Processing math: 100%

Abtastung analoger Signale und Signalrekonstruktion

From LNTwww
Revision as of 16:15, 21 April 2020 by Guenter (talk | contribs)

Open Applet in a new tab

Programmbeschreibung


Das Applet behandelt die Systemkomponenten  „Abtastung”  und  „Signalrekonstruktion”, zwei Komponenten, die zum Beispiel für das Verständnis der  Pulscodemodulation  (PCM)  von großer Wichtigkeit sind.  Die obere Grafik zeigt das für dieses Applet zugrundeliegende Modell.  Darunter gezeichnet sind die Abtastwerte  x(νTA)  des zeitkontinuierlichen Signals  x(t). Die (unendliche) Summe über alle diese Abtastwerte bezeichnen wir als das abgetastete Signal  xA(t).

Oben:    Zugrundeliegendes Modell für Abtastung und Signalrekonstruktion
Unten:   Beispiel zur Zeitdiskretisierung des zeitkontinuierlichen Signals  x(t)
  • Beim Sender wird aus dem zeitkontinuierlichen Quellensignal  x(t)  das zeitdiskrete (abgetastete) Signal  xA(t)  gewonnen.  Man nennt diesen Vorgang  Abtastung  oder  A/D–Wandlung.
  • Der entsprechende Programmparameter für den Sender ist die Abtastrate  fA=1/TA. In der unteren Grafik ist der Abtastabstand  TA  eingezeichnet.
  • Beim Empfänger wird aus dem zeitdiskreten Empfangssignal  yA(t)  das zeitkontinuierliche Sinkensignal  y(t)  erzeugt   ⇒   Signalrekonstruktion  oder  D/A–Wandlung  entsprechend dem Empfänger–Frequenzgang  HE(f).


Das Applet berücksichtigt nicht die PCM–Blöcke  „Quantisierung”,  „Codierung / Decodierung” und der Digitale Übertragungskanal ist als ideal angenommen. 

Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen:

  • Im Programm ist vereinfachend  yA(t)=xA(t)  gesetzt.
  • Bei geeigneten Systemparametern ist somit auch das Fehlersignal   ε(t)=y(t)x(t)0  möglich.
Empfänger–Frequenzgang  HE(f)


Das Abtasttheorem und die Signalrekonstruktion lassen sich im Frequenzbereich besser erklären.  Im Programm werden deshalb auch alle Spektralfunktionen angezeigt;

             X(f)  x(t)XA(f)  xA(t)Y(f)  y(t)E(f)  ε(t). 

Parameter für den Empfänger–Frequenzgang  HE(f)  sind die Grenzfrequenz und der Rolloff–Faktor  (siehe untere Grafik):

fG=f2+f12,r=f2f1f2+f1.

Hinweise:

(1)   Alle Signalwerte sind normiert auf  ±1  zu verstehen. 

(2)   Für die ausgegebenen Leistungen gilt mit der jeweiligen Periodendauer  T0:

Px=1T0T00x2(t) dt,Pε=1T0T00ε2(t).

(3)   Die Signalleistung  Px  und die Verzerrungsleistung  Pε  werden ebenfalls normiert ausgegeben, was implizit den Bezugswiderstand  R=1Ω  voraussetzt. 

(4)   Daraus kann der Signal–Verzerrungs–Abstand  10lg (Px/Pε)  berechnet werden.

(5)   Besteht die Spektralfunktion  X(f)  bei positiven Frequenzen aus  I  Diraclinien mit den (eventuell komplexen) Gewichten  X1, ... , XI,
         so gilt für die Sendeleistung unter Berücksichtigung der spiegelbildlichen Linien bei den negativen Frequenzen:

Px=2Ii=1|Xk|2.

(6)   Entsprechend gilt für die Verzerrungsleistung, wenn sich die Spektralfunktion  E(f)  im Bereich  f>0  aus  J  Diraclinien mit Gewichten  E1, ... , EJ  zusammensetzt:

Pε=2Jj=1|Ej|2.




Theoretischer Hintergrund

Beschreibung der Abtastung im Zeitbereich

Zur Zeitdiskretisierung des zeitkontinuierlichen Signals  x(t)

Im Folgenden verwenden wir für die Beschreibung der Abtastung folgende Nomenklatur:

  • Das zeitkontinuierliche Signal sei  x(t).
  • Das in äquidistanten Abständen  TA  abgetastete zeitdiskretisierte Signal sei  xA(t).
  • Außerhalb der Abtastzeitpunkte  νTA  gilt stets  xA(t)0.
  • Die Laufvariable  ν  sei  ganzzahlig:     νZ={...,3,2,1,0,+1,+2,+3,...}.
  • Dagegen ergibt sich zu den äquidistanten Abtastzeitpunkten mit der Konstanten  K:
xA(νTA)=Kx(νTA).

Die Konstante hängt von der Art der Zeitdiskretisierung ab. Für die obige Skizze gilt  K=1.

Beschreibung der Abtastung mit Diracpuls

Im Folgenden gehen wir von einer geringfügig anderen Beschreibungsform aus.  Die folgenden Seiten werden zeigen, dass diese gewöhnungsbedürftigen Gleichungen durchaus zu sinnvollen Ergebnissen führen, wenn man sie konsequent anwendet.

Definitionen: 

  • Unter  Abtastung  verstehen wir hier die Multiplikation des zeitkontinuierlichen Signals  x(t)  mit einem  Diracpuls:
xA(t)=x(t)pδ(t).
  • Der  Diracpuls (im Zeitbereich)  besteht aus unendlich vielen Diracimpulsen, jeweils im gleichen Abstand  TA  und alle mit gleichem Impulsgewicht  TA:
pδ(t)=+ν=TAδ(tνTA).


Aufgrund dieser Definition ergeben sich für das abgetastete Signal folgende Eigenschaften:

xA(t)=+ν=TAx(νTA)δ(tνTA).
  • Das abgetastete Signal zum betrachteten Zeitpunkt  (νTA)  ist gleich  TAx(νTA)·δ(0).
  • Da  δ(t)  zur Zeit  t=0  unendlich ist, sind eigentlich alle Signalwerte  xA(νTA)  ebenfalls unendlich groß und auch der oben eingeführte Faktor  K.
  • Zwei Abtastwerte  xA(ν1TA)  und  xA(ν2TA)  unterscheiden sich jedoch im gleichen Verhältnis wie die Signalwerte  x(ν1TA)  und  x(ν2TA).
  • Die Abtastwerte von  x(t)  erscheinen in den Impulsgewichten der Diracfunktionen:
  • Die zusätzliche Multiplikation mit  TA  ist erforderlich, damit  x(t)  und  xA(t)  gleiche Einheit besitzen.  Beachten Sie hierbei, dass  δ(t)  selbst die Einheit „1/s” aufweist.


Beschreibung der Abtastung im Frequenzbereich

Zum Spektrum des abgetasteten Signals  xA(t)  kommt man durch Anwendung des  Faltungssatzes. Dieser besagt, dass der Multiplikation im Zeitbereich die Faltung im Spektralbereich entspricht:

xA(t)=x(t)pδ(t)XA(f)=X(f)Pδ(f).

Entwickelt man den  Diracpuls  pδ(t)   (im Zeitbereich)   in eine  Fourierreihe  und transformiert diese unter Anwendung des  Verschiebungssatzes  in den Frequenzbereich, so ergibt sich mit dem Abstand  fA=1/TA  zweier benachbarter Diraclinien im Frequenzbereich folgende Korrespondenz   ⇒   Beweis:

pδ(t)=+ν=TAδ(tνTA)Pδ(f)=+μ=δ(fμfA).
Diracpuls im Zeit- und Frequenzbereich mit  TA=50 µs  und  fA=1/TA=20 kHz

Das Ergebnis besagt:

  • Der Diracpuls  pδ(t)  im Zeitbereich besteht aus unendlich vielen Diracimpulsen, jeweils im gleichen Abstand  TA  und alle mit gleichem Impulsgewicht  TA.
  • Die Fouriertransformierte von  pδ(t)  ergibt wiederum einen Diracpuls, aber nun im Frequenzbereich   ⇒   Pδ(f).
  • Auch  Pδ(f)  besteht aus unendlich vielen Diracimpulsen, nun im jeweiligen Abstand  fA=1/TA  und alle mit dem Impulsgewicht  1.
  • Die Abstände der Diraclinien in Zeit– und Frequenzbereich folgen demnach dem  Reziprozitätsgesetz:   TAfA=1.


Daraus folgt:   Aus dem Spektrum  X(f)  wird durch Faltung mit der um  μfA  verschobenen Diraclinie:

X(f)δ(fμfA)=X(fμfA).

Wendet man dieses Ergebnis auf alle Diraclinien des Diracpulses an, so erhält man schließlich:

XA(f)=X(f)+μ=δ(fμfA)=+μ=X(fμfA).

Fazit:  Die Abtastung des analogen Zeitsignals  x(t)  in äquidistanten Abständen  TA  führt im Spektralbereich zu einer  periodischen Fortsetzung  von  X(f)  mit dem Frequenzabstand  fA=1/TA.


Spektrum des abgetasteten Signals

Beispiel 1:  Die obere Grafik zeigt  (schematisch!)  das Spektrum  X(f)  eines Analogsignals  x(t), das Frequenzen bis  5 kHz  beinhaltet.

Tastet man das Signal mit der Abtastrate  fA = 20 kHz, also im jeweiligen Abstand  TA=50µs  ab, so erhält man das unten skizzierte periodische Spektrum  XA(f).

  • Da die Diracfunktionen unendlich schmal sind, beinhaltet das abgetastete Signal  xA(t)  auch beliebig hochfrequente Anteile.
  • Dementsprechend ist die Spektralfunktion  XA(f)  des abgetasteten Signals bis ins Unendliche ausgedehnt.


Signalrekonstruktion

Gemeinsames Modell von „Signalabtastung” und „Signalrekonstruktion”

Die Signalabtastung ist bei einem digitalen Übertragungssystem kein Selbstzweck, sondern sie muss irgendwann wieder rückgängig gemacht werden.  Betrachten wir zum Beispiel das folgende System:

  • Das Analogsignal  x(t)  mit der Bandbreite  BNF  wird wie oben beschrieben abgetastet.
  • Am Ausgang eines idealen Übertragungssystems liegt das ebenfalls zeitdiskrete Signal  yA(t)=xA(t)  vor.
  • Die Frage ist nun, wie der Block   Signalrekonstruktion   zu gestalten ist, damit auch  y(t)=x(t)  gilt.
Frequenzbereichsdarstellung der „Signalrekonstruktion”


Die Lösung ist einfach, wenn man die Spektralfunktionen betrachtet:  

Man erhält aus  YA(f)  das Spektrum  Y(f)=X(f)  durch ein Tiefpass Filter mit dem  Frequenzgang  HE(f), der 

  • die tiefen Frequenzen unverfälscht durchlässt:
HE(f)=1f¨ur|f|BNF,
  • die hohen Frequenzen vollständig unterdrückt:
HE(f)=0f¨ur|f|fABNF.

Weiter ist aus der nebenstehenden Grafik zu erkennen:   Solange die beiden oben genannten Bedingungen erfüllt sind, kann  HE(f)  im Bereich von  BNF  bis  fABNF  beliebig geformt sein kann,

  • beispielsweise linear abfallend (gestrichelter Verlauf)
  • oder auch rechteckförmig,


Das Abtasttheorem

Die vollständige Rekonstruktion des Analogsignals  y(t)  aus dem abgetasteten Signal  yA(t)=xA(t)  ist nur möglich, wenn die Abtastrate  fA  entsprechend der Bandbreite  BNF  des Nachrichtensignals richtig gewählt wurde.

Aus der obigen Grafik erkennt man, dass folgende Bedingung erfüllt sein muss:   fABNF>BNFfA>2BNF.

Abtasttheorem:  Besitzt ein Analogsignal  x(t)  nur Spektralanteile im Bereich  |f|<BNF, so kann dieses aus seinem abgetasteten Signal  xA(t)  nur dann vollständig rekonstruiert werden, wenn die Abtastrate hinreichend groß ist:

fA2BNF.

Für den Abstand zweier Abtastwerte muss demnach gelten:

TA12BNF.


Wird bei der Abtastung der größtmögliche Wert   ⇒   TA=1/(2BNF)  herangezogen,

  • so muss zur Signalrekonstruktion des Analogsignals aus seinen Abtastwerten
  • ein idealer, rechteckförmiger Tiefpass mit der Grenzfrequenz  fG=fA/2=1/(2TA)  verwendet werden.


Beispiel 2:  Die Grafik zeigt oben das auf  ± 5 kHz  begrenzte Spektrum  X(f)  eines Analogsignals, unten das Spektrum  XA(f)  des im Abstand  TA= 100 µs  abgetasteten Signals   ⇒   fA= 10 kHz.

Abtasttheorem im Frequenzbereich

Zusätzlich eingezeichnet ist der Frequenzgang  HE(f)  des tiefpassartigen Empfangsfilters zur Signalrekonstruktion, dessen Grenzfrequenz exakt  fG=fA/2=5 kHz  betragen muss.


  • Mit jedem anderen  fG–Wert ergäbe sich  Y(f)X(f).
  • Bei  fG<5 kHz  fehlen die oberen  X(f)–Anteile.
  • Bei  fG>5 kHz  kommt es aufgrund von Faltungsprodukten zu unerwünschten Spektralanteilen in  Y(f).


Wäre am Sender die Abtastung mit einer Abtastrate  fA<10  kHz  erfolgt   ⇒   TA>100 µs, so wäre das Analogsignal  y(t)=x(t)  aus den Abtastwerten  yA(t)  auf keinen Fall rekonstruierbar.


Versuchsdurchführung


Aufgaben 2D-Gauss.png
  • Wählen Sie zunächst die Nummer  (1, ... , 10)  der zu bearbeitenden Aufgabe.
  • Eine Aufgabenbeschreibung wird angezeigt. Die Parameterwerte sind angepasst.
  • Lösung nach Drücken von „Musterlösung”.
  • Die Nummer  0  entspricht einem „Reset”:  Gleiche Einstellung wie beim Programmstart.
  • Alle Signalwerte sind normiert auf  ±1  zu verstehen.  Auch die ausgegebenen Leistungen sind normierte Größen.


(1)  Für das Quellensignal gelte  x(t)=Acos(2πf0tφ)  mit  f0=4 kHz.  Abtastung mit  fA=10 kHz.  Rechteck–Tiefpass;  Grenzfrequenz:  fG=5 kHz.
          Interpretieren Sie die ausgegebenen Grafiken und bewerten Sie die vorliegende Signalrekonstruktion für alle erlaubten Parameterwerte von A  und φ.

  •  Das Spektrum  X(f)  besteht aus zwei Diraclinien bei  ±4 kHz, jeweils mit Impulsgewicht  0.5.
  •  Durch die periodische Fortsetzung hat  XA(f)  Linien gleicher Höhe bei  ±4 kHz±6 kHz±14 kHz±16 kHz±24 kHz±26 kHz,  usw.
  •  Der Rechteck–Tiefpass mit der Grenzfrequenz  fG=5 kHz  entfernt alle Linien bis auf die beiden bei  ±4 kHz  ⇒  Y(f)=X(f)  ⇒  y(t)=x(t)  ⇒   Pε=0.
  •  Die Signalrekonstruktion funktioniert hier perfekt  (Pε=0)  und zwar für alle Amplituden A  und beliebige Phasen φ.

Carolin: Falls Signal 1, Frequenz f_0: Auch solche Nullpunkte bei E(f_0) --> alles ist richtig

(2)  Es gelte weiter  A=1f0=4 kHzφ=0fA=10 kHzfG=5 kHz.  Welchen Einfluss haben hier die Rolloff–Faktoren  r=0.2r=0.5  und   r=1?
          Geben Sie die jeweiligen Leistungen  Px  und  Pε  an.  für welche  r–Werte ist  Pε=0?  Gelten diese Ergebnisse auch für andere  A  und  φ?

  •  Bei der Voreinstellung ist die Signalleistung mit  X1=0.5  gleich  Px=20.52=0.5.  Die Verzerrungsleistung  Pε  hängt signifikant vom Rolloff–Faktor  r  ab.
  •  Für  r0.2  ist  Pε=0.  Die  XA(f)–Linie bei  f0=4 kHz  wird durch den Tiefpass nicht verändert und die unerwünschte  Linie bei  6 kHz  voll unterdrückt.
  •  r=0.5 :  Y(f=4 kHz)=0.35Y(f=6 kHz)=0.15  ⇒   |E(f=4 kHz)|=|E(f=6 kHz)|=0.15  ⇒  Pε=0.09  ⇒  10lg (Px/Pε)=7.45 dB.
  • r=1.0 :  Y(f=4 kHz)=0.3Y(f=6 kHz)=0.2  ⇒   |E(f=4 kHz)|=|E(f=6 kHz)|=0.2  ⇒  Pε=0.16  ⇒  10lg (Px/Pε)=4.95 dB.
  •  Für alle  r  ist  Pε  unabhängig von  φ.  Die Amplitude  A  beeinflusst  Px  und  Pε  in gleicher Weise   ⇒   der Quotient ist jeweils unabhängig von  A.

(3)  Nun gelte  A=1f0=5 kHzφ=0fA=10 kHzfG=5 kHzr=0  (Rechteck–Tiefpass).  Interpretieren Sie das Ergebnis der Signalrekonstruktion.

  •  X(f)  besteht aus zwei Diraclinien bei  ±5 kHz  (Gewicht  0.5).  Durch die periodische Fortsetzung hat  XA(f)  Linien bei  ±5 kHz±15 kHz±25 kHz,  usw.
  •   Der Rechteck–Tiefpass entfernt die Linien bei  ±15 kHz±25 kHz,  Die Linien bei  ±5 kHz  werden wegen  HE(±fG)=HE(±5 kHz)=0.5 halbiert.  Also
  •   Gewichte von X(f=±5 kHz)0.5   |   Gewichte von X(fA=±5 kHz)1.0;     |   Gewichte von Y(f=±5 kHz)0.5   ⇒   Y(f)=X(f).
  •  Die Signalrekonstruktion funktioniert also auch hier perfekt  (Pε=0).  Das gilt auch für die Phase  φ=180   ⇒   x(t)=Acos(2πf0t).

(4)  Es gelten weiter die Einstellungen von  (3)  mit Ausnahme von  φ=30.  Interpretieren Sie die Unterschiede gegenüber der Einstellung  (3)   ⇒   φ=0.

  •  Die Phasenbeziehung geht verloren.  Das Sinkensignal  y(t)  verläuft cosinusförmig  (φy=0)  mit um  cos(φx)  kleinerer Amplitude als das Quellensignal  x(t).
  •  Begründung im Frequenzbereich:  Bei der periodische Fortsetzung von  X(f)  ⇒  XA(f)  sind nur die Realteile zu addieren.  Die Imaginärteile löschen sich aus.
  •  Die  f0–Diraclinie von  Y(f)  ist reell, die von  X(f)  komplex und auch die von  E(f)E(f=5 kHz)=0.067+j0.25  ???

Carolin: Die E(f)-Linie müsste doch komplex sein.

Daraus Betrag E_1 berechnen und daraus P_epsilon = 2 \cdot E_1^2

(5)  Verdeutlichen Sie sich nochmals das Ergebnis von  (4)  im Vergleich zu den Einstellungen  f0=5 kHzφ=30fA=11 kHzfG=5.5 kHz.

  •  Bei dieser Einstellung hat das  XA(f)–Spektrum auch einen positiven Imaginärteil bei  5 kHz  und einen negativen Imaginärteil gleicher Höhe bei  6 kHz.
  •  Der Rechteck–Tiefpass mit der Grenzfrequenz  5.5 kHz  entfernt diesen zweiten Anteil.  Somit ist bei dieser Einstellung  Y(f)=X(f)   ⇒   Pε=0.
  •  Jede  f0–Schwingung beliebiger Phase ist fehlerfrei aus seinen Abtastwerten rekonstruierbar, falls  fA=2f0+μ, fG=fA/2;  beliebig kleines μ>0.
  •  Bei wertkontinuierlichem Spektrum mit   X(|f|>f0)0  ⇒   [keine Diraclinien bei ±f0] genügt grundsätzlich die Abtastrate  fA=2f0.

Carolin: Hier fehlt die Y(f)-Linie ganz. Eventuell "Nullpunkte" bei E(f)

Bitte die Werteausgaben bei den Spektralfunktionen mit 3 Nachkommastellen: 0.433 statt 0.43

(6)  Es gelten weiter die Einstellungen von  (3)  und  (4)  mit Ausnahme von  φ=90.  Interpretieren Sie die Darstellungen im Zeit– und Frequenzbereich.

  •  Das Quellensignal wird genau bei seinen Nulldurchgängen abgetastet   ⇒   xA(t)0  ⇒    y(t)0  ⇒  ε(t)=x(t)  ⇒  Pε=Px  ⇒  10lg (Px/Pε)=0 dB.
  •  Beschreibung im Frequenzbereich:  Wie in  (4)  löschen sich die Imaginärteile von  XA(f)  aus.  Die Realteile von  XA(f)  sind wegen des Sinusverlaufs Null.

Carolin: Bitte die Vorzeichen der Imaginärteile überprüfen. Beim Sinus ist der negative Imaginärteil bei positiver Frequenz. Oder?

(7)  Nun betrachten wir das  Quellensignal 2.  Die weiteren Parameter seien  fA=5 kHzfG=2.5 kHzr=0.  Interpretieren Sie die Ergebnisse.

  •  Das Quellensignal besitzt Spektralanteile bis  ±2 kHz.  Die Signalleistung ist Px=2[0.12+0.252+0.152]=0.19
  •  Mit der Abtastrate  fA=5 kHz  sowie den Empfängerparametern  fG=2.5 kHz  und  r=0 funktioniert die Signalrekonstruktion perfekt:  Pε=0.
  •  Ebenso mit dem Trapez–Tiefpass mit  fG=2.5 kHz, wenn für den Rolloff–Faktor gilt:  r0.2.

Carolin: Bitte A_2 = 0.3 statt A_2 = 0.31

Carolin: Stimmt die Ausgabe phi_1 = 0? Müsste das nicht 180 Grad sein? Oder der Realteil des Spektrums ist positiv

(8)  Was passiert, wenn die Grenzfrequenz  fG=1.5 kHz  des Rechteck–Tiefpasses zu klein ist?  Interpretieren Sie insbesondere das Fehlersignal  ε(t)=y(t)x(t).

  •  Das Fehlersignal  ε(t)=0.3cos(2π2 kHzt60)=0.3cos(2π2 kHzt+120)  ist gleich dem (negierten) Signalanteil bei  2 kHzStimmt das?
  •  Die Verzerrungsleistung ist  Pε(t)=20.152=0.045  und der Signal–zu–Verzerrungsabstand  10lg (Px/Pε)=10lg (0.19/0.045)=6.26 dB. Stimmt das?

(9)  Was passiert, wenn die Grenzfrequenz  fG=3.5 kHz  des Rechteck–Tiefpasses zu groß ist?  Interpretieren Sie insbesondere das Fehlersignal  ε(t)=y(t)x(t).

  •  Das Fehlersignal  ε(t)=0.3cos(2π3 kHzt+60)  ist nun gleich dem vom Tiefpass nicht entfernten 3 kHz–Anteil des Sinkensignals  y(t)Stimmt das?
  •  Gegenüber der Teilaufgabe  (8)  verändert sich die Frequenz von  2 kHz  auf  3 kHz  und auch die Phasenbeziehung.
  •  Die Amplitude dieses  3 kHz–Fehlersignals ist gleich der Amplitude des  2 kHz–Anteils vonx(t).  Auch hier gilt  Pε(t)=0.04510lg (Px/Pε)=6.26 dB.

(10)  Abschließend betrachten wir das  Quellensignal 4  (Anteile bis  ±4 kHz), sowie  fA=5 kHzfG=2.5 kHz0r1.  Interpretation der Ergebnisse.

  •  Bis zum Rolloff–Faktor  r=0.2  funktioniert die Signalrekonstruktion perfekt  Pε=0.  Erhöht man  r , so nimmt  Pε  kontinuierlich zu und  10lg (Px/Pε)  ab.
  •  Mit  r=1  werden die Signalfrequenzen  0.5 kHz1 kHz2 kHz3 kHz4 kHz  abgeschwächt, umso mehr, je höher die Frequenz.
  •  Ebenso beinhaltet Y(f) aufgrund der periodischen Fortsetzung auch Anteile bei den Frequenzen  6 kHz7 kHz8 kHz9 kHz,  und  9.5 kHz

Carolin: Die Leistungen dürfen nicht davon abhängen, ob Betrag, Real oder Imag eingestellt ist

Bitte die ausgegebenen Werte von Y(f) und E(f) nochmals auf Plausibilität überrprüfen



Zur Handhabung des Applets


Anleitung Auge.png

    (A)     Auswahl:   Codierung
                   (binär,  quaternär,  AMI–Code,  Duobinärcode)

    (B)     Auswahl:   Detektionsgrundimpuls
                    (nach Gauß–TP,  CRO–Nyquist,  nach Spalt–TP}

    (C)     Prametereingabe zu  (B)
                   (Grenzfrequenz,  Rolloff–Faktor,  Rechteckdauer)

    (D)     Steuerung der Augendiagrammdarstellung
                   (Start,  Pause/Weiter,  Einzelschritt,  Gesamt,  Reset)

    (E)     Geschwindigkeit der Augendiagrammdarstellung

    (F)     Darstellung:  Detektionsgrundimpuls  gd(t)

    (G)     Darstellung:  Detektionsnutzsignal  dS(tνT)

    (H)     Darstellung:  Augendiagramm im Bereich  ±T

    ( I )     Numerikausgabe:  önorm  (normierte Augenöffnung)

    (J)     Prametereingabe  10lg EB/N0  für  (K)

    (K)     Numerikausgabe:  σnorm  (normierter Rauscheffektivwert)

    (L)     Numerikausgabe:  pU  (ungünstigste Fehlerwahrscheinlichkeit)

    (M)     Bereich für die Versuchsdurchführung:   Aufgabenauswahl

    (N)     Bereich für die Versuchsdurchführung:   Aufgabenstellung

    (O)     Bereich für die Versuchsdurchführung:   Musterlösung einblenden

Über die Autoren

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am  Lehrstuhl für Nachrichtentechnik  der  Technischen Universität München  konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2008 von  Slim Lamine  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer:  Günter Söder).
  • 2020 wurde das Programm von  Carolin Mirschina  im Rahmen einer Werkstudententätigkeit auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet (Betreuer:  Tasnád Kernetzky).


Die Umsetzung dieses Applets auf HTML 5 wurde durch  Studienzuschüsse  der Fakultät EI der TU München finanziell unterstützt. Wir bedanken uns.


Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

Open Applet in a new tab