Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 1.6Z: Interpretation of the Frequency Response"

From LNTwww
Line 3: Line 3:
  
 
[[File:P_ID862__LZI_Z_1_6.png|right|frame|Impulsantwort und Eingangssignale]]  
 
[[File:P_ID862__LZI_Z_1_6.png|right|frame|Impulsantwort und Eingangssignale]]  
Die Aufgabe soll den Einfluss eines Tiefpasses H(f) auf cosinusförmige Signale der Form
+
Die Aufgabe soll den Einfluss eines Tiefpasses  H(f)  auf cosinusförmige Signale der Form
 
:xi(t)=Axcos(2πfit)
 
:xi(t)=Axcos(2πfit)
veranschaulichen. In der Grafik sehen Sie die Signale  xi(t), wobei der Index  i  die Frequenz in  kHz  angibt. So beschreibt  x2(t)  ein  $2 \hspace{0.05cm} \rm  kHz$–Signal.
+
veranschaulichen. In der Grafik sehen Sie die Signale  xi(t), wobei der Index  i  die Frequenz in  kHz  angibt. So beschreibt  x2(t)  ein  $2 \hspace{0.09cm} \rm  kHz$–Signal.
  
Die Signalamplitude beträgt jeweils  Ax=1V. Das Gleichsignal x0(t) ist als Grenzfall eines Cosinussignals mit der Frequenz f0=0 zu interpretieren.
+
Die Signalamplitude beträgt jeweils  Ax=1V. Das Gleichsignal  x0(t)  ist als Grenzfall eines Cosinussignals mit der Frequenz  f0=0 zu interpretieren.
  
Die obere Skizze zeigt die rechteckige Impulsantwort h(t) des Tiefpasses. Dessen Frequenzgang lautet:
+
Die obere Skizze zeigt die rechteckige Impulsantwort  h(t)  des Tiefpasses. Dessen Frequenzgang lautet:
 
:H(f)=si(πf/Δf).
 
:H(f)=si(πf/Δf).
 
Aufgrund der Linearität und der Tatsache, dass  H(f)  reell und gerade ist, sind die Ausgangssignale ebenfalls cosinusförmig:
 
Aufgrund der Linearität und der Tatsache, dass  H(f)  reell und gerade ist, sind die Ausgangssignale ebenfalls cosinusförmig:
 
:yi(t)=Aicos(2πfit).
 
:yi(t)=Aicos(2πfit).
Gesucht werden die Signalamplituden  Ai  am Ausgang für verschiedene Frequenzen fi, wobei die Lösung ausschließlich im Zeitbereich gefunden werden soll.  
+
*Gesucht werden die Signalamplituden  Ai  am Ausgang für verschiedene Frequenzen  fi, wobei die Lösung ausschließlich im Zeitbereich gefunden werden soll.  
 +
 
 +
*Dieser etwas umständliche Lösungsweg soll dazu dienen, den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Zeit– und Frequenzbereich deutlich zu machen.
 +
 
 +
 
  
Dieser etwas umständliche Lösungsweg soll dazu dienen, den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Zeit– und Frequenzbereich deutlich zu machen.
 
  
  
Line 41: Line 44:
  
  
{Geben Sie die äquivalente Bandbreite von H(f) an.
+
{Geben Sie die äquivalente Bandbreite von  H(f)  an.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
Δf =  { 2 3% }  kHz
 
Δf =  { 2 3% }  kHz
  
  
{Berechnen Sie allgemein die Amplitude Ai in Abhängigkeit von xi(t) und h(t). <br>Welche der folgenden Punkte sind bei der Berechnung zu berücksichtigen?
+
{Berechnen Sie allgemein die Amplitude&nbsp; Ai&nbsp; in Abhängigkeit von&nbsp; xi(t)&nbsp; und&nbsp; h(t). Welche der folgenden Punkte sind bei der Berechnung zu berücksichtigen?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
+ Beim Cosinussignal gilt &nbsp;Ai=yi(t=0).
 
+ Beim Cosinussignal gilt &nbsp;Ai=yi(t=0).
Line 53: Line 56:
  
  
{Welche der folgenden Ergebnisse treffen für A0,A2 und A4 zu? Es gilt weiterhin Ai=yi(t=0).
+
{Welche der folgenden Ergebnisse treffen für&nbsp; A0,A2&nbsp; und&nbsp; A4&nbsp; zu? &nbsp; Es gilt weiterhin&nbsp; Ai=yi(t=0).
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
- A0=0.
 
- A0=0.
Line 63: Line 66:
  
  
{Berechnen Sie die Amplituden A1 und A3 für ein 1 kHz&ndash; bzw. 3 kHz&ndash;Signal. <br>Interpretieren Sie die Ergebnisse anhand der Spektralfunktionen.
+
{Berechnen Sie die Amplituden&nbsp; A1&nbsp; und&nbsp; A3&nbsp; für ein&nbsp; 1 kHz&ndash; bzw.&nbsp; 3 kHz&ndash;Signal. <br>Interpretieren Sie die Ergebnisse anhand der Spektralfunktionen.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
A1 =  { 0.637 5%  }  V
 
A1 =  { 0.637 5%  }  V

Revision as of 11:14, 23 October 2019

Impulsantwort und Eingangssignale

Die Aufgabe soll den Einfluss eines Tiefpasses  H(f)  auf cosinusförmige Signale der Form

xi(t)=Axcos(2πfit)

veranschaulichen. In der Grafik sehen Sie die Signale  xi(t), wobei der Index  i  die Frequenz in  kHz  angibt. So beschreibt  x2(t)  ein  2kHz–Signal.

Die Signalamplitude beträgt jeweils  Ax=1V. Das Gleichsignal  x0(t)  ist als Grenzfall eines Cosinussignals mit der Frequenz  f0=0 zu interpretieren.

Die obere Skizze zeigt die rechteckige Impulsantwort  h(t)  des Tiefpasses. Dessen Frequenzgang lautet:

H(f)=si(πf/Δf).

Aufgrund der Linearität und der Tatsache, dass  H(f)  reell und gerade ist, sind die Ausgangssignale ebenfalls cosinusförmig:

yi(t)=Aicos(2πfit).
  • Gesucht werden die Signalamplituden  Ai  am Ausgang für verschiedene Frequenzen  fi, wobei die Lösung ausschließlich im Zeitbereich gefunden werden soll.
  • Dieser etwas umständliche Lösungsweg soll dazu dienen, den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Zeit– und Frequenzbereich deutlich zu machen.





Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Einige systemtheoretische Tiefpassfunktionen.
  • Entgegen der sonst üblichen Definition der Amplitude können die „Ai” durchaus negativ sein. Dies entspricht dann der Funktion „Minus-Cosinus”.




Fragebogen

1

Welcher Tiefpass liegt hier vor?

Idealer Tiefpass,
Spalttiefpass,
Gaußtiefpass.

2

Geben Sie die äquivalente Bandbreite von  H(f)  an.

Δf = 

 kHz

3

Berechnen Sie allgemein die Amplitude  Ai  in Abhängigkeit von  xi(t)  und  h(t). Welche der folgenden Punkte sind bei der Berechnung zu berücksichtigen?

Beim Cosinussignal gilt  Ai=yi(t=0).
Es gilt  yi(t)=xi(t)·h(t).
Es gilt  yi(t)=xi(t)h(t).

4

Welche der folgenden Ergebnisse treffen für  A0,A2  und  A4  zu?   Es gilt weiterhin  Ai=yi(t=0).

A0=0.
A0=1V.
A2=0.
A2=1V.
A4=0.
A4=1V.

5

Berechnen Sie die Amplituden  A1  und  A3  für ein  1 kHz– bzw.  3 kHz–Signal.
Interpretieren Sie die Ergebnisse anhand der Spektralfunktionen.

A1 = 

 V
A3 = 

 V


Musterlösung

(1)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:   Es handelt sich um einen Spalttiefpass.


(2)  Die (äquivalente) Zeitdauer der Impulsantwort ist Δt = 0.5 \ \rm ms. Die äquivalente Bandbreite ist gleich dem Kehrwert:

Δf = 1/Δt \ \rm \underline{= \ 2 \ kHz}.


(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Da y_i(t) cosinusförmig ist, ist die Amplitude A_i = y_i(t = 0). Das Ausgangssignal wird hier über die Faltung berechnet:
A_i = y_i (t=0) = \int\limits_{ - \infty }^{ + \infty } {x_i ( \tau )} \cdot h ( {0 - \tau } ) \hspace{0.1cm}{\rm d}\tau.
  • Berücksichtigt man die Symmetrie und die zeitliche Begrenzung von h(t), so kommt man zum Ergebnis:
A_i = \frac{A_x}{\Delta t} \cdot \int\limits_{ - \Delta t /2 }^{ + \Delta t /2 } {\rm cos}(2\pi f_i \tau )\hspace{0.1cm}{\rm d}\tau.


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2, 3 und 5:

  • Beim Gleichsignal  x_0(t) = A_x  ist  f_i = 0  zu setzen und man erhält  A_0 = A_x \ \rm \underline{ = \ 1 \hspace{0.05cm} V}.
  • Dagegen verschwindet bei den Cosinusfrequenzen  f_2 = 2 \ \rm kHz  und  f_4 = 4 \ \rm kHz  jeweils das Integral, da dann genau über eine bzw. zwei Periodendauern zu integrieren ist: A_2 \ \rm \underline{ = \hspace{0.05cm} 0} und A_4 \hspace{0.05cm} \rm \underline{ = \ 0}.
  • Im Frequenzbereich entsprechen die hier behandelten Fälle:
H(f=0) = 1, \hspace{0.3cm}H(f=\Delta f) = 0, \hspace{0.3cm}H(f=2\Delta f) = 0.


(5)  Das Ergebnis der Teilaufgabe (3) lautet unter Berücksichtigung der Symmetrie für f_i = f_1:

A_1= \frac{2A_x}{\Delta t} \cdot \int\limits_{ 0 }^{ \Delta t /2 } {\rm cos}(2\pi f_1 \tau )\hspace{0.1cm}{\rm d}\tau = \frac{2A_x}{2\pi f_1 \cdot \Delta t} \cdot {\rm sin}(2\pi f_1 \frac{\Delta t}{2} )= A_x \cdot {\rm si}(\pi f_1 \Delta t ).
  • Mit f_1 · Δt = 0.5 lautet somit das Ergebnis:
A_1 = A_x \cdot {\rm si}(\frac{\pi}{2} ) = \frac{2A_x}{\pi} \hspace{0.15cm}\underline{= 0.637\,{\rm V}}.
  • Entsprechend erhält man mit f_3 · Δt = 1.5:
A_3 = A_x \cdot {\rm si}({3\pi}/{2} ) = -\frac{2A_x}{3\pi} = -{A_1}/{3}\hspace{0.15cm}\underline{= -0.212\,{\rm V}}.
  • Genau zu den gleichen Ergebnissen – aber deutlich schneller – kommt man durch die Anwendung der Gleichung :A_i = A_x · H(f = f_i).
  • Bereits aus den Grafiken auf der Angabenseite erkennt man, dass das Integral über x_1(t) im markierten Bereich positiv und das Integral über x_3(t) negativ ist.
  • Es ist allerdings anzumerken, dass man im Allgemeinen als Amplitude meist den Betrag bezeichnet (siehe Hinweis auf der Angabenseite).