Exercise 4.12: Regular and Irregular Tanner Graph
Dargestellt ist ein Tanner–Graph eines Codes A mit
- den Variable Nodes (abgekürzt VNs) V1,..., V6, wobei Vi das i–te Codewortbit kennzeichnet (egal, ob Informations – oder Paritybit) und der i–ten Spalte der Prüfmatrix entspricht;
- den Check Nodes (abgekürzt CNs) C1,..., C3, die die Zeilen der HA–Matrix und damit die Prüfgleichungen repräsentieren.
Eine Verbindungslinie (englisch: Edge) zwischen Vi und Cj zeigt an, dass das i–te Codewortsymbol an der j–ten Prüfgleichung beteiligt ist. In diesem Fall ist das Element hj,i der Prüfmatrix gleich 1.
In der Aufgabe soll der Zusammenhang zwischen dem oben dargestellten Tanner–Graphen (gültig für den Code A) und der Matrix HA angegeben werden. Außerdem ist der Tanner–Graph zu einer Prüfmatrix HB aufzustellen, die sich aus HA durch Hinzufügen einer weiteren Zeile ergibt. Diese ist so zu ermitteln, dass der zugehörige Code B regulär ist. Das bedeutet:
- Von allen Variable Nodes Vi (mit 1≤i≤n) gehen gleich viele Linien (Edges) ab, ebenso von allen Check Nodes Cj (mit 1≤j≤m).
- Die Hamming–Gewichte aller Zeilen von HB sollen jeweils gleich sein (wZ), ebenso die Hamming–Gewichte aller Spalten (wS).
- Für die Rate des zu konstruierenden regulären Codes B gilt dann die folgende untere Schranke:
- R≥1−wSwZ.
Hinweis:
- Die Aufgabe gehört zum Themengebiet des Kapitels Grundlegendes zu den Low–density Parity–check Codes.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Zweiteilige LDPC–Graphenrepräsentation – Tanner–Graph.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Fragebogen
Musterlösung
(2) Richtig sind die Antworten 1 und 3 im Gegensatz zur Aussage 2: Die zweite HA–Zeile lautet vielmehr „1 0 1 0 1 0”. Somit liegt dieser Aufgabe die folgende Prüfgleichung zugrunde:
- HA=(110100101010011001).
Im Schaubild sind die Prüfgleichungen als rote (Zeile 1), grüne (Zeile 2) bzw. blaue (Zeile 3) Gruppierung veranschaulicht.
(3) Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:
- Die H–Matrix endet mit einer 3×3–Diagonalmatrix ⇒ systematischer Code.
- Damit sind die Hamming–Gewichte der drei letzten Spalten wS(4)=wS(5)=wS(6)=1, während für die ersten drei Spalten gilt: wS(1)=wS(2)=wS(3)=2 ⇒ irregulärer Code.
- Die drei Matrixzeilen sind linear unabhängig. Damit gilt k=n−m=6−3=3 und R=k/n=1/2.
- HB=(110100101010011001000111).
Die Modifikationen sind in nebenstehender Grafik rot markiert: Durch den neu hinzugefügten Check Node C4 und die Verbindungen mit V4, V5 und V6 gehen nun
- von allen Variable Nodes Vi zwei Linien ab, und
- von allen Check Nodes Cj einheitlich vier.
(5) Die Konstruktion in Teilaufgabe (4) liefert einen regulären Code. Die Hamming–Gewichte der Zeilen bzw. Spalten sind wZ=3 und wS=2. Damit ergibt sich als untere Schranke für die Coderate:
- R≥1−wSwZ=1−2/3=1/3.
Durch die H–Manipulation ändert sich nichts an der Generatormatrix G. Gesendet wird weiterhin der gleiche Code mit der Coderate R=1/2. Richtig sind demnach die Lösungsvorschläge 2 und 3.