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Exercise 2.12: Run–Length Coding and Run–Length Limited Coding

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Tabelle zu Run–Length Coding

Wir betrachten eine Binärquelle mit dem Symbolvorrat A und B, wobei B allerdings nur sehr selten auftritt.

  • Ohne Quellencodierung würde man pro Quellensymbol genau ein Bit benötigen, und dementsprechend würde bei einer Quellensymbolfolge der Länge N für die Codebitfolge ebenfalls NBit=N gelten.
  • Entropiecodierung macht hier ohne weitere Maßnahme (Zusammenfassen mehrerer Symbole zu einem Tupel) wegen der ungünstigen Symbolwahrscheinlichkeiten wenig Sinn.
  • Abhilfe schafft Run-Length Coding (RLC), das unter dem genannten Link im Theorieteil beschrieben ist. Zum Beispiel ergibt sich für die Quellensymbolfolge  
ABAABAAAABBAAB...

die entsprechende Ausgabe von Run–Lenght Coding:

2; 3; 5; 1; 3;...
  • Natürlich muss man die Längen L1=2, L2=3, ... der einzelnen, jeweils durch B getrennten Substrings vor der Übertragung binär darstellen. Verwendet man für alle Li jeweils D=3 (Bit), so erhält man die RLC–Binärfolge
010'011'101'001'011'...

Die Grafik zeigt das das zu analysierende RLC–Ergebnis. In Spalte 2 und 3 sind die Substringlängen Li binär bzw. dezimal angegeben und in Spalte 4 in kumulierter Form (Werte von Spalte 3 aufsummiert).

Ein Problem von Run-Length Coding (RLC) ist der unbegrenzte Wertebereich der Größen Li. Mit D=3 kann kein Wert Li>7 dargestellt werden und mit D=2 lautet die Beschränkung 1Li3.

Das Problem umgeht man mit Run–Length Limited Coding (RLLC). Ist ein Wert Li2D, so ersetzt man Li durch ein Sonderzeichen S und die Differenz Li2D+1. Beim RLLC–Decoder wird dieses Sonderzeichen S wieder expandiert.



Hinweise:


RLLC-Beispiel 2:  Wir gehen wieder von obiger Folge und dem Parameter D=2 aus:

  • Quellensymbolfolge:    ABAABAAAABBAAB...
  • RLC–Dezimalfolge:        2; 3; 5; 1; 3; ...
  • RLLC–Dezimalfolge:     2; 3; S;2; 1; 3; ...
  • RLLC–Binärfolge:           01′11′ 00′10′01′11′...


Man erkennt:

  • Das Sonderzeichen S ist hier als 00 binär–codiert. Dies ist nur ein Beispiel – es muss nicht so sein.
  • Da mit D=2 für alle echten RLC–Werte 1Li3 gilt, erkennt der Decoder das Sonderzeichen 00.
  • Er ersetzt dieses wieder durch 2D1 (im Beispiel drei) A–Symbole.


Fragebogen

1

Wieviele Bit würde man ohne Quellencodierung benötigen, also mit der Zuordnung A   →  0 und B   →  1?

NBit = 

2

Wie groß ist die relative Häufigkeit des Symbols B?

hB = 

 %

3

Wie viele Bit benötigt man für Run–Length Coding (RLC) nach der angegebenen Tabelle mit 8 Bit–Codeworten (D=8)?

NBit = 

4

Ist hier Run–Length Coding mit 7 Bit–Codeworten (D=7) möglich?

Ja.
Nein.

5

Wie viele Bit benötigt man mit Run–Length Limited Coding (RLLC) mit 7 Bit pro Codewort (D=7)?

NBit = 

6

Wie viele Bit benötigt man mit Run–Length Limited Coding (RLLC) mit 6 Bit pro Codewort (D=6)?

NBit = 


Musterlösung

(1)  Die Binärfolge besteht aus insgesamt N=1250 Binärsymbolen (ablesbar aus der letzten Spalte in der Tabelle). Damit benötigt man ohne Codierung ebenso viele Bit:

NBit==1250_.


(2)  Die gesamte Symbolfolge der Länge N=1250 beinhaltet NB=25 Symbole B und somit NA=1225 Symbole A. Damit gilt für die relative Häufigkeit von B:

hB=NBN=251250=0.02_=2%.


(3)  Wir betrachten nun Run–Length Coding (RLC), wobei jeder Abstand zwischen zwei B–Symbolen mit 8 Bit dargestellt wird (D=8). Damit ergibt sich mit NB=25:

NBit=NB8=200_.


(4)  Run–Length Coding mit D=7 erlaubt für Li nur Werte zwischen 1 und 271=127. Der Eintrag „226” in Zeile 19 ist aber größer     ⇒     NEIN.


(5)  Auch bei Run–Length Limited Coding (RLLC) sind für die „echten” Abstände Li mit D=7 nur Werte zwischen 1 und 127 zulässig. Der Eintrag „226” in Zeile 19 wird bei RLLC ersetzt durch

  • Zeile 19a: S = 0000000   ⇒   Sonderzeichen, steht für „+ 127”,
  • Zeile 19b: 1100011   ⇒   Dezimal 99.


Damit erhält man insgesamt 26 Worte zu je sieben Bit:

NBit=267=182_.


(6)  Nun müssen bei RLLC gegenüber RLC (siehe Tabelle) folgende Änderungen vorgenommen werden:

  • Zeile   1:   122=1·63+59   (ein Wort mehr),
  • Zeile   6:     70=1·63+7     (ein Wort mehr),
  • Zeile   7:     80=1·63+17   (ein Wort mehr),
  • Zeile 12:     79=1·63+18   (ein Wort mehr),
  • Zeile 13:     93=1·63+30   (ein Wort mehr),
  • Zeile 19:   226=3·63+37   (drei Worte mehr),
  • Zeile 25:     97=1·63+34   (ein Wort mehr).


Damit erhält man insgesamt 34 Worte zu je sechs Bit:

NBit=346=204_,

also ein schlechteres Ergebnis als mit sieben Bit gemäß Teilaufgabe (5).