Exercise 4.14Z: Offset QPSK vs. MSK
Eine Realisierungsmöglichkeit für die MSK bietet die Offset–QPSK (kurz: O–QPSK), wie aus den Blockschaltbildern im Theorieteil hervorgeht.
Beim normalen Offset–QPSK–Betrieb werden jeweils zwei Bit der Quellensymbolfolge 〈qk〉 einem Bit a_{{\rm I}ν} im Inphasezweig und sowie einem Bit a_{{\rm Q}ν} im Quadraturzweig zugeordnet.
Die Grafik zeigt diese Seriell–Parallel–Wandlung in den drei oberen Diagrammen für die ersten vier Bit des grün gezeichneten Quellensignals q(t). Dabei ist zu beachten:
- Die Darstellung der Offset–QPSK gilt für einen rechteckigförmigen Grundimpuls. Die Koeffizienten a_{{\rm I}ν} und a_{{\rm Q}ν} können die Werte ±1 annehmen.
- Durchläuft der Zeitindex der Quellensymbole die Werte k =1, ... , 8, so nimmt die Zeitvariable ν nur die Werte 1, ... , 4 an.
- Die Skizze berücksichtigt auch den Zeitversatz (Offset) für den Quadraturzweig.
Bei der MSK–Realisierung mittels Offset–QPSK ist eine Umcodierung erforderlich. Hierbei gilt mit q_k ∈ \{+1, –1\} und a_k ∈ \{+1, –1\}:
- a_k = (-1)^{k+1} \cdot a_{k-1} \cdot q_k \hspace{0.05cm}.
Beispielsweise erhält man unter der Annahme a_0 = +1:
- a_1 = a_0 \cdot q_1 = +1,\hspace{0.2cm}a_2 = -a_1 \cdot q_2 = +1,
- a_3 = a_2 \cdot q_3 = -1,\hspace{0.2cm}a_4 = -a_3 \cdot q_4 = -1 \hspace{0.05cm}.
Weiter ist zu berücksichtigen:
- Die Koeffizienten a_0 = +1, a_2 = +1, a_4 = -1 sowie die noch zu berechnenden Koeffizienten a_6 und a_8 werden dem Signal s_{\rm I}(t) zugeordnet.
- Dagegen werden die Koeffizienten a_1 = +1 und a_3 = -1 sowie alle weiteren Koeffizienten mit ungeradem Index dem Signal s_{\rm Q}(t) beaufschlagt.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Nichtlineare digitale Modulation.
- Bezug genommen wird insbesondere auf den Abschnitt Realisierung der MSK als Offset-QPSK.
- In Aufgabe 4.14 wird die zugehörige Phasenfunktion ϕ(t) ermittelt, wobei ebenfalls der (normierte) MSK–Grundimpuls zugrunde liegt:
- g_{\rm MSK}(t) = \left\{ \begin{array}{l} \cos (\frac{\pi \cdot t}{2 \cdot T}) \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{5}c}{\rm{f:\ddot{u}r}} \\{\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{10}c} -T \le t \le +T \hspace{0.05cm}, \\ {\rm sonst}. \\ \end{array}
Fragebogen
Musterlösung
(2) Bei QPSK bzw. Offset–QPSK ist aufgrund der Seriell–Parallel–Wandlung die Symboldauer T doppelt so groß wie die Bitdauer T_{\rm B}:
- T = 2 \cdot T_{\rm B} \hspace{0.15cm}\underline {= 2\,{\rm \mu s}} \hspace{0.05cm}.
(3) Entsprechend der aus der Skizze für die ersten Bit erkennbaren Zuordnung gilt:
- a_{\rm I3} = q_5 \hspace{0.15cm}\underline {= +1},
- a_{\rm Q3} = q_6 \hspace{0.15cm}\underline {= +1},
- a_{\rm I4} = q_7 \hspace{0.15cm}\underline { = -1},
- a_{\rm Q4} = q_8 \hspace{0.15cm}\underline {= +1} \hspace{0.05cm}.
(4) Bei der MSK ist die Symboldauer T gleich der Bitdauer T_{\rm B}:
- T = T_{\rm B}\hspace{0.15cm}\underline { = 1\,{\rm \mu s}} \hspace{0.05cm}.
(5) Entsprechend der angegebenen Umcodiervorschrift gilt mit a_4 = –1:
- q_5 = +1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}a_5 = a_4 \cdot q_5 \hspace{0.15cm}\underline {= -1},
- q_6 = +1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}a_6 = -a_5 \cdot q_6 \hspace{0.15cm}\underline {= +1},
- q_7 = -1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}a_7 = a_6 \cdot q_7 \hspace{0.15cm}\underline {= -1},
- q_8 = +1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}a_8 = -a_7 \cdot q_8\hspace{0.15cm}\underline { = +1}\hspace{0.05cm}.