Exercise 3.9Z: Sine Transformation
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Wir betrachten in dieser Aufgabe eine Zufallsgröße x mit sin2–förmiger WDF im Bereich zwischen x=0 und x=2 (außerhalb ist die WDF identisch 0): fx(x)=sin2(π/2⋅x)f¨ur0≤x≤2.
Der Mittelwert und die Streuung dieser Zufallsgröße x wurden bereits in der Aufgabe 3.3 ermittelt: mx=1,σx=0.361.
Eine weitere Zufallsgröße y erhält man durch Transformation mittels der nichtlinearen Kennlinie y=g(x)=sin(π2⋅x).
Die Abbildung zeigt jeweils im Bereich 0≤x≤2:
- oben die WDF fx(x),
- unten die nichtlineare Kennlinie y=g(x).
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Exponentialverteilte Zufallsgröße.
- Besonderer Bezug genommen wird auf die Seite Transformation von Zufallsgrößen und auf das Kapitel Erwartungswerte und Momente.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- Vorgegeben sind die beiden unbestimmten Integrale:
- ∫sin3(ax)dx=13a⋅cos3(ax)−1a⋅cos(ax),
- ∫sin4(ax)dx=38⋅x−14a⋅sin(2ax)+132a⋅sin(4ax).
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Aufgrund des Wertebereichs von x und der gegebenen Kennlinie kann y keine Werte kleiner als 0 bzw. größer als 1 annehmen. Der Wert y = 0 kann ebenfalls nicht auftreten, da weder x = 0 noch x = 2 möglich sind. Mit diesen Eigenschaften ergibt sich sicher my < 1, also ein kleinerer Wert als für mx. Richtig sind also der zweite und der dritte Lösungsvorschlag.
- 2. Zur Lösung dieser Aufgabe könnte man beispielsweise zunächst die WDF fy(y) bestimmen und daraus in gewohnter Weise my berechnen. Zum gleichen Ergebnis führt der direkte Weg:
- my=E[y]=E[g(x)]=∫+∞−∞g(x)⋅fx(x)dx.
- Mit den aktuellen Funktionen g(x) und fx(x) erhält man:
- my=∫20sin3(π2⋅x)dx=23⋅π⋅cos3(π2⋅x)−2π⋅cos(3⋅π2⋅x)|20=83⋅π=0.849_.
- 3. In Analogie zu Punkt 2. gilt:
- m2y=E[y2]=E[g2(x)]=∫+∞−∞g2(x)⋅fx(x)dx.
- Dies führt zum Ergebnis:
- m2y=∫20sin4(π2⋅x)dx=38⋅x−12⋅π⋅sin(π⋅x)+116⋅π⋅sin(2⋅π⋅x)|20=0.75.
- Mit dem Ergebnis aus 2. folgt somit für die Streuung:
- σy=√34−(83⋅π)2≈0.172_.
- 4. Aufgrund der Symmetrie von WDF fx(x) und Kennlinie y = g(x) um x = 1 liefern die beiden Bereiche „0 ≤ x ≤ 1” und „1 ≤ x ≤ 2” jeweils den gleichen Beitrag für fy(y). Im ersten Bereich ist die Ableitung der Kennlinie positiv,
- g′(x)=π/2⋅cos(π/2⋅x),
- und die Umkehrfunktion lautet:
- x=h(y)=2/π⋅arcsin(y).
- Unter Berücksichtigung des zweiten Beitrags durch den Faktor 2 erhält man für die gesuchte WDF im Bereich „0 ≤ y ≤ 1” (außerhalb ist fy(y) = 0):
- fy(y)=2⋅sin2(π/2⋅x)π/2⋅cos(π/2⋅x)|x=2/π⋅arcsin(y).
- Dies führt zum Zwischenergebnis:
- fy(y)=4π⋅sin2(arcsin(y))√1−sin2(arcsin(y)).
- Wegen sin(arcsin(y)) = y erhält man schließlich:
- fy(y)=4π⋅y2√1−y2.
- An der Stelle y = 0.6 erhält man den Wert 0.573. Rechts ist die WDF fy(y) grafisch dargestellt.
- 5. Die WDF ist an der Stelle y = 1 unendlich groß. Dies hängt damit zusammen, dass an dieser Stelle die Ableitung g'(x) der Kennlinie horizontal verläuft. Da aber y eine kontinuierliche Zufallsgröße ist, gilt trotzdem Pr(y = 1) = 0. Das bedeutet: Eine Unendlichkeitsstelle in der WDF ist nicht identisch mit einer Diracfunktion.