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Exercise 4.14Z: Echo Detection

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P ID440 Sto Z 4 14.png
Zur Messung akustischer Echos in Räumen – zum Beispiel bedingt durch Reflexionen an einer Wand – kann die nebenstehende Anordnung verwendet werden. Der Rauschgenerator erzeugt ein „im relevanten Frequenzbereich Weißes Rauschen” x(t) mit der Rauschleistungsdichte N0 = 10–6 W/Hz. Dieses ist bandbegrenzt auf Bx = 20 kHz und wird auf einen Lautsprecher gegeben. Die gesamte Messeinrichtung ist für den Widerstandswert R = 50 Ω ausgelegt.
Das vom Mikrofon aufgenommene Signal ist im allgemeinsten Fall wie folgt beschreibbar:
y(t)=Mμ=1αμx(ttμ).
Hierbei bezeichnen αμ Dämpfungsfaktoren und tμ Laufzeiten.
Bei dem hier gezeichneten Zweiwegemodell gilt M = 2: Zu dem direkten Pfad S1 kommt hier der Umweg S2 hinzu. Benutzen Sie für numerische Berechnungen die Parameterwerte
α1=0.5,t1=200ms,,α2=0.1,t2=250ms.
Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf den Lehrstoff von Kapitel 4.6.


Fragebogen

1

Geben Sie die AKF φx(τ) am Sender an. Wie lautet diese umgerechnet auf den Widerstand R = 1 Ω? Wie groß ist der Effektivwert σx?

σx =

V

2

Berechnen Sie die KKF φxy(τ) zwischen Sende– und Empfangssignal. Welche Werte ergeben sich für τ = 0, τ = t1 und τ = t2?

φxy(τ = 0) =

V2
φxy(τ = 200 ms) =

V2
φxy(τ = 250 ms) =

V2

3

Berechnen Sie das Kreuzleistungsdichtespektrum Φxy(f). Welcher Wert ergibt sich bei der Frequenz f = 0?

ϕxy(f=0) =

.106 V2/Hz

4

Welche der nachfolgenden Aussagen sind zutreffend, wenn Sie anstelle der in (a) berechneten AKF die Näherung φx(τ) ≈ N0/2 · δ(τ) verwenden?

Das Rauschen ist nun „echt” weiß – also nicht bandbegrenzt.
Die Rauschleistung wird gegenüber Punkt (1) vermindert.
Die KKF ist die Summe gewichteter und verschobener Diracs.
Das Kreuzleistungsdichtespektrum ist wie unter (3) berechnet.

5

Berechnen Sie unter Verwendung der Näherung φx(τ) ≈ N0/2 · δ(τ) die AKF φy(τ). Welche Gewichte ergeben sich bei τ = 0 und τ = Δt = t2t1?

φy(τ = 0) =

.108 W/hz
φy(τ = Δ t) =

.108 W/hz


Musterlösung

1.  Das zweiseitige Leistungsdichtespektrum Φx(f) ist im Bereich von -Bx bis Bx konstant gleich N0/2. Dessen Fouriertransformierte ergibt die AKF:
φx(τ)=N022Bxsi(2πBxτ)=0.02Wsi(2πBxτ).
Umgerechnet von R = 50 Ω auf R = 1 Ω erhält man somit (Multiplikation mit R = 50 Ω):
φx(τ)=0.02VA50V/Asi(2πBxτ)=1V2si(2πBxτ).
Der Effektivwert ist die Wurzel aus dem AKF-Wert bei τ = 0:
σx=1V_.
2.  Für die KKF gilt im vorliegenden Fall:
φxy(τ)=¯x(t)y(t+τ)=¯x(t)[α1x(tt1+τ)+α2x(tt2+τ)].
Nach Aufspaltung der Mittelwertbildung auf die beiden Terme erhält man hieraus:
φxy(τ)=α1¯x(t)x(tt1+τ)+α2¯x(t)x(tt2+τ).
Unter Verwendung der AKF kann hierfür auch geschrieben werden:
φxy(τ)=α1φx(τt1)+α2φx(τt2)==1V2[α1si(2πBx(τt1))+α2si(2πBx(τt2))].
Die si-Funktion weist äquidistante Nulldurchgänge bei allen Vielfachen von 1/(2Bx) = 25 μs auf, jeweils bezogen auf deren Mittellagen bei t1 = 200 ms bzw. t2 = 250 ms.
Daraus ergeben sich die KKF-Werte zu:
φxy(τ=0)=0_,
φxy(τ=t1)=α1φx(τ=0)=0.5V2_,
φxy(τ=t2)=α2φx(τ=0)=0.1V2_.
3.  Das Kreuzleistungsdichtespektrum ist die Fouriertransformierte der KKF, ebenso wie das LDS die Fouriertransformierte der AKF angibt. Mit den Ergebnissen aus 2) und 3) gilt deshalb:
Φxy(f)=α1Φx(f)ej2πft1+α2Φx(f)ej2πft2.
Außerhalb des Bereichs |f| ≤ Bx ist das LDS Φx(f) - und dementsprechend auch das KLDS Φxy(f) - identisch 0. Innerhalb dieses Intervalls gilt Φx(f) = N0/2. Daraus folgt in diesem Bereich:
Φxy(f)=N02(α1ej2πft1+α2ej2πft2).
Es ist ersichtlich, dass Φxy(f) im Gegensatz zu Φx(f) eine komplexe Funktion ist. Bei f = 0 gilt:
Φxy(f=0)=N02(α1+α2)=0.3106W/Hz=15106V2/Hz_.
P ID450 Sto Z 4 14 d.png
4.  Die Fouriertransformierte einer diracförmigen AKF führt zu einem für alle Frequenzen f konstanten LDS, das heißt tatsächlich zu echt „Weißem Rauschen”. Dieses besitzt eine unendlich große Leistung, und für die KKF kann dann geschrieben werden:
φxy(τ)=α1N02δ(τt1)+α2N02δ(τt2).
Dieser Verlauf ist in der Grafik oben skizziert.
Im Frequenzbereich ist für |f| ≤ Bx tatsächlich kein Unterschied gegenüber Teilaufgabe 3) feststellbar. Da nun aber echt weißes Rauschen vorliegt, ist hier im Gegensatz zu Punkt c) das KLDS nicht auf diesen Bereich beschränkt. Richtig sind demnach die Lösungsvorschläge 1 und 3.
5.  Die AKF des echobehafteten Signals lautet wie folgt:
φy(τ)=¯y(t)y(t+τ)=α21¯x(tt1)x(tt1+τ)+α1α2¯x(tt1)x(tt2+τ)+α2α1¯x(tt2)x(tt1+τ)+α22¯x(tt2)x(tt2+τ).
Für den ersten und den letzten Mittelwert gilt:
¯x(tt1)x(tt1+τ)=¯x(tt2)x(tt2+τ)=¯x(t)x(t+τ)=φx(τ).
Dagegen erhält man für den zweiten und den dritten Mittelwert mit Δt = t2 - t1 = 50 ms:
¯x(tt1)x(tt2+τ)=¯x(t)x(t+t1t2+τ)=φx(τΔt),
¯x(tt2)x(tt1+τ)=¯x(t)x(t+t2t1+τ)=φx(τ+Δt).
Insgesamt ergibt sich somit wieder eine symmetrische AKF (siehe unteres Bild):
φy(τ)=N02((α21+α22)δ(τ)+α1α2δ(τΔt)+α1α2δ(τ+Δt)).
φy(τ=0)=13108W/Hz_,φy(τ=Δt)=2.5108W/Hz_.