Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Exercise 4.15: Optimal Signal Space Allocation

From LNTwww
Revision as of 17:43, 25 November 2017 by Guenter (talk | contribs)

Betrachtete 8–QAM

Betrachtet wird hier eine Signalraumkonstellation mit M=8 Signalraumpunkten:

  • Vier Punkte liegen auf einem Kreis mit Radius r=1.
  • Vier weitere Punkte liegen um 45 versetzt auf einem zweiten Kreis mit Radius R, wobei gelten soll:
RminRRmax,Rmin=3120.518,Rmax=3+121.932.

Die beiden Achsen (Basisfunktionen) seien jeweils normiert und werden vereinfachend mit I und Q bezeichnet. Zur weiteren Vereinfachung kann E=1 gesetzt werden.

Im Fragebogen wird von blauen und roten Punkten gesprochen. Entsprechend der Grafik liegen die blauen Punkte auf dem Kreis mit Radius r=1, die roten auf dem Kreis mit Radius R. Gezeichnet ist der Fall R=Rmax.

Der Systemparameter R soll in dieser Aufgabe so bestimmt werden, dass der Quotient

η=(dmin/2)2EB

maximal wird. η ist ein Maß für die Güte eines Modulationsalphabets bei gegebener Sendeenergie pro Bit (Power Efficiency). Es berechnet sich aus

  • der minimalen Distanz dmin, und
  • der Bitenergie EB.


Es ist darauf zu achten, dass d2min und EB in gleicher Weise normiert sind, was aber bereits durch die Aufgabenstellung implizit gegeben ist.


Hinweise:


Fragebogen

1

Berechnen Sie die mittlere Energie EB pro Bit abhängig von R, insbesondere für R=1 und R=2.

R=1:EB = 

R=2:EB = 

2

Welche Aussagen gelten für den minimalen Abstand zweier Signalraumpunkte?

Für R<Rmin tritt die minimale Distanz zwischen zwei roten Punkten auf.
Für R>Rmax tritt die minimale Distanz zwischen zwei blauen Punkten auf.
Für RminRRmax tritt die minimale Distanz zwischen „Rot” und „Blau” auf.

3

Berechnen Sie die minimale Distanz abhängig von R, insbesondere für

R=1:dmin = 

R=2:dmin = 

4

Geben Sie die Leistungseffizienz η allgemein an. Welches η ergibt sich für R=1?

η = 

5

Welche Leistungseffizienzwerte ergeben sich für R=Rmin und R=Rmax? Interpretation.

R=Rmin:η = 

R=Rmax:η = 


Musterlösung

(1)  Wegen M=8  ⇒  b=3 gilt für die mittlere Signalenergie pro Bit EB=ES/3, wobei die mittlere Signalenergie pro Symbol (ES) als der mittlere quadratische Abstand der Signalraumpunkte vom Ursprung zu berechnen ist. Mit r=1 erhält man:

ES=1/8(4r2+4R2)=(1+R2)/2EB=ES/3=(1+R2)/6.
Sonderfälle der 8–QAM

Insbesondere gilt:

  • Für R=1 ergibt sich eine 8–PSK und entsprechend ES=1 und EB =1/3_ (siehe linke Grafik).
  • Die rechte Grafik zeigt die Signalraumkonstellation für „Wurzel aus 2”. In diesem Fall ist EB =1/2_.


Anzumerken ist, dass diese Energien eigentlich noch mit der Normierungsenergie zu multiplizieren sind.


(2)  Alle Aussagen treffen zu. Im gezeichneten Beispiel auf dem Angabenblatt mit R=Rmax ist der Abstand zwischen zwei benachbarten blauen Punkten genau so groß wie der Abstand zwischen einem roten (äußeren) und einem blauen (inneren) Punkt. Für R>Rmax ist der Abstand zwischen zwei blauen Punkten am geringsten. Für R<Rmin tritt der minimale Abstand zwischen zwei roten Punkten auf.


(3) 
Zur Berechnung der minimalen Distanz
Die Grafik verdeutlicht die geometrische Berechnung. Mit dem Satz von Pythagoras erhält man:
d2min=(R/2)2+(R/21)2=12R+R2
dmin=12R+R2.

Insbesondere gilt für R=1 (8–PSK):

dmin=22=0.765_(=2sin(22.5)).

Dagegen ist für \underline {R = „{\rm Wurzel \ aus \ 2}”} die minimale Distanz d_{\rm min} \ \underline {= 1} (siehe rechte Grafik zur Teilaufgabe (1)).


(4)  Mit den Ergebnissen der Teilaufgaben (1) und (3) erhält man allgemein bzw. für R = 1 (8–PSK):

\eta = \frac{ d_{\rm min}^2}{ 4 \cdot E_{\rm B}} = \frac{ 1 - \sqrt{2} \cdot R + R^2}{ 4 \cdot (1 + R^2)/6} = \frac{ 3/2 \cdot(1 - \sqrt{2} \cdot R + R^2)}{ 1 + R^2}
\Rightarrow \hspace{0.3cm} R = 1: \hspace{0.2cm}\eta = \frac{ 3/2 \cdot(2 - \sqrt{2}) }{ 2} = 3/4 \cdot(2 - \sqrt{2})\hspace{0.1cm} \underline{\approx 0.439}\hspace{0.05cm}.


(5)  Für R = R_{\rm min} ergibt sich folgender Wert:

\eta = \frac{ 3/2 \cdot(1 - \sqrt{2} \cdot R + R^2)}{ 1 + R^2} = 3/2 \cdot \left [ 1 - \frac{ \sqrt{2} \cdot R }{ 1 + R^2}\right ]\hspace{0.05cm},
\sqrt{2} \cdot R = \sqrt{3}- 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} 1 + R^2 = 3 - \sqrt{3} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} \eta = 3/2 \cdot \left [ 1 - \frac{ \sqrt{3}- 1 }{ 3 - \sqrt{3}}\right ]\hspace{0.1cm} \underline{\approx 0.634}\hspace{0.05cm}.

Für R = R_{\rm max} ergibt sich genau der gleiche Wert.

Das (stets gewünschte) Maximum der Leistungseffizienz \eta ergibt sich beispielsweise für R = R_{\rm max} – also für die Signalraumkonstellation entsprechend dem Angabenblatt. In diesem Fall sind alle Dreiecke aus zwei benachbarten roten Punkten und dem dazwischenliegenden blauen Punkt gleichseitig. Auch für R = R_{\rm min} ergeben sich gleichseitige Dreiecke, jetzt aber jeweils gebildet durch zwei blaue und einen roten Punkt. In diesem Fall ist zwar die Kantenlänge d_{\rm min} deutlich kleiner, aber gleichzeitig ergibt sich auch ein kleineres E_{\rm B}, so dass die Leistungseffizienz \eta den gleichen Wert besitzt.

Die vorher betrachteten Sonderfälle R = 1 (8–PSK, linke Grafik zur Teilaufgabe (1)) und R = 2^{\rm 0.5} (rechte Grafik) weisen mit \eta = 0.439 bzw. \eta = 0.5 (gegenüber \eta = 0.634) ein merklich kleineres \eta auf.