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Exercise 2.8: Asymmetrical Channel

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Äquivalentes Tiefpass–Signal
in der komplexen Ebene

Ein cosinusförmiges Quellensignal  q(t)  mit der Amplitude  AN  und der Frequenz  fN  wird ZSB–amplitudenmoduliert, so dass für das modulierte Signal gilt:

s(t)=[q(t)+AT]cos(2πfTt).

Der Übertragungskanal weist lineare Verzerrungen auf:

  • Während das untere Seitenband (USB-Frequenz:    fTfN)  und auch der Träger unverfälscht übertragen werden,
  • wird das obere Seitenband (OSB-Frequenz:    fT+fN)  mit dem Dämpfungsfaktor  α_{\rm O} = 0.25  gewichtet.


Die Grafik zeigt die Ortskurve, also die Darstellung des äquivalenten Tiefpass–Signals  r_{\rm TP}(t)  in der komplexen Ebene.

Wertet man das Signal  r(t)  mit einem idealen Hüllkurvendemodulator aus, so erhält man ein Sinkensignal  v(t), das wie folgt angenähert werden kann:

v(t) = 2.424 \,{\rm V} \cdot \cos(\omega_{\rm N} \cdot t ) -0.148 \,{\rm V} \cdot \cos(2\omega_{\rm N} \cdot t )+ 0.056 \,{\rm V} \cdot \cos(3\omega_{\rm N} \cdot t )-\text{ ...}

Für diese Messung wurde die Nachrichtenfrequenz  f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz  benutzt.

In der Teilaufgabe  (7)  soll das Signal–zu–Stör–Leistungsverhältnis  \rm (SNR)  wie folgt berechnet werden:

\rho_{v } = \frac{P_{v 1}}{P_{\varepsilon }} \hspace{0.05cm}.

Hierbei bezeichnen  P_{v1} = α^2 · P_q  und  P_ε  die „Leistungen” der beiden Signale:

v_1(t) = 2.424 \,{\rm V} \cdot \cos(\omega_{\rm N} \cdot t )\hspace{0.05cm},
\varepsilon(t) = v(t) - v_1(t) \approx -0.148 \,{\rm V} \cdot \cos(2\omega_{\rm N} \cdot t )+ 0.056 \,{\rm V} \cdot \cos(3\omega_{\rm N} \cdot t ) \hspace{0.05cm}.





Hinweise:



Fragebogen

1

Geben Sie das Tiefpass-Signal  r_{\rm TP}(t)  in analytischer Form an.  Welcher Wert ergibt sich für die Zeit  t = 0?

r_{\rm TP}(t=0) \ = \

\ \rm V

2

Wie lauten die Amplitudenwerte  A_{\rm T}  und  A_{\rm N}?

A_{\rm T} \ = \

\ \rm V
A_{\rm N} \ = \

\ \rm V

3

Es gelte  f_{\rm N} \hspace{0.15cm}\underline{= 2 \ \rm kHz}.  Zu welcher Zeit  t_1  wird der Startpunkt  (1)  zum ersten Mal nach  t = 0  wieder erreicht?

t_1 \ = \

\ \rm ms

4

Zu welchem Zeitpunkt  t_2  wird der Ellipsenpunkt  (2)  mit dem Wert  \rm j · 3\ V  zum ersten Mal erreicht?

t_2 \ = \

\ \rm ms

5

Berechnen Sie die Betragsfunktion (Hüllkurve)  a(t)  und die Phasenfunktion  ϕ(t)  für diesen Zeitpunkt  t_2.

a(t = t_2) \ = \

\ \rm V
ϕ(t = t_2)\ = \

\ \rm Grad

6

Berechnen Sie den Klirrfaktor  K  für  f_{\rm N} \hspace{0.15cm}\underline{= 2 \ \rm kHz}.

K \ = \

\ \text{%}

7

Berechnen Sie für  f_{\rm N}\hspace{0.15cm}\underline{ = 2 \ \rm kHz}  das Signal–zu–Stör–Leistungsverhältnis  \rm (SNR)  gemäß der angegebenen Definition.

ρ_v \ = \

8

Welcher Klirrfaktor  K  ergibt sich bei ansonsten gleichen Bedingungen mit der Nachrichtenfrequenz  f_{\rm N} \hspace{0.15cm}\underline{= 4 \ \rm kHz}?

K \ = \

\ \text{%}


Musterlösung

(1)  Bei cosinusförmigem Quellensignal und Dämpfung des oberen Seitenbandes gilt:

r_{\rm TP}(t) = A_{\rm T} + \frac{A_{\rm N}}{2} \cdot \alpha_{\rm O} \cdot{\rm e}^{{\rm j} \cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot t} + \frac{A_{\rm N}}{2} \cdot{\rm e}^{-{\rm j} \cdot \hspace{0.03cm}\omega_{\rm N}\cdot t}\hspace{0.05cm}.
  • Zum Zeitpunkt  t = 0  zeigen alle Vektoren in Richtung der reellen Achse.
  • Somit kann aus der Grafik auf der Angabenseite  r_{\rm TP}(t = 0)\hspace{0.15cm}\underline { = 15 \ \rm V}  abgelesen werden.



(2)  Die Trägeramplitude ist durch den Ellipsenmittelpunkt festgelegt:  A_{\rm T}\hspace{0.15cm}\underline { = 10 \ \rm V}.

  • Aus der in der ersten Teilaufgabe angegebenen Gleichung kann somit auch die Amplitude  A_{\rm N}  berechnet werden:
\frac{A_{\rm N}}{2} \cdot ( 1+ \alpha_0) = r_{\rm TP}(t= 0) - A_{\rm T} = 5 \,{\rm V}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}A_{\rm N} \hspace{0.15cm}\underline {= 8 \,{\rm V}} \hspace{0.05cm}.
  • Zur Kontrolle kann der in der Grafik markierte Punkt  (2)  herangezogen werden:
\frac{A_{\rm N}}{2} \cdot ( 1- \alpha_0) = 3 \,{\rm V}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}A_{\rm N} = 8 \,{\rm V} \hspace{0.05cm}.


(3)  Die für einen Umlauf benötigte Zeit  t_1  ist gleich der Periodendauer des Quellensignals, also

t_1= 1/f_{\rm N} \hspace{0.15cm}\underline {=0.5 \ \rm ms}.


(4)  Da das USB größer ist als das OSB, bewegt sich die Spitze des Zeigerverbundes auf der Ellipse im Uhrzeigersinn.

  • Der Punkt  (2)  wird zum Zeitpunkt  t_2 = 3/4 · t_1\hspace{0.15cm}\underline { = 0.375 \ \rm ms}  zum ersten Mal erreicht.


Zur Berechnung von  t_2  und  t_3

(5)  Die Zeigerlänge zur Zeit  t_2  kann mit dem  Satz von Pythagoras  bestimmt werden:

a(t = t_2) = \sqrt{(10 \,{\rm V})^2 + (3 \,{\rm V})^2}\hspace{0.15cm}\underline { = 10.44 \,{\rm V}}\hspace{0.05cm}.
  • Für die Phasenfunktion gilt:
\phi(t = t_2) = {\rm arctan} \frac{3 \,{\rm V}}{10 \,{\rm V}} \hspace{0.15cm}\underline {= 16.7^{\circ}}\hspace{0.05cm}.
  • Die maximale Phase  ϕ_{\rm max}  ist geringfügig größer.  Sie tritt (mit positivem Vorzeichen) zum Zeitpunkt  t_3 < t_2  dann auf, wenn eine Gerade vom Koordinatenursprung die Ellipse tangiert.
  • Durch Aufstellen der Ellipsengleichung kann dieser Punkt  (x_3y_3)  analytisch exakt berechnet werden.
  • Daraus würde für die maximale Phase gelten:  \phi_{\rm max} = {\rm arctan} \ {y_3}/{x_3} \hspace{0.05cm}.


(6)  Die Klirrfaktoren zweiter und dritter Ordnung können aus der angegebenen Gleichung für  v(t)  (gültig für f_{\rm N} = 2 \ \rm kHz)  ermittelt werden und lauten:

K_2 = \frac{0.148 \,{\rm V}}{2.424 \,{\rm V}} = 0.061, \hspace{0.3cm} K_3 = \frac{0.056 \,{\rm V}}{2.424 \,{\rm V}} = 0.023 \hspace{0.05cm}.
  • Damit erhält man für den Gesamtklirrfaktor:
K = \sqrt{K_2^2 + K_3^2 }\hspace{0.15cm}\underline { \approx 6.6 \%}.


(7)  Für die Leistungen von Nutz– und Störsignal erhält man:

P_{v 1} = \frac{(2.424 \,{\rm V})^2}{2} = 2.94 \,{\rm V}^2\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} P_{\varepsilon} = \frac{(-0.148 \,{\rm V})^2}{2} + \frac{(0.056 \,{\rm V})^2}{2}= 0.0125 \,{\rm V}^2\hspace{0.05cm}
  • Damit ergibt sich für das Signal–zu–Stör–Leistungsverhältnis  \rm (SNR):
\rho_{v} = \frac{P_{v 1}}{P_{\varepsilon }}= \frac{(2.94 \,{\rm V})^2}{0.0125 \,{\rm V}^2} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 230} = \frac{1}{K^2} \hspace{0.05cm}.
  • Würde man dagegen die Amplitudenverfälschung ebenfalls dem Fehlersignal zuweisen, so käme man zu einem deutlich kleineren  \rm SNR.   
  • Mit P_q = A_{\rm N}^2/2 = 8 \ \rm V^2  und  P_{\varepsilon}\hspace{0.02cm}' = \overline{(v(t)-q(t))^2} = {1}/{2}\cdot ( 4 \,{\rm V} - 2.424 \,{\rm V})^2 + P_{\varepsilon}= 1.254 \,{\rm V}^2  würde man dann erhalten:
\rho_{v }\hspace{0.02cm}' = \frac{8 \,{\rm V}^2}{1.254 \,{\rm V}^2} \approx 6.4\hspace{0.05cm}.


(8)  Alle Berechnungen gelten unabhängig von der Nachrichtenfrequenz  f_{\rm N}, wenn der Dämpfungsfaktor des OSB weiterhin  α_{\rm O} = 0.25  beträgt.

  • Damit erhält man auch für  f_{\rm N} = 4 \ \rm kHz  den gleichen Klirrfaktor  K\hspace{0.15cm}\underline { \approx 6.6 \%}.