Exercise 3.7: Optimal Nyquist Equalization once again
Wir gehen bei dieser Aufgabe von folgenden Voraussetzungen aus:
- binäre bipolare NRZ–Rechteckimpulse
- |HS(f)|=si(πfT),
- Koaxialkabel mit der Kabeldämpfung a∗=9.2 Np (≈80 dB):
- |HK(f)|=e−9.2⋅√2⋅|f|⋅T,
- optimaler Nyquistentzerrer, bestehend aus Matched–Filter und Transversalfilter:
- HE(f)=HMF(f)⋅HTF(f)
- mitHMF(f)=H⋆S(f)⋅H⋆K(f),HTF(f)=1+∞∑κ=−∞|HSK(f−κ/T)|2.
- Hierbei bezeichnet HSK(f)=HS(f)⋅HK(f) das Produkt von Sender– und Kanalfrequenzgang.
Wegen der Nyquistentzerrung ist das Auge maximal geöffnet. Für die Fehlerwahrscheinlichkeit gilt:
- pS(=pU)=Q(√s20⋅TN0⋅σ2d,norm).
Die normierte Störleistung am Entscheider ist durch folgende Gleichungen gegeben:
- σ2d,norm=T⋅∫+∞−∞|HE(f)|2df=σ2d,norm=T⋅∫+1/(2T)−1/(2T)HTF(f)df=T⋅∫1/T0HTF(f)df.
Die Gültigkeit dieser Gleichung ergibt sich aus der Periodizität des Transversalfilterfrequenzgangs HTF(f).
- In der Grafik erkennt man die normierte Störleistung als die rot hinterlegte Fläche.
- Näherungsweise kann die normierte Störleistung durch die in der Grafik blau eingezeichnete Dreieckfläche berechnet werden.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Linare Nyquistentzerrung.
- Zur Bestimmung der Fehlerwahrscheinlichkeit können Sie das interaktive Berechnungsmodul Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen benutzen.
Fragebogen
Musterlösung
- |HSK(f)|=si(πfT)⋅e−9.2⋅√2⋅|f|⋅T.
- Daraus ergeben sich die gesuchten Sonderfälle:
- f=0: |HSK(f=0)|=si(0)⋅e0=1_,
- f=fNyq: |HSK(f=12T)|=si(π/2)⋅e−9.2≈6.43⋅10−5_,
- f=1/T: |HSK(f=1T)|=si(π)⋅e...=0_.
(2) Die Grafik zeigt, dass HTF(f) bei f=fNyq maximal wird. Daraus folgt mit der angegebenen Gleichung, dass
- +∞∑κ=−∞|HSK(f−κT)|2
bei der Nyquistfrequenz minimal ist. Für f=fNyq tragen von der unendlichen Summe allerdings nur die Terme mit κ=0 und κ=1 relevant zum Ergebnis bei.
- Daraus folgt weiter mit dem Ergebnis aus (1):
- Max[HTF(f)] = HTF(f=fNyq)=1/2⋅|HSK(f=fNyq)|2= 12⋅(6.43⋅10−5)2=101082.69≈1.21⋅108_.
(3) Nähert man das Integral über HTF(f) durch die in der Grafik eingezeichnete Dreieckfläche an, so erhält man:
- σ2d,norm=T⋅∫1/T0HTF(f)df≈T⋅12⋅1.21⋅108⋅(0.64−0.36)≈1.7⋅107_.
(4) Gemäß der gegebenen Gleichung erhält man für die (mittlere) Symbolfehlerwahrscheinlichkeit:
- pS=Q(√s20⋅TN0⋅σ2d,norm)=Q(√1081.7⋅107)≈Q(2.42)⇒pS≈0.8%_.
- Da ein Nyquistsystem vorliegt, ist die ungünstigste (worst–case) Fehlerwahrscheinlichkeit pU genau so groß.