Difference between revisions of "Aufgaben:Exercise 5.4Z: OVSF Codes"

From LNTwww
(Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Modulationsverfahren/Spreizfolgen für CDMA }} [[File:|right|]] ===Fragebogen=== <quiz display=simple> {Multiple-Choice Frage |ty…“)
 
Line 3: Line 3:
 
}}
 
}}
  
[[File:|right|]]
+
[[File:P_ID1891__Mod_Z_5_4.png|right|]]
 +
Die Spreizcodes für UMTS sollen
 +
:* alle zueinander orthogonal sein, um eine gegenseitige Beeinflussung der Teilnehmer zu vermeiden,
 +
:* zusätzlich eine flexible Realisierung unterschiedlicher Spreizfaktoren J ermöglichen.
  
 +
Ein Beispiel hierfür sind die sog. '''Codes mit variablem Spreizfaktor''' (englisch: ''Orthogonal Variable Spreading'' Factor, OVSF), die Spreizcodes der Längen von J = 4 bis J = 512 bereitstellen. Diese können, wie in der Grafik zu sehen ist, mit Hilfe eines Codebaums erstellt werden. Dabei entstehen bei jeder Verzweigung aus einem Code C zwei neue Codes (+C +C) und (+C –C).
  
 +
Die Grafik verdeutlicht das hier angegebene Prinzip am Beispiel J = 4. Nummeriert man die Spreizfolgen von 0 bis J –1 durch, so ergeben sich hier die Spreizfolgen
 +
$$\langle c_\nu^{(0)}\rangle  =  {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} \langle c_\nu^{(1)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},$$
 +
$$\langle c_\nu^{(2)}\rangle  =  {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} \langle c_\nu^{(3)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}.$$
 +
Entsprechend dieser Nomenklatur gibt es für den Spreizfaktor J = 8 die Spreizfolgen 〈$c_ν{(0)}$〉, ... , 〈$c_ν{(7)}$〉.
 +
 +
Anzumerken ist, dass kein Vorgänger und Nachfolger eines Codes für einen anderen Teilnehmer benutzt werden darf. Im Beispiel könnten also vier Spreizcodes mit Spreizfaktor J = 4 verwendet werden oder die drei gelb hinterlegten Codes – einmal mit J = 2 und zweimal mit J = 4.
 +
 +
'''Hinweis:''' Die Aufgabe bezieht sich auf dem [http://en.lntwww.de/Modulationsverfahren/Spreizfolgen_f%C3%BCr_CDMA#Codes_mit_variablem_Spreizfaktor_.28OVSF.E2.80.93Code.29 Codes mit variablem Spreizfaktor (OVSF–Code)] von [http://en.lntwww.de/Modulationsverfahren/Spreizfolgen_f%C3%BCr_CDMA Kapitel 5.3].
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Multiple-Choice Frage
+
{Konstruieren Sie das Baumdiagramm für J = 8. Welche OVSF–Codes ergeben sich daraus?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
- Falsch
+
+ 〈$c_ν{(1)}$〉 = +1 +1 +1 +1 –1 –1 –1 –1,
+ Richtig
+
- 〈$c_ν{(3)}$〉 = +1 +1 –1 –1 +1 +1 –1 –1,
 +
+ 〈$c_ν{(5)}$〉 = +1 –1 +1 –1 –1 +1 –1 +1,
 +
+ 〈$c_ν{(7)}$〉 = +1 –1 –1 +1 –1 +1 +1 –1.
  
  
{Input-Box Frage
+
{Wieviele UMTS–Teilnehmer können mit J = 8 maximal bedient werden?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$\alpha$ = { 0.3 }
+
$K_{max}$ = { 8 3}
 
 
  
 +
{Wieviele Teilnehmer können versorgt werden, wenn drei dieser Teilnehmer einen Spreizcode mit J = 4 verwenden sollen?
 +
|type="{}"}
 +
$K$ = { 5 3% }
  
 +
{Gehen Sie von einer Baumstruktur für J = 32 aus. Ist folgende Zuweisung machbar: Zweimal J = 4, einmal J = 8, zweimal J = 16 und achtmal J = 32?
 +
|type="[]"}
 +
+ ja
 +
- nein
 
</quiz>
 
</quiz>
  
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''1.'''
+
'''1.''' Die folgende Grafik zeigt die OVSF–Baumstruktur für J = 8 Nutzer. Daraus ist ersichtlich, dass die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4 zutreffen, nicht jedoch der zweite.
'''2.'''
+
 
'''3.'''
+
[[File:P_ID1892__Mod_Z_5_4a.png]]
'''4.'''
+
 
'''5.'''
+
'''2.''' Wird jedem Nutzer ein Spreizcode mit J = 8 zugewiesen, so können $K_{max} = 8$ Teilnehmer versorgt werden.
'''6.'''
+
 
'''7.'''
+
'''3.''' Wenn drei Teilnehmer mit J = 4 versorgt werden, können nur mehr zwei Teilnehmer durch eine Spreizfolge mit J = 8 bedient werden (siehe beispielhafte gelbe Hinterlegung in obiger Grafik) ⇒ K = 5.
 +
 
 +
'''4.''' Wir bezeichnen mit
 +
:* $K_4 = 2$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 4,
 +
:* $K_8 = 1$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 8,
 +
:* $K_16 = 2$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 16,
 +
:* $K_32 = 8$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 32,
 +
 
 +
Dann muss folgende Bedingung erfüllt sein:
 +
$$K_4 \cdot \frac{32}{4} + K_8 \cdot \frac{32}{8} +K_{16} \cdot \frac{32}{16} +K_{32} \cdot \frac{32}{32} \le 32$$
 +
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} K_4 \cdot8 + K_8 \cdot 4 +K_{16} \cdot 2 +K_{32} \cdot1 \le 32 \hspace{0.05cm}.$$
 +
Wegen 2 · 8 + 1 · 4 + 2 · 2 + 8 = 32 ist die gewünschte Belegung gerade noch erlaubt ⇒ Antwort JA. Die zweimalige Bereitstellung des Spreizgrads J = 4 blockiert zum Beispiel die obere Hälfte des Baums, nach der Versorgung der einen Spreizung mit J = 8, bleiben auf der J = 8–Ebene noch 3 der 8 Äste zu belegen, usw. und so fort.
 +
 
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Revision as of 17:34, 7 January 2017

P ID1891 Mod Z 5 4.png

Die Spreizcodes für UMTS sollen

  • alle zueinander orthogonal sein, um eine gegenseitige Beeinflussung der Teilnehmer zu vermeiden,
  • zusätzlich eine flexible Realisierung unterschiedlicher Spreizfaktoren J ermöglichen.

Ein Beispiel hierfür sind die sog. Codes mit variablem Spreizfaktor (englisch: Orthogonal Variable Spreading Factor, OVSF), die Spreizcodes der Längen von J = 4 bis J = 512 bereitstellen. Diese können, wie in der Grafik zu sehen ist, mit Hilfe eines Codebaums erstellt werden. Dabei entstehen bei jeder Verzweigung aus einem Code C zwei neue Codes (+C +C) und (+C –C).

Die Grafik verdeutlicht das hier angegebene Prinzip am Beispiel J = 4. Nummeriert man die Spreizfolgen von 0 bis J –1 durch, so ergeben sich hier die Spreizfolgen $$\langle c_\nu^{(0)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} \langle c_\nu^{(1)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},$$ $$\langle c_\nu^{(2)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} \langle c_\nu^{(3)}\rangle = {+\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.15cm} {-\hspace{-0.05cm}1}\hspace{0.15cm} {+\hspace{-0.05cm}1} \hspace{0.05cm}.$$ Entsprechend dieser Nomenklatur gibt es für den Spreizfaktor J = 8 die Spreizfolgen 〈$c_ν{(0)}$〉, ... , 〈$c_ν{(7)}$〉.

Anzumerken ist, dass kein Vorgänger und Nachfolger eines Codes für einen anderen Teilnehmer benutzt werden darf. Im Beispiel könnten also vier Spreizcodes mit Spreizfaktor J = 4 verwendet werden oder die drei gelb hinterlegten Codes – einmal mit J = 2 und zweimal mit J = 4.

Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf dem Codes mit variablem Spreizfaktor (OVSF–Code) von Kapitel 5.3.

Fragebogen

1

Konstruieren Sie das Baumdiagramm für J = 8. Welche OVSF–Codes ergeben sich daraus?

〈$c_ν{(1)}$〉 = +1 +1 +1 +1 –1 –1 –1 –1,
〈$c_ν{(3)}$〉 = +1 +1 –1 –1 +1 +1 –1 –1,
〈$c_ν{(5)}$〉 = +1 –1 +1 –1 –1 +1 –1 +1,
〈$c_ν{(7)}$〉 = +1 –1 –1 +1 –1 +1 +1 –1.

2

Wieviele UMTS–Teilnehmer können mit J = 8 maximal bedient werden?

$K_{max}$ =

3

Wieviele Teilnehmer können versorgt werden, wenn drei dieser Teilnehmer einen Spreizcode mit J = 4 verwenden sollen?

$K$ =

4

Gehen Sie von einer Baumstruktur für J = 32 aus. Ist folgende Zuweisung machbar: Zweimal J = 4, einmal J = 8, zweimal J = 16 und achtmal J = 32?

ja
nein


Musterlösung

1. Die folgende Grafik zeigt die OVSF–Baumstruktur für J = 8 Nutzer. Daraus ist ersichtlich, dass die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4 zutreffen, nicht jedoch der zweite.

P ID1892 Mod Z 5 4a.png

2. Wird jedem Nutzer ein Spreizcode mit J = 8 zugewiesen, so können $K_{max} = 8$ Teilnehmer versorgt werden.

3. Wenn drei Teilnehmer mit J = 4 versorgt werden, können nur mehr zwei Teilnehmer durch eine Spreizfolge mit J = 8 bedient werden (siehe beispielhafte gelbe Hinterlegung in obiger Grafik) ⇒ K = 5.

4. Wir bezeichnen mit

  • $K_4 = 2$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 4,
  • $K_8 = 1$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 8,
  • $K_16 = 2$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 16,
  • $K_32 = 8$ die Anzahl der Spreizfolgen mit J = 32,

Dann muss folgende Bedingung erfüllt sein: $$K_4 \cdot \frac{32}{4} + K_8 \cdot \frac{32}{8} +K_{16} \cdot \frac{32}{16} +K_{32} \cdot \frac{32}{32} \le 32$$ $$\Rightarrow \hspace{0.3cm} K_4 \cdot8 + K_8 \cdot 4 +K_{16} \cdot 2 +K_{32} \cdot1 \le 32 \hspace{0.05cm}.$$ Wegen 2 · 8 + 1 · 4 + 2 · 2 + 8 = 32 ist die gewünschte Belegung gerade noch erlaubt ⇒ Antwort JA. Die zweimalige Bereitstellung des Spreizgrads J = 4 blockiert zum Beispiel die obere Hälfte des Baums, nach der Versorgung der einen Spreizung mit J = 8, bleiben auf der J = 8–Ebene noch 3 der 8 Äste zu belegen, usw. und so fort.