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Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.1Z: High-Pass System"

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[[Category:Exercises for Signal Representation|^4. Bandpassartige Signale^]]
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[[Category:Exercises for Signal Representation|^4.1 Differences and Similarities of LP and BP Signals^]]

Revision as of 21:34, 24 November 2020

Beispiele für Tiefpass und Hochpass

Die auf der Seite  Eigenschaften von Bandpass-Signalen  dargestellten Beziehungen gelten nicht nur für Signale und Spektren, sondern in gleicher Weise auch für

  • den Frequenzgang  H(f)  und
  • die Impulsantwort  h(t)


eines LZI-Systems. Auch diese stehen über die  Fouriertransformation  im Zusammenhang. Nähere Informationen hierzu finden Sie im Buch  Lineare zeitinvariante Systeme.

Die Schaltung gemäß der oberen Grafik ist die einfachste Realisierung eines Tiefpasses:

  • Für sehr hohe Frequenzen wirkt die Kapazität  C  als Kurzschluss, so dass hochfrequente Anteile im Ausgangssignal nicht mehr enthalten sind.
  • Dagegen werden niederfrequente Signalanteile durch den Spannungsteiler nur unmerklich abgeschwächt.
  • Mit der 3dB–Grenzfrequenz  fG  gilt für den Frequenzgang:
HTP(f)=11+jf/fG=|HTP(f)|ejφTP(f).

Im zweiten Gleichungsteil ist der Frequenzgang  HTP(f)  nach Betrag und Phase aufgespalten.

Die Impulsantwort  hTP(t)  erhält man durch Fouriertransformation von  HTP(f), wobei die Zeitkonstante  τ=RC=1/(2πfG)  zu setzen ist.

Für  t<0  ist die Impulsantwort identisch Null, für positive Zeiten gilt:

hTP(t)=1τet/τ.

Die unten dargestellte Schaltung beschreibt einen Hochpass, dessen Frequenzgang  HHP(f)  und Impulsantwort  hHP(t)  in dieser Aufgabe ermittelt werden sollen. Ein solcher Hochpass kann auch als Grenzfall eines Bandpasses interpretiert werden.





Hinweis:



Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen sind beim TP-System zutreffend?

Der Gleichsignalübertragungsfaktor beträgt  HTP(f=0)=2.
|HTP(f)|  ist bei  f=fG  um  2  kleiner als bei  f=0.
Die Phasenfunktion lautet:   φTP(f)=arctan(f/fG).

2

Begründen Sie, warum stets  HHP(f)=1HTP(f)  gelten muss. Berechnen Sie  HHP(f), insbesondere den Wert bei  f=0.

HHP(f=0) = 

3

Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend?

Es gilt  |HHP(f=fG)|=1|HTP(f=fG)|.
Es gilt  |HHP(f=fG)|=|HTP(f=fG)|.
Für positive Frequenzen gilt:   φHP(f)=φTP(f)π/2.

4

Berechnen Sie die Impulsantwort  hTP(t). Interpretieren Sie das Ergebnis. Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

Es gilt  hHP(t)=τ/tet/τ.
Es gilt  hHP(t)=δ(t)1/τet/τ.
Zum Zeitpunkt  t=0  ist die Impulsantwort unendlich groß.
Zum Zeitpunkt  t=τ  ist die Impulsantwort gleich e/τ.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Der Gleichsignalübertragungsfaktor ist  HTP(f=0)=1.
  • Für den Betragsfrequenzgang gilt:
|HTP(f)|=11+(f/fG)2.
  • Somit ist der Wert bei  fG gleich 1/2. Die Leistungsübertragungsfunktion  |HTP(f)|2  ist daher bei  f=fG  nur halb so groß als bei  f=0, worauf die Bezeichnung „3dB–Grenzfrequenz” für  fG  zurückzuführen ist.
  • Die Phasenfunktion wird allgemein nach folgender Gleichung berechnet:
φTP(f)=arctanIm[HTP(f)]Re[HTP(f)].
  • Mit der konjugiert–komplexen Erweiterung erhält man:
HTP(f)=11(f/fG)2jf/fG1(f/fG)2.
  • Setzt man dieses Ergebnis in obige Gleichung ein, so ergibt sich:
φTP(f)=arctan(f/fG).
  • Der Verlauf ist ausgehend von  0  (bei  f=0)  über  π/2  (bei  f=fG)  bis zu  π  (bei  f)  monoton steigend.



(2)  Auf der Seite Eigenschaften von Bandpass-Signalen wurde gezeigt, dass ein jedes Bandpass–Signal als Differenz zweier Tiefpass–Signale dargestellt werden kann.

Tiefpass– und Hochpass–Spektrum

Gleiches gilt für Frequenzgänge:

HBP(f)=H1(f)H2(f).
  • Setzt man  H2(f)=HTP(f)  und betrachtet  H1(f)=1  als Grenzfall einer Tiefpassfunktion mit unendlich großer Bandbreite, so ergibt sich:
HHP(f)=1HTP(f).
  • Wie die Grafik zeigt, ist das Ergebnis wegen  H1(f)=1  nun ein Hochpass. Mit der vorgegebenen Tiefpassfunktion  HTP(f)  erhält man weiter:
HHP(f)=111+jf/fG=jf/fG1+jf/fG.
  • Für  f=0  ergibt sich  HHP(f=0)=0_. Anzumerken ist, dass die tatsächliche (komplexe) Funktion  HTP(f)  und nicht deren Betrag zu substrahieren ist. Daher ist die obige Skizze nur qualitativ zu verstehen.


Zum genau gleichen Ergebnis kommt man ausgehend von der konkreten Schaltung auf der Angabenseite. Entsprechend einem frequenzabhängigen Spannungsteiler mit den Widerständen  R  und  1/(jωC)  gilt:

HHP(f)=RR+1/(jωC)=jωCR1+jωCR=jf/fG1+jf/fG.


(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Die Betragsfunktion des Hochpasses lautet:
|HHP(f)|=|f/fG|1+(f/fG)2.
  • Bei der Grenzfrequenz  fG  sind somit die Beträge von Hochpass– und Tiefpass–Frequenzgang gleich groß, und zwar jeweils  0.707.
  • Dagegen ist die erste Aussage offensichtlich falsch:  Demnach müsste sich nämlich der Wert  |H_{HP}(f = f_{\rm G})| = 1 – 0.707 \approx 0.293  ergeben.
Tiefpass– und Hochpass–Phasengang
  • Der unter  (2)  berechnete Frequenzgang kann auch wie folgt dargestellt werden:
H_{\rm HP}(f) = \frac{( f / f_{\rm G})^2 + {\rm j} \cdot f / f_{\rm G}}{{1 + ( f / f_{\rm G})^2}} .
Damit ergibt sich für die Phasenfunktion:
\varphi_{\rm HP}(f) =-\arctan\frac{f / f_{\rm G}}{( f / f_{\rm G})^2}= -{\rm arcctg} ({f}/{f_{\rm G}})
\Rightarrow \hspace{0.3cm}\varphi_{\rm HP}(f) = {\rm arctan} (\frac{f}{f_{\rm G}}) - \frac{\pi}{2}= \varphi_{\rm TP}(f)- \frac{\pi}{2}.
  • Bei positiven Frequenzen ergibt sich also bis auf eine Verschiebung um  \pi /2  nach unten der gleiche Verlauf wie beim Tiefpass-System. Da die Phasenfunktion ungerade ist, gibt es bei negativen Frequenzen eine Verschiebung um  \pi /2  nach oben.



(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Aufgrund der Linearität der Fourier(rück)transformation gilt für den Zeitverlauf für  t > 0:
h_{\rm HP}(t) = h_1(t) - h_2(t)= \delta(t) - \frac{1}{\tau}\cdot {\rm e}^{-t / \tau} .
  • Die Diracfunktion ist die Fourierrücktransformierte der konstanten Frequenzfunktion „1”.
  • Der zweite Anteil ist bis auf das Vorzeichen identisch mit der TP–Impulsantwort.
  • Die Diracfunktion bewirkt, dass  h_{\rm HP}(t)  zum Zeitpunkt  t = 0  unendlich groß ist. Dagegen gilt für  t = \tau:
h_{\rm HP}(t = \tau) = - \frac{1}{\tau}\cdot {\rm e}^{-1} = - {{\rm e}\cdot \tau}^{-1}.
  • Die letzte Aussage ist somit aufgrund des Vorzeichens ebenfalls falsch.