Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 4.11: Analysis of Parity-check Matrices"
m (Guenter moved page Aufgabe 4.11: Analyse von Prüfmatrizen to Exercise 4.11: Analysis of Parity-Check Matrices) |
m (Guenter moved page Exercise 4.11: Analysis of Parity-Check Matrices to Exercise 4.11: Analysis of Parity-check Matrices) |
(No difference)
|
Revision as of 15:02, 22 November 2022
In nebenstehender Grafik ist oben ein Produktcode angegeben, der durch folgende Prüfgleichungen gekennzeichnet ist:
- p1 = u1⊕u2,p2=u3⊕u4,p3 = u1⊕u3,p4=u2⊕u4.
Darunter sind die Prüfmatrizen H1, H2 und H3 angegeben. Zu prüfen ist, welche der Matrizen den gegebenen Produktcode entsprechend der Gleichung x_=u_⋅HT richtig beschreiben, wenn von folgenden Definitionen ausgegangen wird:
- dem Codewort x_=(u1,u2,u3,u4,p1,p2,p3,p4),
- dem Codewort x_=(u1,p1,u2,p2,u3,p3,u4,p4).
Alle H–Matrizen beinhalten weniger Einsen als Nullen. Dies ist ein Kennzeichen der so genannten Low–density Parity–check Codes (kurz: LDPC–Codes). Bei den praxisrelevanten LDPC–Codes ist der Einsen–Anteil allerdings noch deutlich geringer als bei diesen Beispielen.
Weiterhin ist für die Aufgabe anzumerken:
- Ein (n, k)–Blockcode ist systematisch, wenn die ersten k Bit des Codewortes x_ das Informationswort u_ beinhaltet. Mit der Codewortdefinition x_=(u1,u2,u3,u4,p1,p2,p3,p4) muss dann die Prüfmatrix H mit einer k×k–Diagonalmatrix enden.
- Ein regulärer Code (hinsichtlich LDPC–Anwendung) liegt vor, wenn das Hamming–Gewicht aller Zeilen ⇒ wZ und das Hamming–Gewicht aller Spalten ⇒ wS jeweils gleich sind. Andernfalls spricht man von einem irregulären LDPC–Code.
- Die Prüfmatrix H eines herkömmlichen linearen (n, k)–Blockcodes besteht aus exakt m=n−k Zeilen und n Spalten. Bei den LDPC–Codes lautet dagegen die Forderung: m≥n−k. Das Gleichheitszeichen trifft dann zu, wenn die m Prüfgleichungen statistisch unabhängig sind.
- Aus der Prüfmatrix H lässt sich eine untere Schranke für die Coderate R angeben:
- R≥1−E[wS]E[wZ]mitE[wS]=1n⋅n∑i=1wS(i)undE[wZ]=1m⋅m∑j=1wZ(j).
- Diese Gleichung gilt für reguläre und irreguläre LDPC–Codes gleichermaßen, wobei den regulären Codes E[wS]=wS und E[wZ]=wZ berücksichtigt werden kann.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Grundlegendes zu den Low–density Parity–check.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Einige Charakteristika der LDPC–Codes.
Fragebogen
Musterlösung
- Mit der Codewortdefinition x_=(u1,u2,u3,u4,p1,p2,p3,p4) bezeichnet die Prüfmatrix H1 folgende Prüfgleichungen:
- u1⊕u2⊕p1=0,u3⊕u4⊕p2=0,u1⊕u3⊕p3=0,u2⊕u4⊕p4=0.
- Dies entspricht genau den vorne getroffenen Annahmen. Das gleiche Ergebnis erhält man für H2 und der Codewortdefinition x_=(u1,p1,u2,p2,u3,p3,u4,p4).
Bei gleicher Codewortdefinition x_=(u1,p1,u2,p2,u3,p3,u4,p4) liefern die anderen Prüfmatrizen keinen sinnvollen Gleichungssatz:
- Entsprechend Prüfmatrix H1:
- u1⊕p1⊕u3=0,u2⊕p2⊕p3=0,u1⊕u2⊕u4=0,p1⊕p2⊕p4=0;
- entsprechend Prüfmatrix H3:
- u1⊕p2⊕u3⊕p4=0,u1⊕p2⊕p3⊕u4=0,p1⊕u2⊕u3⊕u4=0,p1⊕u2⊕p3⊕p4=0.
(2) Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 4:
- Der Code ist systematisch, weil H1 mit einer 4×4–Diagonalmatrix endet.
- Bei einem regulären (LDPC)–Code müssten in jeder Zeile und in jeder Spalte gleich viele Einsen sein.
- Die erste Bedingung ist erfüllt (wZ=3), nicht aber die zweite. Vielmehr gibt es (gleich oft) eine Eins bzw. zwei Einsen pro Spalte ⇒ E[wS]=1.5.
- Bei einem irregulären Code lautet die untere Schranke für die Coderate:
- R≥1−E[wS]E[wZ]=1−1.53=1/2.
- Wegen der gegebenen Codestruktur (k=4 Informationsbits, m=4 Prüfbits ⇒ n=8 Codebits) ist hier die Coderate auch in der herkömmlichen Form angebbar: R=k/n ⇒ Richtig ist Lösungsvorschlag 4 im Gegensatz zur Antwort 3.
(3) Die H3–Zeilen ergeben sich aus Linearkombinationen von H1–Zeilen:
- Die erste H3–Zeile ist die Summe von Zeile 1 und Zeile 4.
- Die zweite H3–Zeile ist die Summe von Zeile 2 und Zeile 3.
- Die dritte H3–Zeile ist die Summe von Zeile 1 und Zeile 3.
- Die vierte H3–Zeile ist die Summe von Zeile 2 und Zeile 4.
Durch Linearkombinationen werden aus den vier linear unabhängigen Gleichungen bezüglich H1 nun vier linear unabhängige Gleichungen bezüglich H3
⇒ Richtig sind also die Lösungsvorschläge 2 und 3.
(4) Hier sind die Lösungsvorschläge 2, 3 und 4 richtig:
- Wäre der durch H3 beschriebene Code systematisch, müsste H3 mit einer 4×4–Diagonalmatrix enden. Dies ist hier nicht der Fall.
- Die Hamming–Gewichte aller Zeilen sind gleich (wZ=4) und auch alle Spalten haben jeweils das gleiche Hamming–Gewicht (wS=2) ⇒ der Code ist regulär.
- Daraus ergibt sich für die Coderate R≥1−2/4=1/2. Da aber auch die vier Zeilen von H3 vier unabhängige Gleichungen beschreiben, gilt ebenfalls das Gleichheitszeichen ⇒ R=1/2.