Exercise 2.2: Modulation Depth
Die Grafik zeigt ZSB–amplitudenmodulierte Signale s1(t) bis s4(t) mit unterschiedlichem Modulationsgrad m. Nachrichtensignal q(t) und Trägersignal z(t) seien jeweils cosinusförmig:
- q(t)=AN⋅cos(2πfNt),fN=4kHz,
- z(t)=1⋅cos(2πfTt),fT=50kHz.
Das modulierte Signal (Sendesignal) lautet mit dem im Modulator zugesetzten Gleichanteil AT:
- s(t)=A(t)⋅z(t),A(t)=q(t)+AT.
Bei den Grafiken wurde zur Normierung gewählt:
- AT+AN=2V.
- Ist der Modulationsgrad m≤1, so ist A(t)=q(t)+AT gleich der Hüllkurve a(t).
- Dagegen gilt für den Modulationsgrad m>1:
- a(t)=|A(t)|.
- Der Cosinusverlauf A(t) schwankt zwischen Amax und Amin; wegen der Normierung ist stets Amax=2 V.
- Die Minimalwerte von A(t) treten bei der halben Periodendauer des Quellensignals (also für t=125 µs) auf:
- Amin=q(T0/2)+AT=AT−AN.
- Die Zahlenwerte sind in der Grafik angegeben.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Zweiseitenband-Amplitudenmodulation.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite ZSB-Amplitudenmodulation mit Träger.
Fragebogen
Musterlösung
- Amax=AT+AN=2V,Amin=AT−AN
folgt direkt
- AN=(Amax−Amin)/2,AT=(Amax+Amin)/2.
Somit lautet der Modulationsgrad
- m=Amax−AminAmax+Amin.
Mit den angegebenen Zahlenwerten erhält man: m1=2V−0.667V2V+0.667V=0.5_,m2=2V−0V2V+0V=1.0_,m3=2V−(−1V)2V+(−1V)=3.0_.
(2) Richtig sind die Aussagen 1 und 3:
- In diesem Fall ist AT=0, das heißt, es liegt tatsächlich eine „ZSB–AM ohne Träger” vor.
- Der Modulationsgrad m=AN/AT ist unendlich groß.
(3) Das Spektrum S+(f) setzt sich für jeden Modulationsgrad m aus drei Diraclinien zusammen mit folgenden Gewichten:
- AT (bei f=fT)
- m/2·AT (bei f=fT±fN).
Für m=1 ergeben sich die Gewichte entsprechend der Skizze:
- S+(fT)=1 V,
- S+(fT±fT)=0.5 V.
(4) Die auf den Widerstand 1 Ω bezogene Leistung (Quadrat des Effektivwertes) einer harmonischen Schwingung mit der Amplitude AT=1 V beträgt:
- PT=A2T/2=0.5V2.
In gleicher Weise erhält man für die Leistungen des unteren und des oberen Seitenbandes:
- PUSB=POSB=(AN/2)2/2=0.125V2.
Das gesuchte Verhältnis für m=1 ist somit:
- PT/PS=PTPUSB+PT+POSB=0.5V20.125V2+0.5V2+0.125V2=2/3=0.667_.
(5) Mit den Diracgewichten m/2·AT der beiden Seitenbänder entsprechend der Teilaufgabe (3) erhält man:
- PT/PS=A2T/2A2T/2+2⋅(m/2)2⋅A2T/2=22+m2.
Dies führt zu den Zahlenwerten 8/9=0.889 (für m=0.5), 2/11=0.182 (für m=3) und 0 (für m → ∞).
(6) Beide Aussagen treffen zu:
- Die Zusetzung des Trägers macht nur Sinn, um den einfacheren Hüllkurvendemodulator verwenden zu können. Dies geht nur für m≤1.
- Ist dagegen der Modulationsgrad m>1 und somit der Einsatz eines Synchrondemodulators erforderlich, sollte man aus energetischen Gründen auf den Träger (fast) ganz verzichten.
- Ebenso ist bei Anwendung eines Hüllkurvendemodulators aus energetischen Gründen ein möglichst großer Modulationsgrad m<1 ⇒ m→1 anzustreben.
- Allerdings kann durch einen kleinen Restträger die Trägerrückgewinnung erleichtert werden, die beim Synchrondemodulator zur Frequenz und Phasensynchronisation benötigt wird. Die zweite Aussage ist somit nur bedingt als richtig zu bewerten.