Loading [MathJax]/jax/element/mml/optable/GeneralPunctuation.js

Exercise 2.2: Simple Two-Path Channel Model

From LNTwww
Revision as of 13:07, 25 March 2020 by Javier (talk | contribs) (Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Mobile Kommunikation/Mehrwegeempfang beim Mobilfunk}} Datei:P_ID2157__Mob_A_2_2.png|right|frame|Zwei äquivalente Modelle <br>für…“)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)

Zwei äquivalente Modelle
für den Zweiwege-Kanal

Wir betrachten hier einen Zweiwege–Kanal für den Mobilfunk entsprechend nebenstehender Grafik, gekennzeichnet durch die Modellparameter

k1=104,τ1=10µs,τ2=11µs.

Für den Dämpfungsfaktor auf dem Nebenpfad werden zwei verschiedene Zahlenwerte betrachtet:

  • k2=2105   ⇒   Teilaufgaben (1) bis (4),
  • k2=104   ⇒   Teilaufgaben (5) und (6).


Unten ist ein äquivalentes Kanalmodell dargestellt, wobei nur der grün hinterlegte Teil weiter betrachtet wird. Das heißt:  

  • Die Grunddämpfung (Pfadverlust) und die Grundlaufzeit werden hierbei außer Betracht gelassen.
  • Der Frequenzgang dieses  (k0,τ0)–Modells wird mit  H0(f)  bezeichnet.


Eine wichtige Beschreibungsgröße eines jeden Mobilfunksystems ist die Kohärenzbandbreite  BK, die im Kapitel  GWSSUS–Kanalmodell  definiert wird. Anhand dieser lässt sich entscheiden, ob das System als nichtfrequenzselektiv eingeschätzt werden kann:

  • Dies ist gerechtfertigt, wenn die Signalbandbreite  BS  deutlich kleiner ist als die Kohärenzbandbreite  BK.
  • Andernfalls ist das Mobilfunksystem frequenzselektiv, was eine kompliziertere Beschreibung erfordert.


Als eine einfache Näherung für die Kohärenzbandbreite verwendet man in der Literatur häufig den Kehrwert der Impulsverbreiterung (in unserem Lerntutorial durch ein Hochkomma gekennzeichnet):

BK=1τmaxτmin.




Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Themengebiet des Kapitels  Mehrwegeempfang beim Mobilfunk.
  • Für die Lösung benötigen Sie auch die Lichtgeschwindigkeit  c=3108 m/s.
  • Für  k2  werden hier nur positive Werte verwendet. Sie erinnern sich vielleicht:   Entsteht der Nebenpfad durch Reflexion an einer Wand, so ist eigentlich eine Phasenänderung um  π  zu berücksichtigen, woraus ein negativer  k2–Wert resultiert.



Fragebogen

1

Welche Länge  d1  weist der direkte Pfad auf?

d1 = 

 km

2

Wie lauten die Parameter des vereinfachten Modells für  k2=2105?

k0 = 

τ0 = 

 µs

3

Berechnen Sie den Betragsfrequenzgang   ⇒   |H0(f)|  des vereinfachten Modells für die Frequenzen  f=0f=250 kHz  und  f=500 kHz.

|H0(f=0)| = 

|H0(f=250 kHz)| = 

|H0(f=500 kHz)| = 

4

Welche Signalfrequenzen  fS  bewirken hier destruktive Überlagerungen?

fS=500 kHz,
fS=750 kHz,
fS=1 MHz.

5

Welche Kohärenzbandbreite ergibt sich für  k2=2105  bzw.  k2=104  nach der einfachen Näherung?

k2=2105:BK= 

 MHz
k2=104:BK= 

 MHz

6

Welche Aussagen sind bezüglich der Frequenzselektivität richtig, wenn  BS  die Signalbandbreite bezeichnet?

Für GSM:   (BS=200 kHz)  ist der Kanal frequenzselektiv.
Für UMTS:   (BS=5 MHz)  ist der Kanal frequenzselektiv.


Musterlösung

(1)  Es gilt τ1=d1/c  ⇒  d1=τ1c=105s3108 m/s =3 km_.


(2)  Der Dämpfungsfaktor ist k0=k2/k1 =0.2_ und die Verzögerungszeit \tau_0 = \tau_2 \ – \tau_1 \ \underline {= 1 \ \rm µ s}.

  • Der für beide Pfade wirksame Pfadverlust ist damit k_1 = 10^{-4} und die Grundlaufzeit beträgt \tau_1 = 10 \ \rm µ s.


(3)  Die Impulsantort lautet:

h_{\rm 0}(\tau) = \delta(\tau) + k_0 \cdot \delta(\tau - \tau_0) \hspace{0.05cm}.

Durch Fouriertransformation kommt man zum Frequenzgang

H_{\rm 0}(f) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} 1 + k_0 \cdot {\rm e}^{- {\rm j}\cdot 2 \pi f \tau_0}=1 + k_0 \cdot {\cos}( 2 \pi f \tau_0) + {\rm j}\cdot k_0 \cdot {\sin }( 2 \pi f \tau_0) \hspace{0.05cm},

und damit zu folgendem Betragsfrequenzgang:

|H_{\rm 0}(f)| = \sqrt{ \left [ 1 + k_0 \cdot {\cos}( 2 \pi f \tau_0)\right ]^2 + k_0^2 \cdot {\sin^2 }( 2 \pi f \tau_0)}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}|H_{\rm 0}(f = 0)| \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} 1+ k_0 \hspace{0.1cm} \underline {=1.2} \hspace{0.05cm},
|H_{\rm 0}(f = 250\,{\rm kHz})| \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \sqrt{ \left [ 1 + k_0 \cdot {\cos}( \pi/2)\right ]^2 + k_0^2 \cdot {\sin^2 }( \pi/2)} = \sqrt{1+ k_0^2} \hspace{0.1cm} \underline {\approx 1.02} \hspace{0.05cm},
|H_{\rm 0}(f = 500\,{\rm kHz})| \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \sqrt{ \left [ 1 + k_0 \cdot {\cos}( \pi)\right ]^2 + k_0^2 \cdot {\sin^2 }( \pi)} = {1- k_0} \hspace{0.1cm} \underline {= 0.8} \hspace{0.05cm}.
Betragsfrequenzgang eines Zweiwegekanals

Die Grafik (rote Kurve) zeigt den Funktionsverlauf |H_0(f)|.

  • Die gesuchten Werte sind durch die gelben Punkte markiert.
  • Die blaue Kurve bezieht sich auf die Teilaufgabe (5) mit k_0 = 1 \ \Rightarrow \ k_2 = k_0 \cdot k_1 = 10^{–4}.


(4)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 1:

  • Destruktive Überlagerungen gibt es für |H_0(f)| < 1, zum Beispiel für f = 500 \ \rm kHz.
  • Dagegen gilt:
|H_{\rm 0}(f = 750\,{\rm kHz})| \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} |H_{\rm 0}(f = 250\,{\rm kHz})| \approx 1.02 > 1\hspace{0.05cm},
|H_{\rm 0}(f = 1\,{\rm MHz})| \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} |H_{\rm 0}(f = 0)| = 1.2 > 1 \hspace{0.05cm}.


(5)  Die Differenz \tau_{\rm max} \ – \tau_{\rm min} der Verzögerungszeiten in den beiden Pfaden ist gleich \tau_0 = 1 \ \rm µ s.

  • Damit ist die Kohärenzbandbreite
B_{\rm K}\hspace{0.01cm}' = {1}/{\tau_{\rm 0} } \hspace{0.1cm} \underline {=1\,{\rm MHz}} \hspace{0.05cm}.
  • Das Ergebnis ist unabhängig von k_2. Es gilt für k_2 = 2 \cdot 10^{-5} \Rightarrow k_0 = 0.2 und k_2 = 10^{-4} \Rightarrow k_0 = 1 in gleicher Weise.
  • In der Grafik ist diese Näherung B_{\rm K}\hspace{0.01cm}' für die Kohärenzbandbreite eingezeichnet.


(6)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2.:

  • Der Kanal ist nichtfrequenzselektiv, wenn die Kohärenzbandbreite B_{\rm K} deutlich größer ist als die Signalbandbreite B_{\rm S}.
  • Dies trifft beim gegebenen Kanal für GSM zu, nicht jedoch für UMTS. Bei UMTS liegt ein frequenzselektiver Kanal vor.