Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 2.1Z: Which Tables Describe Groups?"
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* Zahlen, beispielsweise $z_0 = 0, \ z_1 = 1, \ z_2 = 2$, | * Zahlen, beispielsweise $z_0 = 0, \ z_1 = 1, \ z_2 = 2$, | ||
* algebraische Ausdrücke wie $z_0 = A, \ z_1 = B, \ z_2 = C$, | * algebraische Ausdrücke wie $z_0 = A, \ z_1 = B, \ z_2 = C$, | ||
− | * irgendwas, beispielsweise $z_0 = \ | + | * irgendwas, beispielsweise $z_0 = \ "\hspace{-0.05cm}{\rm Apfel}\hspace{0.05cm}", \ z_1 = \ "\hspace{-0.05cm}{\rm Birne}\hspace{0.05cm}", \ z_2 = \ "\hspace{-0.05cm}{\rm Citrone}\hspace{0.05cm}"$. |
− | Eine Gruppe $(G, \ | + | Eine Gruppe $(G, \ "+")$ hinsichtlich der Addition ergibt sich dann, wenn durch eine Tabelle die "$+$"–Verknüpfung zwischen je zwei Elementen so definiert wurde, dass folgende Bedingungen erfüllt sind (die Laufvariablen $i, \ j, \ k$ können dabei jeweils die Werte $0, \ 1, \ 2$ annehmen): |
* Für alle $z_i ∈ G$ und $z_j ∈ G$ gilt $(z_i + z_j) ∈ G$ ⇒ '''Closure–Kriterium'''. Die Bedingung muss auch für $i = j$ erfüllt sein. | * Für alle $z_i ∈ G$ und $z_j ∈ G$ gilt $(z_i + z_j) ∈ G$ ⇒ '''Closure–Kriterium'''. Die Bedingung muss auch für $i = j$ erfüllt sein. | ||
* Für alle $z_i, \ z_j, \ z_k$ gilt $(z_i + z_j) + z_k = z_i + (z_j + z_k)$ ⇒ '''Assoziativgesetz'''. | * Für alle $z_i, \ z_j, \ z_k$ gilt $(z_i + z_j) + z_k = z_i + (z_j + z_k)$ ⇒ '''Assoziativgesetz'''. | ||
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+ Auch die Bedingung einer Abelschen Gruppe wird erfüllt. | + Auch die Bedingung einer Abelschen Gruppe wird erfüllt. | ||
− | {Ändert sich etwas gegenüber Teilaufgabe '''(1)''', wenn die Elemente $\rm A, \ \ B, \ \ C$ nun für | + | {Ändert sich etwas gegenüber Teilaufgabe '''(1)''', wenn die Elemente $\rm A, \ \ B, \ \ C$ nun für "$\hspace{-0.01cm}\rm Apfel\hspace{0.01cm}$", "$\rm Birne$" und "$\rm Zitrone$" stehen? |
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− | Damit sind alle Bedingungen für eine additive Gruppe erfüllt. Die Gültigkeit des Kommutativgesetzes erkennt man aus der Symmetrie der Additionstabelle zur Diagonalen. Damit ist die Gruppe auch | + | Damit sind alle Bedingungen für eine additive Gruppe erfüllt. Die Gültigkeit des Kommutativgesetzes erkennt man aus der Symmetrie der Additionstabelle zur Diagonalen. Damit ist die Gruppe auch "abelsch". |
''Übrigens:'' Die (rote) Additionstabelle ergibt sich aus der grünen Tabelle durch die Umbenennungen $0 → \rm C, \ 1 → A$ und $2 → \rm B$ und anschließender $\rm ABC$–Sortierung. | ''Übrigens:'' Die (rote) Additionstabelle ergibt sich aus der grünen Tabelle durch die Umbenennungen $0 → \rm C, \ 1 → A$ und $2 → \rm B$ und anschließender $\rm ABC$–Sortierung. | ||
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*Alle Aussagen sind allein durch die Additionstabelle bestimmt und nicht durch die Bedeutung der Elemente. | *Alle Aussagen sind allein durch die Additionstabelle bestimmt und nicht durch die Bedeutung der Elemente. | ||
− | *Auch der Autor dieser Aufgabe kann allerdings nicht tiefergehend begründen, warum die Modulo–3–Addition von | + | *Auch der Autor dieser Aufgabe kann allerdings nicht tiefergehend begründen, warum die Modulo–3–Addition von "$\rm Apfel$" und "$\rm Birne$" das neutrale Element "$\rm Citrone$" ergibt. |
Revision as of 15:21, 28 May 2021
In dieser Aufgabe betrachten wir Mengen mit jeweils drei Elementen, allgemein bezeichnet mit $\{z_0, \, z_1, \, z_2\}$. Die Elemente können dabei sein:
- Zahlen, beispielsweise $z_0 = 0, \ z_1 = 1, \ z_2 = 2$,
- algebraische Ausdrücke wie $z_0 = A, \ z_1 = B, \ z_2 = C$,
- irgendwas, beispielsweise $z_0 = \ "\hspace{-0.05cm}{\rm Apfel}\hspace{0.05cm}", \ z_1 = \ "\hspace{-0.05cm}{\rm Birne}\hspace{0.05cm}", \ z_2 = \ "\hspace{-0.05cm}{\rm Citrone}\hspace{0.05cm}"$.
Eine Gruppe $(G, \ "+")$ hinsichtlich der Addition ergibt sich dann, wenn durch eine Tabelle die "$+$"–Verknüpfung zwischen je zwei Elementen so definiert wurde, dass folgende Bedingungen erfüllt sind (die Laufvariablen $i, \ j, \ k$ können dabei jeweils die Werte $0, \ 1, \ 2$ annehmen):
- Für alle $z_i ∈ G$ und $z_j ∈ G$ gilt $(z_i + z_j) ∈ G$ ⇒ Closure–Kriterium. Die Bedingung muss auch für $i = j$ erfüllt sein.
- Für alle $z_i, \ z_j, \ z_k$ gilt $(z_i + z_j) + z_k = z_i + (z_j + z_k)$ ⇒ Assoziativgesetz.
- Es gibt ein hinsichtlich Addition neutrales Element ⇒ $N_{\rm A} ∈ G$, so dass für alle $z_i ∈ G$ gilt: $z_i + N_{\rm A} = z_i$.
- Für alle $z_i ∈ G$ gibt es ein hinsichtlich Addition inverses Element ⇒ ${\rm Inv}_{\rm A}(z_i) ∈ G$, so dass $z_i + {\rm Inv}_{\rm A}(z_i) = N_{\rm A}$ gilt.
Wird zudem für alle $z_i ∈ G$ und $z_j ∈ G$ noch das Kommutativgesetz ⇒ $z_i + z_j = z_j + z_i$ erfüllt, so spricht man von einer kommutativen Gruppe oder – nach dem norwegischen Mathematiker Niels Hendrik Abel – von einer Abelschen Gruppe.
Die Zahlenmenge $\{0, \, 1, \, 2\}$ ist eine Abelsche (kommutative) Gruppe.
- Entsprechend der grün umrandeten Additionstabelle in obiger Grafik ist hier die Addition modulo $3$ zu verstehen.
- Somit ist auch die Summe stets $0, \ 1$ oder $2$.
- Das neutrale Element ist $N_{\rm A} = 0$ und das zu $z_i$ inverse Element ${\rm Inv}_{\rm A}(z_i) = -z_i$:
- $${\rm Inv_A}(0) = 0 \hspace{0.05cm},\hspace{0.5cm}{\rm Inv_A}(1) = (-1)\hspace{0.15cm}{\rm mod}\hspace{0.15cm}3 = 2 \hspace{0.05cm},\hspace{0.5cm}{\rm Inv_A}(2) = (-2)\hspace{0.15cm}{\rm mod}\hspace{0.15cm}3 = 1 \hspace{0.05cm}.$$
In dieser Aufgabe sollen Sie überprüfen, ob auch die beiden weiteren in der obigen Grafik dargestellten Additionstabellen jeweils zu einer algebraischen Gruppe gehören.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Einige Grundlagen der Algebra.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Definition und Beispiele einer algebraischen Gruppe.
Fragebogen
Musterlösung
- Das neutrale Element $N_{\rm A} = {\rm C}$ erkennt man aus der letzten Zeile der Additionstabelle.
- Aus der Bedingung $z_i + {\rm Inv}_{\rm A}(z_i) = N_{\rm A} = {\rm C}$ erhält man:
- $\rm Inv_A(A) = B$, da an der zweiten Stelle der ersten Zeile das einzige $\rm C$ steht,
- $\rm Inv_A(B) = A$, da an der ersten Stelle der zweiten Zeile das einzige $\rm C$ steht,
- $\rm Inv_A(C) = C$, da an der letzten Stelle der dritten Zeile das einzige $\rm C$ steht.
- Das Assoziativgesetz überprüfen wir (unzulässigerweise) nur an einem einzigen Beispiel. Durch zweimalige Anwendung der Additionstabelle erhält man beispielsweise $\rm (A + B) + C = C + C=C$. Das gleiche Ergebnis ergibt sich für $\rm A + (B + C) = A + B = C$.
Damit sind alle Bedingungen für eine additive Gruppe erfüllt. Die Gültigkeit des Kommutativgesetzes erkennt man aus der Symmetrie der Additionstabelle zur Diagonalen. Damit ist die Gruppe auch "abelsch".
Übrigens: Die (rote) Additionstabelle ergibt sich aus der grünen Tabelle durch die Umbenennungen $0 → \rm C, \ 1 → A$ und $2 → \rm B$ und anschließender $\rm ABC$–Sortierung.
(2) Richtig ist Nein:
- Alle Aussagen sind allein durch die Additionstabelle bestimmt und nicht durch die Bedeutung der Elemente.
- Auch der Autor dieser Aufgabe kann allerdings nicht tiefergehend begründen, warum die Modulo–3–Addition von "$\rm Apfel$" und "$\rm Birne$" das neutrale Element "$\rm Citrone$" ergibt.
(3) Die beiden ersten Aussagen treffen zu im Gegensatz zur letzten:
- Das Kommutativgesetz wird verletzt (keine Symmetrie bezüglich der Tabellendiagonalen). Beispielsweise gilt:
- $$ {\rm a} + {\rm b} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm b} \hspace{0.5cm} \ne \hspace{0.5cm} {\rm b} + {\rm a} = {\rm c} \hspace{0.05cm},$$
- $${\rm a} + {\rm c} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm c} \hspace{0.5cm} \ne \hspace{0.5cm} {\rm c} + {\rm a} = {\rm b} \hspace{0.05cm},$$
- $${\rm b} + {\rm c} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm b} \hspace{0.5cm} \ne \hspace{0.5cm} {\rm c} + {\rm b} = {\rm c} \hspace{0.05cm} \hspace{0.05cm}.$$
- Damit ist die hier betrachtete Verknüpfung keine Abelsche (kommutative) Gruppe.
- Mehr noch, wegen der Verletzung des Assoziativgesetzes liegen hier bereits die Grundvoraussetzungen einer Gruppe nicht vor. Beispielsweise gilt:
- $${\rm c} + ({\rm c} + {\rm c}) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm c} + {\rm a} = {\rm b} \hspace{0.05cm},$$
- $$({\rm c} + {\rm c}) + {\rm c} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm a} + {\rm c} = {\rm c} \hspace{0.05cm}.$$