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Exercise 3.2: G-matrix of a Convolutional Encoder

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Vorgegebener Faltungscodierer

Wir betrachten wie in Aufgabe 3.1 den nebenstehend gezeichneten Faltungscodierer der Rate 3/4. Dieser wird durch den folgenden Gleichungssatz charakterisiert:

x(1)i = u(1)i,
x(2)i = u(1)i+u(2)i+u(2)i1+u(3)i1,
x(3)i = u(2)i+u(3)i+u(2)i1+u(3)i2,
x(4)i = u(1)i+u(2)i+u(3)i+u(3)i2.

Bezieht man sich auf die bei i=1 beginnenden und sich zeitlich bis ins Unendliche erstreckenden Sequenzen

u_ = (u_1,u_2,...,u_i,...),
x_ = (x_1,x_2,...,x_i,...)

mit u_i=(u(1)i,u(2)i, ... ,u(k)i) bzw. x_i=(x(1)i,x(2)i, ... ,x(n)i), so kann der Zusammenhang zwischen der Informationssequenz u_ und der Codesequenz x_ durch die Generatormatrix G in folgender Form ausgedrückt werden:

\underline{x} = \underline{u} \cdot { \boldsymbol{\rm G}} \hspace{0.05cm}.

Für die Generatormatrix eines Faltungscoders mit dem Gedächtnis m ist dabei zu setzen:

{ \boldsymbol{\rm G}}=\begin{pmatrix} { \boldsymbol{\rm G}}_0 & { \boldsymbol{\rm G}}_1 & { \boldsymbol{\rm G}}_2 & \cdots & { \boldsymbol{\rm G}}_m & & & \\ & { \boldsymbol{\rm G}}_0 & { \boldsymbol{\rm G}}_1 & { \boldsymbol{\rm G}}_2 & \cdots & { \boldsymbol{\rm G}}_m & &\\ & & { \boldsymbol{\rm G}}_0 & { \boldsymbol{\rm G}}_1 & { \boldsymbol{\rm G}}_2 & \cdots & { \boldsymbol{\rm G}}_m &\\ & & & \ddots & \ddots & & & \ddots \end{pmatrix}\hspace{0.05cm}.

Hierbei bezeichnen \mathbf{G}_0, \mathbf{G}_1, \mathbf{G}_2, \ \text{...} Teilmatrizen mit jeweils k Zeilen und n Spalten sowie binären Matrixelementen (0 oder 1). Ist das Matrixelement \mathbf{G}_l(\kappa, j) = 1, so bedeutet dies, dass das Codebit x_i^{(j)} durch das Informationsbit u_{i-l}^{(\kappa)} beeinflusst wird. Andernfalls ist dieses Matrixelement gleich 0.

Ziel dieser Aufgabe ist es, die zur Informationssequenz

\underline{u} = (\hspace{0.05cm}0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm}1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1 \hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm}1\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm} ,\hspace{0.05cm} 0\hspace{0.05cm},\hspace{0.05cm} 1\hspace{0.05cm})

gehörige Codesequenz \underline{x} entsprechend den obigen Vorgaben zu berechnen. Das Ergebnis müsste mit dem Ergebnis von Aufgabe 3.1 übereinstimmen, das allerdings auf anderem Wege erzielt wurde.



Hinweise:



Fragebogen

1

Aus wie vielen Teilmatrizen \mathbf{G}_l setzt sich die Matrix \mathbf{G} zusammen?

{\rm Anzahl \ der \ Teilmatrizen} \ = \

2

Welche Aussagen treffen für die Teilmatrix \mathbf{G}_0 zu?

Insgesamt beinhaltet \mathbf{G}_0 acht Einsen.
Die erste Zeile von \mathbf{G}_0 lautet 1 \ 1 \ 0 \ 1.
Die erste Zeile von \mathbf{G}_0 lautet 1 \ 0 \ 0.

3

Welche aussagen treffen für die Teilmatrix \mathbf{G}_1 zu?

Die erste Zeile lautet 0 \ 0 \ 0 \ 0.
Die zweite Zeile lautet 0 \ 1 \ 1 \ 0.
Die dritte Zeile lautet 0 \ 1 \ 0 \ 0.

4

Ermitteln Sie die ersten neun Zeilen und zwölf Spalten der Generatormatrix \mathbf{G}. Welche Aussagen treffen zu?

Es gibt mindestens eine Zeile mit lauter Nullen.
Es gibt mindestens eine Zeile mit lauter Einsen.
In den Spalten 1, 5, 9 steht jeweils nur eine einzige Eins.

5

Welche Codesequenz \underline {x} ergibt sich für \underline {u} = (0, 1, 1, 1, 1, 0, 1, 0, 1)?

Es gilt: \underline{x} = (1, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 0, 1, 1, 0, 1, \ \text{...}).
Es gilt: \underline{x} = (0, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 1, \ \text{...}).
Es gilt: \underline{x} = (0, 1, 0, 0, 1, 1, 1, 0, 0, 1, 1, 1, \ \text{...}).


Musterlösung

(1)  Das Gedächtnis des betrachteten Faltungscodierers ist m = 2. Damit setzt sich die Generatormatrix \mathbf{G} aus den m + 1 \ \underline {= 3} Teilmatrizen \mathbf{G}_0, \mathbf{G}_1 und \mathbf{G}_2 zusammen.


(2)  Richtigsind die u>Aussage 1 und 2:

  • Aus den angegebenen Gleichungen
x_i^{(1)} \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_{i}^{(1)} \hspace{0.05cm},
x_i^{(2)} \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_{i}^{(1)} + u_{i}^{(2)} + u_{i-1}^{(2)} + u_{i-1}^{(3)} \hspace{0.05cm},
x_i^{(3)} \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_{i}^{(2)} + u_{i}^{(3)}+ u_{i-1}^{(2)} + u_{i-2}^{(3)} \hspace{0.05cm},
x_i^{(4)} \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} u_{i}^{(1)} + u_{i}^{(2)} + u_{i}^{(3)}+ u_{i-2}^{(3)}

erkennt man, dass im gesamten Gleichungssatz genau achtmal ein Eingangswert u_i^{(j)} mit j ∈ \{1, 2, 3\} vorkommt   ⇒   Aussage 1 trifft zu.

  • Der Eingangswert u_i^{(1)} beeinflusst die Ausgänge x_i^{(1)}, x_i^{(2)} und x_i^{(4)}. Damit lautet die erste Zeile von \mathbf{G}_0 \text{:} \, 1 \ 1 \ 0 \ 1   ⇒   auch Aussage 2 trifft zu.
  • Dagegen ist die Aussage 3 falsch: Nicht die erste Zeile von \mathbf{G}_0 lautet 1 \ 0 \ 0, sondern die erste Spalte. Dies besagt, dass x_i^{(1)} nur von u_i^{(1)} abhängt, aber nicht von u_i^{(2)} oder von u_i^{(3)}. Es handelt sich um einen systematischen Code.


(3)  Alle Aussagen sind zutreffend:

  • Im Gleichungssatz kommt dreimal ein Eingangswert u_{i–1}^{(j)} mit j ∈ \{1, 2, 3\} vor. Somit beinhaltet \mathbf{G}_1 insgesamt drei Einsen.
  • Der Eingangswert u_{i-1}^{(2)} beeinflusst die Ausgänge x_i^{(2)} und x_i^{(3)}, während u_{i-1}^{(3)} nur für die Berechnung von x_i^{(2)} herangezogen wird.


(4)  Richtig ist nur die Aussage 3:

  • Die folgende Grafik zeigt den linken oberen Beginn (die Zeilen 1 bis 9 sowie die Spalten 1 bis 12) der Generatormatrix \mathbf{G}.
  • Daraus ist ersichtlich, dass die beiden ersten Aussagen falsch sind .
  • Dieses Ergebnis gilt für jeden systematischen Code mit den Parametern k = 3 und n = 4.
Generatormatrix eines Faltungscodes: k = 4, \ n = 4, \ m = 2

(5)  Richtig ist die Aussage 2:

  • Allgemein gilt \underline{x} = \underline{u} \cdot \mathbf{G}, wobei \underline{u} und \underline{x} Sequenzen sind, das heißt, dass sie sich bis ins Unendliche fortsetzen. Entsprechend ist die Generatormatrix \mathbf{G} weder nach unten noch nach rechts begrenzt.
  • Bei begrenzter Informationssequenz \underline{u} (hier auf 9 Bit) ist auch die Codesequenz \underline{x} begrenzt.
  • Interessiert man sich nur für die ersten Bits, so genügt es, nur den linken oberen Ausschnitt der Generatormatrix wie in der Musterlösung zur Teilaufgabe (4) zu betrachten.
  • Anhand dieser Grafik kann auch das Ergebnis der Matrizengleichung \underline{x} = \underline{u} \cdot \mathbf{G} abgelesen werden. Richtig ist \underline{x} = (0, 1, 0, 0, 1, 0, 0, 0, 1, 0, 1, 1, \ ...) und damit Antwort 2.


Das gleiche Ergebnis haben wir in der Teilaufgabe (4) von Aufgabe 3.1 erhalten.

  • Dargestellt sind hier nur 9 Informationsbits und 9 \cdot n/k = 12 Codebits. Aufgrund der Teilmatrizen \mathbf{G}_1 und \mathbf{G}_2 würden sich hier aber auch die Codebits 13 bis 20 noch (teilweise) Einsen ergeben.
  • Die Codesequenz \underline{x} setzt sich aus den vier Teilsequenzen \underline{x}^{(1)}, \ \text{...} \ , \ \underline{x}^{(4)} zusammen, die in der Grafik aufgrund unterschiedlicher Farbgebung abgelesen werden können.