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Exercise 1.2: Signal Classification

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Revision as of 15:35, 13 December 2017 by Guenter (talk | contribs)

Vorgegebene Signalverläufe

Nebenstehend sind drei Signalverläufe dargestellt:

  • Das Signal x1(t) wird zum Zeitpunkt t=0 eingeschaltet und besitzt für t>0 den Wert 1V.
  • Das rote Signal x2(t) ist für t<0 identisch 0, springt bei t=0 auf 1V an und fällt danach mit der Zeitkonstanten 1ms ab. Für t>0 gilt:
x2(t)=1Vet/(1ms).
  • Entsprechend gilt für das grün dargestellte Signal für alle Zeiten t:
x3(t)=1Ve|t|/(1ms).

Diese drei Signale sollen nun von Ihnen nach den folgenden Kriterien klassifiziert werden:

  • deterministisch bzw. stochastisch,
  • kausal bzw. akausal,
  • energiebegrenzt bzw. leistungsbegrenzt,
  • wertkontinuierlich bzw. wertdiskret,
  • zeitkontinuierlich bzw. zeitdiskret.



Hinweise:

  • Die Aufgabe geört zum Kapitel Klassifizierung von Signalen.
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.


Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend?

Alle hier betrachteten Signale sind deterministisch.
Alle hier betrachteten Signale sind von stochastischer Natur.
Es handelt sich stets um zeitkontinuierliche Signale.
Es handelt sich stets um wertkontinuierliche Signale.

2

Welche Signale sind gemäß der Definition im Theorieteil kausal?

x1(t),
x2(t),
x3(t).

3

Berechnen Sie die auf den Einheitswiderstand R = 1 Ω bezogene Energie E_2 des Signals x_2(t). Wie groß ist die Leistung P_2 dieses Signals?

E_2 \ = \

\ \cdot 10^{-3}\,\text{V}^2\text{s}
P_2 \ = \

\ \cdot \text{Vs}

4

Welche der Signale besitzen eine endliche Energie?

x_1(t),
x_2(t),
x_3(t).


Musterlösung

(1)  Zutreffend sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Alle Signale können in analytischer Form vollständig beschrieben werden; sie sind deshalb auch deterministisch.
  • Alle Signale sind außerdem für alle Zeiten t eindeutig definiert, nicht nur zu gewissen Zeitpunkten. Deshalb handelt es sich stets um zeitkontinuierliche Signale.
  • Die Signalamplituden von x_2(t) und x_3(t) können alle beliebigen Werte zwischen 0 und 1\,\text{V} annehmen; sie sind deshalb wertkontinuierlich.
  • Dagegen sind beim Signal x_1(t) nur die zwei Signalwerte 0 und 1\,\text{V} möglich, und es liegt ein wertdiskretes Signal vor.


(2)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Ein Signal bezeichnet man als kausal, wenn es für Zeiten t < 0 nicht existiert bzw. identisch 0 ist. Dies gilt für die Signale x_1(t) und x_2(t).
  • Dagegen gehört x_3(t) zur Klasse der akausalen Signale.


(3)  Nach der allgemeinen Definition gilt:

E_2=\lim_{T_{\rm M}\to\infty}\int^{T_{\rm M}/2}_{-T_{\rm M}/2}x^2_2(t)\,\hspace{0.1cm}{\rm d}t.

Im vorliegenden Fall ist die untere Integrationsgrenze 0 und die obere Integrationsgrenze +\infty. Man erhält:

E_2=\int^\infty_0 (1{\rm V})^2\cdot{\rm e}^{-2t/(1\rm ms)}\,\hspace{0.1cm}{\rm d}t = 5 \cdot 10^{-4}\hspace{0.1cm} \rm V^2s \hspace{0.15cm}\underline{= 0.5 \cdot 10^{-3}\hspace{0.1cm} \rm V^2s}.

Bei endlicher Energie ist die zugehörige Leistung stets verschwindend klein. Daraus folgt P_2\hspace{0.15cm}\underline{ = 0}.


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Wie bereits in der letzten Teilaufgabe berechnet wurde, besitzt x_2(t) eine endliche Energie: 
E_2= 0.5 \cdot 10^{-3}\hspace{0.1cm} {\rm V^2s}.
  • Die Energie des Signals x_3(t) ist doppelt so groß, da nun der Zeitbereich t < 0 den gleichen Beitrag liefert wie der Zeitbereich t > 0. Also ist
E_3= 10^{-3}\hspace{0.1cm} {\rm V^2s}.
  • Beim Signal x_1(t) divergiert das Energieintegral: E_1 \rightarrow \infty. Dieses Signal weist eine endliche Leistung auf  ⇒  P_1= 0.5 \hspace{0.1cm} {\rm V}^2 und ist dementsprechend leistungsbegrenzt.
  • Das Ergebnis berücksichtigt, dass das Signal x_1(t) in der Hälfte der Zeit (t < 0) identisch 0 ist.