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Exercise 3.2: Spectrum with Angle Modulation

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Tabelle der Besselfunktionen

Es wird hier von folgenden Gleichungen ausgegangen:

  • Quellensignal:
q(t)=2Vsin(2π3kHzt),
  • Sendesignal:
s(t)=1Vcos[2π100kHzt+KMq(t)],
  • Empfangssignal (idealer Kanal:
r(t)=s(t)=1Vcos[2π100kHzt+ϕ(t)],
  • idealer Demodulator:
v(t)=1KMϕ(t).

Die Grafik zeigt die Besselfunktionen  Jn(η)  erster Art und  n–ter Ordnung in tabellarischer Form.





Hinweise:


Fragebogen

1

Welches Modulationsverfahren liegt hier vor?

Amplitudenmodulation.
Phasenmodulation.
Frequenzmodulation.

2

Welches Modulationsverfahren würden Sie wählen, wenn die Kanalbandbreite nur  BK=10 kHz  betragen würde?

Amplitudenmodulation.
Phasenmodulation.
Frequenzmodulation.

3

Wie ist die Modulatorkonstante  KM  zu wählen, damit der Phasenhub  η=1  beträgt?

KM = 

 1/V

4

Berechnen Sie das Spektrum  STP(f)  des äquivalenten Tiefpass–Signals  sTP(t).  Wie groß sind die Gewichte der Spektrallinien bei  f=0  und  f=3 kHz?

STP(f=0) = 

 V
STP(f=3 kHz) = 

 V

5

Berechnen Sie die Spektren des analytischen Signals  s+(t)  sowie des physikalischen Signals  s(t).  Wie groß sind die Gewichte der Spektrallinien bei  f=97 kHz?

S+(f=97 kHz) = 

 V
S(f=97 kHz)= 

 V

6

Wie groß ist die erforderliche Kanalbandbreite  BK  für  η=1, wenn man (betragsmäßige) Impulsgewichte kleiner als  0.01  vernachlässigt?

η=1:   BK = 

 kHz

7

Welche Kanalbandbreiten würden sich für  η=2  und  η=3  ergeben?

η=2:   BK = 

 kHz
η=3:   BK = 

 kHz


Musterlösung

(1)  Die Phase ϕ(t) ist proportional zum Quellensignal q(t)   ⇒   es handelt sich um eine Phasenmodulation   ⇒   Antwort 2.


(2)  Eine Winkelmodulation (PM, FM) führt bei bandbegrenztem Kanal stets zu nichtlinearen Verzerrungen.

  • Bei Zweiseitenband-Amplitudenmodulation (ZSB-AM) ist hier dagegen bereits mit BK=6 kHz eine verzerrungsfreie Übertragung möglich   ⇒   Antwort 1.


(3)  Der Modulationsindex (oder Phasenhub) ist bei Phasenmodulation gleich η=KM·AN.

  • Somit ist die Modulatorkonstante KM=1/AN=0.51/V_ zu wählen, damit sich η=1 ergibt.


(4)  Es liegt ein sogenanntes Besselspektrum vor:

STP(f)=AT+n=Jn(η)δ(fnfN).
  • Dieses ist ein diskretes Spektrum mit Anteilen bei f=n·fN, wobei n ganzzahlig ist.
  • Die Gewichte der Diracfunktionen sind durch die Besselfunktionen gegeben. Mit AT=1 V erhält man:
PM–Spektrum im äquivalenten Tiefpass–Bereich
STP(f=0)=ATJ0(η=1)=0.765V_,
STP(f=fN)=ATJ1(η=1)=0.440V,
STP(f=2fN)=ATJ2(η=1)=0.115V.
  • Aufgrund der Symmetrie Jn(η)=(1)nJn(η) erhält man für die Spektrallinie bei f=3 kHz:
STP(f=fN)=STP(f=+fN)=0.440V_.

Anmerkung: Eigentlich müsste man für den Spektralwert bei f=0 schreiben:

STP(f=0)=0.765Vδ(f).

Dieser ist somit aufgrund der Diracfunktion unendlich groß, lediglich das Gewicht der Diracfunktion ist endlich. Gleiches gilt für alle diskreten Spektrallinien.


(5)  S+(f) ergibt sich aus STP(f) durch Verschiebung um fT nach rechts. Deshalb ist

S+(f=97kHz)=STP(f=3kHz)=0.440V_.
  • Das tatsächliche Spektrum unterscheidet sich von S+(f) bei positiven Frequenzen um den Faktor 1/2:
S(f=97kHz)=1/2S+(f=97kHz)=0.220V_.
  • Allgemein kann geschrieben werden:
S(f)=AT2+n=Jn(η)δ(f±(fT+nfN)).


(6)  Unter der vorgeschlagenen Vernachlässigung können alle Bessellinien J|n|>3 außer Acht gelassen werden.

  • Damit erhält man BK=2·3·fN=18 kHz_.


(7)  Die Zahlenwerte in der Tabelle auf der Angabenseite zeigen, dass nun folgende Kanalbandbreiten erforderlich wären:

  • für η=2:     BK=24 kHz_,
  • für η=3:     BK=36 kHz_.