Exercise 3.7Z: Rectangular Signal with Echo
Wir betrachten ein periodisches Rechtecksignal $s(t)$ mit den möglichen Amplitudenwerten $0\,\text{ V}$ und $2\hspace{0.05cm}\text{ V}$ und der Periodendauer $T_0 = T = 1 \hspace{0.05cm}\text{ms}$. Bei den Sprungstellen, zum Beispiel bei $t = T/4$, beträgt der Signalwert jeweils $1\hspace{0.05cm}\text{ V}$. Der Gleichanteil (also der Fourierkoeffizient $A_0$) des Signals ist ebenfalls $1\hspace{0.05cm}\text{ V}$. Weiter gilt:
- Aufgrund der Symmetrie (gerade Funktion) sind alle Sinuskoeffizienten $B_n = 0$.
- Die Koeffizienten $A_n$ mit geradzahligem $n$ sind ebenfalls $0$.
- Für ungeradzahlige Werte von $n$ gilt hingegen:
- $$A_n = ( { - 1} )^{\left( {n - 1} \right)/2} \cdot \frac{{4\;{\rm{V}}}}{{n \cdot {\rm{\pi }}}}.$$
Das Signal $s(t)$ gelangt über zwei Wege zum Empfänger (siehe untere Skizze): Einmal auf dem direkten Pfad und zum zweiten über einen Nebenpfad. Dieser ist durch den Dämpfungsfaktor $\alpha$ und die Laufzeit $\tau$ gekennzeichnet. Daher gilt für das Empfangssignal:
- $$r(t) = s(t) + \alpha \cdot s( {t - \tau } ).$$
Der Frequenzgang des Kanals ist $H(f) = R(f)/S(f)$, die Impulsantwort wird mit $h(t)$ bezeichnet.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Faltungssatz und Faltungsoperation.
- Wichtige Informationen finden Sie insbesondere auf der Seite Faltung einer Funktion mit einer Diracfunktion.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Fragebogen
Musterlösung
- $$h(t) = \delta (t) + \alpha \cdot \delta( {t - \tau } ).$$
Richtig ist somit der zweite Lösungsvorschlag.
2. Es gilt $r(t) = s(t) ∗ h(t)$. Diese Faltungsoperation lässt sich am einfachsten grafisch ausführen:
Die Werte des Empfangssignals lauten allgemein:
- $0.00 < t/T < 0.25: r(t) = –1\text{ V}$,
- $0.25 < t/T < 0.50: r(t) = \,–1 \text{ V}$,
- $0.50 < t/T < 0.75: r(t) = 0 \text{ V}$,
- $0.75 < t/T < 1.00: r(t) = +2 \text{ V}$.
Die gesuchten Werte sind somit $r(t = 0.2 \cdot T) \underline{= +1 \text{ V}}$ und $r(t = 0.3 · T) \underline{= \,–1 \text{ V}}$.
3. Bei ähnlicher Vorgehensweise wie unter 2) erhält man für $r(t)$ ein Gleichsignal von $2 \text{ V}$:
- Die Lücken im Signal $s(t)$ werden durch das Echo $s(t – T/2)$ vollständig aufgefüllt.
- Dieses Ergebnis lässt sich auch im Frequenzbereich ableiten. Der Kanalfrequenzgang lautet mit $\alpha = 1$ und $\tau = T/2$:
- $$H( f ) = 1 + 1 \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j\pi }}fT} = 1 + \cos ( {{\rm{\pi }}fT} ) - {\rm{j}} \cdot {\rm{sin}}( {{\rm{\pi }}fT} ).$$
- Das Eingangssignal ${s(t)}$ hat außer dem Gleichanteil nur Anteile bei $f = f_0 = 1/T$, $f = 3 \cdot f_0$, $f = 5 \cdot f_0$ usw..
- Bei diesen Frequenzen sind aber sowohl der Real- als auch der Imaginärteil von ${H(f)}$ gleich Null.
- Damit erhält man für das Ausgangsspektrum mit $A_0 = 1 \text{ V}$ und $H(f = 0) = 2$:
- $$R(f) = A_0 \cdot H(f = 0) \cdot \delta (f) = 2\;{\rm{V}} \cdot \delta (f).$$
Die Fourierrücktransformation liefert damit ebenfalls $r(t) \underline{= 2 \text{ V= const}}$.