Exercise 4.7: About the Rake Receiver
Die Grafik zeigt einen Zweiwegekanal (gelbe Hinterlegung). Die entsprechende Beschreibungsgleichung lautet:
- r(t)=0.6⋅s(t)+0.4⋅s(t−τ).
Die Verzögerung auf dem Nebenpfad sei τ=1 µs. Darunter gezeichnet ist die Struktur eines RAKE–Empfängers (grüne Hinterlegung) mit den allgemeinen Koeffizienten K, h0, h1, τ0 und τ1.
Der RAKE–Empfänger hat die Aufgabe, die Energie der beiden Signalpfade zu bündeln und dadurch die Entscheidung sicherer zu machen. Die gemeinsame Impulsantwort von Kanal und RAKE–Empfänger kann in der Form
- hKR(t)=A0⋅δ(t)+A1⋅δ(t−τ)+A2⋅δ(t−2τ)
angegeben werden, allerdings nur dann, wenn die RAKE–Koeffizienten h0, h1, τ0 und τ1 geeignet gewählt werden. Der Hauptanteil von hKR(t) soll bei t=τ liegen.
Die Konstante K ist aus Normierungsgründen notwendig. Um den Einfluss von AWGN–Rauschen nicht zu verfälschen, muss folgende Bedingung erfüllt sein:
- K=1h20+h21.
Gesucht sind außer den geeigneten RAKE–Parametern auch die Signale r(t) und b(t), wenn s(t) ein Rechteck der Höhe 1 und der Breite T=5 µs beschreibt.
Hinweise:
- Die Aufgabegehört zum Kapitel Nachrichtentechnische Aspekte von UMTS.
- Bezug genommen wird auch auf die Seite Untersuchungen zum RAKE–Empfänger im Buch „Modulationsverfahren”.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Richtig ist der Lösungsvorschlag 1:
- Die Impulsantwort hK(t) ergibt sich als das Empfangssignal r(t), wenn am Eingang ein Diracimpuls anliegt ⇒s(t)=δ(t).
- Daraus folgt
- hK(t)=0.6⋅δ(t)+0.4⋅δ(t−τ).
(2) Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:
- Der Kanalfrequenzgang HK(f) ist definitionsgemäß die Fouriertransformierte der Impulsantwort hK(t). Mit dem Verschiebungssatz ergibt sich hierfür:
- HK(f)=0.6+0.4⋅ej⋅2πfτ⇒HK(f=0)=0.6+0.4=1.
- Der erste Lösungsvorschlag ist dementsprechend falsch im Gegensatz zu den beiden anderen:
- HK(f) ist komplexwertig und der Betrag ist periodisch mit 1/τ, wie die nachfolgende Rechnung zeigt:
- |HK(f)|2=[0.6+0.4⋅cos(2πfτ)]2+[0.4⋅sin(2πfτ)]2=[0.62+0.42⋅(cos2(2πfτ)+sin2(2πfτ))]+2⋅0.6⋅0.4⋅cos(2πfτ)
- ⇒|HK(f)|=√0.52+0.48⋅cos(2πfτ).
- Für f=0 ist |HK(f)|=1. Im jeweiligen Frequenzabstand 1/τ wiederholt sich dieser Wert.
(3) Wir setzen zunächst vereinbarungsgemäß K=1. Insgesamt kommt man über vier Wege von s(t) zum Ausgangssignal b(t). Um die vorgegebene hKR(t)–Gleichung zu erfüllen, muss entweder τ0=0 gelten oder τ1=0. Mit τ0=0 erhält man für die Impulsantwort:
- hKR(t) = 0.6⋅h0⋅δ(t)+0.4⋅h0⋅δ(t−τ)+0.6⋅h1⋅δ(t−τ1)+0.4⋅h1⋅δ(t−τ−τ1).
Um die „Hauptenergie” auf einen Zeitpunkt bündeln zu können, müsste dann τ1=τ gewählt werden. Mit h0=0.6 und h1=0.4 erhält man dann A0≠A2:
- hKR(t)=0.36⋅δ(t)+0.48⋅δ(t−τ)+0.16⋅δ(t−2τ).
Dagegen ergibt sich mit h0=0.6, h1=0.4,τ0=τ und τ1=0:
- hKR(t)=0.6⋅h0⋅δ(t−τ)+0.4⋅h0⋅δ(t−2τ)+0.6⋅h1⋅δ(t)+0.4⋅h1⋅δ(t−τ)=0.52⋅δ(t−τ)+0.24⋅[δ(t)+δ(t−2τ)].
Hier ist die Zusatzbedingung A0=A2 erfüllt. Somit lautet das gesuchte Ergebnis:
- τ0=τ=1μs_,τ1=0_.
(4) Es gilt entsprechend der angegebenen Gleichung
- K=1h20+h21=10.62+0.42=10.52≈1.923_.
Damit erhält man für die gemeinsame Impulsantwort (es gilt 0.24/0.52=6/13):
- hKR(t)=613⋅δ(t)+1.00⋅δ(t−τ)+613⋅δ(t−2τ).
(5) Für das Empfangssignal r(t) und für das RAKE–Ausgangssignal b(t) gilt:
- r(t) = 0.6⋅s(t)+0.4⋅s(t−1μs),
- b(t) = 613⋅s(t)+1.00⋅s(t−1μs)+613⋅s(t−2μs).
Richtig sind die Aussagen 1 und 4, wie die Grafik zeigt.
Bezüglich des AWGN–Rauschverhaltens sind r(t) und b(t) vergleichbar.