösung nach Drücken von „Hide solution”.
  • Aufgabenstellung und Lösung in Englisch.


Die Nummer 0 entspricht einem „Reset”:

  • Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
  • Ausgabe eines „Reset–Textes” mit weiteren Erläuterungen zum Applet.


In der folgenden Beschreibung bedeutet

  • Blau:   Verteilungsfunktion 1 (im Applet blau markiert),
  • Rot:     Verteilungsfunktion 2 (im Applet rot markiert).


(1)  Setzen Sie Blau zunächst auf \text{Coax (2.6/9.5 mm)} und anschließend auf \text{Coax (1.2/4.4 mm)}. Die Kabellänge sei jeweils l_{\rm Blau}= 3\ \rm km.

Betrachten und Interpretieren Sie a_{\rm K}(f) und \vert H_{\rm K}(f) \vert, insbesondere die Funktionswerte a_{\rm K}(f = f_\star = 30 \ \rm MHz) und \vert H_{\rm K}(f = 0) \vert.


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Näherungsweise steigt die Dämpfungsfunktion mit }\sqrt{f}\text{ und der Betragsfrequenzgang fällt ähnlich einer Exponentialfunktion};

\hspace{1.15cm}\text{Coax (2.6/9.5 mm): }a_{\rm K}(f = f_\star) = 39.2\text{ dB;}\hspace{0.5cm}\vert H_{\rm K}(f = 0) \vert = 0.9951;

\hspace{1.15cm}\text{Coax (1.2/4.4 mm): }a_{\rm K}(f = f_\star) = 86.0\text{ dB;}\hspace{0.5cm}\vert H_{\rm K}(f = 0) \vert = 0.9768.


(2)  Für Blau gelte \text{Coax (1.2/4.4 mm)} und l_{\rm Blau} = 3\ \rm km. Wie wird a_{\rm K}(f =f_\star = 30 \ \rm MHz) von \alpha_0, \alpha_1 und \alpha_2 beeinflusst?


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Entscheidend ist }\alpha_2\text{ (Skineffekt). Die Beiträge von } \alpha_0\text{ (Ohmsche Verluste) und }\alpha_1 \text{ (Querverluste) sind jeweils nur ca. 0.2 dB.}


(3)  Setzen Sie zusätzlich Rot auf \text{Two–wired Line (0.5 mm)} und l_{\rm Rot} = 3\ \rm km. Welcher Wert ergibt sich für a_{\rm K}(f =f_\star= 30 \ \rm MHz)?

Bis zu welcher Länge l_{\rm Rot} liegt die rote Dämfungsfunktion unter der blauen?


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Für die rote Kurve gilt: }a_{\rm K}(f = f_\star) = 262.5 {\ \rm dB} \text{. Obige Bedingung wird erfüllt für }l_{\rm Rot} = 0.95\ {\rm km} \ \Rightarrow \ a_{\rm K}(f = f_\star) = ??? {\ \rm dB}.


(4)  Setzen Sie Rot auf \text{Two–wired Line (0.5 mm)} und Blau auf \text{Conversion of Red}. Es gelte l_{\rm Rot} = l_{\rm Blau} = 1\ \rm km.

Betrachten und Interpretieren Sie die dargestellten Funktionsverläufe für a_{\rm K}(f) und \vert H_{\rm K}(f) \vert.


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Sehr gute Approximation der Zweidrahtleitung durch den blauen Parametersatz, sowohl bezüglich }a_{\rm K}(f) \text{ als auch }\vert H_{\rm K}(f) \vert.


(5)  Es gelten die Einstellungen von (4). Welche Anteile der Dämpfungsfunktion gehen auf Ohmschen Verlust, Querverluste und Skineffekt zurück?


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Lösung anhand '''Blau''': }\alpha_0(f = f_\star= 30 \ {\rm MHz}) = 4 \ {\rm dB/km}, \hspace{0.2cm}\alpha_1(f = f_\star) = 12.8 \ {\rm dB/km}, \hspace{0.2cm}\alpha_2(f = f_\star) = 60.9 \ {\rm dB/km};

\hspace{1.15cm}\text{Bei einer Zweidrahtleitung ist der Einfluss der Längs– und der Querverluste signifikant größer als bei einem Koaxialkabel.}


(6)  Variieren Sie ausgehend von der bisherigen Einstellung den Parameter 0.5 \le k_3 \le 1. Was erkennt man anhand von a_{\rm K}(f) und \vert H_{\rm K}(f) \vert?


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Bei festem }k_2\text {wird }a_{\rm K}(f)\text{ immer größer und es ergibt sich für }k_3 = 1\text{ ein linearer Verlauf; }\vert H_{\rm K}(f) \vert \text{ nimmt immer schneller ab;}

\hspace{1.15cm}\text{Mit }k_3 \to 0.5\text{ nähert sich die Dämpfungsfunktion der Zweidrahtleitung der eines Koaxialkabels immer mehr an.}


(7)  Setzen Sie Blue auf {\alpha_0}' = {\alpha_1}' ={\alpha_2}' = 0 und Red auf {k_1}' = 2, {k_2}' = 0, {l_{\rm red} }' = 1. Zusätzlich gelte {f_{\rm Nyq} }' =15 und r= 0.5.

Wie groß ist jeweils der Gesamt–Wirkungsgrad \eta_\text{K+E} und der Kanal–Wirkungsgrad \eta_\text{K}?


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Es gilt }10 \cdot \lg \ \eta_\text{K+E} = -1.2\ \ {\rm dB}\text{ (Blue) und }10 \cdot \lg \ \eta_\text{K+E} = -3.2\ \ {\rm dB}\text{ (Red). Der bestmögliche Rolloff–Fakor ist hier }r=0.

\hspace{0.95cm}\text{Der Kanal–Wirkungsgrad ist somit }10 \cdot \lg \ \eta_\text{K} = 0 \ {\rm dB}\text{ (Blue: ideales System) bzw. }10 \cdot \lg \ \eta_\text{K} = -2\ {\rm dB}\text{ (Red: Nur Gleichsignaldämpfung)}.

Lesezeichen

(8)  Es gilt die Einstellung von (7). Mit welcher Sendeleistung P_{\rm red} in Bezug zu P_{\rm blue} erreichen beide Systeme gleiche Fehlerwahrscheinlichkeit?


\Rightarrow\hspace{0.3cm}\text{Es muss gelten: }10 \cdot \lg \ P_{\rm red}/P_{\rm blue} =2 \ {\rm dB} \ \ \text{ ⇒ } \ \ P_{\rm red}/P_{\rm blue} = 10^{0.2} = 1.585.


(9)  Setzen Sie Blue auf {\alpha_0}' = {\alpha_1}' ={\alpha_2}' = 0 und Red auf {k_1}' = 2, {k_2}' = 0, {l_{\rm red} }' = 1. Zusätzlich gelte {f_{\rm Nyq} }' =15 und r= 0.5.

Wie groß ist jeweils der Gesamt–Wirkungsgrad \eta_\text{K+E} und der Kanal–Wirkungsgrad \eta_\text{K}?




Vorgeschlagene Parametersätze

(1)   Nur blauer Parametersatz, l=1 km, B=30 MHz, r=0, a_0=20, a_1=0, a_2=0:
Konstante Werte a_K=20 dB und \left| H_K(f)\right|=0.1. Nur Ohmsche Verluste werden berücksichtigt.
(2) Parameter wie (1), aber zusätzlich a_1=1 dB/(km · MHz):
Linearer Anstieg von a_K(f) zwischen 20 dB und 50 dB, \left| H_K(f)\right| fällt beidseitig exponentiell ab.
(3)   Parameter wie (1), aber a_0=0, a_1=0, a_2=1 dB/(km · MHz1/2).
a_K(f) und \left| H_K(f)\right| werden ausschließlich durch den Skineffekt bestimmt. a_K(f) ist proportional zu f^{1/2}.
(4)   Parameter wie (1), aber nun mit der Einstellung „Koaxialkabel 2.6/9.5 mm“ (Normalkoaxialkabel):
Es überwiegt der Skineffekt; a_k (f=30 MHz)=13.05 dB; ohne a_0: 13.04 dB, ohne a_1=12.92 dB.
(5)   Parameter wie (1), aber nun mit der Einstellung „Koaxialkabel 1.2/4.4 mm“ (Kleinkoaxialkabel):
Wieder überwiegt der Skineffekt; a_k (f=30 MHz)=28.66 dB; ohne a_0: 28.59 dB, ohne a_1=28.48 dB.
(6)   Nur roter Parametersatz, l=1 km, b=30 MHz, r=0, Einstellung „Zweidrahtleitung 0.4 mm“.
Skineffekt ist auch hier dominant; a_k (f=30 MHz)=111.4 dB; ohne k_1: 106.3 dB.
(7)   Parameter wie (6), aber nun Halbierung der Kabellänge (l=0.5 km):
Auch die Dämpfungswerte werden halbiert: a_k (f=30 MHz)=55.7 dB; ohne k_1: 53.2 dB.
(8)   Parameter wie (7), dazu im blauen Parametersatz die umgerechneten Werte der Zweidrahtleitung:
Sehr gute Approximation der k-Parameter durch die a-Parameter; Abweichung < 0.4 dB.
(9)   Parameter wie (8), aber nun Approximation auf die Bandbreite B=20 MHz:
Noch bessere Approximation der k-Parameter durch die a-Parameter; Abweichung < 0.15 dB.
(10)   Nur blauer Parametersatz, l=1 km, B=30 MHz, r=0, a_0=a_1=a_2=0; unten Darstellung \left| H_K(f)\right|^2:
Im gesamten Bereich ist \left| H_K(f)\right|^2=1; der Integralwert ist somit 2B=60 (in MHz).
(11)   Parameter wie (10), aber nun mit Einstellung „Koaxialkabel 2.6/9.5 mm“ (Normalkoaxialkabel):
\left| H_K(f)\right|^2 ist bei f=1 etwa 1 und steigt zu den Rändern bis ca. 20. Der Integralwert ist ca. 550.
(12)   Parameter wie (11), aber nun mit der deutlich größeren Kabellänge l=5 km:
Deutliche Verstärkung des Effekts; Anstieg bis ca. 3.35\cdot 10^6 am Rand und Integralwert 2.5\cdot 10^7.
(13)   Parameter wie (12), aber nun mit Rolloff-Faktor r=0.5:
Deutliche Abschwächung des Effekts; Anstieg bis ca. 5.25\cdot 10^4 (f ca. 20 MHz), Integralwert ca. 1.07\cdot 10^6.
(14)   Parameter wie (13), aber ohne Berücksichtigung der Ohmschen Verluste (a_0=0):
Nahezu gleichbleibendes Ergebnis; Anstieg bis ca. 5.15\cdot 10^4 (f ca. 20 MHz), Integralwert ca. 1.05\cdot 10^6.
(15)   Parameter wie (14), aber auch ohne Berücksichtigung der Querverluste (a_1=0):
Ebenfalls kein großer Unterschied; Anstieg bis ca. 4.74\cdot 10^4 (f ca. 20 MHz), Integralwert ca. 0.97\cdot 10^6.
(16)   Nur roter Parametersatz, l=1 km, B=30 MHz, r=0.5, Einstellung „Zweidrahtleitung 0.4 mm“:
Anstieg bis ca. 3\cdot 10^8 (f ca. 23 MHz), Integralwert ca. 4.55\cdot 10^9; ohne k_1: 0.93\cdot 10^8 (f ca. 23 MHz) bzw. 1.41\cdot 10^9.

Quellenverzeichnis

Open Applet in a new tab

  1. Jump up to: 1.0 1.1 Wellhausen, H. W.: Dämpfung, Phase und Laufzeiten bei Weitverkehrs–Koaxialpaaren. Frequenz 31, S. 23-28, 1977.
  2. Jump up to: 2.0 2.1 Pollakowski, M.; Wellhausen, H.W.: Eigenschaften symmetrischer Ortsanschlusskabel im Frequenzbereich bis 30 MHz. Mitteilung aus dem Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom AG, Darmstadt, Verlag für Wissenschaft und Leben Georg Heidecker, 1995.