Exercise 4.2: UMTS Radio Channel Basics
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Auch bei UMTS gibt es etliche zu Degradationen führende Effekte, die man bei der Systemplanung berücksichtigen muss:
- Interferenzen: Da alle Nutzer gleichzeitig im gleichen Frequenzband versorgt werden, wird jeder Nutzer durch andere Nutzer gestört.
- Pfadverlust: Die Empfangsleistung PE eines Funksignals nimmt mit der Entfernung d um den Faktor d^{– \gamma} ab.
- {\rm Mehrwegeempfang}: Das Signal erreicht den mobilen Empfänger nicht nur über den direkten Pfad, sondern auf mehreren Wegen – unterschiedlich gedämpft und verschieden verzögert.
- {\rm Dopplereffekt}: Bewegen sich der Sender und/oder der Empfänger, so kann es zu Verschiebungen der Frequenz kommen abhängig von Geschwindigkeit und Richtung: Welcher Winkel? Aufeinander zu? Voneinander weg?
Im Buch Mobile Kommunikation wurden diese Effekte bereits im Detail behandelt. Die Diagramme vermitteln nur einige wenige Informationen bezüglich
- Pfadverlust: Der Pfadverlust gibt die Verminderung der Empfangsleistung mit der Entfernung d vom Sender an. Oberhalb des so genannten Break Points gilt für die Empfangsleistung näherungsweise:
- \frac{P(d)}{P(d_0)} = \alpha_0 \cdot \left ( {d}/{d_0}\right )^{-4}.
- Nach der oberen Grafik gilt \alpha_{0} = 10^{–5} (entsprechend 50 \ \rm dB) und d_{0} = 100 \ \rm m.
- Frequenzselektives Fading: Die Leistungsübertragungsfunktion |H_{\rm K}(f)|^{2} zu einem gegebenen Zeitpunkt gemäß der mittleren Grafik verdeutlicht frequenzselektives Fading. Die blau–gestrichelt eingezeichnete Horizontale kennzeichnet nicht frequenzselektives Fading.
- Frequenzselektives Fading entsteht, wenn die Kohärenzbandbreite B_{\rm K} sehr viel kleiner als die Signalbandbreite B_{\rm S} ist. Dabei gilt mit der Mehrwegeverbreiterung (englisch: Delay Spread) T_{\rm V} ⇒ Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Verzögerungszeit:
- B_{\rm K}\approx \frac{1}{T_{V}}= \frac{1}{\tau_{\rm max}- \tau_{\rm min}}.
- Zeitselektives Fading: Die untere Grafik zeigt die Leistungsübertragungsfunktion |H_{\rm K}(t)|^{2} für eine feste Frequenz f_{0}. Die Skizze ist als „schematisch” zu verstehen, weil für das hier betrachtete zeitselektive Fading genau der gleiche Verlauf gewählt wurde wie in der mittleren Grafik für das frequenzselektive Fading (reine Bequemlichkeit des Autors).
- Hier entsteht eine so genannte Dopplerverbreiterung B_{\rm D}, definiert als Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Dopplerfrequenz. Der Kehrwert T_{\rm D} = 1/B_{\rm D} wird als Kohärenzzeit oder auch als Korrelationsdauer bezeichnet. Bei UMTS tritt immer dann zeitselektives Fading auf, wenn T_{\rm D} \ll T_{\rm C} (Chipdauer) ist.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Allgemeine Beschreibung von UMTS.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seiten Eigenschaften des UMTS-Funkkanals sowie Frequenz– und zeitselektives Fading.
- Die Bandbreite beträgt bei UMTS B_{\rm S} = 5 \ \rm MHz und die Chipdauer ist T_{\rm C} \approx 0.26 \ \rm µ s.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Entsprechend der Skizze liegt der Breakpoint bei d_{0} = 100 \ \rm m.
- Für d ≤ d_{0} ist der Pfadverlust gleich \alpha_{0} \cdot (d/d_{0})^{–2}. Für d = d_{0} = 100 \ \rm m gilt:
- {\rm Pfadverlust} = \alpha_0 = 10^{-5}\hspace{0.5cm}\Rightarrow\hspace{0.5cm}{50\,{\rm dB}}.
- Oberhalb von d_{0} ist der Pfadverlust gleich \alpha_{0} \cdot (d/d_{0})^{–4}. Somit erhält man in 5 \ \rm km Entfernung:
- {\rm Pfadverlust} = 10^{-5}\cdot 50^{-4} = 1.6 \cdot 10^{-12}\hspace{0.5cm}\Rightarrow\hspace{0.5cm}\underline{118\,{\rm dB}}.
(2) Richtig sind die Aussagen 1, 3 und 4:
- Das frequenzselektive Fading ist auf Mehrwegeempfang zurückzuführen:
- Unterschiedliche Frequenzanteile werden durch den Kanal unterschiedlich verzögert und gedämpft.
- Dadurch entstehen Dämpfungs– und Phasenverzerrungen.
- Wegen \tau_{\rm max} = 1 \ \rm µ s (vereinfachend wird \tau_{\rm min} = 0 gesetzt) ergibt sich weiter
- B_{\rm K} = \frac{1}{\tau_{\rm max}- \tau_{\rm min}} = 1\,{\rm MHz}\ \ll \ B_{\rm S} \hspace{0.15cm}\underline {= 5\,{\rm MHz}}.
(3) Richtig ist Aussage 2. Die Aussagen 1 und 3 gelten dagegen für frequenzselektives Fading – siehe Teilaufgabe (2).