Exercise 4.3Z: Hilbert Transformator
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Die Grafik beschreibt ein Modell, wie zumindest gedanklich
- aus dem reellen Bandpass–Signal x(t)
- das analytische Signal x+(t)
generiert werden kann.
Der untere Zweig enthält den so genannten „Hilbert–Transformator” mit dem Frequenzgang HHT(f). Dessen Ausgangssignal y(t) wird mit der imaginären Einheit j multipliziert und zum Signal x(t) addiert:
- x+(t)=x(t)+j⋅y(t).
Als Testsignale werden verwendet, jeweils mit A=1V und f0=10kHz:
- x1(t)=A⋅cos(2πf0t),
- x2(t)=A⋅sin(2πf0t),
- x3(t)=A⋅cos(2πf0(t−τ))mitτ=12.5µs.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Analytisches Signal und zugehörige Spektralfunktion.
- Für die Spektralfunktion des analytischen Signals gilt:
- X+(f)=[1+sign(f)]⋅X(f).
Fragebogen
Musterlösung
(1) Für die Spektralfunktion am Modellausgang gilt:
- X+(f)=(1+j⋅HHT(f))⋅X(f).
- Ein Vergleich mit der angegebenen Beziehung
- X+(f)=(1+sign(f))⋅X(f)
- zeigt, dass HHT(f)=−j⋅sign(f) ist.
- Der gesuchte Realteil ist somit Re[X+(f)]=0_ und der Imaginärteil ist gleich Im[X+(f)]=−1_.
(2) Aus der Spektralfunktion
- X1(f)=A/2⋅δ(f+f0)+A/2⋅δ(f−f0).
- wird nach dem Hilbert-Transformator:
- Y1(f)=j⋅A/2⋅δ(f+f0)−j⋅A/2⋅δ(f−f0).
- Damit lautet das Signal am Ausgang des Hilbert-Transformators:
- y1(t)=A⋅sin(2πf0t)⇒y1(t=0)=0_.
(3) Nun lauten die Spektralfunktionen am Eingang und Ausgang des Hilbert-Transformators:
- X2(f)=j⋅A/2⋅δ(f+f0)−j⋅A/2⋅δ(f−f0),
- Y2(f)=−A/2⋅δ(f+f0)−A/2⋅δ(f−f0).
- Daraus folgt y2(t)=−A⋅cos(2πf0t) und y2(t=0)=−1V_.
(4) Dieses Eingangssignal lässt sich auch wie folgt darstellen:
- x3(t)=A⋅cos(2πf0t−2π⋅10kHz⋅0.0125ms)=A⋅cos(2πf0t−π/4)⇒y3(t)=A⋅cos(2πf0t−3π/4).
- Die Signalphase ist somit φ=π/4.
- Durch den Hilbert-Transformator wird diese um φHT=90∘_(π/2) verzögert.
- Deshalb ist das Ausgangssignal y3(t)=A⋅cos(2πf0t−3π/4) und der Signalwert zur Zeit t=0 beträgt A⋅cos(135∘)=−0.707V_.
(5) Die Spektralfunktion des Signals x3(t) lautet:
- X3(f)=A0/2⋅ejφ⋅δ(f+f0)+A0/2⋅e−jφ⋅δ(f−f0).
- Beim analytischen Signal verschwindet der erste Anteil und der Anteil bei +f0 wird verdoppelt:
- X3+(f)=A0⋅e−jφ⋅δ(f−f0).
- Durch Anwendung des Verschiebungssatzes lautet damit die zugehörige Zeitfunktion mit φ=π/4:
- x3+(t)=A0⋅ej(2πf0t−φ).
- Speziell gilt für den Zeitpunkt t=0:
- x3+(t=0)=A0⋅e−jφ=A0⋅cos(45∘)−j⋅A0⋅sin(45∘)=0.707V−j⋅0.707V_.
Hinweis:
- Um von x(t) zu x+(t) zu kommen, muss man nur die Cosinusfunktion durch die komplexe Exponentialfunktion ersetzen.
- Beispielsweise gilt für eine harmonische Schwingung:
- x(t)=A⋅cos(2πf0t−φ)⇒x+(t)=A⋅ej(2πf0t−φ).