Exercise 1.2Z: Three-dimensional Representation of Codes

From LNTwww
Revision as of 09:07, 11 December 2017 by Guenter (talk | contribs)

Raum $\rm GF(2^3)$ und Code der Länge $n = 3$

Codes zur Fehlererkennung bzw. Fehlererkorrektur lassen sich sehr anschaulich im $n$–dimensionalen Raum darstellen. Wir beschränken uns hier auf binäre Codes der Länge $n = 3$:

$$\underline{x} = (x_{1}, x_{2}, x_{3}) \hspace{0.1cm} \in \hspace{0.1cm}{\rm GF}(2^3) \hspace{0.05cm},\hspace{0.5cm} x_i = \{0, 1 \}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} i = 1, 2, 3\hspace{0.05cm}.$$

Allgemein gilt bei der Blockcodierung:

  • Das Informationswort $\underline{u} = (u_{1}, u_{2}, \ \text{...} , \ u_{k})$ wird eindeutig in das Codewort $\underline{x} =(x_{1}, x_{2}, \ \text{...} , \ , x_{n})$ überführt.
  • Die Coderate beträgt $R = k/n$.
  • Die Hamming–Distanz $d_{\rm H}(x, \hspace{0.05cm}x\hspace{0.05cm}')$ zwischen zwei Codeworten $x ∈ \mathcal{C}$ und $x\hspace{0.05cm}' ∈ \mathcal{C}$ gibt die Anzahl der Bitpositionen an, in denen sich $x$ und $x\hspace{0.05cm}'$ unterscheiden.
  • Die Minimaldistanz $d_{\rm min} = {\rm min}[d_{\rm H}(x, \hspace{0.05cm}x\hspace{0.05cm}')]$ ist ein Maß für die Korrekturfähigkeit eines Codes.
  • Es können $e =d_{\rm min} – 1$ Fehler erkannt und $t =(d_{\rm min} – 1)/2$ Fehler korrigiert werden. Die letzte Aussage gilt allerdings nur für ungerades $d_{\rm min}$.


Hinweise:


Fragebogen

1

Welche Aussagen gelten, wenn alle Punkte in $\rm GF(2^3)$ belegt sind?

Es gilt die Zuordnung $\underline{u} = (u_{1}, u_{2}, u_{3})$ → $\underline{u} = (x_{1}, x_{2},x_{3})$.
Es gilt die Identität $\underline{x} = \underline{u}$.
Die Coderate ist $R = 1$.
Die Minimaldistanz zwischen zwei Codeworten ist $d_{\rm min} = 2$.

2

Welche Aussagen gelten für einen (3, 2, 2)–Blockcode?

Code $\mathcal{C}_{1} = \{(0, 0, 0), (0, 1, 1), (1, 0, 1), (1, 1, 0)\}$ ist möglich.
Code $\mathcal{C}_{2} = \{(0, 0, 1), (0, 1, 0), (1, 0, 0), (1, 1, 1)\}$ ist möglich.
Code $\mathcal{C}_{3} = \{(0, 0, 0), (0, 1, 1), (1, 0, 0), (1, 1, 1)\}$ ist möglich.

3

Welche Eigenschaften zeigt der in Teilaufgabe (2) definierte Code $\mathcal{C}_{1}$?

Ein Bitfehler lässt sich erkennen.
Ein Bitfehler kann korrigiert werden.

4

Welche Eigenschaften zeigt der Code $\mathcal{C}_{4}= \{(0, 0, 0), (1, 1, 1)\}$?

Die Coderate beträgt $R = 1/4$.
Die Coderate beträgt $R = 1/3$.
Ein Bitfehler lässt sich erkennen.
Ein Bitfehler kann korrigiert werden.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Aussagen 1 und 3:

  • Bei dieser Belegung werden $k = 3$ Informationsbits auf $n = 3$ Codebits abgebildet   ⇒   $R = k/n = 1$.
  • Die Aussage $\underline{x} = \underline{u} $ würde nur bei systematischer Codierung gelten.
  • Prinzipiell möglich wäre zum Beispiel auch $(0, 0, 0)$   →   $(0, 1, 1)$.
  • Die letzte Aussage ist mit Sicherheit falsch: Aus der Grafik erkennt man die Minimaldistanz $d_{\rm min} = 1$.


Zwei (3, 2, 2)–Blockcodes

(2)  Richtig sind die Aussagen 1 und 3:

  • $\mathcal{C}_{1}$ und $\mathcal{C}_{2}$ beschreiben tatsächlich Codes mit der Rate $R = 2/3$ und der Minimaldistanz $d_{\rm min} = 2$.
  • In der Grafik markieren die grünen Punkte den Code $\mathcal{C}_{1}$ und die blauen Punkte den Code $\mathcal{C}_{2}$.
  • Beim Code $\mathcal{C}_{3}$ – ebenfalls mit Rate $R = 2/3$ – ist die minimale Distanz zwischen zwei Codeworten $d_{\rm min} = 1$, zum Beispiel zwischen $(0, 0, 0)$ und $(1, 0, 0)$ oder zwischen $(0, 1, 1)$ und $(1, 1, 1)$.


(3)  Richtig ist nur die Aussage 1:

  • Mit der Minimaldistanz $d_{\rm min} = 2$ kann lediglich ein Bitfehler erkannt werden.
  • In der oberen Grafik kennzeichnen die grünen Punkte zulässige Codeworte von $\mathcal{C}_{1}$. Wird ein blauer Punkt empfangen, so weist dies auf einen Übertragungsfehler hin.
  • Eine Fehlerkorrektur ist mit $d_{\rm min} = 2$ dagegen nicht möglich.
  • Der Code $\mathcal{C}_{1}$ entspricht dem Single Parity–check Code (3, 2, 2).


(3, 1, 3)–Blockcode

(4)  Richtig sind die Antworten 2, 3 und 4:

  • $C_{4}$ beschreibt den (3, 1, 3)–Wiederholungscode.
  • Bei diesem Code sind zwar zwei der insgesamt acht möglichen Punkte belegt, woraus man fälschlicherweise auf die Coderate $R = 1/4$ schließen könnte. Die Coderate berechnet sich aber gemäß $R = k/n = 1/3$.
  • Aus der unteren Grafik erkennt man, dass wegen $d_{\rm min} = 3$ nun auch ein Bitfehler korrigiert werden kann.
  • Bei der Decodierung werden alle hellgrünen Punkte (mit schwarzer Umrahmung) in den grünen Punkt $(0, 0, 0)$ überführt und alle hellblauen in den blauen Punkt $(1, 1, 1)$.
  • Gleichzeitig können bis zu zwei Bitfehler erkannt werden (einer natürlich auch).