Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.7Z: About the Water Filling Algorithm"
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* Der <u>Lösungsvorschlag 3</u> ist aber ebenfalls richtig: Bei gleich guten Kanälen spricht nichts dagegen, alle K Kanäle mit gleicher Leistung ⇒ P1=P2= ... =PK=PX/K zu versorgen. | * Der <u>Lösungsvorschlag 3</u> ist aber ebenfalls richtig: Bei gleich guten Kanälen spricht nichts dagegen, alle K Kanäle mit gleicher Leistung ⇒ P1=P2= ... =PK=PX/K zu versorgen. | ||
Revision as of 16:32, 28 May 2021
Wir betrachten K parallele Gaußsche Kanäle (AWGN) mit unterschiedlichen Störleistungen σ2k, wobei 1≤k≤K gelten soll. Die Grafik verdeutlicht diese Konstellation am Beispiel K=4.
Die Sendeleistung in den einzelnen Kanälen wird mit Pk bezeichnet, deren Summe den vorgegebenen Wert PX nicht überschreiten darf:
- P1+...+PK=K∑k=1E[X2k]≤PX.
Sind die Zufallsgrößen X1, ... , XK gaußisch, so kann für die (gesamte) Transinformation zwischen dem Eingang X und dem Ausgang Y geschrieben werden:
- I(X1,...,XK;Y1,...,YK)=1/2⋅K∑k=1log2(1+Pkσ2k),Ergebnisinbit.
Das Maximum hierfür ist die Kanalkapazität des Gesamtsystems, wobei sich die Maximierung auf die Aufteilung der Gesamtleistung PX auf die einzelnen Kanäle bezieht:
- CK(PX)=max
Diese Maximierung kann mit dem Water–Filling–Algorithmus geschehen, der in obiger Grafik für K = 4 dargestellt ist.
In der vorliegenden Aufgabe soll dieser Algorithmus angewendet werden, wobei von folgenden Voraussetzungen auszugehen ist:
- Zwei parallele Gaußkanäle ⇒ K = 2,
- Normierte Störleistungen \sigma_1^2 = 1 und \sigma_2^2 = 4,
- Normierte Sendeleistungen P_X = 10 bzw. P_X = 3.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel AWGN–Kanalkapazität bei wertkontinuierlichem Eingang.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Parallele Gaußkanäle.
- Da die Ergebnisse in „bit" angegeben werden sollen, wird in den Gleichungen der Logarithmus zur Basis 2 verwendet: \log_2.
Fragebogen
Musterlösung
- Nach den Ausführungen im Theorieteil ist „Water–Filling" ⇒ Vorschlag 2 anzuwenden, wenn ungleiche Bedingungen vorliegen.
- Der Lösungsvorschlag 3 ist aber ebenfalls richtig: Bei gleich guten Kanälen spricht nichts dagegen, alle K Kanäle mit gleicher Leistung ⇒ P_1 = P_2 = ... = P_K = P_X/K zu versorgen.
(2) Für die Transinformation gilt bei gleicher Leistungsaufteilung:
- I(X_1, X_2\hspace{0.05cm};\hspace{0.05cm}Y_1, Y_2) \ = \ {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{5}{1} \right ) +{1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{5}{4} \right )=1.292\,{\rm bit}+ 0.585\,{\rm bit} \hspace{0.15cm}\underline{= 1.877\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.
(3) Entsprechend nebenstehender Skizze muss gelten:
- P_2 = P_1 - (\sigma_2^2 - \sigma_1^2) = P_1 -3\hspace{0.3cm}\text{wobei }\hspace{0.3cm}P_1 + P_2 = P_X = 10
- \Rightarrow \hspace{0.3cm} P_1 + (P_1 -3) = 10\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} 2 \cdot P_1 = 13 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \underline{P_1 = 6.5}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm}\underline{P_2 = 3.5}\hspace{0.05cm}.
(4) Die Kanalkapazität gibt die maximale Transinformation an. Das Maximum liegt durch die bestmögliche Leistungsaufteilung gemäß der Teilaufgabe (3) bereits fest. Für P_X = 10 gilt:
- C={1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{6.5}{1} \right ) +{1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{3.5}{4} \right )
- \Rightarrow\hspace{0.3cm} C=1.453\,{\rm bit}+ 0.453\,{\rm bit} \hspace{0.15cm}\underline{= 1.906\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.
(5) Für P_X = 3 erhält man bei gleicher Leistungsaufteilung (P_1 = P_2 =1.5):
- I(X_1, X_2\hspace{0.05cm};\hspace{0.05cm}Y_1, Y_2) ={1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{1.5}{1} \right ) +{1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{1.5}{4} \right ) \hspace{0.15cm}\underline{= 0.891\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.
(6) Entsprechend dem Water–Filling–Algorithmus wird die gesamte zur Verfügung stehende Sendeleistung P_X = 3 nun vollständig dem ersten Kanal zugewiesen:
- {P_1 = 3}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.3cm}{P_2 = 0}\hspace{0.05cm}.
- Damit erhält man für die Kanalkapazität:
- C ={1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{3}{1} \right ) +{1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{0}{4} \right )=1\,{\rm bit}+ 0\,{\rm bit} \hspace{0.15cm}\underline{= 1\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.
Weitere Anmerkungen:
- Während für P_X = 10 die Differenz zwischen gleichmäßiger und bester Leistungsaufteilung nur 0.03 bit betragen hat, ist bei P_X = 3 die Differenz größer, nämlich 0.109 bit.
- Bei noch größerem P_X > 10 wird der Unterschied zwischen gleichmäßiger und bestmöglicher Leistungsaufteilung noch geringer.
Zum Beispiel beträgt die Differenz für P_X = 100 nur noch 0.001 bit, wie die folgende Rechnung zeigt:
- Für P_1 = P_2 = 50 erhält man:
- I = I(X_1, X_2\hspace{0.05cm};\hspace{0.05cm}Y_1, Y_2) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{50}{1} \right ) +{1}/{2}\cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{50}{4} \right )= 2.836\,{\rm bit}+ 1.877\,{\rm bit} \hspace{0.15cm}\underline{= 4.713\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.
- Dagegen erhält man bei bestmöglicher Aufteilung ⇒ P_1 = 51.5, \ P_2 = 48.5:
- C = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{51.5}{1} \right ) +{1}/{2}\cdot {\rm log}_2\hspace{0.05cm}\left ( 1 + \frac{48.5}{4} \right )= 2.857\,{\rm bit}+ 1.857\,{\rm bit} \hspace{0.15cm}\underline{= 4.714\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.