Abtastung analoger Signale und Signalrekonstruktion
Contents
Programmbeschreibung
Das Applet behandelt die Systemkomponenten „Abtastung” und „Signalrekonstruktion”, zwei Komponenten, die zum Beispiel für das Verständnis der Pulscodemodulation (PCM) von großer Wichtigkeit sind. Die obere Grafik zeigt das für dieses Applet zugrundeliegende Modell. Darunter gezeichnet sind die Abtastwerte x(ν⋅TA) des zeitkontinuierlichen Signals x(t). Die (unendliche) Summe über alle diese Abtastwerte bezeichnen wir als das abgetastete Signal xA(t).
- Beim Sender wird aus dem zeitkontinuierlichen Quellensignal x(t) das zeitdiskrete (abgetastete) Signal xA(t) gewonnen. Man nennt diesen Vorgang Abtastung oder A/D–Wandlung.
- Der entsprechende Programmparameter für den Sender ist die Abtastrate fA=1/TA. In der unteren Grafik ist der Abtastabstand TA eingezeichnet.
- Beim Empfänger wird aus dem zeitdiskreten Empfangssignal yA(t) das zeitkontinuierliche Sinkensignal y(t) erzeugt ⇒ Signalrekonstruktion oder D/A–Wandlung entsprechend dem Empfänger–Frequenzgang HE(f).
Das Applet berücksichtigt nicht die PCM–Blöcke „Quantisierung”, „Codierung / Decodierung” und der Digitale Übertragungskanal ist als ideal angenommen.
Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen:
- Im Programm ist vereinfachend yA(t)=xA(t) gesetzt.
- Bei geeigneten Systemparametern ist somit auch das Fehlersignal ε(t)=y(t)−x(t)≡0 möglich.
Das Abtasttheorem und die Signalrekonstruktion lassen sich im Frequenzbereich besser erklären. Im Programm werden deshalb auch alle Spektralfunktionen angezeigt;
X(f) ∙−−−∘ x(t), XA(f) ∙−−−∘ xA(t), Y(f) ∙−−−∘ y(t), E(f) ∙−−−∘ ε(t).
Parameter für den Empfänger–Frequenzgang HE(f) sind die Grenzfrequenz und der Rolloff–Faktor (siehe untere Grafik):
- fG=f2+f12,r=f2−f1f2+f1.
Hinweise:
(1) Alle Signalwerte sind normiert auf ±1 zu verstehen.
(2) Für die ausgegebenen Leistungen gilt mit der jeweiligen Periodendauer T0:
- Px=1T0⋅∫T00x2(t) dt,Pε=1T0⋅∫T00ε2(t).
(3) Die Signalleistung Px und die Verzerrungsleistung Pε werden ebenfalls normiert ausgegeben, was implizit den Bezugswiderstand R=1Ω voraussetzt.
(4) Daraus kann der Signal–Verzerrungs–Abstand 10⋅lg (Px/Pε) berechnet werden.
(5) Besteht die Spektralfunktion X(f) bei positiven Frequenzen aus I Diraclinien mit den (eventuell komplexen) Gewichten X1, ... , XI,
so gilt für die Sendeleistung unter Berücksichtigung der spiegelbildlichen Linien bei den negativen Frequenzen:
- Px=2⋅I∑i=1|Xk|2.
(6) Entsprechend gilt für die Verzerrungsleistung, wenn sich die Spektralfunktion E(f) im Bereich f>0 aus J Diraclinien mit Gewichten E1, ... , EJ zusammensetzt:
- Pε=2⋅J∑j=1|Ej|2.
Theoretischer Hintergrund
Beschreibung der Abtastung im Zeitbereich
Im Folgenden verwenden wir für die Beschreibung der Abtastung folgende Nomenklatur:
- Das zeitkontinuierliche Signal sei x(t).
- Das in äquidistanten Abständen TA abgetastete zeitdiskretisierte Signal sei xA(t).
- Außerhalb der Abtastzeitpunkte ν⋅TA gilt stets xA(t)≡0.
- Die Laufvariable ν sei ganzzahlig: ν∈Z={...,–3,–2,–1,0,+1,+2,+3,...}.
- Dagegen ergibt sich zu den äquidistanten Abtastzeitpunkten mit der Konstanten K:
- xA(ν⋅TA)=K⋅x(ν⋅TA).
Die Konstante hängt von der Art der Zeitdiskretisierung ab. Für die obige Skizze gilt K=1.
Beschreibung der Abtastung mit Diracpuls
Im Folgenden gehen wir von einer geringfügig anderen Beschreibungsform aus. Die folgenden Seiten werden zeigen, dass diese gewöhnungsbedürftigen Gleichungen durchaus zu sinnvollen Ergebnissen führen, wenn man sie konsequent anwendet.
Definitionen:
- Unter Abtastung verstehen wir hier die Multiplikation des zeitkontinuierlichen Signals x(t) mit einem Diracpuls:
- xA(t)=x(t)⋅pδ(t).
- Der Diracpuls (im Zeitbereich) besteht aus unendlich vielen Diracimpulsen, jeweils im gleichen Abstand TA und alle mit gleichem Impulsgewicht TA:
- pδ(t)=+∞∑ν=−∞TA⋅δ(t−ν⋅TA).
Aufgrund dieser Definition ergeben sich für das abgetastete Signal folgende Eigenschaften:
- xA(t)=+∞∑ν=−∞TA⋅x(ν⋅TA)⋅δ(t−ν⋅TA).
- Das abgetastete Signal zum betrachteten Zeitpunkt (ν⋅TA) ist gleich TA⋅x(ν⋅TA)·δ(0).
- Da δ(t) zur Zeit t=0 unendlich ist, sind eigentlich alle Signalwerte xA(ν⋅TA) ebenfalls unendlich groß und auch der oben eingeführte Faktor K.
- Zwei Abtastwerte xA(ν1⋅TA) und xA(ν2⋅TA) unterscheiden sich jedoch im gleichen Verhältnis wie die Signalwerte x(ν1⋅TA) und x(ν2⋅TA).
- Die Abtastwerte von x(t) erscheinen in den Impulsgewichten der Diracfunktionen:
- Die zusätzliche Multiplikation mit TA ist erforderlich, damit x(t) und xA(t) gleiche Einheit besitzen. Beachten Sie hierbei, dass δ(t) selbst die Einheit „1/s” aufweist.
Beschreibung der Abtastung im Frequenzbereich
Zum Spektrum des abgetasteten Signals xA(t) kommt man durch Anwendung des Faltungssatzes. Dieser besagt, dass der Multiplikation im Zeitbereich die Faltung im Spektralbereich entspricht:
- xA(t)=x(t)⋅pδ(t)∘−−−∙XA(f)=X(f)⋆Pδ(f).
Entwickelt man den Diracpuls pδ(t) (im Zeitbereich) in eine Fourierreihe und transformiert diese unter Anwendung des Verschiebungssatzes in den Frequenzbereich, so ergibt sich mit dem Abstand fA=1/TA zweier benachbarter Diraclinien im Frequenzbereich folgende Korrespondenz ⇒ Beweis:
- pδ(t)=+∞∑ν=−∞TA⋅δ(t−ν⋅TA)∘−−−∙Pδ(f)=+∞∑μ=−∞δ(f−μ⋅fA).
Das Ergebnis besagt:
- Der Diracpuls pδ(t) im Zeitbereich besteht aus unendlich vielen Diracimpulsen, jeweils im gleichen Abstand TA und alle mit gleichem Impulsgewicht TA.
- Die Fouriertransformierte von pδ(t) ergibt wiederum einen Diracpuls, aber nun im Frequenzbereich ⇒ Pδ(f).
- Auch Pδ(f) besteht aus unendlich vielen Diracimpulsen, nun im jeweiligen Abstand fA=1/TA und alle mit dem Impulsgewicht 1.
- Die Abstände der Diraclinien in Zeit– und Frequenzbereich folgen demnach dem Reziprozitätsgesetz: TA⋅fA=1.
Daraus folgt: Aus dem Spektrum X(f) wird durch Faltung mit der um μ⋅fA verschobenen Diraclinie:
- X(f)⋆δ(f−μ⋅fA)=X(f−μ⋅fA).
Wendet man dieses Ergebnis auf alle Diraclinien des Diracpulses an, so erhält man schließlich:
- XA(f)=X(f)⋆+∞∑μ=−∞δ(f−μ⋅fA)=+∞∑μ=−∞X(f−μ⋅fA).
Fazit: Die Abtastung des analogen Zeitsignals x(t) in äquidistanten Abständen TA führt im Spektralbereich zu einer periodischen Fortsetzung von X(f) mit dem Frequenzabstand fA=1/TA.
Beispiel 1: Die obere Grafik zeigt (schematisch!) das Spektrum X(f) eines Analogsignals x(t), das Frequenzen bis 5 kHz beinhaltet.
Tastet man das Signal mit der Abtastrate fA = 20 kHz, also im jeweiligen Abstand TA=50µs ab, so erhält man das unten skizzierte periodische Spektrum XA(f).
- Da die Diracfunktionen unendlich schmal sind, beinhaltet das abgetastete Signal xA(t) auch beliebig hochfrequente Anteile.
- Dementsprechend ist die Spektralfunktion XA(f) des abgetasteten Signals bis ins Unendliche ausgedehnt.
Signalrekonstruktion
Die Signalabtastung ist bei einem digitalen Übertragungssystem kein Selbstzweck, sondern sie muss irgendwann wieder rückgängig gemacht werden. Betrachten wir zum Beispiel das folgende System:
- Das Analogsignal x(t) mit der Bandbreite BNF wird wie oben beschrieben abgetastet.
- Am Ausgang eines idealen Übertragungssystems liegt das ebenfalls zeitdiskrete Signal yA(t)=xA(t) vor.
- Die Frage ist nun, wie der Block Signalrekonstruktion zu gestalten ist, damit auch y(t)=x(t) gilt.
Die Lösung ist einfach, wenn man die Spektralfunktionen betrachtet:
Man erhält aus YA(f) das Spektrum Y(f)=X(f) durch ein Tiefpass Filter mit dem Frequenzgang HE(f), der
- die tiefen Frequenzen unverfälscht durchlässt:
- HE(f)=1f¨ur|f|≤BNF,
- die hohen Frequenzen vollständig unterdrückt:
- HE(f)=0f¨ur|f|≥fA−BNF.
Weiter ist aus der nebenstehenden Grafik zu erkennen: Solange die beiden oben genannten Bedingungen erfüllt sind, kann HE(f) im Bereich von BNF bis fA–BNF beliebig geformt sein kann,
- beispielsweise linear abfallend (gestrichelter Verlauf)
- oder auch rechteckförmig,
Das Abtasttheorem
Die vollständige Rekonstruktion des Analogsignals y(t) aus dem abgetasteten Signal yA(t)=xA(t) ist nur möglich, wenn die Abtastrate fA entsprechend der Bandbreite BNF des Nachrichtensignals richtig gewählt wurde.
Aus der obigen Grafik erkennt man, dass folgende Bedingung erfüllt sein muss: fA−BNF>BNF⇒fA>2⋅BNF.
Abtasttheorem: Besitzt ein Analogsignal x(t) nur Spektralanteile im Bereich |f|<BNF, so kann dieses aus seinem abgetasteten Signal xA(t) nur dann vollständig rekonstruiert werden, wenn die Abtastrate hinreichend groß ist:
- fA≥2⋅BNF.
Für den Abstand zweier Abtastwerte muss demnach gelten:
- TA≤12⋅BNF.
Wird bei der Abtastung der größtmögliche Wert ⇒ TA=1/(2BNF) herangezogen,
- so muss zur Signalrekonstruktion des Analogsignals aus seinen Abtastwerten
- ein idealer, rechteckförmiger Tiefpass mit der Grenzfrequenz fG=fA/2=1/(2TA) verwendet werden.
Beispiel 2: Die Grafik zeigt oben das auf ± 5 kHz begrenzte Spektrum X(f) eines Analogsignals, unten das Spektrum XA(f) des im Abstand TA= 100 µs abgetasteten Signals ⇒ fA= 10 kHz.
Zusätzlich eingezeichnet ist der Frequenzgang HE(f) des tiefpassartigen Empfangsfilters zur Signalrekonstruktion, dessen Grenzfrequenz exakt fG=fA/2=5 kHz betragen muss.
- Mit jedem anderen fG–Wert ergäbe sich Y(f)≠X(f).
- Bei fG<5 kHz fehlen die oberen X(f)–Anteile.
- Bei fG>5 kHz kommt es aufgrund von Faltungsprodukten zu unerwünschten Spektralanteilen in Y(f).
Wäre am Sender die Abtastung mit einer Abtastrate fA<10 kHz erfolgt ⇒ TA>100 µs, so wäre das Analogsignal y(t)=x(t) aus den Abtastwerten yA(t) auf keinen Fall rekonstruierbar.
Versuchsdurchführung
- Wählen Sie zunächst die Nummer (1, ... , 10) der zu bearbeitenden Aufgabe.
- Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
- Lösung nach Drücken von „Musterlösung”.
- Die Nummer 0 entspricht einem „Reset”: Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
- Alle Signalwerte sind normiert auf ±1 zu verstehen. Auch die ausgegebenen Leistungen sind normierte Größen.
(1) Für das Quellensignal gelte x(t)=A⋅cos(2π⋅f0⋅t−φ) mit f0=4 kHz. Abtastung mit fA=10 kHz. Rechteck–Tiefpass; Grenzfrequenz: fG=5 kHz.
Interpretieren Sie die ausgegebenen Grafiken und bewerten Sie die vorliegende Signalrekonstruktion für alle erlaubten Parameterwerte von A und φ.
- Das Spektrum X(f) besteht aus zwei Diraclinien bei ±4 kHz, jeweils mit Impulsgewicht 0.5.
- Durch die periodische Fortsetzung hat XA(f) Linien gleicher Höhe bei ±4 kHz, ±6 kHz, ±14 kHz, ±16 kHz, ±24 kHz, ±26 kHz, usw.
- Der Rechteck–Tiefpass mit der Grenzfrequenz fG=5 kHz entfernt alle Linien bis auf die beiden bei ±4 kHz ⇒ Y(f)=X(f) ⇒ y(t)=x(t) ⇒ Pε=0.
- Die Signalrekonstruktion funktioniert hier perfekt (Pε=0) und zwar für alle Amplituden A und beliebige Phasen φ.
Carolin: Falls Signal 1, Frequenz f_0: Auch solche Nullpunkte bei E(f_0) --> alles ist richtig
(2) Es gelte weiter A=1, f0=4 kHz, φ=0, fA=10 kHz, fG=5 kHz. Welchen Einfluss haben hier die Rolloff–Faktoren r=0.2, r=0.5 und r=1?
Geben Sie die jeweiligen Leistungen Px und Pε an. für welche r–Werte ist Pε=0? Gelten diese Ergebnisse auch für andere A und φ?
- Bei der Voreinstellung ist die Signalleistung mit X1=0.5 gleich Px=2⋅0.52=0.5. Die Verzerrungsleistung Pε hängt signifikant vom Rolloff–Faktor r ab.
- Für r≤0.2 ist Pε=0. Die XA(f)–Linie bei f0=4 kHz wird durch den Tiefpass nicht verändert und die unerwünschte Linie bei 6 kHz voll unterdrückt.
- r=0.5 : Y(f=4 kHz)=0.35, Y(f=6 kHz)=0.15 ⇒ |E(f=4 kHz)|=|E(f=6 kHz)|=0.15 ⇒ Pε=0.09 ⇒ 10⋅lg (Px/Pε)=7.45 dB.
- r=1.0 : Y(f=4 kHz)=0.3, Y(f=6 kHz)=0.2 ⇒ |E(f=4 kHz)|=|E(f=6 kHz)|=0.2 ⇒ Pε=0.16 ⇒ 10⋅lg (Px/Pε)=4.95 dB.
- Für alle r ist Pε unabhängig von φ. Die Amplitude A beeinflusst Px und Pε in gleicher Weise ⇒ der Quotient ist jeweils unabhängig von A.
(3) Nun gelte A=1, f0=5 kHz, φ=0, fA=10 kHz, fG=5 kHz, r=0 (Rechteck–Tiefpass). Interpretieren Sie das Ergebnis der Signalrekonstruktion.
- X(f) besteht aus zwei Diraclinien bei ±5 kHz (Gewicht 0.5). Durch die periodische Fortsetzung hat XA(f) Linien bei ±5 kHz, ±15 kHz, ±25 kHz, usw.
- Der Rechteck–Tiefpass entfernt die Linien bei ±15 kHz, ±25 kHz, Die Linien bei ±5 kHz werden wegen HE(±fG)=HE(±5 kHz)=0.5 halbiert. Also
- Gewichte von X(f=±5 kHz): 0.5 | Gewichte von X(fA=±5 kHz): 1.0; | Gewichte von Y(f=±5 kHz): 0.5 ⇒ Y(f)=X(f).
- Die Signalrekonstruktion funktioniert also auch hier perfekt (Pε=0). Das gilt auch für die Phase φ=180∘ ⇒ x(t)=−A⋅cos(2π⋅f0⋅t).
(4) Es gelten weiter die Einstellungen von (3) mit Ausnahme von φ=30∘. Interpretieren Sie die Unterschiede gegenüber der Einstellung (3) ⇒ φ=0∘.
- Die Phasenbeziehung geht verloren. Das Sinkensignal y(t) verläuft cosinusförmig (φy=0∘) mit um cos(φx) kleinerer Amplitude als das Quellensignal x(t).
- Begründung im Frequenzbereich: Bei der periodische Fortsetzung von X(f) ⇒ XA(f) sind nur die Realteile zu addieren. Die Imaginärteile löschen sich aus.
- Die f0–Diraclinie von Y(f) ist reell, die von X(f) komplex und auch die von E(f): E(f=5 kHz)=0.067+j⋅0.25 ???
Carolin: Die E(f)-Linie müsste doch komplex sein.
Daraus Betrag E_1 berechnen und daraus P_epsilon = 2 \cdot E_1^2
(5) Verdeutlichen Sie sich nochmals das Ergebnis von (4) im Vergleich zu den Einstellungen f0=5 kHz, φ=30∘, fA=11 kHz, fG=5.5 kHz.
- Bei dieser Einstellung hat das XA(f)–Spektrum auch einen positiven Imaginärteil bei 5 kHz und einen negativen Imaginärteil gleicher Höhe bei 6 kHz.
- Der Rechteck–Tiefpass mit der Grenzfrequenz 5.5 kHz entfernt diesen zweiten Anteil. Somit ist bei dieser Einstellung Y(f)=X(f) ⇒ Pε=0.
- Jede f0–Schwingung beliebiger Phase ist fehlerfrei aus seinen Abtastwerten rekonstruierbar, falls fA=2⋅f0+μ, fG=fA/2; beliebig kleines μ>0.
- Bei wertkontinuierlichem Spektrum mit X(|f|>f0)≡0 ⇒ [keine Diraclinien bei ±f0] genügt grundsätzlich die Abtastrate fA=2⋅f0.
Carolin: Hier fehlt die Y(f)-Linie ganz. Eventuell "Nullpunkte" bei E(f)
Bitte die Werteausgaben bei den Spektralfunktionen mit 3 Nachkommastellen: 0.433 statt 0.43
(6) Es gelten weiter die Einstellungen von (3) und (4) mit Ausnahme von φ=90∘. Interpretieren Sie die Darstellungen im Zeit– und Frequenzbereich.
- Das Quellensignal wird genau bei seinen Nulldurchgängen abgetastet ⇒ xA(t)≡0 ⇒ y(t)≡0 ⇒ ε(t)=−x(t) ⇒ Pε=Px ⇒ 10⋅lg (Px/Pε)=0 dB.
- Beschreibung im Frequenzbereich: Wie in (4) löschen sich die Imaginärteile von XA(f) aus. Die Realteile von XA(f) sind wegen des Sinusverlaufs Null.
Carolin: Bitte die Vorzeichen der Imaginärteile überprüfen. Beim Sinus ist der negative Imaginärteil bei positiver Frequenz. Oder?
(7) Nun betrachten wir das Quellensignal 2. Die weiteren Parameter seien fA=5 kHz, fG=2.5 kHz, r=0. Interpretieren Sie die Ergebnisse.
- Das Quellensignal besitzt Spektralanteile bis ±2 kHz. Die Signalleistung ist Px=2⋅[0.12+0.252+0.152]=0.19.
- Mit der Abtastrate fA=5 kHz sowie den Empfängerparametern fG=2.5 kHz und r=0 funktioniert die Signalrekonstruktion perfekt: Pε=0.
- Ebenso mit dem Trapez–Tiefpass mit fG=2.5 kHz, wenn für den Rolloff–Faktor gilt: r≤0.2.
Carolin: Bitte A_2 = 0.3 statt A_2 = 0.31
Carolin: Stimmt die Ausgabe phi_1 = 0? Müsste das nicht 180 Grad sein? Oder der Realteil des Spektrums ist positiv
(8) Was passiert, wenn die Grenzfrequenz fG=1.5 kHz des Rechteck–Tiefpasses zu klein ist? Interpretieren Sie insbesondere das Fehlersignal ε(t)=y(t)−x(t).
- Das Fehlersignal ε(t)=−0.3⋅cos(2π⋅2 kHz⋅t−60∘)=0.3⋅cos(2π⋅2 kHz⋅t+120∘) ist gleich dem (negierten) Signalanteil bei 2 kHz. Stimmt das?
- Die Verzerrungsleistung ist Pε(t)=2⋅0.152=0.045 und der Signal–zu–Verzerrungsabstand 10⋅lg (Px/Pε)=10⋅lg (0.19/0.045)=6.26 dB. Stimmt das?
(9) Was passiert, wenn die Grenzfrequenz fG=3.5 kHz des Rechteck–Tiefpasses zu groß ist? Interpretieren Sie insbesondere das Fehlersignal ε(t)=y(t)−x(t).
- Das Fehlersignal ε(t)=0.3⋅cos(2π⋅3 kHz⋅t+60∘) ist nun gleich dem vom Tiefpass nicht entfernten 3 kHz–Anteil des Sinkensignals y(t). Stimmt das?
- Gegenüber der Teilaufgabe (8) verändert sich die Frequenz von 2 kHz auf 3 kHz und auch die Phasenbeziehung.
- Die Amplitude dieses 3 kHz–Fehlersignals ist gleich der Amplitude des 2 kHz–Anteils vonx(t). Auch hier gilt Pε(t)=0.045, 10⋅lg (Px/Pε)=6.26 dB.
(10) Abschließend betrachten wir das Quellensignal 4 (Anteile bis ±4 kHz), sowie fA=5 kHz, fG=2.5 kHz, 0≤r≤1. Interpretation der Ergebnisse.
- Bis zum Rolloff–Faktor r=0.2 funktioniert die Signalrekonstruktion perfekt Pε=0. Erhöht man r , so nimmt Pε kontinuierlich zu und 10⋅lg (Px/Pε) ab.
- Mit r=1 werden die Signalfrequenzen 0.5 kHz, 1 kHz, 2 kHz, 3 kHz, 4 kHz abgeschwächt, umso mehr, je höher die Frequenz.
- Ebenso beinhaltet Y(f) aufgrund der periodischen Fortsetzung auch Anteile bei den Frequenzen 6 kHz, 7 kHz, 8 kHz, 9 kHz, und 9.5 kHz.
Carolin: Die Leistungen dürfen nicht davon abhängen, ob Betrag, Real oder Imag eingestellt ist
Bitte die ausgegebenen Werte von Y(f) und E(f) nochmals auf Plausibilität überrprüfen
Zur Handhabung des Applets
(A) Auswahl: Codierung
(binär, quaternär, AMI–Code, Duobinärcode)
(B) Auswahl: Detektionsgrundimpuls
(nach Gauß–TP, CRO–Nyquist, nach Spalt–TP}
(C) Prametereingabe zu (B)
(Grenzfrequenz, Rolloff–Faktor, Rechteckdauer)
(D) Steuerung der Augendiagrammdarstellung
(Start, Pause/Weiter, Einzelschritt, Gesamt, Reset)
(E) Geschwindigkeit der Augendiagrammdarstellung
(F) Darstellung: Detektionsgrundimpuls gd(t)
(G) Darstellung: Detektionsnutzsignal dS(t−ν⋅T)
(H) Darstellung: Augendiagramm im Bereich ±T
( I ) Numerikausgabe: önorm (normierte Augenöffnung)
(J) Prametereingabe 10⋅lg EB/N0 für (K)
(K) Numerikausgabe: σnorm (normierter Rauscheffektivwert)
(L) Numerikausgabe: pU (ungünstigste Fehlerwahrscheinlichkeit)
(M) Bereich für die Versuchsdurchführung: Aufgabenauswahl
(N) Bereich für die Versuchsdurchführung: Aufgabenstellung
(O) Bereich für die Versuchsdurchführung: Musterlösung einblenden
Über die Autoren
Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.
- Die erste Version wurde 2008 von Slim Lamine im Rahmen einer Werkstudententätigkeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: Günter Söder).
- 2020 wurde das Programm von Carolin Mirschina im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer: Tasnád Kernetzky).
Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch Studienzuschüsse der Fakultät EI der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.